Liebe Bandis,

ich bin männlich, 37 Jahre alt und habe mir vor 6 Monaten einen Bandscheibenvorfall L5/S1 zugezogen. Die MRT war allerdings erst vor 3,5 Monaten bzw. dann wurde er erst festgestellt, so dass es angehen kann, dass es eine Zeitlang auch nur eine Vorwölbung war.

Da der Prolaps sehr groß ist und auf dem Bild stark in den Nerv drückt, schlug mir mein Arzt (ein Chirurg mit Schwerpunkt Sportmedizin) eine OP vor. Da die Schmerzen jedoch erträglich waren und ich im Grunde nur dieses starke Stechen in der linken Gesäßhälfte bis in den Oberschenkel zu beklagen hatte (vor allem nach dem Aufstehen), und ich mich allgemein im Rücken nicht weit nach vorn beugen konnte, entschied ich mich für die konventionelle Richtung.

Ich wurde 6 Wochen krankgeschrieben, bekam 2 x wöchentlich nebenbei Infusionen und KG bzw. eher gesagt Massagen und Fango. Tabletten musste ich zu dem Zeitpunkt nicht schlucken, da die Schmerzen ja nicht so stark waren.

Es wurde peu a peu ein klein wenig besser, jedoch nie richtig gut. Seit Ostern, ich weiß nicht warum, aber eine starke Verschlechterung, s.h. ca. 2 Stunden nach dem Schlafen legen habe ich derart starke Ausstrahlschmerzen im Bein und in der Wade, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist; egal wie ich liege.

Mein Arzt meinte wieder, dass ich mich doch operieren lassen sollte, dann sei ich den Schmerz los. Ich habe ihm gesagt, dass das die allerletzte Option sei. Er verschrieb mir hochdosierte Diclos (800er), die aber nach der 2. Nacht nichts mehr brachten. Mein Arzt verordnete eine weitere MRT (Termin 08. Mai) und meinte, dass ich eine PRT haben könnte. Ich müsste dazu nur einen Termin machen und schon würde er mir eine geben. Als kleiner "Schisser" hab ich das erst mal "verschoben". Aber die Schmerzen sind mittlerweile nachts so stark, dass ich mir wohl nächste Woche eine geben lasse.

Trotz allem bin ich mittlerweile am Verzweifeln. Tagsüber geht es. Da merke ich verhältnismäßig wenig. Habe bei der Arbeit einen Stehpult bekommen und kann mich ab und zu auch setzen. Ausfallerscheinungen habe ich noch nicht gehabt und auch sonst scheint meine Nerv noch nicht geschädigt zu sein. Nur eben diese unerträglichen Schmerzen nachts, die machen mich fertig.

Weiß irgendjemand, was ich machen kann?
Ich mache übrigens neben der KG, die wie gesagt eher aus manueller Massage besteht und bislang nichts brachte, seit kurzem eine RückenPlus-Programm der TK. Da bin ich mir auch nicht so sicher, ob das gut ist, da man sehr viele muskelaufbauende Rückenübungen macht, und ich danach nachts noch stärkere Schmerzen habe. Aber ich brauche doch die unteren Rückenmuskeln? Habe mich nun auch in einem Fitnesstudio mit Schwimmhalle angemeldet. Schwimmen soll ja sehr gut sein. Aber obs gegen diese starken Schmerzen hilft?

Was soll ich nur machen? Kennt jemand Alternativen?

Viele Grüße
Euer Leidensgenosse Naish

hallo naish
was hast du denn für eine matraze?
und was meint dein arzt dazu, dass die beschwerden hauptsächlich nachts auftreten?
ich quäl mich seit 18 monaten und überlege nun doch, ob ich mich unters messer legen soll....
liebe grüße erstmal
schnake

Hallo Schnake,

18 Monate? Ohgoddogott! Das ist ne lange Zeit.

Also ich hab mir vor 3 Monaten eine Gelschaummatraze gekauft, die angeblich sehr gut für solche Leiden sind. Allerdings habe ich nie den Eindruck gehabt, dass das so ist. Sie ist doch sehr hart. Man sackt zwar mit der Zeit etwas ein, aber dann ist es hart unter mir.

Allerdings habe ich auch die Schmerzen, wenn ich länger auf dem Sofa liege. Nach ca. 2 Stunden.

Viele Grüße
Naish

Hallo Naish
Kenne Dein Schmerzbild haargenau,hab ebenfalls Bsv seit letztem jahr mai.
hab alle möglichen Therapien wie Kg und wohl auch alle Medikationen probiert.
Leider ohne Erfolg,hab mich dann mit meinem Orthopäden auf ne OP verständigt,weil die schmerzen nicht mehr auszuhalten waren.Hab dann ne Einweisung ins KHS bekommen,hab mich dort beim Neuroschirurgen vorgestellt.Der sagte mir,das der Bsv sofort behoben werden muss,allerdings sollte ich ca. 4 Wochen auf ein OP-Termin warten.Ich sagte:das halte ich nicht mehr aus,darauf er:dann schieben wir sie halt irgendwo dazwischen.
Das war Freitags,darauf den mittwoch musste ich im KHS erscheinen,donnerstags war halt die OP,und ich muss sagen,ich hatte tierisch schiss vor der OP.Im nachhinein muss ich festellen,das die OP ein witz war.Zur OP-Vorbereitung war ich um 10:40 Uhr,aufgewacht im Aufwachraum um 12:20 uhr und war komplett fit danach,also kein weiteres wegdämmern .

Also,kann aus eigener Erfahrung echt zur OP raten,wie gesagt,hatte die selben Probleme.
Wünsche dir baldige Genesung
pattex

Hallo Pattex,

das was du schreibst macht natürlich Hoffnung. Und im Grunde ist es ja das, was mein Doc auch sagt. nur gibt es eben zig andere Fälle, in denen es nicht gut geht und die OP nach hinten losgeht oder es danach nicht besser wird oder eben nach 1-2 Jahren wieder so ist wie vorher.

Und alle schreiben bzw. auch 95% der Ärzte sagen, nicht operieren lassen, so lang es nicht Not tut. Deshalb werde ich wohl auf jeden Fall noch warten. Wenn da nicht diese Schmerzen wären. Wie gesagt: erst seit Ostern; und derart stark, dass ich nachts nicht mehr schlafen kann.

Mein Ziel ist erst mal, diese Schmerzen loszuwerden. Nur wie?

hallo naish,
klar,weiss nicht was in 1 oder 2 jahren passiert,vorallem bei mir im beruf.hab alle möglichkeiten was medikamente betrifft durch,selbst örtliche betäubung.hab zum schluss dipidolor bekommen.das schlimmste war wirklich das schlafproblem.so gut wie gar nicht,irgendwann kannste echt nicht mehr.ein segen war wirklich,nach der OP aufgewacht und der schmerz im bein war weg,dagegen war die OP-schmerzen wirklich aushaltbar.musste am selben tag noch aufstehen.

Hallo Naish,

erstmal herzlich willkommen im Forum



das liegt daran, das sich die Bandscheiben im Liegen mit Flüssigkeit "vollsaugen" und dadurch Deine Nerven stärker bedrängt werden.



Wann tut eine OP Not ??

wenn man Schmerzmedis nimmt, die Dein Apotheker nicht über einen längeren Zeitraum selber nehmen würde ? wenn man vor lauter Schmerzen nicht mehr vernünftig schlafen kann ?

Ich kann Dir nur empfehlenen, nimm Deine MRT-Bilder und gehe damit zu einem Neuro-Chirurg, der kann die Bilder am besten lesen und würde Dich im Zweifelsfall auch operieren. Ebenfalls solltest du einen Besuch bei einem Neurologen in Betracht ziehen, der kann messen ob und wie Stark Deine Nerven bedrängt/geschädigt sind



mit starken Schmerzmitteln, wo Dir keiner sagen kann was für Folgeschäden (Magen, Nieren, Leber usw.) in zwei Jahren auftreten.


Gerald

Danke euch beiden für eure Antworten und für dein Willkommensgruß, Gerald,

ist wirklich schwierig zu sagen, was wird und wie mans richtig macht. Tagsüber denke ich, Mensch, ist doch alle halb so schlimm, nachts, wie du, Gerald schreibst, saugen sich dann die Bandscheiben voll und der Prolaps drückt um so mehr auf den Nerv und man könnte an die Decke gehen.

Nur ist es halt so, dass ich diese Schmerzen 5 Monate lang trotz Prolapses nicht kannte, andere Dinge wie aus dem Auto steigen usw. letztendlich doch wesentlich besser geworden sind, und aus dem Nichts diesem strahlenden Schmerzen auftraten und schlimmer wurden. Bislang war es immer so, dass alles nach ein paar Tagen wieder weg ging und was Neues kam, diesmal bleibt dieser Nachtscherz und wird sogar noch schlimmer. Vielleicht hab ich auch einfach zu viel körperlich getan, wie dieses RückenPlus von der TK, oder was getragen, was ich nicht hätte tragen sollen o.ä.

Auf Schmerzmittel steh ich normalerweise auch überhaupt nicht, deshalb hab ich die ja auch anfangs nicht genommen. Aber nun hilfts nichts mehr und ich muss schon dieser 800er Hammer-Diclos nehmen (allerdings nur 1 zur Nacht).

Ich werde wohl heute, spätestens Montag noch einen Termin für Mittwoch oder Donnerstag zur PAT machen. Oh graus. Man kann mich eigentlich schon mit kleinsten Spritzen jagen.
Aber davon erhoffe ich mir schon mal etwas Linderung.

Viele Grüße