Liebe Bandi-Forums,
wie schön hier angekommen zu sein. Endlich nicht mehr allein!! Ich habe einige eurer Berichte gelesen und stelle fest: ich bin nicht allein mit meiner Geschichte, auch nicht plemplem oder übersensibel oder einfach nur 'psychisch'.
Also wegen starker Schmerzen, keine neurologische Symptomatik, habe ich mich 02/2007 operieren lassen. L5/S1. Die Bandscheibe links war nicht nur 'vorgefallen', sondern das herausgequetschte Stück (freier Sequester) hatte sich auch noch abelöst und war verrutscht. Ich war so eingeschränkt, vermschmerzt und voller Angst, dass ich mich letztendlich ziemlich plötzlich operieren ließ.
Ich bin seitdem Schmerzpatientin. Zwar war ich schon tage- oder auch wochenweise fast schmerzfrei und frei von Medikamenten, aber immer wieder rutsche ich in die Schmerzen und bin insgesamt sehr eingeschränkt deshalb.
Dieses ganze Gerede von Schmerzgedächtinis usw. leuchtet mir nicht ganz ein. Wenn ich doch zwischendurch schmerzfrei bin, dann weiß doch der Körper ganz genau, wie es sich anfühlt. Warum sollen die Schmerzen dann quasi 'eingebildet' sein und nicht doch auf minimalen inneren Verschiebungen beruhen?
Ich fühle mich immer wieder so sehr auf mich gestellt. Physio, Ärzte usw., eigentlich fühle ich mich nirgends ausreichend begleitet und aufgeklärt. Noch niemand konnte mich überzeugen, dass ich mit Hife von Schmerzmitteln einfach trainieren soll, Belastungen, die ich ohne Medis gar nicht vertragen würde. Ich weiß nicht, ich fürchte immer mir damit zu schaden.
Natürlich schadet mir kein Training auch, es ist superschwierig.
Komisch ist: die Schmerzen sind nicht immer an der gleichen Stelle. Mal rechts von der WS, mal links, mal in der WS, sie wandern. Wird es an einer Stelle besser, geht es an anderer Stelle wieder los.
Ich habe jetzt schon so viel Erfahrung in Schmerzbewältigung und trotzdem werde ich nicht gesund. Ich bin oft ganz schön verzweifelt.
Eigentlich versuche ich mal an was anderes als an Schmerzen und Schmerzbewältigung zu denken. Das ist aber ganz schön schwer.
Mir sind echt meine Interessen abhanden gekommen und neue wollen auch nicht auftauchen.
Es ist aber so, wenn ich angenehm mit Leuten zusammen bin und Austausch habe über 'Gott und die Welt', dann geht es mir oft besser. Ich lebe nämlich allein und habe echt zu wenig Außenkontakte in dieser Situation.
Ich würde mich freuen hier im Forum Gesprächspartner zu finden, vielleicht neue Interessen zu entdecken, außerdem sind Tipps auch willkommen und vielleicht kann ich auch mit meinen Erfahrungen anderen weiterhelfen.
So,
das war - salsa