[FONT=Arial]Hallo Leidensgenossinnen und -genossen,
nach dem ich mich nun schon über eine geraume Zeit hier informiert habe, möchte ich nun endlich auch mal mein "Krankheitsbild" bzw. den Entwicklungsweg bis zum heutigen Stand hier niederlegen, da ich mittlerweile an einem Punkt angekommen bin, wo ich persönlich nicht mehr weiter weiss - den Eindruck habe ich leider auch von den behandelnden Ärzten -. Die Namen der Ärzte habe ich im Folgenden weggelassen, kann sie aber gerne auf Anfrage mitteilen.

1992 bis 1994: Häufig wiederkehrende Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich (LWS – Bereich) (Schmerzskala 1-10:hier 6); sitzen, gehen und stehen ist immer nur kurzzeitig möglich (max. 30 Min.), danach steigern sich die Schmerzen (Schmerzskala 1-10: hier 9). Hausarzt verordnet Tabletten und Schonung (keine sportlichen Aktivitäten).
August / November 1995: Beim Einsteigen ins Auto spürte ich einen stechenden Schmerz im LWS - Bereich (Schmerzskala 1-10: hier 8). Sitzen, gehen und stehen kaum möglich (max. 30 Min.); Hausarzt verordnete schmerzlindernde Spritzen, Tabletten und mind. 3 Tage absolute Schonung; weitere Empfehlung: Teilnahme an einer Rückenschule (ab November 1995 Volkshochschule; 1x wöchentlich; 12 Wochen); Abbruch in der 5. Woche, da nach den Übungsstunden die Schmerzen erheblich zu-nahmen (Schmerzskala 1-10: hier 4/5).
Anfang 1996: Erneute Teilnahme an einer Rückenschule zur Stabilisierung der Rückenmuskulatur.
Januar 1997: Beim morgendlichen Ankleiden ein plötzlich auftretender stechender Schmerz im LWS - Bereich (Schmerzskala 1-10: hier 8); anschl. 14 Tage nur unter großen Schmerzen beweglich; Hausarzt verordnete schmerzlindernde Spritzen, Tabletten und Schonung.
März/April 1998: ca. 3-wöchiger Schmerzzustand im LWS - Bereich (Schmerzskala 1-10: hier 8); Ausstrahlung entlang der Wirbelsäule bis in den Hinterkopf; Bewegungseinschränkungen beim Gehen (max. 5 Min., danach Krampf in der linken Wade).
Anfang 2000: Beim Ankleiden stechender Schmerz im LWS - Bereich, anschl. 3 Wochen nur unter großen Schmerzen beweglich (Schmerzskala 1-10: hier 8). Hausarzt verordnete schmerzlindernde Spritzen.
Anfang 2003: starke Schmerzen vom LWS - Bereich ausgehend mit Ausstrahlung in das linke Bein (fast 2 Monate); gehen, sitzen, stehen und liegen nur unter großen Schmerzen möglich (Schmerzskala 1-10: hier 7-8).

Mitte 2005:
- Schmerzen im LWS - Bereich (Schmerzskala 1-10: hier 6), die erst Anfang November 2005 etwas nachlassen
- Weihnachten 2005; leichtes „Ameisen kribbeln“ im linken Fuß, das aber nach ein paar Stunden wieder nachließ.

6. Januar 2006: Erneutes „Ameisen kribbeln“ im linken Fuß (ca. 2 Tage lang), keine Schmerzen

25. Januar 2006:
- erneutes „Ameisen kribbeln“, auch nach einer Woche keine Änderung
- leichtes Taubheitsgefühl im linken, äußeren Unterschenkel morgens festgestellt.

Anfang Februar 2006
- Beim Auskleiden bekam ich extreme Schmerzen im LWS - Bereich (Schmerzskala 1-10: hier 9).
- Mi. 22.2.2006 – plötzlicher Schmerzzustand, vergleichbar wie ein „Schlag in den Rücken“ erhalten; fast 1 Std. verkrampft mit kaltem Schweißausbruch am Boden gelegen, unfähig mein Handy, das knapp 2 Meter von mir entfernt auf einer Kommode gelegen hat, zu erreichen.
- Do. / Fr. 23.+24.2.2006 – 2 Tage arbeitsunfähig; absolute Schonung, Spritzen und Tabletten verloren nach knapp 2 Std. ihre Wirkung (Schmerzskala 1-10: hier 9).

27.2. – 3.3.2006: Schmerzinfusionen beim Hausarzt (Tramal / Novalgin); nach 2 Std. keine Wirkung; extreme Schmerzen (Schmerzskala 1-10: hier 9).

Fr. 3.3.2006: Durogesic - Pflaster gegen die Schmerzen erhalten; gehen, sitzen, stehen oder liegen sind schmerzfrei nicht mehr möglich; kein Gefühl mehr im linken Unterschenkel bis in die 3 äußeren Zehen; bereits nach wenigen Metern verkrampft die linke Wade schmerzhaft; eine Fortbewegung ist kaum noch möglich; Übelkeit und erbrechen durch die Durogesic - Pflaster; Schmerzen werden nicht mehr wahr genommen.

Mo. 6.3.2006: Termin für MRT vom 17.3. auf 13.3. wegen Dringlichkeit vom Hausarzt verlegt.

