Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Zweiter Bandscheibenvorfall L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
heldebub
Hallo Leute,

ich bin noch ganz neu hier und habe gleich mal eine Frage:

Kurz zur Vorgeschichte: Vor 4 Jahren wurde ich an einem Bandscheibenvorfall (L5/S1) operiert. Nach der OP war ich absolut schmerzfrei. Ich konnte sogar wieder Sport betreiben. Die Freude war groß.

Vor 7 Monaten gingen die Schmerzen dann wieder los. Also ab zur Kernspin. Hierbei kam heraus, dass sich am selben Wirbel wieder eine Vorwölbung gebildet hat. Nach 3 Monaten Krankengymnastik wurde es immer schlimmer. Momentan sind meine Schmerzen so groß, dass ich eigentlich nur noch im liegen schmerzfrei bin. Stehen geht gar nicht (die Fußsohle schläft sofort ein)!!! Schmerzmittel wirken auch nicht mehr..... heul.gif

Es wird langsam echt unerträglich.

Eine Klinik in München hat mir jetzt eine "Spritzenkur" empfohlen (10-15 Spritzen in 5 Tagen). Ehrlich gesagt habe ich davor richtig Angst und das Vertrauen in diese Methode hält sich auch in Grenzen.
Alternativ könnte man mir noch eine Versteifung empfehlen war die Aussage der Ärzte.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit so einer "Spritzenkur" (direkt in die LWS)?
Auf der anderen Seite gibt es doch auch Implantate, kann mir da jemand was dazu sagen?

Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll. Termine bei Fachärzten zu bekommen ist ja auch nicht soooo einfach.

Na ja, ich freue mich von Euch zu hören.

Viele Grüße

Marcus

wi-ro
Hallo Marcus,

erstmal herzlich willkommen im Forum wink.gif

welche Klinik hat dir die Empfehlung für die Spritzenkur gegeben ?

Bei einer Vorwölbung soll gleich eine Versteifung erfolgen ?
welche Ärzte haben Dir eine Versteifung empfohlen ?


Warst du bei einem Neurologen ? der kann messen ob und wie stark Deine Nerven geschädigt sind.

Gerald winke.gif
heldebub
Also die Klinik ist die Schön-Klinik in München.

Vorwölbung war vielleicht falsch ausgedrückt. Es handelt sich um eine extreme Kompression des Nerves und zur Versteifung wurde geraten, weil aufgrund der ersten OP wohl nur noch wenig Platz zwischen den Wirbelkörpern ist und die Wirbelkörper an den Flächen schon Abnutzungserscheinungen aufweisen.
Romana
Hallo Heldebub,

also zwischen einer Spritzenkur und einer Versteifungsop alternativ liegen meines Erachtens Welten.

Aus Deiner Schilderung geht nicht hervor, wie das Gesamtbild Deiner LWS beschaffen ist.
So wie Du es schilderst handelt es sich um einen RezidivBSV.

Ich wurde innerhalb 6 Monaten zwischen ersten BSV und Rezidiv BSV operiert.
Von Versteifung war da überhaupt noch keine Rede.

Ich spreche jetzt nur aus meiner Erfahrung, also bitte nicht als Allgemeinprognose
auffassen.

Die Ursache Deiner Schmerzen ist der Rezidiv-BSV, der wohl den Nerv kompressiert. Sicherlich lässt sich durch einen langen Weg von konventional
Therapien.. Schmerztherapie, KG usw. zwischendurch ein schmerzfreies Ergebnis
erzielen. Der Schmerz kommt aber wieder, das ist so sicher, wie das Amen im Gebet. Denn die Ursache der Schmerzen ist ja nicht behoben, sie werden immer
wieder nur betäubt oder für einen gewissen Zeitabschnitt unterbrochen.

So bin ich der Meinung, zuerst Behebung der Ursache, d.h. Entfernung des Rezidiv BSV und wenn somit die Ursache beseitigt ist, dann eben gezielte Schmerztherapien.

Klar, eine OP ist kein Garant für spätere Schmerzfreiheit.
Nur meine Erfahrung ist eben, aus Gesprächen mit vielen Bandis, dass vorher
unnötig Zeit, Geduld und Kosten für Therapien vergeudet werden, die letztendlich
keine eigentlich nötige OP verhindern und diese dann doch gemacht werden muss.

Hole Dir eine zweit - und dritt Meinung von kompetenten Ärzten ein und entscheide Dich dann, was Du tun willst.

LG Romana
Fenny
Hallo Marcus winke.gif

Ich habe auch so eine Spritzentherapie gemacht, nannte sich dann Schmerztherapie. Ich war dafür fünf Tage im Krankenhaus und habe jeden Morgen mehrere Spritzen in den Rücken bekommen. Dabei wurde Kortison direkt in den Wirbelkanal an die Stelle gespritzt, wo der eingeklemmte Nerv war. Neben dem Kortison war auch noch ein Lokalanästhetikum (heißt das so??) mit dabei, was dann eine kurzfristige Lähmung/Taubheit der Beine verursacht hat. Das war aber nach ca. zwei Stunden wieder weg.
Wie der Arzt mir erklärte, wird durch das Kortison die Entzündung und/oder die Schwellung des bedrängten Nervs bekämpft. Bei mir hats super geholfen. Bin seit Weihnachten wieder fast komplett schmerzfrei biggrin.gif
Da die rausgerutschte Bandscheibe aber immernoch da ist, wo sie vorher war, besteht natürlich die Gefahr, dass der Nerv bei einer blöden Bewegung wieder gereizt wird und die Schmerzen von vorne anfangen. Aber ich bin froh, dass ich mich nicht gleich unters Messer gelegt habe. Ich denke, die Spritzen sind ein Versuch wert.

Viele Grüße und gute Besserung,
Fenny
Joachim Scheidt
Hallo Marcus.
Es ist ja bereits alles gesagt, dem ich mich dann auch anschließen möchte.

Die "Welten" zwischen Spritzentherapie und Versteifung sind mit vielen innovativen und minimal invasiven Methoden gefüllt
(Racz-Katheder, IDET-Therapie, Facettendenervierung, Bandscheibenprothese usw.)
die scheinbar alle nicht in das Programm dieser Klinik gehören.

Im Großraum München (ist doch richtig?) gibt es eine große Auswahl an anderen Kliniken mit dem Leistungsspektrum Wirbelsäulenchirurgie von den einfachen bis zu den großen offenen OP's.

Mindestens eine zweite fachliche Meinung einholen.

Eine Spondylodese lässt sich naturgemäß nicht rückgängig machen - nie mehr!

Es grüsst

JoS
*schnuffel*
Hallo Marcus!

Ich kann dir aus meiner Sicht nur raten, lass dich nicht so schnell noch mal operieren, solange du keine Lähmungserscheinungen hast.

Mir ginge es fast genauso, wie dir. Nach meiner 1. BS-OP L5/S1 ging es mir auch richtig gut. 3 Jahre danach hatte ich einen Rezidv-Proplaps, allerdings mit Lähmungen im re. Bein. Es wurde also baldmöglichst wieder operiert. Allerdings kam es dabei zu einer Duraverletzung, also war Hirnwasser augetreten. Das Duraleck wurde zwar verklebt, aber nach etwa 2 Wochen hat sich der Kleber wieder gelöst. Eine Durafistel hat sich gebidet und es musste noch mal operiert werden. Ein paar Wochen danach begannen dann wieder heftige Schmerzen im operierten Bereich und im re. Bein. Ein späteres MRT ergab, dass Narbengewebe dafür verantwortlich ist, wahrscheinlich hervorgerufen, durch den benutzten Kleber. Das ist nun 18 Monate her und seit dem bin ich Schmerzpatientin.

Zu deiner Spritzenkur kann ich dir so viel sagen, dass ich in den letzten 4 Wochen eine ähnliche Schmerzbehandlung gemacht habe, aber ambulant. Ich bin bei einem Schmerzhterapeuten/ Neurochirurgen in Behandlung. In den letzten 4 Wochen habe ich mir einmal wöchentlich eine epidurale Injektion( Schmerz-und Betäubungsmittel), also direkt in den Wirbelkanal geben lassen. Danach musste ich jedesmal 2 Stunden liegen bleiben. Ist zwar nicht sehr angenehm , aber auch nicht so, dass ich es nicht noch mal machen würde. Außerdem gehts mir zur Zeit ziehmlich gut und es kann bis zu einem Jahr anhalten.

Es ist mir auch klar, dass damit die wirkliche Ursache nicht behoben ist. Aber jede OP bringt nun mal Risiken mit sich, woran du auch auf jedem Fall denken solltest.

Ich hoffe, du findest bald einen Arzt, der dir wirklich helfen kann!

Alles Gute und Liebe Grüße
Sabine
heldebub
Hallo Leute,

erst einmal vielen lieben Dank für die Ratschläge und den guten Zuspruch. Ich hoffe, dass ich für mich die richtige Entscheidung treffen werde.

Ich werde diesem Forum auf jeden Fall erhalten bleiben und Euch auf dem Laufenden halten.

Nochmal Danke!!!!!!!!!!!!

Viele Grüße,

Marcus zwinker.gif
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter