Julien
28 Mai 2006, 17:12
Behandlungsmöglichkeiten / Bandscheibenvorfall
Ich bin 57 Jahre alt. Mir ist vor ca. 3 Jahren ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert worden. Ich habe seitdem schon alle, mir empfohlenen Behandlungsmethoden ausprobiert aber leider ist der prophezeite Erfolg bisher ausgeblieben.
Vor einigen Wochen bin ich im Grönemeyer-Institut in Bochum vorstellig geworden. Dieses scheint für mich, wie es sich zum jetzigen Zeitpunkt darstellt, die einzige Hoffnung auf Heilung zu sein. Die behandelnde Ärztin hat mir gesagt, dass sie sicher sei, mit der angestrebten Behandlungsmethode Erfolg zu haben. Leider rechnet das Grönemeyer-Institut nicht über die Krankenkassen ab, sodass es von mir selbst gezahlt werden müsse.
Vom Grönemeyer Institut ist mir ein Ischialgie links (S1-Syndrom) bei Bandscheibenvorfall L5/S1 links mit Neurofaramenbeteiligung. Bandscheibenprotrusion L4/5. Empfohlen wurde mir eine PRT L5/S1 epidural ggf. in Kombination lateral. In Abhändigkeit des Verlaufs dann ggf. das intradiscale Vorgehen mit Discographie und Dekompression. Vor einem Geginn der Behandlung sollte eine erneute MRT durchgeführt werden.
Nun habe ich erfahren, dass einige Neurochirurgen die gleiche Behandlungsmethode anwenden können, wie dieses Institut.
Nun meine Frage: Wer kennt solche Ärzte und hat Erfahrung damit?
Mir stehen jegliche Röntgenaufnahmen und Berichte der Ärzte zur Verfügung, die ich bisher aufgesucht habe.
Auch eine neurologische Untersuchung habe ich bereits machen lassen, bei der auch keine Auffälligkeiten gefunden wurden.
Ich bin schon häufiger gefragt worden, ob ich mit diesen Schmerzen leben kann-
Leben? - ja, aber mit einer solchen Einschränkung, dass ich beispielsweise, wenn die Schmerzen gerade wieder kommen, ich mich am liebsten an Ort und Stelle hinsetzen möchte, weil ich keinen einzigen Schritt mehr gehen kann. Auch meinen Sport, den ich für mein Leben gern spiele (Tischtennis) kann ich seitdem dich diese Schmerzen habe nicht mehr ausführen.
Ich hoffe, dass ich diese Schmerzen irgendwann, zumindest so in den Griff bekomme, dass ich wieder alltägliche Arbeiten ausführen kann, ohne immer gleich danach Schmerzen zu haben. Ich wage auch schon nicht mehr zu hoffen, denn das hat man nach einer solchen Zeit schon aufgegeben, dass ich irgendwann schmerzfrei bin. Nur eine Linderung würde mich ja schon glücklich machen.
Zeitlich sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetaucht, nachdem von 3 Jahren mein Mann plötzlich verstarb. Ich habe auch schon die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass darin eine Ursache liegt. Aber dieses ist so schwer nachzuvollziehen.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo, Julien!
Erstmal herzlich willkommen hier im Forum

!
Ich selber hatte noch keine PRT, aber viele hier im Forum wurden schon so behandelt. Und ich habe bei keinem davon gelesen, dass er die selber bezahlen musste. Also gehe ich davon aus, dass auch ein normaler niedergelassener Orthopäde oder Neurochirurg diese Behandlung verschreiben kann. Ärzte in deiner Region kannst du auch in dem Klinik-Forum finden.
Bei was für einem Arzt warst du denn vorher in Behandlung?
Davon mal ganz abgesehen lebe ich seit mittlerweile 24 Jahren mit Schmerzen. Ich habe mein Leben danach ausgerichtet und komme ganz gut klar.
Eine OP birgt in meinem Falle einfach zu viele Risiken.
QUOTE |
Zeitlich sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetaucht, nachdem von 3 Jahren mein Mann plötzlich verstarb. Ich habe auch schon die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass darin eine Ursache liegt. Aber dieses ist so schwer nachzuvollziehen |
Hier gehen viele davon aus, dass die Häufigkeit und die Heftigkeit der Schmerzen durchaus seelische Ursachen haben. Auch ich kann dieses durchaus als Ursache in Betracht ziehen und bin sicher, dass viele deinen Gedankengang nachvollziehen können.
Ich wünsche dir gute Besserung
Liebe Grüsse
Mag
Julien
28 Mai 2006, 17:52
Hallo Mag,
vielen Dank für deine nette Begrüßung.
Ich bin sehr erstaunt und zugleich angenehm überrascht, dass man auf diesem Wege so schnell mit netten Leuten in Kontakt treten kann, bei denen eine ähnliche körperliche Einschränkung das tägliche Leben beherrscht.
Du schreibst in deinem Beitrag, dass du mit den Schmerzen zu leben gelernt hast. Ich habe das auch schon häufig gedacht, dass es funktioniert, doch wenn der Schmerz wieder so massiv auf mich einschlägt, ist es einfach unmöglich.
Nach deiner Frage nach den Ärzten: Ich bin sicherlich wenigstens einmal pro Woche bei meinem Hausarzt, einem Internisten, der mich dann bereits an verschiedene Orthopäden, und Neurochirurgen überwiesen hat. Auf eigene Faust habe ich dann noch Heilpraktiker, sogenannte private Ärzte aufgesucht.
Ich habe auch bereits über die Kassen eine MRT und 2 Ct´s Behandlungen bekommen. Diese haben mir leider nicht oder nur kurzfristig Linderung verschafft.
Nun hatte ich über Medien von diesem Grönemeyer-Insitut gelesen. war dann auch dort, aber diese rechnen nur privat ab. (Können dann dem Patienten mehr in Rechnung stellen als der Krankenkasse). Was mich bei diesem Besuch auch sehr verwundert hat war, das das Sprechzimmer total voll war, trotz der Privaten Rechnungsstellung des Institutes. Vielleicht jeweils der letzte Stohhalm an dem sich die Patienten noch festhalten. Keine Ahnung. Nachdem ich bei diesem Institut angegeben hatte, dass bereits diverse Sachen bei mir versucht wurden, ist trotzdem mit einer so wie es sich für mich darstellt ähnlichen Therapie ein Erfolg versprochen worden. Es wurde gesagt, dass an einer anderen Stelle und gleichzeitig an einer zweiten Stelle gespritzt werde. So ist das bisher noch nicht passiert. Vielleicht ist das auch mein letzter Stohhalm, aber es wäre doch für mich umso ärgerlicher, wenn ich nachher, um 5.000,-- € ärmer bin und weiterhin Schmerzen habe, da natürlich nichts garaniert wird.
Viele Grüße
Julien
Hallo, Julien!
QUOTE |
Ich habe auch bereits über die Kassen eine MRT und 2 Ct´s Behandlungen bekommen. Diese haben mir leider nicht oder nur kurzfristig Linderung verschafft.
|
Da scheint ein kleines Missverständnis vorzuliegen. Ein MRT ist eine sogenannte Magnetresonanz..... genau kenn ich den Ausdruck nicht, auf jeden Fall ist es eine radiologische Untersuchung, bei der Bilder von der Wirbelsäule gemacht werden. Diese Bilder werden dann von einem Radiologen oder Neurochirurgen ausgewerten. Auf ihnen kann man sehr genau krankhafte Veränderungen der WS erkennen.
Bei einem CT ist es ähnlich (ist glaube ich nicht so genau wie ein MRT).
Davon kann man also keine Linderung bekommen, nur eine genaue Diagnose.
Bestimmt bist du irgendwie mit den ganzen Abkürzungen durcheinandergekommen.
Wenn du eine solche Untersuchung wie ich eben beschrieben habe (man sagt umgangssprachlich : in die Röhre kommen) noch nicht hattest, solltest du deinen Arzt darauf ansprechen. Denn nur mit einer genauen Diagnose kann dir entsprechend geholfen werden.
Und wie gesagt, sprich mal deinen behandelnden Orthopäden auf PRT an, der kann die sicher auch verschreiben. 5000,- Euro sind ja nu kein Pappenstiel.
Liebe Grüsse
Mag
Julien
28 Mai 2006, 18:35
Hallo Mag,
durch die MRT und CT ist die Diagnose Bandscheibenvorfall L5/S1 gestellt worden. Im Grönemeyer Institut sollten diese Untersuchungen nochmal stattfinden und auch extra kosten. Es wurde so argumentiert, dass man sonst evtl. die richtige Stelle nicht treffen würde, da die letzte MRT im Oktober 2005 gemacht wurde und die nach den hiesigen Ärzten unscharf sei.
Trotzdem habe ich bereits alles übernommen und weiß mir keinen Rat mehr.
Wie hast du denn das geschafft, mit den Schmerzen zu leben?
Viele Grüße
Julien
Dickusch
28 Mai 2006, 19:26
Hallo Julien,
willkommen im Forum. schön, noch eine gleichaltrige Leidensgefährtin im Forum zu treffen. Bin ebenfalls 57 Jahre und seit ca 1997 ein "echter Bandi" Habe es mit der LWS(vor kurzem 2. BSV bei L5/L6, habe einen Übergangswirbel, damit mir noch mehr weh tun kann

) und wegen diverser HWS Schäden(BSV C5/6, Spinalkanalstenose und und ) bin ich bereits seit Sept. 2004 voll berentet. Eine OP hat noch nicht stattgefunden. Ich habe mich im laufe der Zeit mit meinen Schmerzen arrangiert. D.h. sie gehören zu meinem Leben. Mittlerweile bin ich dabei, meine persönlichen Belastungsgrenzen akzeptieren zu lernen und mich entsprechend zu verhalten. Man, fällt mir das als immer aktiver "Wirbelwind" schwer. Aber der da oben zeigt mir schon lange, wo der Hammer hängt

und holt mich in die Realität zurück, wenn ich es zu toll treibe.Auch meine Familie verpasst mir so ab und an einen

(lieb gemeint)
Ich glaube, so wird es vielen anderen aus dem Forum gehen. man will einfach nicht wahr haben, daß so vieles nicht mehr geht.
Liebe Grüße Dickusch
Ane1968
28 Mai 2006, 19:32
Hallo Julien,
ich bekomme gerade PRT - nennt sich auch CT-gesteuerte Infiltrationen und meine Krankenkasse übernimmt das komplett. Wo wohnst du denn? Irgendeinen fähigen Arzt gibt es ganz bestimmt auch bei Dir in der Nähe, der das übernimmt. Die Überweisung dafür kann Dir entweder Dein Orthopäde oder auch Dein Hausarzt ausstellen, frag einfach mal nach!
Gruß aus Paderborn!
Christiane
Julien
28 Mai 2006, 19:39
Hallo liebe Dikusch,
ich schreibe hier diese Nachricht gerade für meine Mutter, die gerade nach Hause gefahren ist. Leider hat sie zu Hause keine Möglichkeit dieses Medium zu nutzen. Sie nutzt es dann wieder, wenn Sie hier bei mir ist. Man möchte ja wirklich jede Möglichkeit zur Heilung oder Linderung der Schmerzen nutzen. Wir versuchen auch unsere Mutter immer wieder zu motivieren nicht zu viel auf Ihren Schmerz zu hören, aber dass ist scheinbar leichter gesagt als getan. Sie verfällt teilweise immer wieder in leichte Depressionen wenn es mal wieder ganz dicke kommt. Na ja, es wäre sicherlich viel mehr mit ihr los, wenn sie diese Einschränkung nicht hätte. Aber es ist leider momentan nicht zu ändern. Aber so ganz wollen wie alle die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir auch mal wieder zusammen spazieren gehen können und andere einfache Dinge miteinander machen können ohne dass immer wieder die Angst vordergründig ist, dass der Schmerz wiederkommt.
Viele liebe Grüße
Sabine
Julien
28 Mai 2006, 19:46
Hallo Arne 1968,
ja, die beiden Möglichkeiten hat meine Mutter bereits ausprobiert und uns ist nun gesagt worden und zwar in dieser besagten Grönemeyer Klinik, dass diese Aufnahme zu unscharf und zu alt sei um danach zu spritzen. Sie wollen nun eine neue MRT machen und dann ganz gezielt an zwei Stellen gleichzeitig spritzen. Das soll dann der entscheidende Unterschied sein. (Meine Mutter ist leider schon nach Hause gefahren und kann selbst nicht mehr schreiben, daher übernehme ich das für sie)
Viele Grüße
Sabine
Ane1968
28 Mai 2006, 19:50
Finde ich unlogisch - sorry. Anhand des alten MRTs haben die doch erst mal einen Befund. Dann kommt sie doch während des PRTS ins CT, da sehen sie, wo sie spritzen müssen und setzen die Spritze oder auch die Spritzen entsprechend. Von mir werden jede Woche bei der Therapie 4 - 5 Aufnahmen gemacht, erst ohne Spritze, um zu gucken, wo sie hin muss. Dann mit Spritze, um zu kontrollieren, ob korrigiert werden muss, dann noch mal nachdem gespritzt wurde. Nichts gegen das Grönemeyer-Institut, aber ich finde schon, dass sich das nach Abzocke anhört...
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte
hier klicken .