ich suche Menschen die Erfahrungen mit dem Brown-Sequard-Syndrom (Eine Langzeitschädigung nach Myelopathie) haben.
Ich habe das Internet durchsucht, aber leider bisher kein spezielles Forum darüber gefunden.
Auch in der speziellen Neurologischen Rehaklinik in der ich war, war zuvor kein gleichartiger Fall.
Dazu kommt das ich erst 35 Jahre alt bin, was zusätzlich zur Yerwunderung bein den Ärzten geführt hat.
Ich hatte also bisher, abgesehen von den üblichen Maßnahmen wie Physiotherapie usw. keine weiteren Auskünfte oder Hilfen.
Für die Menschen die nicht wissen um was es sich beim Brown-Sequard-Syndrom handelt, habe ich hier eine ausführliche Beschreibung eingefügt.
Zu meinem persönlichen Krankeitsverlauf:
Ich wurde im März dieses Jahres mit Verdacht auf schwere MS in die Klinik eingeliefert.
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich kaum gehen, habe von Kopf bis Fuß stark gezittert und hatte sogar Sprach und Sehstörungen, konnte selbst meine Schließmuskel nicht mehr richtig kontrollieren (aber zum Glück kam es nicht zu einem Totalausfall dieser)
Nach einer ausführlichen Untersuchung und zwei CTs wurde festgestellt das mein Rückenmark an zwei Stellen durch einen doppelten Bandscheibenvorfall in der HWS abgetrennt war.
Leider war dieser Zustand schon solange so das mein Rückenmark irreparabel geschädigt wurde.
Zusätzlich kam es nach Aussage der Ärzte, wegen der dauer dieses Zustandes zu einer Entzündung des Rückenmarks und Gehirns, wodurch es zu den zusätzlichen erheblichen Ausfällen kam.
Ich hatte zuvor jedoch keinerlei Schmerzen und habe andere Symptome wie zittern,stolpern usw. im Alltag leider auf andere Ursachen geschoben.
Wie ich nachlesen konnte wurde das Schmerzzentrum im Moment des Vorfalls direkt abgeschaltet worden, was wohl ein häufiges Bild in solchen Fällen ist.
Im Anschluss an die Diagnostik bekam ich Cortison und es wurde eine OP angesetzt, wobei mehrere Halswirbel durch Knochenzement versteift wurden.
Leider sind durch das geschädigte Rückenmark folgende erhebliche Probleme zurückgeblieben:
Meine rechte Körperhälfte ist kraftlos und spastisch,
meine linke Körperhälfte hat keinerlei Temperatur oder Schmerzempfindung.
Gleichzeitig jedoch sind dort erhebliche Mißempfindungen (brennen wie Feuer, das Gefühl das dort Tiere durchkriechen) kann es nicht besser beschreiben.
Viele Probleme gleichen denen eines Schlaganfallpatienten, z.B. Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen, Gehbehinderung etc.
Zur Aufklärung um was es sich handelt:
Das Brown-Séquard-Syndrom ist ein Symptomkomplex, der bei einer halbseitigen Schädigung des Rückenmarks auftritt, wobei es zu dissoziierten Sensibilitätsstörungen und Muskellähmungen kommt. Es wurde erstmals zwischen 1850 und 1851[1] von dem Neurologen Charles-Édouard Brown-Séquard beschrieben und tritt zumeist bei einer Quetschung oder anderweitigen Verletzung des Rückenmarks auf, selten auch bei Tumoren im Wirbelkanal.
Da das Rückenmark sowohl aus absteigenden motorischen, als auch aus aufsteigenden sensiblen Nervenbahnen besteht, die teilweise auf die jeweils andere Seite des Marks wechseln (kreuzen), resultiert bei lediglich halbseitiger Läsion des Rückenmarks, im Gegensatz zur totalen Querschnittslähmung, ein scheinbar diffuses Krankheitsbild: während es auf der einen Körperhälfte des Patienten zu einer Lähmung der Willkürmuskulatur und einer Beeinträchtigung der Sensibilität kommt, treten auf der anderen Störungen der Temperatur- und Schmerzwahrnehmung auf.
Anatomische Hintergründe
Die sensiblen Afferenzen für die Grobwahrnehmung (protopathische Sensibilität, grobe Druck-, Temperatur- und Schmerzempfindung) treten durch die Hinterwurzel in das Rückenmark ein und kreuzen noch im gleichen Segment auf die andere Seite (kontralateral). Von hier verlaufen sie als Tractus spinothalamicus, bestehend aus einem seitlichen (5a) und einem vorderen (5b) Trakt, zum Thalamus und von dort nach Umschaltung weiter zum sensiblen Gebiet der Großhirnrinde.[3]
Die Afferenzen zur Vermittlung der Fein- (epikritische Sensibilität) und Tiefensensibilität steigen dagegen im Hinterstrang (Funiculus dorsalis oder beim Menschen auch Funiculus posterior, bestehend aus Fasciculus gracilis (3a) und Fasciculus cuneatus (3b)) von der Hinterwurzel auf der gleichen Seite (ipsilateral) des Rückenmarks zum Gehirn auf und kreuzen erst im Bereich des verlängerten Marks auf die andere Seite.[3]
Ebenso kreuzen die Kleinhirnseitenstränge – bestehend aus den Tractus spinocerebellares posterior (4a) und anterior (4b) – nicht, sondern steigen ebenfalls gleichseitig zum Kleinhirn auf. Der Tractus spinocerebellaris posterior leitet dabei überwiegend propriozeptive Impulse, also solche der Eigenwahrnehmung, der Tractus spinocerebellaris anterior sowohl proprio- als auch exterozeptive, also solche der Außenwahrnehmung, der Lokalisation und Qualität einer Tastempfindung.[3]
Zwischen 70 und 90 Prozent der Nervenfasern der für die Feinmotorik zuständigen Pyramidenbahn kreuzen bereits vor dem Rückenmark im verlängerten Mark und steigen dann im Seitenstrang als Tractus corticospinalis lateralis (1a) ab. Die restlichen Fasern steigen ipsilateral im Vorderstrang als Tractus corticospinalis anterior (1b) ab und kreuzen entweder gar nicht oder erst auf Endigungshöhe.
Ebenfalls ipsilateral steigen die für gröbere Bewegungsabläufe verantwortlichen Extrapyramidalbahnen (2a–d) gleichwohl wie vegetative Bahnen ab.
Folgen einer Halbseitenläsion
Eine halbseitige Durchtrennung des Rückenmarkes hat die Unterbrechung vieler Nervenstränge, kreuzender wie nicht kreuzender, zur Folge, wodurch es zu neurologischen Ausfällen auf beiden Seiten kommt. Da der Tractus spinothalamicus kreuzt, bevor er aufsteigt, tritt kontralateral (auf der gegenüberliegenden Körperseite) zur Läsion und ab dieser abwärts eine Störung der Grobwahrnehmung auf: Schmerz- und Temperaturempfindung sind gestört. Da sowohl der Hinterstrang (Funiculus dorsalis bzw. posterior) als auch die Kleinhirnseitenstränge vor dem Aufsteigen nicht kreuzen, tritt ipsilateral (auf derselben Körperseite) zur Läsion und ab dieser abwärts eine massive Störung der Tiefensensibilität und ein Verlust der Vibrationsempfindung auf. Zudem tritt eine kleine anästhetische Zone ipsilateral zur Läsion und knapp über dieser gelegen auf, was auf die Zerstörung der Hinterwurzeleintrittszone auf Läsionshöhe zurückgeführt wird.[5] Durch die Durchtrennung der motorischen Bahnen (Pyramidenbahn, extrapyramidale Bahnen) kommt es ipsilateral vom Ort der Schädigung abwärts zu einer spastischen Parese. Im betroffenen Segment ist die Parese jedoch schlaff, da hier die motorischen Vorderhornzellen selbst in die Läsion einbezogen sind. Auf der lädierten Seite kann eine Hyperästhesie bestehen, bei der bereits eine leichte Berührung als Schmerz empfunden wird (Hyperalgesie). Sie soll dadurch bedingt sein, dass die protopathische Sensibilität ipsilateral bei gleichzeitigem Verlust der epikritischen Sensibilität erhalten bleibt.[5] Darüber hinaus kommt es anfangs auf Grund der Schädigung zentraler Sympathikusbahnen, die im Seitenstrang absteigen, ipsilateral zur Erweiterung der Blutgefäße, anfangs rötet und überwärmt sich die Haut, später kühlt sie ab und färbt sich bläulich.[6] Die Schweißproduktion im selben Areal ist vermindert oder erloschen.

Link: Brown-Sequard-Syndrom
Würde mich sehr über Nachricht freuen
MfG
Dany