Vogtareuth, 03.04.2007



Behandlungszentrum Vogtareuth setzt neue Behandlungsmethode
in der Schmerztherapie ein



Mit Magnetfeldern dem Schmerz zu Leibe rücken


Dass sich Magneten anziehen oder abstoßen, ist hinreichend bekannt. Dass sich mit Magnetfeldern aber auch Schmerzen behandeln lassen, sicherlich weniger. Die Klinik für Neurologie mit Rückenschmerzzentrum am Behandlungszentrum Vogtareuth setzt die so genannte Magnetstimulation seit Anfang 2007 bei Nervenschmerzen, beispielsweise bei Bandscheibenschäden, chronischen Schmerzzuständen und Kopfschmerzen ein. Diese neue Behandlungsmethode, die derzeit außer in der Landeshauptstadt München in der gesamten Region Oberbayern nur im Behandlungszentrum Vogtareuth zur Schmerztherapie angewendet wird, kam jetzt auch einer 31-jährigen Gymnasiallehrerin zugute, die nach einem Snowboard-Unfall im April 2006 an posttraumatischen Kopfschmerzen litt.

„Diese Therapie ist für mich bis jetzt die wirksamste“, freute sich die Patientin. „Alle anderen Therapien von Massagen, Fango, manuelle Therapie, Physiotherapie und Entspannungsverfahren bis hin zur Akupunktur, homöopathischen und medikamentösen Behandlung brachten einfach nicht den gewünschten Erfolg.“ Unmittelbar nach ihrem Unfall hatte die Patientin das Gefühl, als ob „ihr Kopf wackeln würde“, im weiteren Verlauf kamen Schmerzen im Nacken und Rücken hinzu.

Doch was genau bewirkt die Magnetstimulation im oder am Körper? Wie läuft eine Therapieeinheit ab und wie lange dauert sie?


„Mit Hilfe eines erzeugten Magnetfeldes kann ein Muskel oder auch ein Nerv aktiviert werden“, erklärt Dr. Klaus Scheidtmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie mit Rückenschmerzzentrum am Behandlungszentrum Vogtareuth. „Das geht sowohl direkt am Körper als auch am Gehirn. Der Impuls ist nicht schmerzhaft, kann sehr gezielt eingesetzt werden und dringt dabei sehr weit in den Körper ein“, so Scheidtmann.

Das physikalische Prinzip der Magnetstimulation ist die elektromagnetische Induktion. Ein Kondensator entlädt sich über einer Magnetspule und erzeugt ein Magnetfeld. Durch die schnelle Änderung des Magnetfeldes wird im Körpergewebe, also in den Muskel- und Nervenzellen, ein Strom erzeugt. Erreicht dieser Strom eine ausreichende Stärke, so werden im Körper die Muskel- und Nervenzellen aktiviert.

Bei einer Therapieeinheit, die rund 30 Minuten dauert, liegt der Patient am besten so, dass die von Schmerzen betroffene Körperpartie gut zugänglich ist. Dieser Bereich wird zunächst mit langsamen Stimulationsintervallen gelockert. Dann werden an der Stelle der Muskelverspannung gezielt hochfrequente Impulse gesetzt, die auch die Muskulatur deutlich anspannen können. Das ist aber für den Patienten nicht schmerzhaft. Alles, was der Patient spürt, sind an der Stelle der stärksten Muskelverspannung kleine, schmerzlose „Hammerschläge“, sonst ein leichtes Kribbeln. Nicht angewendet werden kann die Magnetstimulation bei Patienten, die einen Herzschrittmacher oder ein anderes elektronisches Gerät im Körper tragen.

Bei Dr. Scheidtmanns Patientin haben zehn Therapieeinheiten mit einer Stimulation der Muskulatur am Nacken, Schulter und Rücken sowie am Gehirn zu einer spürbaren Verbesserung geführt. „Ich empfinde eine deutliche Linderung meiner Schmerzen, insbesondere die Spannungsgefühle im Hinterkopf und im Nacken haben sich gelegt, und dadurch auch das Dauerdruckgefühl meines gesamten Kopfes“, sagt sie. Die Magnetstimulation wird im Behandlungszentrum Vogtareuth ambulant und stationär angeboten.


Über das Behandlungszentrum Vogtareuth
Seit seiner Gründung 1985 steht das Behandlungszentrum Vogtareuth ganz im Dienste der Akut- und Rehabilitationsmedizin in Bayern. Leitziel ist die „ganzheitliche Versorgung unter einem Dach“ mit den Schwerpunkten Diagnostik, operative und konservative Therapie sowie stationäre, teilstationäre und ambulante Rehabilitation und Nachsorge. In der chirurgischen Versorgung Erwachsener hat die Klinik einen überregionalen Bekanntheitsgrad erreicht, der bei der Behandlung neurologisch erkrankter Kinder sogar weltweit besteht. Das Behandlungszentrum Vogtareuth verfügt über 382 Betten und behandelt pro Jahr rund 12.000 Patienten stationär, 16.000 ambulant.


Über die Schön Kliniken
Die Schön Kliniken sind eine Klinikgruppe in privater Trägerschaft (Familie Schön) mit den Schwerpunkten Orthopädie, Neurologie, Chirurgie, Psychosomatik und Innere Medizin. In den insgesamt zwölf Kliniken in Bayern, Schleswig-Holstein, Hessen und Hamburg verfügen die Schön Kliniken über 3.660 Betten und beschäftigen rund 5.800 Mitarbeiter.

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