Hallo!
Ich bin neu hier im Forum und hab schon einige Themen durchgelesen und hoffe jetzt einfach mal, dass ich meine Frage nicht irgendwo übersehen habe. ;-)

Kurz zu meiner Person:
Ich bin 20 Jahre alt und bei mir wurde mit ugf. 16 ein Bandscheibenvorfall L4/L5 diagnostiziert. Phasenweise habe ich starke Schmerzen, bzw. immer wieder mal einen "Hexenschuss" und kann dann meinen Alltag nur mit großer Mühe bewältigen, besonders weil ich das ganze auch psychisch sehr belastend finde. Ich bin begeisterte Sportlerin (Volleyball) und der Großteil meines sozialen Umfelds ist auch aus diesem Gebiet. Umso schlimmer ist es dann natürlich, mal wieder für mehrere Wochen auszufallen. Aber ich will nicht jammern, mir geht es im Vergleich zu vielen anderen hier ja doch noch ziemlich gut.

Doch nun zu meinen Fragen:
Mich würde mal interessieren, wie das Ganze bei euch so angefangen hat? Ähnlich wie bei mir, was erwartet mich vorraussichtlich noch? Wie geht ihr damit um, bei so vielen Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt teilnehmen zu können? Fällt es euch auch so schwer immer wieder mit der gleichen Begründung absagen zu müssen? Vielleicht gibt es ja auch andere noch sehr junge Bandis unter euch, die sich mit mir über ihre "erfahrungen" austauschen wollen?
Und noch eine für mich sehr wichtige Frage: Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und mache mir Sorgen irgendwann aufgrund der Schmerzen dann nicht mehr arbeiten zu können. Gibts unter euch jemanden, der auch in diesem oder einem ähnlichen Beruf arbeitet und mir über seine Erfahrung berichten kann?

So das waren dann erst mal genug Fragen glaube ich! ;-)
Ich freue mich über jede Antwort!
Liebe Grüße!

Hallo Pet,

Sport, Volleyball...16 Jahre alt....

...das macht mich stutzig!

Lass Dich einfach mal auf Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) untersuchen (Rö-Funktionsaufnahmen!) Das passt sowohl zu Deinem Alter als auch aufs Volleyballspielen....Auch einen BSV als Folge bekommt man recht schnell (musst mal etwas googlen )

Das Wirbelgleiten

Bei dieser Erkrankung verschiebt sich, bedingt
durch eine Spaltbildung im Wirbel, der Wirbelkörper
nach vorne. Diese Spaltbildung
ist meist schon im Säuglingsalter vorhanden.
In den folgenden Jahren kommt es langsam
zum Vorwärtsgleiten des Wirbelkörpers. Die
Verschiebung kann so groß sein, dass der obere
Wirbelkörper über dem unteren wegrutscht!
Mit 7 Jahren haben 4,4 % der Kinder ein Wirbelgleiten
entwickelt. Bis zum 18. Lebensjahr kommen
noch einmal 1,4 % hinzu. Danach treten
keine neuen Fälle mehr auf. Das Wirbelgleiten
macht meist erst nach dem 14. Lebensjahr Beschwerden.
Im Alter von 14 bis 26 Jahren ist das
Wirbelgleiten die häufigste Ursache für Rückenschmerzen.
(Durchbrechschmerz bei bestimmten Bewegungen (z.B. Rotation und Überkopfarbeiten)
Nach dem vierzigsten Lebensjahr ist es nur noch in wenigen Fällen für Lumbalgien
verantwortlich. Zur Vorbeugung von Beschwerden sollte die Rückenmuskulatur regelmäßig trainiert werden.

Durch eine Spaltbildung im Wirbel verschiebt sich der obere Wirbelkörper
nach vorne (manchmal nur um wenige Millimeter).
Verschiebungen von mehreren Zentimetern sind möglich.

Je nach Ausprägung der Schmerzproblematik muss unter Umständen auch eine Versteifungs-OP in Betracht gezogen werden.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG

von der Tigerente

Marlies

*ehemalige Wirbelgleiterin - seit Mai/2006 versteift*

Hallo Pet20!


Bin 23 Jahre und habe meinen BSV mit 22Jahre.
Im Juni 06 fings an, bin normal aufgestanden und dann ging fast nichts mehr.
Vorher hatte ich eigentlich nie Rückenschmerzen.
Hab dann KG, Massage, Akupunktur, Chiro, Tens, Neuraltherapie, 4 Wochen amb. Reha usw. durchgemacht aber es wurde nicht besser.
Im Juli diesen Jahres wurde ich dann an der LWS 4/5 operiert, die Schmerzen wurden nach der OP noch schlimmer, nach 5 Tagen wurde ich erneut operiert wg. Rezidiv BSV Vorfall.
Dann gings mir ein wenig besser, aber nach ca. 7 Tagen gings wieder los, machte dann trotzdem die AHB Reha für 3 Wochen.
Die Reha[/B] war völlig für die Katz.
Bis heute gingen die Schmerzen nicht weg (auch nicht mit starken Schmerzmittel)
Vor ein paar Wochen wurde erneut ein MRT gemacht und die Diagnose lautete: [B]Spondylodiszitis (Entzündung der Bandscheibe, Wirbelkörper u. Weichteilgewebe).
Bin Arzthelferin und seit Juli diesen Jahres krank geschrieben, wird auch noch länger dauern, wegen der Entzündung.


Gruß
Rosi

Hallo!
@tigerente: vielen Dank für die Infos! Da werd ich beim nächsten Orthopädenbesuch gleich mal nachfragen! Mein Ortho is ja gottseidank sehr einsatzbereit

@rosi
mit akupunktur, massage, kg (...) hab ich inzwischen auch schon Erfahrung, allerdings bringts zwar meistens Linderung, allerdings leider häufig auch nur für kurze Zeit. Und leider sind auch nicht alle Krankengymnasten gleich gut :-(
Bei dir hört sich das alles ja wirklich schlimm an! :-O 2 Op´s und immer noch keine Besserung, ganz schön heftig! :-(
und was wird jetzt gegen diese Entzündung gemacht??
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bald besser wird und du auch wieder Arbeiten kannst. Mit 23 sollte man doch etwas mehr vom Leben haben, als ständig Schmerzen! :-(

Alles Gute euch beiden!

Hi Pet 20!

Die Ärzte haben mir strenge Bettruhe über mehrere Wochen und ein Korsett über mehrere Monate verordnet. (Darf nur aufstehen wenn ich zur Toilette muss) :-((
Muss am Donnerstag nochmal zum Arzt, weil ich vielleicht noch Antiobiotika und evtl. Kortison bekomme, oder ich werde stationär aufgenommen. Mal sehen?
Weihnachten und Silvester werde ich im Bett verbringen (heul).

Wie gehts dir momentan so?
Wo kommst du her?


Gruß
Rosi

Hallo Pet20,

meine Tochter war gerade 18 Jahre alt und im dritten Lehrjahr, als der ganze Mist anfing. Sie machte eine Ausbildung zur Maler- und Lackiererin.
Nach konservativer Behandlung, Op und Reha, musste sie die Lehre abbrechen.
Mit Rechtsanwalt und viel Stress bewilligte die deutsche Rentenversicherung eine Umschulung.
Jetzt ist sie 21 Jahre alt, macht eine Umschulung zum Mediengestalter, quält sich durch den Tag, hat weiterhin 24 Stunden Schmerzen, nimmt Morphium.
Die Baustelle Wirbelsäule zwickt weiter rum. Es gibt gute und schlechte Tage.
Ihr Freundeskreis ist sehr überschaubar geworden, viele können damit nicht umgehen, wenn sie eine Feier verlassen muss, weil sie nicht mehr kann, oder eben eine Verabredung absagen muss.
Oft ist sie am Boden zerstört, weil sie nicht mehr so unbekümmert leben kann.
Sie stösst immer wieder an ihre Grenzen.
Ist hart, aber wahr.
Auch für mich ist es nicht leicht, immer dieses auf und ab.
Das schlimmste in der ganzen Zeit, waren Ärzte, die die Anzeichen und Ausfälle nicht wahr genommen.
Dir wünsche ich viel GEDULD, Kraft und eine Familie die hinter dir steht.
Meine Familie ist immer für alle da, jeder gibt jedem Halt und Hilfe.
Ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und selten.
Gruss Gerlinde

Hallo Pet, willkommen im Bandi-Kries !

Bin auch noch nicht so lang da....bin nun 25 und kann meinen ersten BSV verzeichnen, standartmäßiger L5 / SI.
Zu deiner Ausbildung, ich selber komme aus der Pflege und hab mir auch so meine Gedanken darum gemacht. Ich bin nun seit Ende September zuhause, lt meinem Ortho muss ich mich wohl auch noch ein weilchen gedulden. Wie du selbst schon geschrieben hast sind unsere "Weh-wehchen " nichts hingegen was so manch andere hier durchmachen. In der Ergo ist es ja ähnlich wie in der Pflege, heben kann selten vermieden werden. Es kommt darauf an wie sehr du dich auf deine Kollegen verlassen kannst und wie du dich mit deiner "Krankheit" einigene kannst, wenn du verstehst das man halt z.B bei Heben, Umsetzen von Menschen ruhig mal beim Kollegen um Hilfe fragen darf, dann bist du auf dem richtigen Weg. Ich bin nun langsam dahinter gekommen das ich mich in meiner Einstellung ändern muss und halt auch mal um Hilfe bitten muss, auch wenn man denkt man kann das allein, dein Rücken wird es dir nicht danken...brauchen ja nur noch 45 Jahre zu arbeiten...
Ich wünsch Dir auf jeden Fall das du nicht den Mut verlierst....

Ach so, wenn du wirkliche Freunde hast dann akzeptieren sie auch deine Absagen und Unterstützen dich !

Ganz liebe Grüße Quixy