Die Frage drängt sich mir immer mehr auf. Betrachtet man sich einmal das Leben als Bandi, so gibt es auch Tage ohne Schmerzen und Tage, die man am besten wieder vergisst. Ich selber habe Schmerzmittel regelmäßig genommen, jedoch war die Wirkung gleich Null, ok, geringe Besserung. Dann habe ich die Schmerzmittel abgesetzt und nur noch dann genommen, wenn die Schmerzen sehr heftig waren, um sie auf ein „erträgliches“ Maß zu drosseln.
Es gab aber auch Tage, da habe ich mich gefragt, warum ich überhaupt zu Hause bin und nicht der Arbeit nachgehe. In diesen Situationen fängt man dann an, seine neue Leistungsgrenze abzustecken. Die Ernüchterung kam spätestens am nächsten Tag. Ich habe leichte Arbeiten versucht – Ergebnis ko. Ich habe schwere Arbeiten versucht mit dem gleichen Ergebnis.
Immer wieder gingen die Schmerzen auf „Normalmass“ zurück, sofern ich mich dann schonte. Und glaubt mir, ich habe den Versuch Arbeit wieder und wieder angefangen.
Ein 1992 erlittener Bandscheibenvorfall hat mich 8 Wochen aus dem Verkehr gezogen. Danach waren alle Schmerzen weg, Gedächtnis gelöscht.
Nun frage ich mich, was das Schmerzgedächtnis dazu beiträgt. Wäre es ständig aktiv, würde es mich doch warnen, oder? Es warnt mich aber immer erst dann, wenn es schon zu spät ist.
Meiner Meinung nach ist es eine Erfindung der Ärzteschaft, damit sie endlich eine Erklärung für die Länge der Krankheit haben.
Wie seht Ihr das?
Über Eure Meinungen freut sich
Ralf