Mi. 8.3.2006: linkes Bein (ab Hüfte abwärts) ist vollständig Bewegungsunfähig; Gefühl als wäre das gesamte Bein „eingeschlafen“.

Ab Mi. 8.3.2006: Schmerzen sind nur noch mit Durogesic - Pflaster auszuhalten; völlig bettlägerig, Einkäufe und Körperpflege sind nicht mehr möglich (Schwindelgefühl, Übelkeit, Erbrechen)

13.3.2006: Nach der MRT-Untersuchung rät die Radiologin umgehend zu einer Vorstellung bei einem Neurochirurgen (Gefahr von Komplikationen); Termin für den 20.3. wird durch die Radiologin vereinbart.

20.3.2006: Untersuchung in der Neurochirurgie im KKH Bergmannsheil Gelsenkirchen - Buer mit Diagnose „sequestrierter Bandscheibenvorfall“; der Arzt rät dringend zu einer Operation zur Dekomprimierung der Nervenwurzel, da die Gefahr weiterer Komplikationen bestünde.

22.3.2006: Bandscheibenoperation L4/5

April 2006: schmerz- und beschwerdefrei im LWS - Bereich; Taubheitsgefühl im linken Unterschenkelbereich bis in den Fußaußenteil und die 3 äußeren Zehen, taub, nicht beweglich, kaum Kraft im gesamten linken Fuß. Antrag auf Rehabilitationsmaßnahme.

Mai 2006: Nachuntersuchung in der Neurochirurgie KKH Bergmannsheil Gelsenkirchen - Buer; vom 18.5. – 8.6. REHA Panoramaklinik in Bad Waldliesborn
24./25.5.2006: starke Rückenschmerzen in der Nacht bekommen und am nächsten Tag sofort den dortigen REHA – Arzt (Orthopäde) aufgesucht; Diagnose: der Schmerzzustand wäre „normal“, schließlich „…holen wir hier ihren Körper aus einer Schonhaltung heraus, nehmen Sie ein paar Tabletten mehr.“ Medikamentation: morgens, abends je 1x Diclofenac und Ibuprofen

Juni 2006: Weiterhin arbeitsunfähig; anhaltende Schmerzen im Becken / Hüftbereich; Hausarzt diagnostiziert „Postnukleotomiesyndrom“ und überweist zur weiteren Behandlung an einen Orthopäden (linker Fuß ist kraftlos; die äußeren 3 Zehen sind völlig unbeweglich und gefühllos). Erneute Vorstellung beim Operateur (Diagnose: neuer BSV im L5/S1-Bereich; extreme Fußsenker- und –hebeschwäche); der Arzt rät z. Zt. von einer Re-Operation, wegen Narbenbildungsmöglichkeit ab und empfiehlt „so lange es geht“ zur Fortsetzung einer konservativen Therapie (medikamentöse Schmerztherapie und ausgewählte Physiotherapie).

Juli 2006: Seit dem 12.7.06 Medikamentation 2 x tägl. Ibuprofen und 2 x tägl. Tramadol. Orthopäde empfiehlt aufgrund der Medikamentation die Wiedereingliederungsmaßnahme abzubrechen; trotz der ärztlichen Bedenken berufliche Wiedereingliederungsmaßnahme vom 4.7.06 bis 21.08.2006.
Vom 4.7.2006 bis zum 24.08.2006 Teilnahme an der intensivierten Rehabilitationsnachsorgemaßnahme(IRENA).

Aktuell: Anhaltende Funktionsstörung des linken Fußes infolge der Nervenwurzelkompression mit den o. g. Ausfallerscheinungen und Behinderungen. Die nach der Operation aufgetretene Schmerzsymptomatik führte zu einer anhaltenden Bewegungseinschränkung (Hobbys und Freizeitaktivitäten sind nicht mehr durchführbar), die mich in meinem beruflichen und sozialem Leben außerordentlich behindert.
Gott sei dank fahre ich ein Auto mit Automatikgetriebe, da ich sonst, bedingt durch die Lähmung im Fuß nie weiß, ob ich das Kupplungspedal treten kann.
Seit meiner REHA ist ein sicheres Laufen teilweise wieder gewährleistet.
Ab und an neige ich zum Stolpern, besonders beim Treppensteigen. Ich bin vor meiner Erkrankung gerne Fahrrad gefahren. Dieses ist seit der Erkrankung nicht mehr möglich wegen der Lähmungen (Fuß rutscht vom Pedal ab) und der Schmerzen im Hüft- und Beckenbereich.
An öffentlichen Veranstaltungen kann ich nicht teilnehmen, da ich höchstens 30 Minuten schmerzfrei sitzen kann. Danach muss ich für mindestens eine Stunde meine Wirbelsäule entlasten (leichtes gehen, stehen oder liegen). Manchmal lassen sich die Beschwerden nur durch Liegen auf ein erträgliches Maß bringen.
Auch spazieren gehen ist aus den v.g. Gründen nicht in längerem Maße durchführbar. Meinen Haushalt versorgte ich vor meiner Krankheit eigenständig. Das ist seit meiner Erkrankung nicht mehr möglich da ich starke Bewegungseinschränkungen, z. B. beim Spülen, Betten machen, Staub wischen und Saugen etc. hinnehmen muss.
Meine psychische Verfassung ist auf Grund des geschilderten Krankheitsverlaufes auf einem Tiefpunkt.
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