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Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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bianca
liebe bandis!
meine beschwerden in der lws habe ich momentan relativ gut im griff. nehme wenig medis und bis auf die bewegungseinschraenkung geht es einigermassen.
der nerv meldet sich zwar oft, aber ich
kann arbeiten und meine uebungen machen.

mich plagt aber neuerdings diese angst. erstens, dass es nie wieder richtig gut wird und zweitens, dass es bei jeder falschen bewegung schlimmer werden koennte bzw.
neue beschwerden hinzukommen. :braue

letzte woche konnte ich mich wg. einer ploetzlichen total-verspannung im bws-bereich (hatte nur mal kurz zum strecken am schreibtisch meine arme nach oben genommen)
tagelang nicht mehr richtig bewegen (hab mir dann ne spritze geben lassen), heute morgen musste ich niesen und jetzt ist der hals "steif".

kann doch nicht sein, dass staendig etwas anderes ist. dabei bin ich schon vorsichtig. durch diese staendigen schmerzen und bewegungsunfaehigkeit an verschiedensten stellen bin ich natuerlich schlecht drauf, was wieder zu verspannungen fuehrt usw. ein echt doller kreislauf!!

mir ist natuerlich klar, dass der koerper sich erst an die geaenderte statik durch den bsv gewoehnen muss. aber die angst vor neuen bsv's macht mich fertig.

wie kommt ihr mit solchen gefuehlen klar?

liebe gruesse bianca

ps. natuerlich mache ich mir auch gedanken, was waere, wenn es mich noch schlimmer erwischt und ich nicht mehr arbeiten koennte. habe dummerweise keine berufsunfaehigkeits
versicherung abgeschlossen. war witzigerweise noch vor dem bsv damit beschaeftigt, mir eine passende auszusuchen. jetzt nehmen sie mich natuerlich nur mit ausschluss
wirbelsaeulenerkrankgungen. habt ihr einen tipp? kenne mich wenig aus, weiss nicht, wie das mit rente etc. aussieht.
Strubbel
Hallo Bianca,

kein einfacher Zustand, kann, dass Du Angst hast, sehr gut nachvollziehen und schicke Dir erst mal ganz liebe  :trost

Kenne es auch, dass man vor dem nächsten Schritt, vor dem nächsten Aufstehen oder Umdrehen, oder was auch immer Beschwerden, Schmerzen oder Schwindel auslöst, eine unheimliche Angst entwickeln kann.
Und, dann hat man irgendwann einen Zustand erreicht, in welchem sich die Beschwerden im erträglichen Rahmen halten und wehe, wenn dann ein kleiner Rückschlag kommt...die Angst vor dem nächsten Rückschlag ist groß und sitzt tief.
Letztlich, denn der Übergang kann fließend sein, muß man aufpassen, dass man keine Angstphobie entwickelt, es einem also aus reiner Angst vor XY schon schlechter geht.
Wie beim Schmerzgedächtnis gibt es auch hier Erinnerungsspuren bzw. werden Nerven sensibler für gewisse Anlässe und schwupps reagiert man heftiger, als sonst.

In meiner nunmehr 2 1/2 jahre langen Karriere als "Schwindler" habe ich gelernt, dass es Reaktionen des vegetativen Nervensystems gibt, welche automatisch kommen, sich in Schweißausbruch, erhöhter Herzschlag, Magengrummeln etc. äussern können. Man kann sie nicht verhindern, aber man kann lernen sie als Reaktionen zu akzeptieren, sich dadurch jedoch nicht in Panik versetzen zu lassen.

Auch zuviel Selbstbeobachtung macht einem nur das Leben schwerer.
Bin ich jetzt verspannter?; wenn ich X mache, dann tritt Y ein; das kann ich nicht, denn dann bekomme ich ja XY; usw.

So blöd wie es vielleicht klingen mag, versuche bitte einfach so unbelastet wie möglich zu agieren.
Soll heißen, wenn eine Bewegung X Beschwerden Y verursacht, naja, dann ist das halt so. Mit der (falschen) Schonhaltung wird sich das auch nicht ändern, wenn Du es vermeidest, kannst Du nicht lernen damit umzugehen.

