Hallo Mafi!
Als selber Schwindelgeplagte kann ich sagen: Ja, Schwindel kann von der HWS kommen. Vor allem sollte man dies als eine mögliche Ursache betrachten, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen sind. Und da du schreibst, dass sie schon bei HNO, Internist und Neurologe war, liegt der Verdacht schon nahe.
Vielleicht sollte mal ein MRT der HWS gemacht werden, um möglicherwiese Veränderungen an der HWS auszuschließen.
Oft ist es so, dass der Schwindel hauptsächlich durch eine Verschiebung oder Blockierung im Bereich der Kopfgelenke (das sind die obersten Wirbel C1-C2/3) ausgelöst wird. Hier könnte evtl. ein Osteopath oder ein guter Manualtherapeut hilfreich sein, denn oft kann man solche Verschiebungen/Blockierungen nicht bildlich darstellen. Ein Osteopath kann dann vielleicht schon mit wenigen sanften Behandlungen helfen. Eine extreme Fehlstellung müsste man aber im CT sehen können. Infos müsstest du finden, wenn du über die Suche Osteopath oder Atlastherapie (der erste Halswirbel ist der Atlas) eingibst.
Alternativ dazu könnte ich deiner Freundin auch empfehlen, mal einen Neurootologen aufzusuchen. Das ist quasi eine Kombination zwischen Neurologe und HNO, der auch über die Grenzen eines Faches hinaussieht. Leider gibt es in Deutschland nur sehr wenige und aus deinem Profil geht euer Wohnort bzw. die Gegend nicht hervor. Ich war auch bei einem Neurootologen (Prof. Hülse in Mannheim) nachdem kein Facharzt (Orthopäde, HNO, Internist, Neurologe, Manualmediziner etc.) hier mehr weiter wusste. Dieser Neurootologe hat dann als erster die Vermutung in den Raum gestellt, dass die Beschwerden (Schwindel und Schmerzen) von einer Fehlstellung und Blockierung der Kopfgelenke ausgehen. So konnte dann weiter in dieser Richtung gesucht und behandelt werden.
Zitat
Beim Zahnarzt gab es zwar eine Entzündung im Kieferbereich, doch diese ist operativ entfernt worden.
Das ist schonmal gut. Wenn diese Entzündung Schmerzen verursacht haben sollte, dann wäre es auch denkbar, dass deine Freundin vielleicht eine Kieferseite weniger beansprucht hat und es so zu einer Störung im Kiefergelenk gekommen ist(Craniomandibuläre Dysfuktion). Da das Kiefergelenk sehr eng mit der HWS und den Schwindelzentren verbunden ist, wäre das auch ein möglicher Auslöser.
Zitat
Läge es an der Psyche, hätte sie seit drei Jahren etwas haben müssen.
Hmmm... ich denke, das kann man so auch nicht sagen. Denn es kann schon sein, dass große Belastungen waren, die der Körper noch irgendwie kompensieren konnte. Vielleicht gab es eine Situation, die "das Fass zum Überlaufen gebracht hat", also anders gesagt, vielleicht war sie an einem Punkt angekommen, an dem der Körper nicht mehr so einfach verarbeiten und kompensieren konnte und sich nun ein Ventil gesucht hat. Kann, muss aber nicht!
Ich würde deiner Freundin also raten, ein MRT der HWS anfertigen zu lassen und einen Osteopathen oder auch einen Neurootologen aufzusuchen.
Ich drücke ihr ganz doll die Daumen, dass man etwas findet,

denn ich weiß, wie furchtbar es ist, ständig (bei mir seit fast 5 Jahren) mit Schwindel leben zu müssen.
Sie kann sehr froh sein, dass sie so eine tolle Freundin wie dich hat!
Liebe Grüße
Alexandra