hallo liebe bandies,
ich war in den letzten monaten oft auf dieser seite, habe aber erst heute den entschluss gefasst, mich hier anzumelden und euch meine geschichte zu erzählen. In erster linie geht es mir darum, menschen mitzuteilen, dass es auch ohne op gut funktionieren kann ;o)
zuerst zu meiner person. ich heisse donna, bin 29 jahre alt und wohne in köln.
nun zu meiner vorgeschichte. Ich habe seit jahren probleme mit muskelverspannungen im nacken- und schulterbereich. dies hängt damit zusammen, dass ich täglich fast bis zu 10 std. im büro am pc sitze, ohne eine richtige pause zu machen.
ich könnte sagen, dass es mir im ganzen seit anfang des jahres nicht sehr gut ging. mein allgemeinbefinden war einfach schlecht und mir war oft übel. es wurde immer schlimmer, bis ich mitte juli mal zum arzt ging und mich hab durchchecken lassen. das ergebnis des großen blutbildes war, vollkommen gesund!!!
Am 28.07.06 wachte ich auf und konnte meinen kopf weder nach links, rechts, oben oder unten, ohne schmerzen, bewegen. Ich dachte mir nichts dabei, da ich oft muskelverspannungen hatte und machte einfach wie gewohnt weiter, mit dem gedanken, es ist zwar schlimmer als sonst, wird aber schon wieder weggehen.
In der nacht vom 30./31.07. passierte dann etwas merkwürdiges. Ich konnte plötzlich meine beine nicht mehr richtig spüren und meine arme waren komplett taub, als wären sie eingeschlafen. Ich bin dann aufgestanden und es wurde wieder etwas besser. am nächsten morgen bin ich natürlich, so bin ich halt, zur arbeit gefahren und hatte die sache in der nacht unter durchblutungsstörungen abgehakt. Im büro fingen meine beine dann an höllisch zu kribbeln, so stark, dass ich dachte, ich drehe durch. Als es nach wenigen stunden nicht weniger wurde, bin ich zum arzt gefahren, der mir sagte, ich solle sofort zum neurologen oder ins krankenhaus. Ich habe ihn angeschaut wie ein auto!!!!!
Nun, ich hatte glück und habe sofort einen termin bei einem neurologen in köln bekommen, der meine symtome sehr ernst nahm und sofort ein MRT veranlasst hat. Erster verdacht war wohl MS, wie er mir später mitteilte. Die diagnose fiel jedoch anders aus.
Ausgeprägter cervicaler prolaps hwk 6/7 dorsomedian und mediolateral mit kompression des cervicalen myelons. Keine signalalteration oder syrinxbildung des cervicalen myelons. Streckfehlhaltung der hws, leichte linkskonvexe skoliose.
Als mein arzt mir dies mitteile, fiel ich vom glauben ab und fast vom stuhl!!!!! Ich dachte, ich bin doch noch so jung und war nie ernsthaft krank, das kann doch nicht sein! Er teilte mir mit, dass ich am folgenden tag noch mal kommen sollte, denn er müsse sich mit einem neurochirogen beraten, da ich auf der kippe sei zu einer op. Bis zum nächsten morgen solle ich mein hals wie ein rohes ei behandeln. Ich bin im schock nach hause gefahren und habe nur noch geheult und habe die nacht keine auge zu gemacht. Hier in kurz form der verlauf in kws:
KW31
Diagnose bsv hws.
Gespräch mit meinem neurologen und einem neurochirogen, die mir eine op ausgeredet haben und mir zugesichert haben, es könne auch konservativ klappen. Denn in der ersten woche fasste ich den entschluss eine op machen zu lassen, zum glück haben meine ärzte es mir ausgeredet. Der neurochirog schlug eine prt vor, ich lehnte aber ab und er verschrieb mir hochdosierte vitamin b präperate.
Ulnaris ssep, medianus ssep und eletromyographie – alles ok.
Mein neurologe hat mir geraten sofort mit kg zu beginnen, der neurochirog dagegen meinte, es sei noch zu frisch. Mein neurologe empfahl mir eine physiotherapeutin, mit der er gute erfahrungen gemacht habe, da er auch mal einen hws bsv hatte (krass, oder?).
Ich trug zusätzlich nachts eine halskrause. Tagsüber nicht wg. Muskelabbau.
KW32
Ich vertraute meinen neurologen und fing mit kg an.
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
Noch mal zum neurologen medinus ssep, ulnaris ssep – alles ok.
KW33
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
KW34
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht. Weitere mrt. Die bs war nicht wesentlich zurückgegangen, aber viel wichtiger war, auch nicht weiter rausgekommen. Mit meinem neurologen ausgemacht, in der nächsten woche, die halskrause nachts wegzulassen.
KW35
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht. Halskrause weggelassen.
KW36
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
KW37
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht. Leider fing das kribbeln in den beinen wieder an und muskelzuckungen im oberarm. Nach den vergangenen wochen harter arbeit, viel ich in ein riesen loch und hatte das gefühl, alles umsonst gemacht zu haben. In meiner umgebung mussten mich menschen mit samthandschuhen anfassen, denn ich fing wegen jeder kleinigkeit an zu weinen, mir fehlte einfach die kraft. Es schien alles aussichtislos. Ich wusste nur eins, ich will keine op und dafür mache ich alles!
KW38
Noch mal beim neurologen und ihm meine symtome beschrieben. Er teilte mir mit, ich sei imernoch nicht überm berg. Es geht einfach nicht so schnell. Medianus-ssep und ulnaris ssep-alles ok. Am gleichen tag erhielt ich die prt, die mich umhaute. Zuhause ins koma gefallen und nassgeschwitzt aufgewacht.
Habe nachts wieder angefangen die halskrause zu tragen.
Weiterhin 3mal zur kg und jeden tag übungen gemacht.
KW39
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
KW40
Weitere prt. Zwei stunden danach war mein kompletter arm inkl. Schulterblatt taub. Ich versuchte ruhig zu bleiben und legte mich hin. Als ich aufwachte war alles wieder in ordnung. Er hatte wohl einen nerv getroffen.
Wieder 3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
KW41
3mal die woche zur kg und jeden tag zuhause übungen gemacht.
Am 13.10. war es wieder soweit, ich wollte wissen, ob sich etwas getan hat und habe mit meinem neurologen über eine weitere mrt gesprochen und der tag war gekommen.
Ergebnis, die bs hat sich gut zurückentwickelt und eine op ist vom tisch!!!!!!!!!!!! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war (wahrscheinlich aber doch), ich hätte die welt umarmen können! An diesem tag hatte ich auch noch einen termin bei einem heilpraktiker, weil ich akupunktur zusätzlich noch ausprobieren wollte.
Bis heute habe ich 3mal die woche akupunktur und 2mal kg und mache nach wie vor jeden tag meine übungen.
Ich bin sehr froh darüber, dass die harte arbeit sich gelohnt hat. Ich mach jetzt schon seit 12 wochen jeden tag meine übungen und es trägt erste früchte! Es schlaucht natürlich ungemein, neben einem anstrengenden 9-10 std büro job alles noch unter einen hut zu bekommen. Ich wohne alleine und habe keinen freund. Allerdings liebe freunde und eine familie, die mir z.b. beim einkaufen helfen, da ich nicht schwer tragen darf.
Hinzu kommt, dass ich eine chronische mandelentzündung, herzrythmusstörungen und komische knorbelveränderungen an den ohren habe. In zwei wochen wird eine probe genommen. Ein hautarzt und ein hno arzt wussten beide nicht genau, was diese veränderung am ohr genau sein könnte. Sie tippen entweder auf eine entzündung (tut aber nicht weh und ist weiß und hart) oder eine systemerkrankung. Was auch komisch wäre, da ich erst im juli ein großes blutbild hab machen lassen und da war alles in ordnung. Die sache mit meiner bs hat sehr viel kraft gekostet in den letzten monaten und ich habe mich sehr von meiner aussenwelt zurückgezogen. An den wochenenden bin ich nur noch zuhause und versuche mich zu schonen. Das gehört aber halt dazu und ich denke, das normale leben wird schon wieder zurückkehren!
Damit wollte ich euch allerdings nicht belasten!!! Ich hoffe, ich konnte euch mich meiner geschichte hoffnung machen, es zunächst mit aller kraft konservativ zu versuchen! Es lohnt sich und selbst wenn es nicht klappen sollte, dann könnt ihr immer noch sagen IHR HABT ES MIT ALLER KRAFT VERSUCHT!
Ich sende ganz liebe grüsse an alle bandies da draussen!