Was denkt ihr über diese Geschichte?
Ich sollte sie hier einstellen - - - sagte mir ein Forums-Mitglied.
Mach ich jetzt also.
Juli 2007: Ungefähr in der Mitte des Monats, mit einem schmatzenden Geräusch, verabschiedet sich die Bandscheibe zwischen C5 und C6 aus ihrer bestimmungsgemässen Funktion. Es dient ihr zum Gefallen dies mit einem 'Stromschlag' von gefühlten 200kV bis in die Spitzen sämtlicher Finger begleiten zu lassen. Im späteren Urlaub pflegt sie durch kleinere Erinnerungs'blitze' in die Fingerkuppen, vornehmlich beim Brustschwimmen, sich in die Erinnerung ihres Eigners zu bringen. Dieser wiederum ist recht erfolgreich im Ignorieren eben jener Signale und begibt sich -aus wie er später glaubhaft versichert beruflich/materiellen Gründen- erst nach den ersten bis fünfzehnten Signalen der unteren Extremiteten in Behandlung seines internistisch geprägten Hausarztes. Wir schreiben also den:
September 2007: Ebenfalls in der Mitte des Monats widerspricht eben dieser Eigner vehement aus bereits oben erwähnten Gründen, gepaart mit einer schier selbstzerstörerischen Kollegialität der gebotenen Möglichkeit der stationären Diagnostik und begibt sich auf die Odyssee durch verschiedene, geboten erscheinende Fachdisziplinen der Schulmedizin. Das diagnostizierte Resultat eben dieser Ärzte-Rally ist am Textanfang nachzulesen. Die empfohlene und geboten erscheinende Therapie um die drohende Querschnittslähmung abzuwenden wird einhellig in der operativen Implantation einer aus Titan und Polyurethan bestehenden Prothese erkannt. Aus den Reihen der fachdisziplinbeherrschenden findet sich ein Neu-Rologe, der durch den dem Doktorentitel geschuldeten kurzen Draht eine ebenso kurz-fristige InAugenscheinNahme durch die nächst-geeignete neurochirurgische Ambulanz in der nächst-geeignet-erscheinenden Klinik erreicht. O-Ton:"... den möchte ich hier nicht lange rumlaufen lassen. Guckt doch mal, wann ihr den dazwischen kriegt..."
Oktober 2007: In der Ambulanz der neurochirurgischen Abteilung eben dieser am nächsten liegenden Klinik wird dem Eigner der eingangs sich schmatzend verabschiedeten Bandscheibe dann schonend beigebracht dass wir hier über eine "... erschrecken sie jetzt nicht ..." "beginnende Querschnittslähmung" sprechen. Nur tangential berührt fragt der dank reichhaltiger Informationen kaum erschütterte Eigner lediglich nach der angedachten Art der Reparatur, möchte lediglich über die Form des Ersatzes informiert werden. Diese gewünschten Informationen werden gegeben und ergänzt durch die Mitteilung dass aufgrund der mittlerweile erreichten neurologischen Ausfälle eine Eile geboten sei, die ein Warten auf den nächsten regulär freien Termin in vier Wochen unmöglich mache. Nach Dursicht des Kalenders findet sich ein blau umrahmter Termin in exakt einer Woche und wird allenthalben für gut befunden.
Oktober 2007: Eine Woche später. O.e. Eigner findet sich weisungsgemäss in der Klinik ein, wird freundlichst begrüßt und gefragt, ob er die "Chefarztleistungen und das Zweibettzimmer" in Anspruch nehmen möchte. Auf seine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse hinweisend verneint dieser. Unverständnis seitens der im Übrigen sehr hübsch tätowierten Dame begleitet den Hinweis auf den Weg zu der Station auf der die Unterbringung eben jenen Eigners einer zerknubbelten Bandscheibe stattfinden soll.
Auf dieser Station angekommen wird im Aufnahmebüro erneut die angsterfüllte Frage nach dem Patientenstatus gestellt. "Oh! Kein Privatpatient? Dann muss ich mal telefonieren..." bekommt der Eigner zu hören. Der sehr freundliche schwarzafrikanische Arzt wirkt weitaus weniger ängstlich als auch er vom Bandscheibeneigner über das Nicht-Vorhanden-Sein des Privatpatienten-Status aufgeklärt wird.
Der gebotenen Sorgfalt folgend werden Röntgen, EKG und Labor anberaumt; begleitet von einer eingehenden Untersuchung des o.e. Arztes der nun ja keine Angst mehr hat. Ergebnis bis dahin: Am Morgen des nächsten Tages soll die zerlederte Bandscheibe den Patienten verlassen und durch eine Prothese ersetzt werden. Was dann noch fehlt ist die Absicherung der in-den-Schlaf-schickenden Abteilung.
Das ist dann der Augenblick, in dem die versuchte "ich-trickse-meine-Klinik-aus-Masche" des in der Ambulanz tätigen Doc's entlarvt wird: Madame verweigert mit Hinweis auf den erhöhten Blutdruck des Eigners die Narkose! Die Versuche des Eigners, die da sind:
1. Ohne Narkose macht aber Aua!
2. Vor 2,5 Jahren sind aber 11 Std. Op glattgegangen
3. Unterschrift auf einen "Persilschein"
.....
...
..
.
und einiges mehr spielen keine Rolle mehr; ohne eine Notfall-Indikation der Neurochirurgen könne die Mach-mich müde-Ärztin keine Narkose stellen. Der Eigner möge sich eine Woche auf der "INNEREN" blutdruckmässig einstellen lassen ist ihre 'Bedingung'.
Klinikritualen folgend beginnt ein "internistisches Konzil" (oder Konsil)? Im Rahmen desselben findet sich ein internistisch geprägter Doc der "Inneren" ein, der ein vierzigminütiges Referat zu halten müssen meint. Unterbrochen von der Frage des Eigners in welcher Tonart gesungen werden soll beeilt sich eben dieser mitzuteilen, daß eine Blutdruckeinstellung unter klinischen Bedingungen äußerst unsinnig sei. Der Eigner möge sich in den Alltag begeben und seinen instabilen Blutdruck gefälligst endlich therapieren lassen.
Wow!
Kaum dass der Eigner das verdaut hat, geht die Türe wieder auf und der schwarzafrikanische Doc erscheint erneut. Nichts aber auch gar nichts mag darüber hinwegtäuschen, dass die Art der Ansprache des Doc's die Färbung geändert hat. Der vermeintliche Privatpatient ist halt doch nur der 'Eigner einer kaputten....'
Selbst auf Nachfrage und dadurch unmissverständlich entlarvt bestätigt eben dieser Doc, dass eine operative Reparatur nur durch die "Verschlimmerung der neurologischen Ausfälle" im Sinne einer Notfall-Indikation zu rechtfertigen sei.
Jetzt kriegt der "EIGNER" einen Namen.
EROC hat Angst bald im Rolli zu sitzen.
Ich stolpere über meine Füße, habe die unvorstellbarsten 'Missempfindungen* und kein Aas kommt in den Quark.