ich möchte mich weniger mit meinen „Leiden“ als mit meinen Erfahrungen im Umgang damit vorstellen.
Als ehemaliger Leistungssportler (fast 40 Jahre Handballspieler und Trainer) von der Schulmedizin austherapiert (z.B. Knieathrose, fast vollständige Versteifung im Lendenwirbelbereich, Taubheit im Bein und Fuß, Antrag auf Berufsunfähigkeit, …"Tabletten bis ans Lebensende“...) habe ich durch eine Verbindung von Elementen der Packi-Therapie und Drucktechniken der Trigger-Osteopraktik nach Dr. Bauermeister Selbsthilfemethoden entwickelt, die mich in 3 Jahren zur Schmerzfreiheit und zur Fähigkeit gebracht hat, mit 60 Jahren wieder „Leistungs“sport treiben zu können. Zurzeit teste ich, wie weit die Trainierbarkeit in diesem Alter noch geht. An eine natürliche Grenze bin ich bisher noch nicht gekommen.
Nach vielen Experimenten bin ich bei der Trigger-Osteopraktik und verschiedenen Theorien und Praktiken von Dr. Packi „hängen geblieben“. Allerdings: die Trigger-Osteopraktik gem. Dr. Bauermeister ist mit dem TST-Schlüssel in den Ansätzen stecken geblieben, genauso wie Dr. Packi mit seinen guten Ansätzen. Es ist ein Kernproblem, dass erfolgreiche Techniken wegen dem Zwang zum Geldverdienen zum allein "Seligmachenden" degenerieren (muss das eigentlich sein?).
Meine zwar "unwissenschaftlichen", aber durch Erfahrung belegten Auffassungen:
Richtig bei Packi ist der Ansatz, den Bewegungsumfang der Muskulatur wieder zu erweitern. Das ist in akuten Fällen bei seinen „Königsübungen“ aber mit so großen Schmerzen verbunden, dass nur Hartgesottene (z.B. Leistungssportler) die natürlichen Schmerzvermeidungsreaktionen überwinden können. Seine Fingerdrucktechnik ist für mich nur als Abrechnungsmethode nachzuvollziehen.
In 3-jähriger fast täglicher Kleinarbeit habe ich die Druck-Technik von Bauermeister weiterentwickelt. Mein TST-Schlüssel liegt nutzlos rum. Kernproblem ist, den notwendigen Druck auf die Muskulatur zu entwickeln und lange genug zu halten. Dazu wende ich je nach Muskel verschiedene Geräte an (Bälle, Rollen etc.). Ohne Einsatz des eigenen Körpergewichts geht es dabei nicht. Alles sehr schmerzhaft, aber man bekommt mit der Zeit zu diesem Schmerz eine ganz andere Einstellung, weil es ein helfender Schmerz ist. Dabei kommt es zu ähnlichen Reaktionen im Muskel und seiner Steuerung wie beim normalen Muskeltraining. Der Effekt der „Superkompensation“ durch die regelmäßige Anwendung der Drucktechnik verbunden mit aktiven Bewegungen der "stillgelegten" Muskelgruppen führt dazu, dass der Muskel schrittweise wieder aktiv wird und vor allem als Folge: die beteiligten Gelenke werden schrittweise wieder schmerzfrei! Das ist ein langer Prozess und mit einem Klinikaufenthalt bei Packi oder sechs Stoßwellenbehandlungen nicht zu machen.
Für die Vermeidung der akuten Zuspitzungen im Lendenwirbel /Beckenbereich (Hexenschuss) habe ich etwa 6-8 Wochen gebraucht (jeden Tag oder alle zwei Tage ca. ½ Stunde), nach 2 Jahren bin ich jetzt beweglich und schmerzfrei in diesem Bereich wie vor 30 Jahren. Das ist unter den heutigen Bedingungen als medizinische Therapie nicht machbar. Es geht nur als Selbsthilfemethode!
Ein Vergleich: die Reparatur einer Beule im Auto erfordert die gleichen Kräfte, die die Beule erzeugt haben. Jahrelanges Fehlverhalten hat die gesundheitlichen Probleme mit sich gebracht – nur jahrelanges „richtiges“ Verhalten kann sie auch wieder beseitigen.
Ich wende diese Erfahrungen erfolgreich in meiner Handballmannschaft als Trainer (und wieder Spieler) an. Wichtig ist ein selbst gestelltes Ziel, die neu gewonnenen Fähigkeiten der Muskulatur in einer regelmäßigen sportlichen Betätigung anzuwenden, sonst ist man bald wieder beim alten Problem. Sport ist nicht Mord, sondern unter den heutigen Arbeits- und Lebensbedingungen für unseren belastungsbereiten Körper als Ausgleich für ein gesundes Leben unverzichtbar.
Die Praktizierung der Drucktechniken verbunden mit aktivem Dehnen (ein besonderes Kapitel) ist als begleitende Ausgleichsmaßnahme gegen die einseitigen Belatungen im Sport (jede Sportart ist einseitig!) unbedingt notwendig. Heute bin ich mir sicher, dass mein bereits im Alter von 18 Jahren begonnener "Leidensweg" vor allem im Lendenwirbelbereich als regelmäßige Begleiterscheinung im Sport nicht notwendig gewesen wäre (die wenigen akuten Sportverletzungen natürlich ausgenommen).
Übrigens: ähnliche Praktiken (Stick, Hartschaumrolle) haben die amerikanischen Fitnesstrainer (Mark Verstegen) in der Fußballnationalmannschaft eingeführt.
Das Wichtigste ist Geduld und Regelmäßigkeit!
Gruss
