
nachdem ich hier schon einige Zeit mitlese, wertvolle Tipps und viele Leidensgenossen gefunden habe, möchte ich jetzt einfach mal "Hallo" sagen und mich vorstellen. Sorry für ein längeres Posting.
Andreas, 38 Jahre, Büromensch und seit 12/06 gesicherte Protrusion LW4/5.
Als Grunderkrankung habe ich eine CU (Colitis Ulcerosa), die aber seit 4 Jahren in Remission ist (*dreimalHolzklopf*).
Viele Jahre habe ich Radsport betrieben, nicht sehr rückenfreundlich und meine Beinmuskulatur ist, sagen wir mal, volumenmäßig etwas überdimensioniert.
Aber nur zur eigentlichen Krankengeschichte. Probleme mit dem Rücken hatte ich der Vergangenheit immer wieder, aber nur Verspannungen die immer mit Physiotherapie behandelt wurden und sich gut gelöst haben. Sommer 2003 Unfall mit dem Rad, Rippenserienfraktur (4 Stück) links. Gut verheilt, keine Probleme. Sommer 2004, ja wieder mit dem Rad, aber "nur" 2 Rippen links erwischt. Seitdem links unter dem Schulterblatt ein Fremkörpergefühl und leichte Bewegungseinschränkung. Diagnostiziert werden konnte aber nichts. Im November 2006 habe ich vom Boden eine dieser Einkaufsklappboxen (da war kaum was drin) hochgehoben und dabei eine Hebe-Drehbewegung gemacht. Danach stand ich bewegungsunfähig in unserer Küche mit unerträgliche Schmerzen aus dem LWS-Bereich ins rechte Bein strahlend. Motorik und Sensibilität waren aber im Bein vorhanden. Anruf beim Orthopäden. Nein, ich kann nicht kommen, der Hausarzt (HA) soll mir eine Spritze geben und wenn der HA sich keinen Rat mehr weiß, dann darf ich nochmal anrufen. Da war ein Zitat. Also HA, eine Spritze in den Allerwertesten und danach 3 Tage auf dem Heizkissen gelegen, Schmerzmittel zurückhaltend, da ich immer nie wissen kann, ob darauf die oben erwähnte CU anspringt. Prima, in 5 Tagen wollten wir heiraten... Die Hochzeit habe ich im wahrsten Sinne des Wortes "übers Knie gebrochen" und im Anschluß hat mich meine Frau (Tierärztin - "Du läufst wie ein Rind mit BSE") in die Notaufnahme der örtlichen Klinik für NC mit Wirbelsäulenzentrum bugsiert. Der gute Ruf eilt hier in solchen Dingen der Klinik voraus. Nun ja, es war kurz vor Weihnachten, ich wusste vor Schmerzen nicht mehr wo oben und unten war und so habe ich dort gesessen. Acht Stunden. Dann ein netter Assistenzarzt der seine Neurotests gemacht hat. Nein, ein MRT darf er nicht machen, ich habe ja noch keine ausgeprägte Lähmung im Bein und alle nicht bildgebenden Untersuchungen lassen den Schluss zu -Lumbalischialgie-. Mit dem Hinweis, wenn es schlimmer wird sofort wieder vorstellig zu werden bin ich nach Hause. Über Weihnachten im Bett, Schmerzmittel, keine Besserung und dazu neu Gangunsicherheit, leichter Schwindel und der Eindruck, daß sich im Genitalbereich leichte Taubheit breit macht. Wieder hin und einen Tag später Termin zum MRT bekommen. Dabei BS LW4/5 fast ohne Flüssigkeit und Protrusion, aber ohne Kompression des RM und keine Indikation auf eine OP. Dafür wurde mir eine Facetteninfiltration LW4/5 und ISG empfohlen. 12 Wochen Wartezeit, am Tag X der Anruf aus der Klinik sie hätten kein freies Bett und neuer Termin. Ja genau, nochmal 8 Wochen. Da war ich dann soweit, daß mir der ganze Kram ziemlich an meinen Nerven gezerrt hat. Infiltration wurde dann gemacht, nicht schön und ohne nachhaltiges Ergebnis. In der ganzen Zeit bin ich ständig zur Physiothreapie mit MT und KG, häufig aus eigener Tasche bezahlt und bis April hatten wir ordentliche Fortschritte gemacht. Im Mai endlich 3 Wochen Urlaub, Schmerzen und Nebensymthome waren fast komplett weg. Aber eine Woche zurück im Job und alles begann von vorn. Im Sommer war ich beim Arzt für rehabilitive und physikalische Medizin. Diagnosen: lumb. Bandscheibenvorfall mit Radikulopathie (festgestellt ohne irgendwelche bildgebenden Verfahren!?

Letztendlich hat sich nun ein Zustand von immer wieder Schmerzen (erträglich) eingestellt, jetzt beide Beine, Muskelzuckungen erst nur Beine, dann überall, Kribbeln und Nadelstiche im LW Bereich und ab und an Wadenkrämpfe. Gott sei Dank habe ich einen sehr motivierten Neurologen gefunden. Die ganz Zeit hatte es mich beschäftig und nervlich sehr belastet, ob denn all diese Probleme von der WS kommen können, denn vor Jahren hatte man meiner Schwester MS diagnostiziert, die auch mit Sensibilitätsstörungen usw begonnen hat. Dr.Google ist dann ein schlechter Ratgeber... Nach ersten Untersuchungen durch den Neuro hält er dieses aber für sehr unwahrscheinlich. Ein MRT des Kopfes steht noch aus. MRT's HWS und BWS waren ok, allerdings stimmen die Nervenreflektionsmuster in den Beinen nicht richtig. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob ich das so richtig wiedergegeben habe.
So, erstmal bis hierher und mal schauen zu welchen Ergebnissen der Neuro kommt. Danke fürs Lesen und meine wichtigste Erkenntnis über dieses Jahr war, dass dieses Gesundheitssystem leidensfähig macht.