Ein herzliches Hallo an alle hier,
so, jetzt habe ich lange genug nur mitgelesen (seit etwa drei Monaten fast täglich) und die Meisten von Euch kommen mir mittlerweile schon sehr vertraut vor. Es wird also Zeit, dass auch Ihr mich kennenlernt
Angefangen hat alles im November letzten Jahres: nach einem Niesanfall spürte ich plötzlich ein heftiges Ziehen im LWS-Bereich und es war mir kaum mehr möglich, mich aus dem Schreibtischstuhl zu heben; an gerades Gehen war gar nicht zu denken. Abends ging ich zum Hausarzt (im Allgemeinen meide ich Ärzte, solange es geht; diesmal ging es nicht mehr). Der meinte, das sei sicher nur ein Hexenschuß, gab mir Spritzen und renkte mich ein
Geholfen hatte es leider nichts und so schleppte ich mich erstmal tagelang krumm durch die Gegend. Hinzu kam ein Taubheitsgefühl in der linken Pobacke. Ich entschloß mich, auf eigene Faust meine Physiotherapeutin aufzusuchen, die ich ein Jahr zuvor kennengelernt hatte (damals hatte ich Probleme im HWS-Bereich). Meinen Orthopäden rief ich auch an, bekam aber erst drei Wochen später einen Termin. Die Physiotherapeutin half mir aus dem gröbsten Schmerz heraus, aber das Taubheitsgefühl wurde nicht besser. Der Orthopäde untersuchte mich und schrieb mir KG's auf, eine CT ließ er jedoch nicht machen.
Im Laufe der Zeit wurden die Schmerzen auch immer erträglicher, aber dieses Kribbeln im Po ließ mich nicht los. Teilweise wandelte es sich auch in Berührungsschmerz um; selbst die ständige Berührung der Hose beim Laufen an dieser Stelle schmerzte schrecklich. Zwischendurch gab es auch immer wieder Tage, in denen ich mich nur gekrümmt vorwärts bewegen konnte.
Ich besorgte mir Literatur und fing an, mich über die Wirbelsäule schlau zu machen. Langsam drängte sich mir der Verdacht auf, dass ich einen BSV erlitten hatte. Da ich sichergehen wollte, suchte ich drei Monate später einen anderen Orthopäden auf, der sofort eine CT verordnete: BSV L4/L5. Er schaute sich das CT etwa 10 Sekunden an, meinte, das schaue furchtbar aus und wir müssten die Bandscheibe mit Spritzen aus Cortison & Kochsalz zum Schrumpfen bringen. Das war zu viel für mich: mir liefen die Tränen und ich war völlig schockiert. Ich suchte Infos über dieses Verfahren im Internet und beschloß, mir diese Spritzen nicht geben zu lassen. In dieser Zeit stieß ich auch auf dieses Forum und fand viele hilfreiche Informationen. Ich nahm meine CT-Bilder und stattete meinem "alten" Orthopäden einen Besuch ab. Er schaute sich die Bilder genauer an (seiner Meinung nach liegt ein weiterer Vorfall in L5/S1 vor) und verschrieb mir 10x EAP, die ich dann auch einlöste. Seit dieser Zeit mache ich zweimal pro Woche Gerätetraining in einem Fitnesstudio, in das ich bereits seit etwa drei Jahren gehe. Zuvor habe ich dort nur Ausdauersport betrieben, dem ich immer noch nachgehe. Dazu aber später mehr (falls Interesse bei jemandem besteht). Sonst schlaft Ihr mir noch ein beim Lesen
Nur noch kurz einige Worte zu meinem derzeitigen Zustand: mein Ponerv fordert immer noch Aufmerksamkeit, sie lässt jedoch nach und teilweise lässt er mich ganze Tage sogar völlig in Ruhe. Mein Rücken ist recht brav, manchmal spüre ich ein Ziehen bei bestimmten Bewegungen; allerdings erlaubt er es mir nicht mehr, den LWS-Bereich rund zu machen. Dann wird das Ziehen sehr heftig. Ich vermute, dass dies von meinem "mich immer nur noch gerade halten" und Rückentraining kommt.
Ach, eine Frage hätte ich auch noch:
Ich habe einen stärkeren Druckschmerz an den "verletzten" Stellen. Kennt das jemand von Euch?
So, jetzt ist aber wirklich Schluß. Ich freue mich auf Eure Kommentare und eventuelle Fragen.
Herzliche Grüße & einen sonnigen und schmerzfreien Tag
Pem
hallo pem,
welcome!
na, das klingt, als hättest du das gröbste schon hinter dir und dich nicht unterkriegen lassen. weiter so!
der druckschmerz - ich hatte nie an der stelle des geschehens schmerzen, glaube ich. ich weiss aber, dass ein verschieben der schmerzen generell, also von bein in po, von rücken in bein, von sonstwo zur ursache, oft eben eine bewegung, ein vorwärts? andeutet. julia hatte kurz vor ihrem genesenden quantensprung plötzlich die schmerzen verschoben.
ansonsten käme gerade der DRUCK im schmerz für mich schlicht aus der tatsache der verengung.
schön, dass du da bist, und so optimistisch und anpackend klingst!
viele grüsse & weiter gute besserung!
lilly
Hallo Pem,
herzlich willkommen im Club der Bandis. Da Du ja schon seit drei Monaten mitliest, ist Dir das Meiste ja schon unter die Augen gekommen.
Zitat |
Dazu aber später mehr (falls Interesse bei jemandem besteht) |
Aber immer doch, sind doch wissbegierig.
Liebe Grüsse
Ralf
JuliaK
02 Mai 2003, 12:42
--- aus einem anderen thread kopiert, weil dort fehl am platz ---
hi pem,
ich treibe auch sport, im akuten zustand weniger (nur walking), in besseren zeiten fitnessstudio und walking/joggen. ich war ab anfang januar drei monate schmerzfrei, da habe ich wieder viel machen können, leider habe ich anfang april durch spielen mit dem hund (blöde bewegung) einen rückfall erlitten und quäle mich nun wieder mit voltaren rum. der ischiasnerv ist akutest entzündet, mit den medis geht es aber. nur leider kommt der sport wieder zu kurz :-(.
das finde ich das schlimmste am bsv, dass man in seinen bewegungen und im hang zum sporteln so eingeschränkt ist.
ich hoffe so sehr, dass ich eines tages wieder richtig sport machen kann, ohne wahnsinnig rücksicht auf den rücken nehmen zu müssen...skifahren, tennis, inlinern...an squash denke ich erstmal nicht :-)).
welchen und wie oft treibst du sport? was tut dir gut und wo musst du aufpassen?
viele grüße - julia
Ein herzliches Hallo an lilly, Julia und Ralf...
....und vielen Dank für die nette Begrüßung
@lilly:
Ich hoffe sehr, dass ich das Schlimmste überstanden habe. Aber wenn ich etwas außer Geduld (die ich leider auch nicht immer habe) in dieser Zeit gelernt habe, dann ist es, niemals übermütig zu werden und sich sicher zu sein, dass man es geschafft hat. Denn dann kommt meist ein Rücksetzer.
Diesen Druckschmerz habe ich seit knapp drei Monaten. Zum ersten Mal bemerkt habe ich ihn einige Tage nach meiner ersten EAP (dort habe ich zum ersten Mal McKenzie gemacht). Er muss aber nichts mit McKenzie zu tun haben, das kann auch Zufall sein. Ich mache die McKenzie-Übung(en) immer noch (nur nicht mehr so häufig), weil mich die Theorie überzeugt und ich das Gefühl habe, dass sich auch dadurch der Ponerv etwas beruhigt hat.
@Julia, Ralf:
Ich treibe 5-6 x pro Woche Sport: ich fahre Spinning (seit zwei Wochen wieder zwei Stunden am Stück
), gehe regelmäßig joggen, ab und zu skaten und mache 1x die Woche Rückenfitness sowie 2x in der Woche Gerätetraining (die beiden letzten Aktivitäten aber erst seit meinem BSV; nach dem Abklingen der akuten Beschwerden).
Der Sport tut mir eigentlich immer gut. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn nur sehr langsam wieder gesteigert habe und auch einige Vorsichtsmaßnahmen treffe:
Beim Spinning habe ich den Lenker höher als früher (also Lenker und Sattel nicht mehr auf einer Höhe; sondern Lenker etwas erhöht); ich habe meinen Rücken immer im Blick und achte darauf, dass ich ihn nicht rund mache und ich versuche ständig Bauchspannung zu halten.
Für das Joggen habe ich mir sehr gute gedämpfte Schuhe gekauft und jogge nur noch auf Wald- und Feldwegen.
Während des Sports habe ich keine Beschwerden im Rücken (selten zwickt es mal im LWS-Bereich) und der Ponerv wird auch langsam verträglicher. Gerätetraining und sehr schnelles Spinnen mag er immer noch nicht, aber da muss er durch. Einen Gruß an dieser Stelle an den Nerv
Nochmals Julia:
Ich habe mitgelesen, als Du diesen Rücksetzer hattest und es hat mir sehr leidgetan. Ich hatte mich sehr mit Dir gefreut, dass es Dir zuvor so gut ging. Als Betroffener tut es besonders gut zu lesen, wenn es einem anderen wieder gutgeht. Ich hoffe sehr für Dich, dass Du bald wieder richtig fit bist. Ich drücke Dir die Daumen.
Herzliche Grüße
Pem
Hallo Bobbylein,
auch Dir vielen Dank für die überaus nette Begrüßung und den Applaus. Da bin ich ganz gerührt
Mir ist bewußt, daß ich immer ein Bandi bleiben werde (bisher erinnert mich entweder mein Ponerv oder aber mein Rücken - manchmal auch Beide - fast täglich daran, da fällt es sowieso schwer, es zu vergessen) und ich habe vor, die Veränderungen, die ich in mein Leben integriert habe, auch beizubehalten. Das sind Dinge wie dynamisches Sitzen (also öfter mal die Sitzposition wechseln), nicht zu lange sitzen (wobei das nicht immer klappt *räusper*), rückengerechte Verhaltensweisen (richtig bücken, richtig heben...), mehrmals täglich aushängen (mein Vater hat mir eine sehr schöne Hängeschaukel gebaut, die ich immer nutze) und noch so einige Kleinigkeiten mehr. Aber das Wichtigste: 2x pro Woche Gerätetraining und 1x Rückenfitness, denn ein gutes Muskelkorsett ist sicher die größte Hilfe für die Wirbelsäule. Mit dem Gerätetraining habe ich z. B. meinen lumbalen Rückenstrecker-Muskel zum Leben erweckt. Er beschwert sich fast den gesamten Tag nach den Trainingseinheiten und will lieber seine Ruhe. Aber die hatte er jetzt satte 34 Jahre... (mir fällt gerade auf, dass ich sowieso noch nicht verraten hatte, wie alt ich bin). Jetzt ist Schluß mit lustig... also für den Rückenstrecker meine ich
Herzliche Grüße
Pem
JuliaK
02 Mai 2003, 16:16
danke pem,
ich hoffe, es wird wieder. im moment helfen die voltaren natürlich, die nehme ich noch 5 tage, dann wird sich zeigen, ob die akute entzündung des ischiasnervs am abklingen ist.
ich hatte mir für dieses mal jedenfalls fest vorgenommen, nicht wieder ein halbes jahr liegend auf der couch zu verbringen, lieber nehme ich medis und kann mich dafür bewegen.
was ist denn das für ein rückenstrecker, von dem du oben sprichst? wie sieht der aus, was tut er?
nächste woche möchte ich auch wieder ins fitnessstudio, im moment walke ich nur wenig mit dem hund. aber besser als nichts.
du hast die richtige einstellung, das ist klasse!
viele grüße - julia
Hallo Julia,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich würde wohl genauso handeln wie Du, wenn ich an Deiner Stelle wäre. Normalerweise bin ich absolut gegen Tabletten; wenn ich mal eine Tablette im Jahr wegen Kopfschmerzen nehme, ist das viel. Aber bei Rückenproblemen kann eine zeitlich begrenzte Tabletteneinnahme durchaus sinnvoll sein, denn auf diese Weise ist es möglich, sich zu bewegen, ohne eine Schonhaltung einzunehmen und die Muskulatur zu verkrampfen. Desweiteren ist die Bewegung hilfreich für eine schnellere Regeneration und Reparation des verletzten Bereichs.
Die Rückenstreckmuskulatur (oder auch Rumpfaufrichter genannt) ist u.a. zuständig für die Aufrichtung von einer Rundrückenhaltung in eine gerade Körperhaltung. Je stärker sie ist, desto weniger muss die Wirbelsäule für diesen Aufrichtvorgang "herhalten", es kommt also zu einer Wirbelsäulenentlastung. Sie sorgt aber auch insgesamt für eine verbesserte Rumpfstabilität bei jeder Haltung.
Der Rückenstrecker ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Der lumbale Anteil ist der Anteil an der Lendenwirbelsäule, der thorakale Anteil der der Brustwirbelsäule. Ich trainiere ihn hauptsächlich auf einem Gerät, welches einige von Euch zuhause haben, wenn ich mich recht erinnere. Ich glaube bei Kettler heißt es Medic?! Es gibt aber auch noch andere ganz nette Übungen dazu.
Danke für das Lob zu meiner Einstellung. Natürlich bin auch ich nicht immer gut drauf und siegessicher. Ich habe auch meine Phasen, in denen mir die Krankheit (ich mag das Wort nicht so sehr, aber mir fällt gerade kein besseres ein) über den Kopf wächst und ich ratlos und verzweifelt bin (in letzter Zeit zum Glück eher selten). Aber ich versuche, mich nicht unterkriegen zu lassen. Mir hat es z.B. sehr viel geholfen, genau zu wissen, was ich habe und was ich dafür (oder besser dagegen) tun kann.
Herzliche Grüße & Dir weiterhin gute Besserung
Pem
jau, pem, kettler medic. na, wenn du daran trainieren kannst, dann biste wahrlich auf dem weg der besserung.
allerdings geht das ding extrem auf den allerwertesten. lass ihn doch bitte mal ne woche weg und guck mal, wie dein po dann zu dir spricht...
medicililly
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