nun habe ich mich ja lange nicht gemeldet und wollte mal erzählen, wie es mir so ergangen ist. Ob der Beitrag hier richtig ist, weiß ich allerdings nicht

Mein letzter Befund:
HWS Protrusionen von HWS3 bis HWS 7, knöcherne Stenosen, linker Foramen dicht, Einengung des Spinalkanals, extreme Steilstellung
BWS Degeneration aller Wirbelkörper mit Stenosenbildung, extreme Verkrümung und Verformung
LWS: Protrusion L3/L4 und L5/S1
Dauerschmerzen in Rücken, Hals und linkem Arm, Beschwerden im linken Bein, Sensibilitätsstörungen links
So ging das nicht mehr weiter, operieren wollte keiner, der Ortho war hilflos, der Hausarzt schon lange. Ich wollte also zum osteopathen. Aber woher hier im Norden einen nehmen ohne große anfahrtswege? Mir wurde dann von meinem Physio, meinem Ortho und einigen Leidensgenossen ein Herr Dührkopp empfohlen. Da war ich nun drei Mal:
Er ist wohl eigentlich Internist (?), praktiziert aber als Manueller Mediziner und hat seine Erfahrungen aus China.
1.Sitzung
so gründlich hat mich noch keiner untersucht. Er hat auch nicht nach meinen Beschwerden gefragt, sonsern mir während der Untersuchung erzählt, was mir alles weh tut, welche Probleme ich noch habe (z.B. mein chronischer durchfall, meine Menstruationsbeschwerden, meine Kopfschmerzen, meine Ohrgeräusche) er lag zu 90% richtig (das mein Knie weh tut, wusste ich bis dahin noch nicht) und vergessen hat er eigentlich nichts.
Die Ursache meiner Probleme liegt im Becken

Am selben Tag ging es mir eigentlich ganz gut, aber irgendwie hatte ich ein anderes Körpergefühl. Danach drei Tag Hölle.
2. Sitzung
wieder gründliche statusabklärung. Drücken an den Fußsohlen, am Becken (echt immer nur so 30-60 Sekunden, aber sehr schmerzhaft), am Bein, akkupunktur. Außerdem hat er ein EMG gemacht (na gut, ich hab noch etwa 40% der üblichen Kraft in beiden Armen zusammen, links fast gar nichts mehr) und ich hab Beckenbodenübungen gekriegt. Ach ja und ein Tens-Gerät
Ganganalyse
Ich war in Hamburg zur Ganganalyse. War echt spannend und dauerte auch wieder so 90 Minuten. die Videoaufnahmen auf dem Laufband mit auswertung zeigten auch mir, wo der Fehler liegt. ein Test der Fußmuskulatur zeigte, dass meine Mittelfußmuskulatur links sich fast völlig zurückgebildet hat. Ich setze den linken fuß beim Gehen nur sehr kurz auf, hinke allerdings nicht. Der Winkel Fuß/Schienenbei beträgt anstelle von 180 Grad 153 Grad. Ich bin von oben bis unten schief und das schon seit Jahren oder ein leben lang. Meine wirbelsäule hat versucht das auszugleichen mit dem Ergebnis der vorzeitigen Abnutzung. Die therapeutin da hat mir das an einem Skelett vorgeführt - beeindruckend schrecklich. Nun krieg ich Einlagen
3.Sitzung
war heute. Dieses Mal hat er tatsächlich auch die HWS behandelt bzw. rumgedrückt. Akkupunktur natürlich auch.
Wie es mir geht: Ich weiß nicht, irgendwie anders. Ich muss im Moment viel arbeiten (am PC), am wochenende haben wir renoviert, alles dinge, die sonst zu Katastrophen führen. Dafür geht es mir erstaunlich gut. Mir tun nur plötzlich ganz andere Dinge weh. Ich spüre Muskeln, die ich noch gar nicht kannte und fühl mich in mir selbst nicht mehr zu Haus.
Erschreckend war einfach auch, was alles wirklich kaputt ist (Achillessehne chronisch entzündet, Knie) und irgendwie ist jede Berührung schmerzhaft, jede Bewegung falsch (ich seh es ja immer selber). Da jetzt entgegen zu arbeiten, ist ein langer Weg.
Bezahlen muss ich das alles selbst, ob es hilft, weiß ich nicht, aber wie sagt mein Doc:
wenn ich Sie krank schreibe, wann soll ich Sie dann jemals wieder gesund schreiben?
Und der Neurochirug:
Wenn ich bei Ihnen anfange zu operieren, wo soll ich denn da aufhören?
Nachdem ich weiß, was alles kaputt ist und nach Ansicht aller ist es glatt ein wunder, dass es mir noch so gut geht und ich damit Vollzeit arbeite.
So liebe Grüße und sorry, das ist lang geworden
Silke