Habe das auch alles nicht von heute auf morgen gekonnt; UND, immer gelingt es mir auch nicht, aber es sind erprobte Tipps, kann nur das weitergeben, wie ich es erlebt habe, wie ich mir vorstellen kann, dass es anderen helfen kann.

Wünsche Dir weiterhin alles Gute, halte die Ohren steif und wenn Dich die Angst wieder packt, kannst Du mir auch gerne mailen, vielleicht kann ich Dir dann noch andere Tipps geben.

:trost  und  :winke
Strubbel
Brigitte 217
Hallo Bianca,

habe grade eben meinen Kollegen in der Arbeit erzaehlt, wie aetzend es ist, wenn es irgendwo zwickt, kriegt man gleich wieder Angst, was das denn sein koennte und ob alles wieder schlimmer wird. Man horcht auf jede Kleingikeit und traut sich wenig zu machen - es ist ein teuflischer Kreislauf.
Wie man da rauskommt? Patentloesung hab ich auch keine, aber denke, Ablenkung ist sehr wichtig - ich versuche, positive Impulse woanders herzubekommen, z.B. halte ich bewusst die Kontakte mit Freunden eng, unternehme einiges mit denen oder lade die Leute auch zu mir ein. Ich glaube auch, wenn die Angst zu viel wird oder es Angst vor der Angst wird, wuerde ich ohne zu zoegern eine Therapie machen. Das Leben ist zu kurz und eigentlich auch viel zu schoen, um sich von solchen Dingen beherrschen zu lassen!

Ich wuensch Dir viel Kraft - wenig Schmerzen und guten Mut!!
Brigitte :winke
Tita
Hallo Bianca!
Deine momentanen Gedanken und auch Ängste kann ich absolut verstehen. Leider habe ich auch keine Lösung (würde sie mir sonst patentieren lassen und stinkreich werden).
Ich bin seit 12 Jahren mal mehr oder weniger geplagt...und jedes Mal muß ich neu für mich einen Weg finden, "den Rücken Rücken sein zu lassen". Und klar frage ich mich jedes Mal, ist denn da keine Ende abzusehen?
Was ich in den Jahren gelernt habe:
- ich versuche mich so anzunehmen wie ich eben bin
- ich denke nicht ständig an die Zukunft, weil ich heute lebe; über meine morgigen Beschwerden mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist
- nehme auch mittlerweile die verschriebenen Medikamente, ohne auf den Beipackzettel zu achten
und: es mag ja kitschig klingen, aber eine Freundin hat mir den folgenden Spruch eingetrichtert und irgendwie hat er geholfen: "Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her".
Ich habe keine Hilfsangebote. Kann aber sagen, daß ich Dich verstehe und nachfühlen kann, was Du erlebst.
Und ich sende Dir sonnige Grüße,
Tita
Anette
Hallo Bianca,

ich glaube mit diesen Ängsten leben wir BS-Geschädigten alle. Als ich im vergangenen Jahr (Ende September) operiert wurde, kam sofort nachdem ich aus dem Aufwachraum (ich war noch garnicht richtig bei Besinnung) auf die Station zurück gebracht wurde,  die operierende Ärztin und meinte, ich müßte baldmöglichst nochmals operiert werden. Sie wollte eine künstliche BS einsetzen. Ich war total fertig und habe nur noch geheult. Ich habe mich bis heute noch nicht operieren lassen!!!! Und es geht mir relativ gut (LWS-mäßig). Jedenfalls habe ich aus Angst vor einem neuen Vorfall jede falsche Bewegung vermieden und nur noch nach meinem Rücken gelebt. Bei der Reha hatten dann die Physiotherapeuten mir diese Angst etwas genommen. Aber ich habe über ein halbes Jahr gebraucht, bis ich meine Angst einigermaßen im Griff hatte. Heute bin ich auch zwar noch recht vorsichtig was heben und tragen betrifft, aber das Leben geht weiter und man kann sich nicht ewig in Watte packen.

Ich wünsche Dir, Du bekommst diese Ängste auch noch einigermaßen in den Griff.

Liebe Grüße von Anette
suse
Hallo Bianca,

auch ich kann dich sehr gut verstehen. Gerade wir sollen entspannen und nicht unter Angst und Druck die Muskeln im Rücken anspannen und dort noch mehr Verkrampfungen auslösen als unbedingt nötig. Aber das ist leichter gesagt als getan, jeder von uns hat nach einer falschen Bewegung wieder Schmerz verspürt und erinnert sich sofort an die Akutphase. Ich versuche neuerdings Atemübungen zu machen oder wirklich täglich 15 Minuten am frühen Abend oder Nachmittag zu schlafen, dann entspannt der Körper doch auch.

Mir helfen außerdem all die positiven Beispiele, du kennst doch bestimmt auch im Bekanntenkreis Leute, denen es nach einem BSV wieder gut geht und wenn man so wie ich 8 Monate im Forum ist, haben sich schon eine ganze Menge Bandis gut erholt. Also, kommt Zeit, kommt Heilung und man muss nur ganz fest daran glauben und für sich selbst den Weg finden und daran arbeiten!!

Ich habe es auch noch nicht ganz geschafft, bin aber fest davon überzeugt, obwohl man mir auch nicht gerade die beste Prognose stellte.

Frei nach Astrix "die spinnen, die Römer", wenn es manchmal um Ärzte geht....

Gruß

Susanne :O
AROSA
Hallo Bianca!

Ich denke, dass die Angst jeden "Bandi" in irgendeiner Form beschäftigt. Ein Patentrezept gibt es wirklich nicht, wie du es ja schon von den anderen gelesen hast.
Man muss mit der Zeit erstmal seine persönlichen körperlichen Grenzen feststellen, und viel "in sich herein hören".
Der Körper gibt viele Signale, nur es dauert halt seine Zeit, diese auch empfangen zu können. Es muss erstmal "im Kopf" klar sein, dass man sein Leben, privat und auch beruflich, umstellen muss. Das ist eine Hürde, die keinem Bandi erspart bleibt. So lange, wie man sich gegen diese Tatsache sperrt, kommt man keinen Schritt vorwärts.Das Risiko, wieder einen erneuten BSV zubekommen ist bei uns nicht höher, als bei den Menschen, die keinen BSV haben. Angst hat man ja vor diesen wahnsinnigen Schmerzen. Mir ergeht es genauso. Ich überlege auch oft, wie ich etwas mache, ob ich es machen darf, usw.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit einem geschädigten Rücken auch wieder entsprechende Lebensqualität bekommt. Bei dem einem geht es schnell, bei dem anderen geht es langsamer. Oder: Einer hat seinen Führerschein mit 10 Stunden, und der andere erst mit 2o Stunden. Meine Aussagen hören sich vielleicht ein bischen poetisch an, aber ich weiss wovon ich rede. Ich befinde mich gerade in diesem "Lernprozess". Und die vielen lieben BANDI'S helfen mir dabei.

Man darf nur nie den Mut verlieren, und vor allen Dingen darf man sich nie aufgeben.
Viele liebe Grüsse von Anette W.
bianca
vielen dank fuer euren zuspruch! :) es tut so gut, sich mit lieben leuten austauschen zu koennen, die aehnliche probleme haben.

ich schwanke staendig zwischen resignation, angst, abfinden mit der situation, hoffnung und kampf. dabei habe ich erst seit einem dreivierteljahr die beschwerden, viele von euch sind schon viel laenger "krank".

wenn diese depressiven phasen nicht aufhoeren, ueberlege ich mir ernsthaft, eine therapie oder sowas zu machen.

meine groesste freude war vorher der sport, welchen ich natuerlich nun nicht mehr ausueben kann. ich fuehle mich richtig "auftragslos" und behindert und mir fehlen die erfolgserlebnisse. habe schon ueberlegt, ob ich was anderes anfange, um mich zumindest geistig wieder neu zu fordern (fernstudium oder so), neben der arbeit. habe dann aber bemerkt, dass mir das koerperliche auspowern, der trainingsanspruch, fehlt.

ich rauche wieder, habe zugenommen, sehe aus wie
"gschpeit" (sagt man so in franken)

an guten tagen walke ich auf meiner alten laufstrecke und bekomme die krise, ich denke daran, wie schoen es waere, jetzt einfach loszurennen. es ist soviel power in mir drin und ich kann sie nicht rauslassen. radfahren geht leider auch nicht.

gestern war ich zufaellig in der personalabteilung und eine kollegin meinte zu mir "hach, sie hatten immer soooo tolle schuhe an und jetzt immer mit flachen schlappen, wohl den stil umgestellt?" hihihi da waeren wir wieder beim thema schuhe

wenn ich hier rumjammere denke ich daran, dass ich froh sein kann, ueberhaupt gerade zu gehen und dass es viel schlimmere schicksale gibt. dann habe ich ein schlechtes gewissen.

viele gruesse und einen schoenen, sonnigen
und schmerzfreien tag wuenscht euch
bianca

hoffe ich nerve nicht mit meinem gejammere
Heidi
Hallo Bianca,

du nervst auf keinen Fall.

Jeder von uns hat mal so eine Krise, jetzt heißt es nur diese gut zu überstehen und wieder Erfolge zu sehen, dann geht es auch wieder bergauf.

Hoffentlich überstehst Du schnell diese Krise.  :up  :up  :trost  :trost

Lass den Kopf nicht hängen, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

Liebe Grüße

Heidi
Strubbel
Hallo Bianca,

zuerst einmal  :trost  Kopf hoch, das Leben ist wirklich, wie zuvor schon oft geschrieben zu kurz, kostbar und schön um sich mit trüben Gedanken herzumzuquälen.

Vielleicht ist bei Dir die Zeit des Gelassennehmens einfach noch nicht gekommen, erreicht. Mit einem dreivierteljahr ist ja einiges noch recht "frisch", wann hättest Du Dich auch anderes einstellen können?

Nur bitte, tu Dir selber den Gefallen und rede bitte nicht von depressiven Phasen oder Depressionen. Leider machen sich nicht sehr viele Leute Gedanken darüber, was Depressionen eigentlich sind; es ist einfach in unseren Sprachgebrauch übernommen worden; darum nachfolgende Definition:

Zitat
Im spezifischen Sinne versteht man unter einer "Depression" eine anhaltende Stimmungstrübung oder einen Verlust des Interesses bzw. des Vergnügens an den meisten Tätigkeiten und Aktivitäten für eine Zeitspanne von mindestens zwei Wochen.

Als weitere Symptome lassen sich feststellen:

Gefühl der Traurigkeit
Verlust des Interesses an Tätigkeiten, die früher Spaß machten (Hobbys, Sex usw.)
Veränderungen des Appetits oder des Körpergewichts
Veränderungen im Schlafmuster
Ruhelosigkeit oder verminderte Aktivität, die anderen auffällt
Schwierigkeiten bei der Konzentration oder der Entscheidungsfindung
Gefühl der Wertlosigkeit oder unangebrachte Schuldgefühle
Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Selbstmord


Ehrlich gesagt, denn genaustens reinfühlen und denken kann man nie, glaube ich jedoch nicht, dass Du wirklich depressive Phasen hast  :)  :)

Denn Drang sich mehr bewegen zu wollen, kann ich, wenn auch vorher keine Sportskanone, sehr gut nachvollziehen. Es ist dieses Wollen und nicht Können, was einen so unzufrieden macht (ähnlich wie bei älteren Leuten???).
Was darfst Du denn überhaupt an Sport oder sportähnlichen Sachen machen?

Zitat
gestern war ich zufaellig in der personalabteilung und eine kollegin meinte zu mir "hach, sie hatten immer soooo tolle schuhe an und jetzt immer mit flachen schlappen, wohl den stil umgestellt?" hihihi da waeren wir wieder beim thema schuhe


Nimms gelassen und schau mal bei hier vorbei. Hier gibt es Schuhe mit anatomischen Fußbett, die nicht wie Gesundheitslatschen aussehen.
Aufgrund einer Kaliumdichromat-Allergie (u.a. und auch Neurodermitis) kann ich keine Chromgegerbten Schuhe (überhaupt kein solch gegerbtes Leder) tragen. Bevorzuge daher die Marke "Think" und die haben auch wirklich schöne Schuhe. Bin auch mal in diesem Geschäft vor Ort gewesen. Die sind nett, freundlch und kompetent.
Vielleicht findest Du ja da was  :D

Liebe Grüße
:winke Strubbel

PS: Du nervst überhaupt nicht, ich kann Deine Sorgen und Ängste einfach zu gut verstehen. Halt die Ohren steif.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter