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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
mazi
Hallo liebe Listenmitglieder,
nachdem ich schon seit einigen Tagen die Vorzüge dieses Forums kennengelert habe finde ich es an der Zeit mich hier vorzustellen.

Angefangen hat mein Leidensweg schon etwas früher. Doch beginnen will ich damit, daß ich wegen massiver Rückenbeschwerden (siehe mein Profil) im Jahr 2000 für 3 Monate Au geschrieben war und in der Folge im Januar 2001 zur Reha durfte. Wie kaum anders zu erwarten wurde ich dort nach 3 Wochen als geheilt, sprich arbeitsfähig entlassen. Es war keine gute Erfahrung die ich bei dieser Reha gemacht habe. Mein Wunsch, an der Walking- bzw. an der Wandergruppe teilzunehmen wurde mit der Begründung „Das ist nichts für sie“ vogel.gif ohne nähere Begründung stur abgelehnt. Dabei ging ich zu der Zeit noch regelmäßig wandern. Walking habe ich zwischenzeitlich auch gelernt.

Bis 2003 schien die Welt wieder in Ordnung zu sein. Solange, bis sich die Zeiten von AU wieder häuften und ab Ende 2003 einen Höhepunkt mit 8 Monaten AU und anschließender Reha im Jahr 2005 erreichen sollten. Was ich in der Zeit erlebt habe, daran möchte ich euch gerne teilhaben lassen.

Bereits als es absehbar war, dass sich mit unzähligen Tabletten, Spritzen, KG und Fango nichts ändern würde stellte ich, aufgrund meiner Erfahrungen der letzten Reha, einen Antrag auf eine ambulante bzw. teilstationäre Reha in Wohnortnähe. Und in Wohnortnähe gibt es eine Rehaklinik der LVA für Orthopädie usw. Auch die beteiligten Ärzte und der Sachbearbeiter der KK befürworteten eine teilstationäre Reha.
Dabei verließ ich mich auf die Versprechungen der KK:
Es ist möglich, dass Sie eine Rehabilitation ambulant machen, wenn Ihr Arzt dies für erforderlich hält. Dieses Angebot ist zunächst bei Beschwerden im Bewegungsapparat, später auch in anderen Gebieten vorgesehen"
http://www.aok.de/bawue/rd/128233.htm

Genehmigt wurde mir wohl aufgrund der Aktenlage, begründet durch ein ohne mein Beisein erstelltes Gutachten, eine stationäre Reha irgenwo am Ende der Welt. Nachdem sämtliche Bitten um Änderung der stationären in eine ambulante Reha vergebens waren legte ich bei KK und RV fristgerecht schriftlichen Widerspruch ein. In meiner Widerspruchsbegründung verwies ich unter anderem auch auf
„§ 9 SGB IX wo es heißt, dass der Reha-Träger den berechtigten Wünschen des Leistungsberechtigten zu entsprechen hat und dabei auch auf die persönliche Lebenssituation, das Alter, die Familie usw. Rücksicht genommen wird". Und außerdem wird in der Reha - Broschüre zu SGB IX der Vorrrang einer ambulanten Reha ausdrücklich betont“.

Es folgte wochenlanger Psychoterror hammer.gif durch KK und RV was mir sehr zugesetzt hat. So wurde mir z.B, in einem Telefonat mit der RV vom zuständigen Sachbearbeiter Herr X. gesagt:
„…ich hätte gar nicht das Recht auf Widerspruch, mein Widerspruch sei ein Fehler und ungültig. Ich sollte erneut einen Antrag auf Umeinweisung in eine teilstationäre Reha stellen. !!!“

Der absolute Gipfel der Frechheit war, daß der Sachbearbeiter der Gesundheitskasse bei Haus- und Fachärzten anrief und mir das Erfinden irgendwelcher Krankheiten unterstellte. Diese Erfahrung haben, wie ich nachträglich erfahren habe, auch andere Patienten machen müssen.

In einem Schreiben der KK stand dann fett gedrucktt:
„Bitte stellen Sie wie verabredet bis spätestens zum …..einen Antrag auf Leistungen zur Rehabilitation. Sonst können wir Ihnen nur bis zum Ende dieser Frist das Krankengeld bezahlen“.
Da es keinerlei Abrede gab fragte ich nach was das soll und erhielt als verblüffende Antwort:
„…dass dieses Schreiben nur aus dem einen Grund erstellt wurde, nämlich, dass ich meinen Antrag auf Reha nicht zurückziehen könnte!!!“
Über eine solche Vorgehensweise muss man sich doch schon sehr wundern.

Obwohl mir eine schriftliche Bestätigung meines Widerspruchs von der RV vorlag, (war der Widerspruch also doch kein Fehler?!) wurde ich weiter terrorisiert.

Eine verlangte Widerspruchsbegründung nebst ärztlichen Stellungnahmen hatte ich fristgerecht nachgereicht

Obwohl der KK meine Widerspruchsbestätigung nebst hausärztlichem Attest sowie meine persönliche Begründung vorlagen wurde ich vom Sachbearbeiter der KK, dessen Umgangston sehr zu wünschen übrig ließ, weiterhin telefonisch terrorisiert und dahingehend bedroht,
… dass ich umgehend die stationäre Reha anzutreten hätte, andernfalls er mir das Krankengeld sperren würde.“

Wegen dieses Vorgehens des Sachbearbeiters habe ich dann dessen direkte Vorgesetzte angeschrieben mit der Bitte um Klärung. Telefonisch entschuldigte sich diese Dame mehrfach dafür, nicht schon früher Kontakt mit mir aufgenommen zu haben und teilte ferner mit:
„Von der RV habe sie schon vorab erfahren, dass mein Antrag auf Umeinweisung in eine ambulante Reha abgelehnt wurde und sie müsse entsprechend ihrer Dienstvorschriften darauf bestehen, dass ich mich in stationäre Reha begebe.“
Verwundert, da ich selbst noch keine diesbezügliche Nachricht von der LVA erhalten habe antwortete sie mir: „..dass ihr das telefonisch so übermittelt worden sei.“

Paar Tage später teilte mir die selbe Dame höflich mit:
„…dass mein Krankengeld rückwirkend zum .. .. 2005 gesperrt werde.“ In einer nachfolgenden schriftlichen Begründung heißt es dazu: „… dass im Attest der Hausärztin angeblich keine konkreten medizinischen Gründe angegeben werden, weshalb eine stationäre Kur nicht durchführbar sei….“

Es folgte mein Widerspruch gegen die Einstellung der Zahlung von Krankengeld

Daraufhin wurde mir von der KK die Rückstellung meines Widerspruchs gegen die Einstellung der Zahlung von Krankengeld empfohlen bis die Angelegenheit von der RV entschieden sei. vogel.gif Da ich befürchten musste über den Tisch gezogen zu werden und dass dadurch nur meine Widerspruchsfrist ablaufen könnte akzeptiere ich diesen Vorschlag nicht.

Es folgten mehrere Nachträge zu meinem Widerspruch

Ende September stellte ich angesichts der scheinbar aussichtslosen Lage nach Rücksprache mit meinem Arbeitgeber und meinem Hausarzt einen Antrag auf stufenweise Wiedereingliederung

Beschwerden wegen der Vorgehensweise von RV und insbesondere der Gesundheitskasse beim Sozialministerium und beim Bundesversicherungsamt (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesversicherungsamt) führten dann letztendlich doch noch zu einem glücklichen Ausgang des ganzen nervenaufreibenden Procederes. Zwei Tage vor Beginn der Wiedereingliederung wurde mir die 6 Monate zuvor beantragte teilstationäre Reha genehmigt. klatsch.gif

Nach der Reha wurde mein Arbeitsvertrag in gegenseitigem Einvernehmen von Vollzeit auf eine Arbeitszeit von 30Std reduziert. Fast ein Jahr ging`s gut bis die Schmerzen wieder anfingen. Zunächst bat ich kurzzeitig um einzelne Urlaubstage weil sich durch die vorzeitigen Feierabende viele Fehlstunden ansammelten. Mit Schmerzmitteln und Spritzen versuchte ich durchzuhalten und hoffte auf Besserung. Das Hoffen nutzte sowenig wie die Spritzen.
Inzwischen bin ich wieder AU. Den Wunsch meines Arbeitgebers nach weiterer Reduzierung der Arbeitszeit kann ich gut nachvollziehen aber nicht erfüllen.

Zwischenzeitlich 52 Jahre alt und aus Fehlern ein wenig gelernt
- wurde mir ein GdB40% wegen dauernder Einbuße der körperlichen Beweglichkeit zuerkannt
- habe ich, trotz dass mir die Gesundheitskasse ein Angebot unterbreiten wollte die KK gewechselt
- sondiere ich meine Chancen auf EM-Rente und warte auf die ersten Berechnungen / Auswertungen der RV
- bin ich Mitglied bei einem Sozialverband geworden
- habe ich eine Rechtschutzversicherung u. a. für Arbeitsrecht abgeschlossen.
- habe ich mir die Forum-CD`s zu den Themen „Versorgungsamt“ und „Erwerbsminderungsrente“ gekauft

So und nun hoffe ich, dich mit meiner Geschichte nicht gelangweilt zu haben. Vieles wird dir sicher bekannt vorkommen, manches wird vielleicht auch neu sein.

Bei allem dürfen wir eines nie vergessen – es ist unser Geld mit dem manche Krankenkassen ihre Paläste und vielen unnützen Sachbearbeiter finanzieren. Wir haben ein Recht auf Leistung und vor allem auf eine faire Behandlung.

Es grüßt
mazi wink.gif
Heidi
Hallo Mazi,

herzlich Willlkommen im Bandscheiben-Forum.

Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung.

Wir wünschen Dir viel Spaß und Infos im Forum.

Liebe Grüße

wink.gif Heidi
mazi
Hallo Heidi,

schön dass du mich gefunden hast. winke.gif Dachte schon ich hätte was falsch gemacht. Durch zu viel Ehrlichkeit fühlen sich manche Leute auf den Schlips getreten. Ich hoffe dass das hier im Forum nicht so ist.

Gruß
mazi

Ps: Was bedeutet eigentlich der Punkt aud dem Briefumschlag in der linken Spalte ?

Angel56
Hallo Mazi,

herzlich willkommen!

Der Punkt im Brief zeigt dir einfach nur das du zu dem Beitrag geschrieben hast.

Viel freude und auch hoffendlich für dich sinnvolle Informationen und vor allem auch schöne, ruhige, besinnliche Weihnachtstage!
Trollinger
Hallo mazi,

als ich Deinen Beitrag las dachte ich zuerst der ist ja von mir!

Fast identisch mit meinen Problemen, ich muss fast schon lachen wenn es nicht so traurig wäre.

[QUOTE] In einem Schreiben der KK stand dann fett gedrucktt:
„Bitte stellen Sie wie verabredet bis spätestens zum …..einen Antrag auf Leistungen zur Rehabilitation. Sonst können wir Ihnen nur bis zum Ende dieser Frist das Krankengeld bezahlen“.
Da es keinerlei Abrede gab fragte ich nach was das soll und erhielt als verblüffende Antwort:
„…dass dieses Schreiben nur aus dem einen Grund erstellt wurde, nämlich, dass ich meinen Antrag auf Reha nicht zurückziehen könnte!!!“
Über eine solche Vorgehensweise muss man sich doch schon sehr wundern.

Das selbe Schreiben hatte ich auch erhalten jedoch ignoriert, da mein AHB Termin schon feststand.

Dann ging es jedoch erst ab als im Oktober/November 2006 noch 2 Revisions-OP durchgeführt werden mussten. Der OA hat nach den Op´s die AHB um weitere 3 Monate verschoben wie nach der 1. OP. Das hatten die von der Gesundheitskasse nicht gerafft. Mir wurde in einem Schreiben unterstellt ich hätte selbst den AHB Termin bei der Rheumaklinik um 3 Monate verschobe. Denen habe ich jedoch geholfen kann ich Dir sagen. Ich hab gleich nicht gefackelt und den Bundesbeauftragten für Behindertre beim Bund in Berlin und beim Land in Stuttgart sowie den Sozialverband eingeschalten. Dann kam eine Entschuldigung von der Gesundheitskasse und die sind seither "scheissfreundlich"!!! Ich hatte schon 3 Monate vorher Zoff mit denenen, da hatte ich nämlich das gleiche Spiel zuerst schon gemacht und bekam natürlich auch recht.

Ich bin glücklich, dass ich während meiner Tätigkeit als Betriebsrat und stellv. Schwerbehinderten Vertreter an zahlreichen Schulungsmassnahmen teilnehmen konnte. Dabei wurden wir gut auf solche Dinge getrimmt wie Krankenkasse, DRV, Versorgungsamt. Die scheissen mich nicht so einfach an. hammer.gif

Aber wie ich sehe weist Du Dir auch zu helfen. smilie_boxen.gif

Was mich einfach aber ist die Tatsache, dass man sich immer und nur noch wehren muss. Man bekommt fast nichts mehr einfach, was einem zusteht. Nein man muss darum kämpfen - Methoden einer Bananenrepublik - schade dass man sowas sagen muss - und heute steht in den News von Google dass die Bundesregierung die Steuern der Großen von 39 auf 30% senken will. Ist doch super oder?
wink.gif
Desideria
Guten Morgen Mazi,
auch ich heisse dich herzlich willkommen im Forum,
Menno, du hast es ja auch nicht gerade leicht gehabt, scheint so, als wollten alles sagen, selbst schuld, dann mit den Behörden und KKs auch noch zu streiten, und das alles neben den körperlichen Defiziten find ich unglaublich nervenaufreibend.
Aber denke, ich kann dir ein wenig nachfühlen, auch mir wurde das Krankentaggeld von einem auf dem anderen Tag gesperrt, und das ohne Telefonat oder Brief. Aber ist ja nicht so wichtig, ich bin ja auch nur alleinerziehend mit zwei Kids und bin ja nicht angewiesen auf das Geld. Und ich muss sagen, ohne Anwalt hät ich keine Chance gehabt, je zu meinem recht zu kommen, schlussendlich musste die versicherung mir fast 20 000 .-SFr nachzahlen.Im Moment streite ich mit der Invalititäsversicherung von wegen Rente, ich habe 5 Arztzeugnisse eingereicht, aber das ganze geht schon 4 Jahre so, und auch hier gilt, ohne Anwalt keine Chance!
Mal sehen, ob endlich einmal gezahlt wird

Ich finde toll, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen, ich denke, dass hätten viele von uns gemacht oder besser gesagt, nicht anders gekonnt, weil da ja auch noch die Schmerzen sind, und noch vieles mehr...
hallo.gif Vor deiner leistung und liebe Grüsse aus der Schweiz Desideria
Trollinger
Hallo,
nicht beruhigend aber hoch interessant das es in der CH auch ähnliche Probleme gibt wie in unserer Republik schulterzuck.gif

wink.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter