
Heute habe ich den Befund des letzten MRTs bekommen. Es war in Funktions-MRT.
Allerdings war schon die Untersuchung etwas eigenartig abgelaufen.
Ursprünglich sollte eine 3D-Darstellung der Kopfgelenke gemacht werden und mein Hausarzt hatte alles bis ins Detail mit den Radiologen abgesprochen. Die Untersuchung wurde zunächst auch ganz normal durchgeführt, aber ich musste fast eine Stunde in dieser Röhre liegen. Gegen Ende der Untersuchung haben die dann noch Funktionsaufnahmen mit Links und Rechtsrotation gemacht. Das war in der engen Röhre gar nicht so leicht, und es hat nach meinem Empfinden ziemlich lange gedau. Die hatten zwar was von 2 Minuten pro Seite gesagt, aber ich glaube, dass es deutlich länger war. Das war echt Horror!
Nach der Untersuchung war der Schwindel dann auch gleich wieder viel stärker und ich war froh, dass ich sofort meine Halskrause anlegen konnte.

Als dann der Arzt zur Besprechung der Untersuchung kam, bin ich ja fast wieder vom Glauben abgefallen.

Dann fragte er, warum ich denn ausgerechnet zu ihnen gekommen wäre mit dieser Fragestellung. Denn eigentlich hätten sie gar nicht das richtige Gerät dafür. Ich konnte das fast nicht glauben, das hätte er ja auch vor der Untersuchung sagen können, dann wäre ich wieder gefahren. Ich habe ihm dann erklärt, dass mein Hausarzt das ja alles mehrfach mit seinem Kollegen telefonisch abgesprochen hätte.
Der Oberarzt wollte dann wissen, wer auf die Idee mit der Bänderverletzung gekommen sei und was denn überhaupt passiert wäre. Nachdem ich ihm dann alles geschildert hatte und ihm die Aufnahmen vom CT und von der C-Bogen-Untersuchung von Dr. Montazem gezeigt hatte, wurde er immer ruhiger und meinte dann nur, er müsse das mal eben mit einem Kollegen aus der Neuroradiologie besprechen. Und weg war er. Ich sollte warten.
Nach ca. 20 Minuten kam er dann wieder (jetzt ohne schriftlichen Befund-Bericht) und meinte nur, dass das ja eine sehr komplizierte Fragestellung sei und er das erst mit seinem Chef dem Professor XY besprechen wolle. Denn sowas müsse man genau auswerten (da frage ich mich doch: werten die sonst nicht genau aus?). Der Prof sei aber erst am Donnerstag darauf wieder da und ob ich ihm die alten Bilder dalassen könne. DAs habe ich dann auch gemacht.
Heute habe ich den endgültigen Befund zu lesen bekommen und irgendwie finde ich, dass die Ärzte keine klare Aussage, insbesondere nicht zu einer Bandverletzung, getroffen haben.

Sie schreiben:
"Das Ligamentum apicale (was ist das?) und dei Ligamenta alaria sind anhand der vorliegenden Untersuchung zu erkennen."
Sie schreiben aber nicht, ob diese Bänder intakt sind, oder ob eine Überdehnung oder ein Riss erkennbar ist.
Weiter:
"In Neutralstellung steht der Dens links paramedian im Atlantodentalgelenk.
Unter Seitneigug des Kopfes ist auch kernspintomographisch die vermehrte Beweglichkeit des Dens in coronarer Ebene gegenüber der Massa lateralis des Atlas beidseits festzustellen."
Aber ich habe den Kopf nicht zur Seite geneigt, sondern gedreht (das ist für mich ein Unterschied). Und gerade diese vermehrte Beweglichkeit (=Instabilität) war für die Neurochirurgen der Anhaltspunkt für eine Bänderverletzung.
Zur Beurteilung steht dann im Befund:
"Normale Darstellung der oberen HWS, insbesondere keine älteren posttraumatischen Veränderungen nachweisbar. Gering vermehrte Beweglichkeit des Dens axis gegenüber der Massa lateralis beidseits, die am ehesten als unspezifisch einzustufen ist."
Also ich finde dieser Satz sagt doch alles und auch nichts! "Am ehesten" kann doch heißen "kann so sein, kann aber auch anders sein, da wollen wir uns nicht festlegen, wir denken aber, dass..." Und was heißt dann hier unspezifisch???
Für mich ist der Befund irgendwie völlig nichtssagend. Ich muss das auch dringend nochmal mit meinem Hausarzt besprechen. Aber wie seht Ihr das?

Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung.