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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
vertebra
Hallo zusammen wink.gif ,

meine Mutter (53) leidet seit Jahren unter zervikaler Myelopathie. Sie hatte bereits von Kind an eine Veranlagung zu leichter Skoliose und musste zum orthopädischen Turnen, mit 15 Jahren folgte ein stationärer Aufenthalt zur Rückenbehandlung (keine OP). Leider ergriff sie einen Beruf, der überwiegend sitzend in vorgebeugter Haltung ausgeübt wurde und feinhandwerklich war.

Mit 24 Jahren folgte ein schwerer Autounfall, bei dem ihr Axis angebrochen wurde. Knapp 30 Jahre später wurde festgestellt, dass bei dem Unfall wahrscheinlich noch ihr 6. Halswirbel in Mitleidenschaft gezogen wurde - dieser wurde nie behandelt. Nachdem sie "geheilt" war, arbeitete sie noch mehr als 20 Jahre in ihrem feinhandwerklichen Beruf. Nur zwei Jahre nach dem Unfall kam ich (27) zur Welt - die Folge dieser Geburt war eine Symphysensprengung, die mit einem stabilen Hüftgürtel behandelt wurde.

Vor etwa 10 Jahren begannen bei meiner Mutter schwere Schwindelanfälle und Ohrgeräusche einzusetzen. Es folgten mehrere KH-Aufenthalte, Kuren (bei der man sie auf die "Psycho-Schiene" setzen wollte) und Physiotherapie. Meine Mutter hat auch immer viel orthopädisch geturnt und Qui Gong gemacht. Sie stabilisierte sich leidlich und ging auch wieder arbeiten.

Vor 3 Jahren wurde ihre HWS durch eine chiropraktische Behandlung überstrapaziert. Seitdem haben sich ihre Beschwerden verschlechtert. Vor zwei Jahren brach sie mit schwerem Schwindel und starker Sehschwäche zusammen. Einem 3wöchigen Aufenthalt in der Neurologie folgte ein 2monatiger Aufenthalt in der Psychiatrie. Dieser Aufenthalt traumatisiert sie bis heute, da ihr dort "Faulheit" vorgeworfen wurde, wenn sie nicht aufstehen konnte. Bis heute wurden ihr wiederholt "Somatisierungsstörungen" und "Angststörungen" unterstellt kopfklatsch.gif . Ihr Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente wurde mehrfach abgelehnt. Mit einem GdB von 30% kommt sie auch nicht weit. Sie kann seit 3 Jahren nicht mehr arbeiten, wenigstens wurde anerkannt, dass in ihrem erlernten Beruf eine Tätigkeit unmöglich ist - angesichts ihrer Symptome erscheint jedoch auch jeglicher anderer Job aussichtslos - worunter sie sehr leidet.

Zum Glück hat sie mittlerweile Ärzte gefunden, die ihr glauben und weitere Schädigungen an der Wirbelsäule festgestellt haben (Radikulärsyndrom, weitere Abnutzungserscheinungen). Osteopathische Behandlungen bringen für ein paar Wochen Besserung. Zusätzlich setzt meine Mutter weiterhin Qui Gong und spezielle Rückengymnastik fort.

Das Problem ist, dass sie nicht krank aussieht. Dabei muss sie jeden Tag mehrere Medikamente einnehmen, turnen und sich auf die Ausführung ihrer HWS-Bewegungen konzentrieren. Wenige Millimeter reichen für eine Dysbalance bereits aus. Besonders schmerzt sie das Unverständnis ihrer Umwelt hinsichtlich der Berechenbarkeit ihrer Erkrankung. Dies reicht von Banalisierungen ("Mit dem Rücken haben wir doch alle was") bis hin zu bösartigen Äußerungen ("Du trägst ja schon wieder Deine Halskrause" - Meine Mutter trägt diese nur, wenn es gar nicht mehr geht.) hammer.gif

Selten ist auch Verständnis dafür, dass sie nicht lange sitzen und an Partygesellschaften teilnehmen kann. Durch das allgemeine Unverständnis für ihre Erkrankung wird sie zusätzlich zu Demütigungen durch Ämter und vereinzelte Ärzte noch von ihrem sozialem Umfeld stigmatisiert und gern auch wieder in die "Psycho-Ecke" smilie_auslachen.gif gestellt.

Nun hat ein Neurochirurg meiner Mutter den Ersatz zweier Bandscheiben (zwischen C4/C5 und C5/C6) durch jeweils ein Implantat (Bryan-Prothese) angeboten. Meine Mutter hat dies aber vorerst abgelehnt, da die Risiken hoch und noch recht wenig erforscht sind (gerade an der HWS). Da meine Mutter nur wenig im Internet unterwegs ist und auch nicht lange am Computer sitzen kann, bin ich hier für sie hier.
Vielleicht treffe ich hier ja auch Leute, die Erfahrungen mit Bandscheibenprothesen haben. biggrin.gif

Liebe Grüße

vertebra
Kessi
Hallo Vetebra winke.gif ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Danke für die ausführliche Vorstellung deiner Mutter,
da hat sie leider wirklich unschöne Erfahrungen machen müssen streicheln.gif .

Zum Austausch sind die Fachforen da,
du kannst gerne im HWS-Forum deine Fragen stellen.

Was bedeutet krank aussehen kinnkratz.gif , ich kann mir vorstellen, wie du es meinst,
bei einer Grippe mit hohem Fieber erkennt man es,
bei Schmerzen wird es schon schwieriger,
Nichtbetroffene haben dafür wenig Verständnis, trotzdem ist es gut, dass Krankheit nicht unbedingt mit dem Aussehen zusanmmenhängt, es wäre für viele sehr unangenehm, ständig darauf angesprochen zu werden.

Vielleicht möchte deine Mutter doch mal ins Forum schauen, es kann ihr helfen,
wenn sie sieht, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine ist.


Viele Grüße
von Kessi
Hermine
Hallo Vetebra,

auch ich möchte Dich recht hezlich hier bei uns Bandis begrüssen - bzw. Deine Ma um die es ja hier geht streicheln.gif

Oh ha - da hat sie eine Menge mitgemacht in ihrem Leben - alles nicht einfach - naja und jetzt steht sie vor der grossen Frage ..... diesbzgl. würde ich abuch sagen 8wie kessi bereits) - stelle diese bitte wirklich in das Fachforum .... hier also HWS .... hier dürften die Fragen regelrecht "überlesen" werden da hier der Vorstellungsbereich ist zwinker.gif - also einfach nochmal in Fachforum die Fragen stellen damit dort auch geantwortet werden kann.

Was das nicht krank aussehen betrifft - da muss ich kessi auch Recht geben ..... nicht krank aussehen hat noch lange nichts damit zu tun das man nicht wirklich krank ist.

Schau, viele die mich z.B. sehen sagen auch ichw ürde wie da blühende Leben aussehen (ich tue auch alles dafür nicht blass und müde auszusehen oder geschafft von den ganzen Medis und Schmerzen) - aber die Augen z.B. die trügen nicht sondern sagen bei einem Menschen sehr viel aus(mir sieht man es auch immer an den Augen an .... wenn es mir gar nicht gut geht habe ich ganz massiv geschwollenen Oberlider und auch "Tränensäcke" und die Augen sind nicht so wie als wenn es mir besser geht und die Leute die mich kennen sehen das sofort.

Und ich bin froh dass es mir oft nicht gleich angesehen wird zwinker.gif

Wie hier schon erwähnt - man kann die ganzen bandscheibengeschichten und den leidensweg wirklich nicht mit z.B. einer Grippe oder Magendarmkatarrh vergleichen .......

LG und ich hoffe wir können Dir /Euch hier ein wenig weiterhelfen ..... vielleicht findet ihr ja schon die eine oder andere Antwort auf Eure Fragen hier beim stöbern im Forum und wenn nicht - einfach in den Fachforen die Fragen posten smilie_up.gif

LG
*Clawi*
Hallo!

Herzlich Willkommen und viel Spaß hier!

Gruß Anna
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