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Komplette Version OP am kommenden Freitag, was kommt auf mich zu?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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colorful
hallo zusammen,



bin heute auf das forum hier gestossen, weil mich gerade die angst zur op überkommt. habe schon ein wenig quer gelesen, hab aber trotzdem noch paar fragen zum genauen ablauf einer op.



also, erstmal kurz zu mir, ich bin 28 jahre jung und kämpfe jetzt seit 5 monaten mit meinem bandscheibenvorfall l5/s1 heisst die region glaub ich. ich habe keine lähmungserscheinungen und ausfälle, bei mir liegt eine relative op-indikation vor, aber nach mehreren krankschreibungen und dann wieder arbeitsversuchen, hab ich mich jetzt zu der op entschieden, weil ich endlich wieder einsatzfähig sein möchte!



erstmal muss ich sagen, dass mir die entscheidung zur op nicht leicht gefallen ist, ich aber mich dazu entschieden habe, weil ich nicht lange "rumdoktorn" will, ich muss wieder arbeitsfähig werden ... mein chef beschwerte sich auch schon, dass ich ja nicht voll einsatzfähig und belastbar sei und er mitarbeiter mit vollem engagement bräuchte! na dem wünsch ich ja schon fast mal so n vorfall!!!! ich arbeite im übrigen in der stationären jugendhilfe in einer teilgeschlossenen einrichtung mit mädchen aus schwierigen lebenslagen. also keine sitzende tätigkeit, sondern viel bewegung, viel gartenarbeit, viel untermehnungen, sport, schwimmen, etc ... und da war ich doch am ende mehr als eingeschränkt, obwohl ich trotz allem dann gartenarbeit gemacht habe mit den mädels, beete angelegt! unkraut gerupft! boden umgegraben ... möchte gar nicht mehr an die schmerzen denken ...



aber genug gequatscht, die op steht an, kg war nicht erfolgreich, medis haben wir kaum ausprobiert, wollte ich nicht, reha kam nicht in frage, weil bei mir anscheinend der vorfall so gelagert ist, dass er zu 90% wiederkehren wird ...



also termin in der neurochirurgie zur stationären aufnahme am donnerstag und op am freitag. jetzt zu den fragen. was kommt denn da auf mich zu? konkreter gefragt, wie werde ich operiert? ich nehme an im liegen, nicht in der gebeugten stellung und minimalinvasiv vermute ich ... ist noch nicht ganz klar, wird man dann bei der op selbst merken, ob es mit minimalinvasiv gehen wird.



ich bekomme also ne normale vollnarkose (hatte in der vergangenheit schon 7, davor hab ich keine angst) und werde operiert.



hab ich dann anschliessend n schlauch im rücken?

wann darf ich das erste mal wieder aufstehen?

n katheder oder so bekomm ich doch hoffentlich nicht, oder?

was für schmerzen warten auf mich?

bekomm ich automatisch krankengymnastik dann?

wie verlaufen die ersten tage? darf ich laufen? muss ich nur liegen? darf ich sitzen? liege ich auf dem bauch oder auf dem rücken?

wann darf ich wieder tragen?

infusionen und so werden normal sein.



ach, ich hab einfach muffe und vermutlich bin ich n kontrollfreak und mag einfach wissen, was auf mich zukommt ... habe ja beim querlesen festgestellt, dass ich ja noch relativ gut dran bin ... obwohl ich hier manchmal kurz vor dem wahnsinn vor schmerzen stehe ... autofahren tut weh beim kupplung drücken, weil es links ausstrahlt bis zur fusssohle, laufen tut auch weh, wo ich doch so gerne mit unserem welpen gehe (der im übrigen mit mein bester therapeut ist!!! den wunsch nach einem hund konnte ich mir endlich erfüllen und er untersützt meine gewichtsreduktion und macht mir einfach gute laune, wenn es mir wieder mies geht vor schmerzen ...). liegen tut weh, stehen tut weh, sitzen tut weh ... grad isses wieder besser, durch die krankschreibung, aber mal wieder wäsche durche gegend getragen, und schon gehts wieder abwärts ...



hab einfach keine lust und kraft mehr für die schmerzen ...



entschuldigt mir meinen roman und respekt an alle, die bis hierher durchgehalten haben.



süsse grüsse
Ralf
Hallo colorful und herzlich willkommen hier im Bandi-Club!

Als ich mir so Deine Geschichte durchlas, überkam mich nur eine Frage "Was ist, wenn die OP Dir mehr Schmerzen bereitet, als Du jetzt schon hast?"

Sicherlich kann eine OP zum Erfolg führen und das wünsche ich Dir sehr!

QUOTE
die op steht an, kg war nicht erfolgreich, medis haben wir kaum ausprobiert, wollte ich nicht, reha kam nicht in frage, weil bei mir anscheinend der vorfall so gelagert ist, dass er zu 90% wiederkehren wird ...


Du hast von Anfang an alle konservativen Möglichkeiten ausgeschlossen, warum?

Die Aussage, "dass er zu 90% wiederkehren wird" ist absoluter Blödsinn.

Allerdings, und das gestehe ich ein, ist nach einer 5-monatigen Wartezeit eine OP wirklich ins Auge zu fassen.

Nun sind wir hier keine Hellseher zwinker.gif und wissen nicht, welche Operationsart an Dir vorgenommen wird. Die Lagerung bei der OP ist auf jeden Fall die Bauchlage, wenn lediglich der Bandscheibenvorfall entfernt wird. Wird eine Prothese eingesetzt (vermute ich jetzt mal anhand Deiner Schilderung nicht) dann wird das vom Bauchraum aus gemacht, also Rückenlage.

In der Regel kannst Du nach der OP am 2. Tag aufstehen, ob Du dann allerdings nur stehen, oder Dich auch setzen darfst, ist von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden.

Der Drainageschlauch wird in der Regel am 2. - 3. Tag gezogen.

Von den Schmerzen her sollten lediglich die OP-Schmerzen vorhanden sein, die durch Medikamentengabe die ersten 1-2 Tage reduziert werden und danach sollten eigentlich keine Schmerzen mehr vorhanden sein.

Tragen von Lasten über 3-5 Kg solltest Du Dir abschminken. Hier würde ich Dir empfehlen, eine Rückenschule zu besuchen.

Liebe Grüße und viel Gesundheit wünscht Dir

Ralf winke.gif
Menno
Hach Ralf, genau das Gleiche habe ich auch gedacht... warum OP?rock.gif?

Das Problem ist eben: Ein mal Baustelle, immer Baustelle.
Du wirst Dein Leben komplett umstellen müssen, Deinem Rücken zuliebe. Ob nun wirklich OP oder nicht.
Ich persönlich glaube nicht, dass mit einer OP Deine Probleme gelöst sind.
Die Schmerzen, die Du beschreibst, die kennen wir hier alle zu genüge.
Lass Dich doch nicht unter Druck setzen von Deinem Chef.
Deinen Rücken musst Du ein Leben lang ertragen, Deinen Chef u.U. nicht.
Denke lieber wirklich nochmal über die OP nach.

Wenn nicht anders, alles GUte für die OP. Es gibt zig Möglichkeiten. Es kommt auf die Klinik und auf Dein Problem an... smile.gif
Was Dich erwartet... Schmerzen, also Wundschmerz, mühevoller wiederaufbau der Muskeln.
Mit Glück irgendwann Schmerzfreiheit...

Menno
parvus
Hallo Colorful und willkommen im Forum winke.gif

ja auch ich habe bei mir gedacht, es ist sehr schade, dass nicht zunächst die Zeit bleibt um konservative Maßnahmen voll auszuschöpfen.

Der drängende Arbeitgeber wird leider auch nur einen vollwertigen Mitarbeiter zurückerhalten, wenn die OP absolut gut verläuft, was in der Regel auch zu sein scheint.
Risiken sind natürlich immer gegeben und ein Rezidiv kann ebenfalls passieren, zumindest sollte man das alles auch bedenken. Mein Spruch lautet: "eine OP ist kein Garant auf Besserung" und genau das wird man in der Regel von den Ärzten hören, wenn sie sich nicht nur als "Götter in Weiß" entpuppen.

Die vielen Fragen, welche Du hier gestellt hast, die hätte eigentlich Dein behandelnder Arzt mit Dir im Vorfeld abklären sollen kinnkratz.gif
Er weiß die OP-Methode, somit weiß er auch ungefähr wie lange Du ausfallen wirst, welche Lage eingenommen wird, ob Du von vorne oder hinten operiert wirst ..und, und und....

Ich habe leider ein wenig das Gefühl, Du schlidderst da zu schnell in etwas hinein, obwohl mit Sicherheit noch nicht akuter Handlungsbedarf ansteht, oder etwa doch? frage.gif

Ich wünschte mir sehr, Du würdest zunächst ausreichende Informationen einholen, Zweitmeinung ist dabei sehr wichtig, denn wenn Du operiert bist, dann kan man dies nicht mehr rückgängig machen und wir haben es hier bereits reichlich gelesen, dass die Ärzte sich hinterher nicht mehr dem Patienten gegenüber verantwortlich fühlen.

Ich hoffe, Du nimmst mein Posting ein wenig als Gedankenschubser an, bitte also nicht als Kritik an Dich persönlich werten.

Hast Du mit dem Doc auch über eine ambulante oder stationäre Rehamaßnahme gesprochen? Denn wie ich lese, erfährst Du bereits, durch die Krankschreibung, ein wenig Besserung. Vielleicht würde Dir ein wenig Abstand auch bereits schon helfen und vor allem auch intensive Betreuung mit erlernen von Verhaltensmaßnahmen und Eigenübungen, die Du auch zu Hause und auch beruflich z.T. dann anwenden kannst.

Malso als Abschlusstipp von mir!

Grüßle und alles Gute winke.gif parvus


Pixelkid
Hi,

also 5 Monate sind eigentlich gar nichts. Bei mir wurde 4 Jahre lang versucht konservativ was zu machen bevor ich mich zu einer OP durchgerungen habe. Und auch nach der zweiten OP gehts mir immer noch nicht 100% gut.

Bei dir hätte man auf jeden Fall was mit Krankengym, Medis und Reha erreichen können - da du ja keine Ausfallerscheinungen hast.

Wenn am Rücken operiert wird - verändert sich die Statik - damit wirst du ein Leben lang zu tun haben! Auch nach der OP musst du Gymnastik etc. für den Rücken machen!

Auch bist du nicht sofort nach der OP wieder arbeitsfähig - da kommt dann nämlich mind. 6 Wochen Krankschreibung + AHB oder Reha hinzu. Wenn du dir in dieser Zeit zuviel zumutest - kann die ganze OP für die Katz gewesen sein.

Verstehe auch nicht, warum dich bisher kein Arzt über die Operationsmethode aufgeklärt hat - unter diesen Umständen würde ich mich auf keinen Fall operieren lassen.

Vielleicht denkst du ja nochmal darüber nach!

Gruß

Pixelkid
Harro
Moin colorful,
dein Doc hat ganz klar gegen die Aufklärungspflichten verstossen und es sich zu einfach gemacht.
Falls du nochmal dahin gehst druck dir folgendes aus und gib es ihm zum Lesen, damit er was dazu lernt. ph34r.gif
QUOTE
Aufklärungspflicht

Der Patient selbst muß sich für oder gegen eine ärztliche Behandlung entscheiden (siehe: Selbstbestimmungsrecht) und die Einwilligung zu einer Behandlung erklären. Ansonsten ist die Vornahme einer Behandlung rechtswidrig, und ein Arzt macht sich strafbar. Die Einwilligung oder die Nichteinwilligung ist für einen Patienten als medizinischem Laien eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt. Der Arzt hat deshalb eine Aufklärungspflicht. Damit soll die Entscheidungsfreiheit des Patienten sichergestellt werden. Der Arzt muß seinem Patienten Informationen an die Hand geben, damit dieser eine Entscheidung treffen kann. Diese Informationen müssen verständlich und umfassend sein. Der Arzt muß in einem persönlichen Gespräch, in dem er den Patienten aufklärt, über folgende Themen informieren: Über seine jetzige Situation, das heißt, die Krankheit, an der er leidet (Diagnose); über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten (Therapie) und deren Erfolgschancen; über alternative Therapien, über die Risiken und Nebenwirkungen und möglichen Folgen der Behandlung. Ein Arzt muß auf alle Fragen, die ihm ein Patient stellt, verständlich und umfassend antworten. Das Aufklärungsgespräch kann keinesfalls dadurch ersetzt werden, daß der Arzt Merkblätter aushändigt und sich Formulare unterschreiben läßt. Die Aufklärung muß so rechtzeitig erfolgen, daß der Patient noch im Vollbesitz seiner Entscheidungsfähigkeit ist. Eine Aufklärung, die eine Stunde vor der Operation oder sogar erst im Operationssaal erfolgt, ist eindeutig zu spät. Dem Patienten muß, es sei denn, die Behandlung ist unaufschiebbar (schwerer Unfall), bis zum Eingriff eine angemessene Überlegensfrist verbleiben. In der Regel gelten ein bis drei Tage als angemessene Aufklärungsfrist. Bei besonders schweren Eingriffen oder wenn mit schweren oder häufigen Komplikationen zu rechnen ist, das heißt: wenn man als Patient das Für und Wider eines Eingriffs und seiner Folgen (hohes Risiko) umfassend abwägen muß, sind 24 Stunden zu kurz.

Allgemein bekannte Risiken, wie etwa Infektionen, Narbenbrüche oder Embolien, die bei jeglichen Operationen auftreten können, müssen nicht erwähnt werden. Der Arzt muß auch nicht auf jede Möglichkeit einer Komplikation hinweisen. insbesondere nicht auf solche Komplikationen, die für die beabsichtigte Operation nicht typisch sind. Nicht nur völlig untypische Komplikationen sind von der Aufklärungspflicht ausgenommen, sondern auch fernliegende Komplikationen mit einer Komplikationswahrscheinlichkeit von unter 1%. Je notwendiger die Behandlung ist, desto weniger muß aufgeklärt werden. Je weniger notwendig eine Behandlung ist, desto mehr muß aufgeklärt werden. Das gilt etwa für Schönheitsoperationen. Die Aufklärung muß gleichfalls umfassender sein, je weiter sich ein Arzt vom schulmedizinischen Standard (veraltete Therapie, alternative Therapie) entfernt. Und schließlich gilt als Faustregel: Je schwerer die Behandlung und die zu erwartenden Risiken und eventuellen Komplikationen sind, desto umfangreicher muß aufgeklärt werden.


In diesem Sinne ein schönes Wochenende

Harro winke.gif
wi-ro
Hallo Colorful,

ich kann da Harro nur beipflichten.

Vor meiner OP an der LWS hat mir der Operatheur ungefähr eine Stunde lang erklärt, was und wie er operieren will, bzw. was es als alternative Behandlungsmöglichkeiten gibt und ganz wichtig, was es für Risiken gibt.

Ich an Deiner stelle würde mich von diesem Doc nicht operieren lassen, such Dir einen, der Dich im Vorfeld genau informiert was er wie machen will, und ob es zur OP alternativen gibt.

Gerald winke.gif
Frank-HB
Mit den Meinungen zur Aufklärungspflicht stimme ich den anderen Leuten vom Board zu.

Zur OP: Wenn Du schon Ausfall- und Lähmungserscheinungen hast, wirst Du meiner Meinung nach mit konservativen Methoden so gut wie nichts mehr erreichen. Von diesen Leuten habe ich genug in der Reha kennengelernt. Die haben sich Jahre gequält nur um dann doch unters Messer zu kommen.

Ich hab's auch probiert...ohne Erfolg.

Es werden bestimmt genug BSVs zu früh operiert, aber bei diesen Beschwerden kommst Du wohl kaum umhin.

Und zu den Schmerzen:
Die Schmerzen nach der OP waren NICHTS zu denen, die ich vorher ertragen habe, aber auch gar nichts. Nach der Op konnte ich mir doch tatsächlich die Socken alleine anziehen...musste nicht auf allen Vieren die Treppe raufkriechen. Ich konnte wieder Autofahren und Sport machen.

Das es mich jetzt wieder gelegt hat, ist einfach Pech. Mache ich halt nen 2ten Anlauf. Das absolut schmerzfreie Jahr nach der OP kann mir keiner nehmen.

Gruss

Frank
Ralf
Hallo Frank,

ich möchte Dir nichts, aber ich denke, Du siehst das ein bisschen zu locker:

QUOTE
Mache ich halt nen 2ten Anlauf


Mit jeder weiteren OP sinkt das Erfolgserlebnis sad.gif

Ansonsten gebe ich Dir recht, bei Lähmungen soll man nicht lange fackeln.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
colorful
ui wow, danke für die zahlreichen antworten ... bin baff und keine sorge, ich nehme hier nix persönlich, ganz im gegenteil, ich profitiere doch (leider) durch eure eigenen ganz persönlichen krankeitsgeschichten und damit verbundenen leidenswegen.



so, mal zu allererst, vielleicht hab ich mich unglücklich ausgedrückt, aber ich fühlte mich bei meinem neurochirurgen in guten händen, leider ist er belegarzt in einer privatklinik und ich kann mir das finanziell momentan einfach nicht erlauben heul.gif er hätte mir auch die 2 übernachtungen geschenkt, aber ehrlich gesagt kenn ich mich, ich steige z uschnell wieder in den alltag ein, wenn ich wieder zuhause bin ...



mein mann muss ja auch arbeiten und ich bin mit dem welpen alleine und der wiegt immerhin auch schon seine knappen 9 kg und wir haben einen maisonnette-wohnung und ich würde ihn vermutlich durche gegend tragen.



meinem behandelnden arzt blieb somit nix anderes übrig, als mich hier in tü an die uniklinik weiterzuüberweisen und dort hab ich mittwoch die voruntersuchungen und do ist dann stationäre aufnahme.



was er der uniklinik zugute hielt, war, dass er meinte, dass die dort eine anschliessende reha für mich einleiten könnten, hatte allerdings nicht gefragt, warum das bei ihm nicht möglich sei. er selbst sagte, er operiere mit der minimalinvasiven methode und auch nicht mehr in gebeugter stellung, sondern in bauchlage. er wisse aber von der uniklinik, dass sich dort manchmal erst während der op entscheidet, ob minimalinvasiv geht oder ob doch ein schnitt gemacht werden müsste.



er hat mir auch keinesfalls eine op nahegelegt, das war ganz alleine meine entscheidung. ich hatte auch 3 termine bei ihm, wo er meinen verlauf beobachtete und mit mir z.b. über medikamentöse therapiemöglichkeiten sprach. er sagte, wir könnten es mit einer kurzzeitigen cortisontherapie versuchen, aber nachdem ich schon diclofenac nicht vertrage und die mir tierisch auf den magen schlagen, könnte das bei cortison auch passieren, da die anscheinend noch etwas mehr den magen angreifen würden.



es war also unterm strich ganz alleine meine entscheidung, mich operieren lassen zu wollen. ich hatte nie das gefühl, dass er mir dazu rät, ganz im gegenteil, ich hatte eher das gefühl, er rät zu weiteren konservativen methoden ... allerdings war ausser cortison keine andere mehr im spiel. und die krankengymnastik hat es regelmäßig schlimmer gemacht, anstatt besser ... fango hatte ich auch, das ja mal gar nix. und wir machten dann ab der 3. stunde keine übrungen mehr, nur noch manuell, weil alles andere mir mehr schmerzen, anstatt linderung einbrachte.



was stünde denn noch zur wahl?



reha? hmmm ... aber irgendwas muss passieren, kann nicht einfach krank geschrieben sein und auf besserung warten. sicher, es wird besser zuhause, weil ich zwischen stehenden, sitzenden und liegenden phasen ausbalancieren kann. ich bewege mich trotz allem viel (deswegen kam ja unser kleiner hund ins haus) wir gehen 1 - 2 mal am tag spazieren, zwischen 20 minuten und 60 minuten. hab mir extra ne rasse ausgesucht, die keine stundenlangen spaziergänge braucht. ich merke, wie mir die bewegung gut tut.



ich sitze, ich stehe und liege im wechsel. trage halt mal die wäsche oder den hund und merke, der schmerz schiesst sofort wieder rein und wo ich vorher mal das bein lang machen konnte, kann ichs wieder nur anwinkeln.



ich bin der schmerzen einfach so überdrüssig! es erschreckt mich zu lesen, dass jahrelange schmerzepisoden quasi schon normal sind. ich will diese schmerzen nicht mehr, ich will laufen ohne schmerzen, ich will wieder aus dem bett steigen, ohne mich rausquälen zu müssen, ich will wieder abends weggehen, ohne nach 1stunde sitzen wieder aufm zahnfleisch gehen zu müssen ... ich will meine lebensqualität wieder zurück!



ich kann nicht längers krank geschrieben sein, obwohl ich n unbefristeten vertrag habe ... mir fehlt auch die arbeit ehrlich gesagt! der trubel dort, meine pubertierenden rotzfrechen gören, meine kollegen, und und und ... würde ich jetzt wieder einsteigen, ginge der ganze mist wieder von vorne los, ich bin es einfach so leid! es macht so mürbe! ich mag nicht mehr abends zuhause sitzen und heulen! und wer schrieb hier so treffend? ich will wieder socken anziehen können OHNE schmerzen!



die gängigen schmerzmittel, wie ibuprofen, paracetamol, aspirin und novalgin haben wir schon ausprobiert, die helfen nüscht. gar nüscht! ausser, dass sie af dauer nicht gerade gesund sind ... ich persönlich halte nicht viel von medis, habe ehrlich gesagt angst vor nebenwirkungen, weil ich mal ganz schlimme in der vergangenheit hatte von paspertin (gängiges magenmittelchen bei magenerkrankungen), seither habe ich da panische angst vor und ich kam auch in der vergangenheit mit aum medis aus! habe nie was gebraucht.



wie ist es denn in einer reha? was machen die denn dort mit einem? der vorfall geht ja nicht von alleine weg, erklärte mein doc, man könne nur was gegen die schmerzen machen. nach wenigen monaten, so erklärte er mir weiter, hören die körpereigenen kampfzellen (oder helferzellen oder was weiss ich, wie die heissen), auf die entzündung zu bearbeiten und das ganze würde sich manifestieren. hab ich das richtig verstanden?



naja und der doc meinte, bei mir sei es so gelagert, dass an der einen bandscheibe wohl quasi ein zweifacher vorfall sei, der radiologe damals im mai beim mrt meinte, ich hätte an zwei bandscheiben einen vorfall, die dritte angrenzende bandscheibe sei schon dehydriert.



ich kann dich nicht halbherzig arbeiten gehen und mich versuchen so sehr wie möglich zu schonen, dann gibts wieder vom cheffe einen aufn deggl ... ich sei nicht engagiert genug und voll einsetzbar! was glaubt der denn??? dass ich markier? und ich hab ja immer nachtdienste (etwa 2 pro woche) und die matratzen in der arbeit sind ... naja ... zum rückwärtsessen! so billig ikeadinger, da schäl ich mich morgens aus dem bett und das erste tränchen vor schmerzen kullert wieder ...



mich belastet das ganze einfach psychisch sehr ... nichts macht mehr spass, der schmerz deine treuster und engster begleiter ... ich will das einfach nicht mehr, deswegen die entscheidung zur op ... ich will nicht warten ... auch wenn 5 monate so kurz erscheint, für mich waren die letzten 5 monate eine tortur und ich will, dass das ganze ein ende hat!



nun ist es schon wieder sooooooo lang geworden ... entschuldigt mich, aber es tut so gut, sich da smal von der seele zu schreiben. so n bandscheibenvorfall haben ja viele, es ist so gängig, aber wer das nich nie hatte, weiss gar nicht, was das für den betroffenen bedeutet. es is keine exotische angstmachende erkrankung, sondern halt einfach "nur" n bandscheibenvorfall hab ich manchmal so das gefühl ...



danke fürs zuhören und für die möglichkeit, mich hier mal auszulassen
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter