Hallo Gretl,
die Bandscheibenzelltransplantation ist noch nicht sehr verbreitet, ich habe auch keine Ahnung, ob sie ausser bei Dr. Schneiderhan noch woanders durchgeführt wird - sie ist ja momentan auch noch keine Kassenleistung!
Habe diese Veröffentlichung der AGR e.V. aus dem Newsletter 2/2007 gefunden:
Aktion Gesunder Rücken e.V.
- Interdisziplinäre Fachbeiträge -
Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Wirbelsäulenspezialist und Präsident der Wirbelsäulenliga e.V. stellt ein neues, innovatives Verfahren
zur Biologischen Wiederherstellung der Bandscheibe vor.
„Bei operationsbedürftigen Bandscheibenvorfällen
stand bisher einzig die Entfernung des krankhaften Gewebes im Vordergrund.
Die Folge war eine Höhen- bzw. Volumenminderung der Bandscheibe. Daraus resultierend trat sehr häufig eine vermehrte Beweglichkeit des
betroffenen Segments ein, was zur akzelerierten Degeneration der knöchernen und gelenkigen Anteile des betroffenen Bewegungssegmentes
führen konnte. Des Weiteren können, wie bekannt, hieraus eine
Hypertrophie der Gelenke aufgrund der schmerzhaften Abnutzung der Facettengelenke, raumfordernde Spondylophyten oder auch beispielsweise
eine Hypertrophie des Ligamentum flavum und daraus resultierende Segmentinstabilität entstehen“, erklärt Dr. Schneiderhan.
Grundsätzlich sollte die Ausschöpfung der konservativen Behandlungsmöglichkeiten
eines Bandscheibenvorfalls im Vordergrund stehen, solange
keine akuten motorischen Defizite vorliegen. Als Alternative und Ergänzung
zu den bisherigen Verfahren, wie konventionelle und minimal-invasive
Bandscheibenoperationen oder Bandscheibenersatz, steht den Medizinern
nun die autologe Bandscheibenzellzüchtung zur Verfügung. Diese
kommt vor allem bei jüngeren Patienten zum Einsatz, da hier noch keine
wesentlichen, degenerativen Veränderungen des Bewegungssegmentes
vorliegen.
Studien belegen, dass etwa 70 % der aufgrund eines Bandscheibenvorfalls
konventionell operierten Patienten erneut unter lumboischialgiformen Beschwerden
leiden und etwa 10 % erneut operiert werden müssten. Der
Grund hierfür liegt darin, dass die Bandscheibe ein bradytrophes Gewebe
ist und sich nicht regenerieren kann.
„Mithilfe dieses speziellen Bandscheibenzellzüchtungsverfahrens ist es
nun möglich gesunde Knorpelzellen entweder perkutan oder im Rahmen
einer Bandscheibenoperation zu entnehmen, im Anschluss zu isolieren
und in einem speziellen Zellzüchtungslabor zu vermehren. Diese gekühlte
Zellsuspension wird anschließend auf dem schnellsten Wege zum Implantationsort
transportiert und, nachdem mittels einer Druckprobe die Dichtheit
des Anulus fibrosus nachgewiesen wurde, in die betroffene(n) Bandscheibe(
n) in noch gekühltem Zustand transplantiert bzw. perkutan injiziert“,
erläutert der Wirbelsäulenspezialist. Die vermehrten Zellen haben
dort die Möglichkeit neues Bandscheibengewebe zu bilden. Der Vorteil
besteht darin, dass es sich um körpereigenes Gewebe handelt und es somit
keine Abstoßungsreaktionen gibt - hier konnte bisher nur auf Behandlungen
mit beispielsweise Kollagen oder Hyaluronsäure zurückgegriffen werden.
Für den Patienten bedeutet dieses, dass nach 24-stündiger Bettruhe noch
eine gewisse Schonungsphase von ca. 3 Monaten eingehalten werden
muss. Hiernach kann im Anschluss nach positiver MRT-Kontrolle mit
dem Aufbauprogramm zur Stärkung der Rückenmuskulatur begonnen
werden. Im Abstand von 3 Monaten werden weitere MRT-Kontrollen
durchgeführt, um den zeitlichen Verlauf beurteilen zu können. Der Aufbau
des Bandscheibengewebes sollte nach ca. 12 Monaten abgeschlossen
und im MRT nachweisbar sein.
In zahlreichen Tierversuchen und human-histologischen Untersuchungen
wurde bereits der Nachweis erbracht, dass bei den implantierten Zellen
die Vitalität bestehen bleibt und sie in den Zellverband integriert werden.
Die ersten autologen Bandscheibenzelltransplantationen wurden bereits
1996 durchgeführt - 1999 wurde eine Pilotstudie ins Leben gerufen, deren
durchweg positive Ergebnisse nach 5-jähriger Laufzeit nun vorliegen. In
diesen Studien wird belegt, dass Patienten, die zur Reduzierung von
Rückenschmerzen und des Behinderungsindexes mit dem Chondrotransplantat
behandelt wurden, eine therapeutische Überlegenheit der ADCT
im Vergleich zur Sequestrektomie nachweisen. Diese hervorragenden klinischen
Zwischenergebnisse zeigen einen signifikanten positiven Einfluss
der ADCT-Behandlung mit dem autologen Bandscheibenzelltransplantat
auf die biologische Reparatur degenerierter Bandscheiben.
„Die jetzt mögliche ADCT - Autologous Disc-derived Chondrocyte Transplantation
- stellt nun eine Alternative zu künstlichem Bandscheibenersatz
und Ergänzung von Diskotomien - speziell bei jüngeren Patienten -
dar“, so Dr. Schneiderhan, der diese innovative Behandlungsmethode zur
Regeneration der Bandscheibe in seiner Praxisklinik durchführt.Weitere Informationen findest Du hier:
Wirbelsäulenliga e.V.
Widenmayerstr. 29
80538 München
www.wirbelsaeulenliga.de
info@wirbelsaeulenliga.de
Vielleicht gibt es da ja auch Erahrungsberichte
Ich habe hier im Forum noch keine Erfahrungswerte gelesen - würde mich umso mehr freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst - einen Versuch ist es sicher wert - und wenn der Erfolg - wider Erwarten - ausbleiben sollte, kannst Du Dich immer noch operieren lassen.
Zitat
dass nach 24-stündiger Bettruhe noch
eine gewisse Schonungsphase von ca. 3 Monaten eingehalten werden
muss.
Diese 3 Monate Schonung (nach der BZT) solltest Du unbedingt einhalten!!
Wie kommt man denn "günstig" an so eine Bandscheibenzelltransplantation?
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute!!
LG
von der Tigerente
Marlies