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Komplette Version Diagnose retromarginale Discushernien HWK 4+5

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Sali
Hallo an Alle,

ich bin eigentlich ein LWS-Bandi mit einer Spondylodese L5/S1 aber habe jetzt eine dringende Frage bezüglich der HWS von meinem Mann.

Also mein bessere Hälfte hat schon seit längerer Zeit ziemlich heftige Schmerzen in der HWS, ich habe mit Engelszungen auf ihn eingeredet sich doch mal endlich durchchecken zu lassen, und oh Wunder diese Woche war er endlich beim CT - so heute haben wir nun die Diagnose von seinem Hausarzt bekommen die lautet "retromarginale Discushernien im ventralen Deckplattenniveau des 4 und 5 HWK" das komische ist der Hausarzt meinte ja das wäre kein Vorfall und tippt auf evtl Morbus Bechterew und er will am Montag Rheumafaktoren bestimmen - tja und da ich ja ein ein leidgeprüfter und einigemaßen erfahrener Bandi bin habe ich mich nun hier im Lexikon etwas schlau gemacht. Und da steht Austritt des Bandscheibenmaterials in den Fasering (Bandscheibenvorfall) .

So ich denke hier im HWS-Forum gibt es ja hoffentlich genug von Euch die mir vielleicht etwas dazu mitteilen könnten - soll ich mit meinem Mann zu einem Wirbelsäulenspezi (also ich war im Juli in Wiesbaden im JOHO Wirbelsäulenzentrum von Prof. Richter) - wer kann mir bitte dringend Tips geben (da jetzt leider mein armer Schatz doch ziemlich geschockt ist und echt nicht mehr weiß was er jetzt davon halten soll) !!!

Es grüßt euch herzlichts

Sali
Panthercham
Hallo Sali,
Die Discushernie

Normale Verhältnisse:
1. Bandscheibe mit fibrösem Ring
2. austretender Spinalnerv
3. Rückmark
Bandscheibenprotrusion:
Die Bandscheibe drückt auf den Spinalnerv. Der fibröse Ring ist noch intakt
Bandscheibenprolaps:
Weiteres Hervortreten von Bandscheiben-material. Der fibröse Ring ist gerissen.


Beim Vornüberneigen des Körpers entsteht nicht nur eine Zunahme des Belastungsdrucks auf die Bandscheibe, diese wird überdies dabei auch sehr unterschiedlich belastet: Im vorderen Teil wird der Faserring zusammengedrückt und die Bandscheibe samt Gallertkern nach hinten gepresst. Der hintere Faserring wird nicht nur durch Dehnung strapaziert, sondern muss zudem auch dem zunehmend steigenden Druck des Gallertkerns standhalten. Die Verlagerung des Bandscheibengewebes nach hinten erfolgt jedoch nur sehr langsam, ca. o,6 mm pro Minute, weshalb ein Aufrichten nach längerem Bücken nicht zu schnell erfolgen sollte, um dieser Gallertmasse eine Rückverlagerung in ihre Normalposition zu ermöglichen. Durch Überbelastungen des Faserrings kann es zu einer Vorwölbung von Bandscheibenmaterial in Richtung des Wirbelkanals, zu einer sogenannten Protrusion kommen. Wird der fibröse Ring dabei durchbrochen, so spricht man von einem Prolaps (Sammelbegriff Discushernien). Irritiert nun das austretende Bandscheibenmaterial das Rückenmark bzw. austretende Nebenwurzeln, so kann es im Ausbreitungsgebiet der befallenen Nerven zu sensornotorischen Ausfallserscheinungen wie Gefühlsstörungen, Reflexveränderungen, ja sogar Lähmungen kommen. Die vom Chiropraktor durchgeführte neurologische Untersuchung kann schon in den meisten Fällen ein ziemlich genaues Bild über die Lage und Etage dieser Hernie aufzeigen, so dass auf die zusätzliche Anordnung einer Computertomographie in den meisten Fällen verzichtet werden kann. Durch eine gezielte Manipulation, durch Extension und entlastende Lagerung des Patienten wird der Chiropraktor nun versuchen, die Reizung des Bandscheibengewebes auf die Nervenwurzeln zu beheben bzw. zu vermindern. In seltenen Fällen muss die Hernie allerdings operativ entfernt werden.
Die Behandlung von Bandscheibenhernien gehört also zum täglichen Arbeitsgebiet des Chiropraktors. Die meisten Discushernien entstehen an den untersten zwei Bandscheiben der Lendenwirbelsäule, viel seltener treten sie auch in der Halswirbelsäule auf. Bei mechanischer Irritation der Nervenwurzeln im Bereiche der unteren Lendenwirbelsäule mit ins Bein ausstrahlenden Schmerzen und evtl. neurologischen Störungen spricht man von Ischias, im Gegensatz von Hexenschuss oder Lumbago mit Irritation des hinteren Längsbandes oder von den Wirbelgelenken.

LG
Markus

parvus
Hallo Sali und ihr armer Göttergatte winke.gif

Raten möchte ich auf jedenfall dazu, dass der HA seine Blutuntersuchung etc. absolvieren soll.
Weiter natürlich die Bilder und den Befund des Radiologen nehmen und zu einem WS-Spezialisten (wenn Du dort gute Erfahrung gemacht hast, ruhig dahingehen) oder zu einem Neurochirurgen gehen.

Die Schmerzen werden eine Ursache haben und eine genaue Diagnostik muss dabei herhalten, um dies zu erkunden. zwinker.gif

Lasst Euch nicht von etwas abhalten, denn das Problem sind ja zunächst auf jedenfall die Schmerzen und dafür muss zunächst eine Abklärung erfolgen um dann eine Therapie anzugehen.

Es schadet nicht, wenn der HA seine Diagnoctik vervollständigt, also eine Blutuntersuchung ruhig angehen.

Alles Gute Euch Beiden! winke.gif Grüßle parvus

Sali
Hallo nochmals !

Möchte mich schon einmal bei parvus und panthercham für eure info´s bedanken.

Tja mein Mann ist halt jetzt ziemlich verunsichert da ja sein Hausarzt ja meinte das wäre kein BS-Vorfall - doch mir hat das halt keine Ruhe gelassen (ich bin ja selbst betroffen und zudem noch Krankenschwester und da hat mich der Begriff Discushernie stutzig gemacht -bei mir wurde direkt von einem Prolaps gesprochen und deshalb konnte ich nicht gleich diekt einen Bezug herstellen).

Tja und da ja leider oftmals Männer immer so stark sein möchten hat er mir erst jetzt erklärt das im sogar auch als die Finger in der re. Hand taub werden + Schmerzen im Oberarm, tja und seine Schmerzen in der HWS immer nur in Verbindung mit zu starker Belastung oder er hätte einen Zug bekommen.

Wie sind von Euch die Erfahrungen bezüglich konservativer aber auch mit op-methoden rock.gif?

Bei mir hat auf jeden fall die versteifung eine wesentliche besserung gebracht und ich hoffe aber das meinem schatz dieser weg hoffentlich erspart bleibt (zwei invaliden in einer familie muss ja nun wirklich nicht sein)

Ich freu mich auf jeden fall auf ganz viele antworten, wenn möglich

es grüßt aus der schönen pfalz

sali
parvus
Huhu Sali,

ich habe 15 Jahre konservative Erfahrungen gemacht mit KG und Schlingentisch, zwei Rehamaßnahmen, Tens-Gerät einigen Schmerzmedis nach Bedarf, Quaddelspritzen, Akupunktur, Rückenschule, Walking, Progressive Muskelentspannung, Feldenkrais, Osteopathie und und und....

Viele schlaflose Nächte, schmerzbedingt. Nackenkissen und Matratzen ausgetauscht.

Danach dann leider eine OP und Re-OP.

So und nun sage bitte Deinem Mann, er soll und muss eine Diagnostik machen lassen, die auch er nachvollziehen kann. Er soll zu einem Facharzt gehen und auch mit ihm alles gut durchsprechen. Konservativ geht vieles und, das weißt Du auch bereits, man sollte dies so lange versuchen wie es nur geht. Aber wenn es dann leider anders kommt, dann bitte auch nicht zögern, sondern aufpassen, dass keine irreversiblen Schädigungen bleiben.

Wichtig ist bei allem, einfach selber informiert zu sein und Vertrauen zu der Methode zu bekommen, die angewandt werden soll. Ob es nun eine konservative Therapie oder ein OP sein wird, er muss verstehen was und warum etwas passiert oder eben passieren muss.

Lasst Euch bitte nicht abwimmeln und vor allem lasst Euch erklären, was Dein Mann da quält und wie es zu behandeln Sinn macht.

Alles Gute winke.gif parvus
Panthercham
Hi Sali,
es kommt immer auf eine genaue Diagnose an.
Mir hat alternativ nix gebracht ich musste operiert werden.
Heute nimmt man gerne Prothesen wenn es geht.
Vorteil, die volle Beweglichkeit bleibt erhalten.
Aber jeder hat andere Erfahrungen mit operationen.
Den einen gehts besser, bei anderen wirds schlimmer oder bleibt gleich.
Ich gehöre zu den glücklichen wo es klasse ist... bis jetzt.

Schönen Sonntag winke.gif

parvus
Hallole winke.gif

QUOTE
Heute nimmt man gerne Prothesen wenn es geht.
Vorteil, die volle Beweglichkeit bleibt erhalten.


ich möchte dazu nur kurz meine Erfahrung einwerfen, die ich bei meiner HWS-Vertseifungs-OP gemacht habe:

Meine Beweglichkeit/Rotation hat sich sogar um 10° verbessert, obwohl von C4-C6 versteift wurde, d.h. Beckenspandübel in C4/C5 und C5/C6 davor kam eine Titanplatte von C4-C6 die mit 5 Schrauben fixiert wurde.

Ich glaube, dass die Vorstellung einer Versteifung immer wieder das Bild einer Starre hervorruft, da man es sich einfach anders nicht vorstellen kann, als eben man ist steif.
Nein, die Erfahrung habe ich nicht gemacht auch wenn ich über drei WK versteift wurde zwinker.gif

Ich denke es entsteht da leider oft ein falsches Bild und eine Angstempfinden greift da fälschlicherweise ein kinnkratz.gif

Wie man mir erklärte ist das wohl mit die älteste Methode, die auch Langzeiterfahrung mit sich trägt, oder liege ich jetzt falsch?
Und ich für mich habe mir gesagt, auch altbewährtes wird nicht wirklich schlecht sein! Bisher bin ich sehr zufrieden!

Schönen Sonntag winke.gif parvus
Panthercham
Du liegst nicht falsch Parvus,
aber die techniken ändern sich.
Es stimmt schon, steif ist der Hals auch nach Versteifung nicht.
Da fragt man sich wofür man die Bandscheiben überhaupt braucht laugh.gif .
Ja leider gibt es keine Langzeitstudien über Prothesen,
wir werden es in so 10-20 Jahren wissen zwinker.gif .

LG
Markus
Dickusch
Hallo Parvus,
bei mir sollten lt. NCH auch 3 Ebenen versteift werden. Habe es aber erst mal gelassen, weil bei mir das Problem besteht, daß die degenerative Schädigung der Wirbel und Bandscheiben schon sehr weit fortgeschritten ist. Hatte auch das Bild einer "Starre"vor mir. Ich schöpfe so weit als möglich konservative Behandlung aus. Habe damit phasenweise ziemlich geringe Schmerzen. Z.b. bei der großen Hitze im Juli ging es mir "unverschämt" gut. Leider seit 3 Wochen habe ich einen Tiefpunkt erreicht. Habe wieder Herzrasen, lauten Tinnitus und sehr viel Kribbeln in den Händen. Für die LWS hatte ich jetzt die 3. PRT, aber außer nächtlichen schlimmen Wadenkrämpfen und Gewichtszunahme ist leider nichts passiert. Ok die Taubheit in der Wade ist etwas zurück. Nun überlege ich, ob ich weitermache. Vielleicht hat jemand einen Rat für mich.
Einen schönen Sonntag Gruß Dickusch
Sali
Hallo parvus und panthercham,

vielen lieben Dank für eure mitteilung. Also ich hoffe das morgen der Hausarzt mal im Antworten geben kann, er wird ihn auf unsere Diagnose-Entdeckung aufmerksam machen und auf jeden Fall eine Überweisung zum Facharzt verlangen.

Ich hoffe mal sehr das ihm erst mal eine op erspart bleibt - aber ihr wisst es ja selber wie oft der Werdegang ist (ich hatte auch erst zwei missglückte Nukleotomien + fehlerhafte Entfernung des Wirbelgelenkes) und nach meinem heutigen Wissen bin ich da ganz vorsichtig geworden und vertraue im Moment echt nur den Wirbelsäulenspezialisten.

Schmerzmedikation hat er im Moment Celebrex 200 mg (aber zuerst vermutete er ja eher einen entzündlichen Prozess - doch die gehen ganz schön auf Herz/Kreislauf auf die Dauer) + Muskelrelaxans b. Bedarf, gequadelt und Akupunktur wurde auch schon probiert hat aber nichts gebracht

Wir können ja im Moment nur auf die nächsten Termine und Ergebnisse warten - aber über eure ausfühlichen Erklärungen haben wir uns echt riesig gefreut, vielen Dank nochmals.

Ich wünsche Euch allen eine schöne, beschwerdefreie Woche
LG
Sali
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