Hallo Bandi's,
ich bin neu in Euerem tollen Forum und will zunächst mich und meine BS-Karriere, kurz vorstellen:
Ich bin 61 Jahre alt und seit 8 Monaten im Vorruhestand (Freistellungsphase der Altersteilzeit).
Durch überwiegend sitzende Berufstätigkeit (IT Branche) waren BS-Probleme eigentlich vorprogrammiert.
Etwa ab dem 30. Lebensjahr hatte ich ca. alle 2 -3 Jahre akute Rückenprobleme (LWS), die durch physiotherapeutische Maßnahmen (Extensionstisch, Reizstrom, Fango, Massagen, KG, ...) nach einiger Zeit immer wieder beseitigt werden konnten.
Durch den Besuch von Rückenschulen und rückengerechtem Verhalten im Alltag, sowie körperlichen Ausgleich (Haus & Garten, Wandern, ..) versuchte ich gezielt etwas für meine BS zu tun.
Seit Januar 1996 hatte ich keine LWS-/Ischiasprobleme mehr.
Um noch mehr für meine Gesundheit zu tun, habe ich mir im Jahre 2000 im Keller meines Hauses ein kleines Schwimmbad (2,5m x 4,5m; mit Gegenstromanlage) eingebaut, welches ich seitdem auch täglich genutzt habe.
Im Januar 2005 hatte ich urplötzlich starke Ischiasprobleme, die in den rechten Fuß ausstrahlten.
Die teilweise intensiven Schmerzen wurden überwiegend mit Tabletten (Mobec) behandelt; aber auch mit einigen Spritzen.
Im MRT-Befund heißt es u.a.:
"Das Signalverhalten der Bandscheiben in der T2-Wichtung ist im Bereich von L3/4 bis L5/S1 hypointens als Zeichen der Degeneration. Der Bandscheibenraum L4/5 ist vollständig aufgebraucht...
Im Segment L4/5 Prolaps rechts mit Verdacht auf kleines Sequestor sowie auch linksseitig breite Protrusion mit Wurzelkompression und bds. grobe spondylarthrotische Veränderungen mit ossären Anbauten und relativer Spinalkanalstenose.
Im Segment L5/S1 breitbasig aufsitzende mediale Protrusion."
Es gab aber zum Glück keine Ausfallerscheinungen im Bein, weshalb physiotherapeutische Maßnahmen angesetzt wurden, die auch relativ kurzfristig zu einer weitgehenden Schmerzfreiheit führten !
(Aber auch in dieser Zeit verspürte ich ständig eine leichte Spannung im Spann des rechten Fußes, der meiner Meinung nach auf einen bestehenden Druck auf den Ischias-Nerv hinweist.)
Nach ca. 6-8 Wochen kehrten die Schmerzen aber wieder zurück; um nach einiger Zeit, nach erneuten physiotherapeutische Maßnahmen, wieder zu verschwinden.
Dieser Zyklus wiederholte sich dreimal und mir war klar, daß neue Maßnahmen erforderlich waren.
Im Juni/Juli 2005 habe ich an einer ambulanten Reha (20 Tage) teilgenommen, die einen breiten Umfang von Therapiemaßnahmen umfasste; mit dem Schwerpunkt MTT (Kräftigung der Muskeln und Bänder).
Im Sommer habe ich weiterhin MTT gemacht, bin ich viel Rad gefahren und gewandert.
Seit Ende September führe ich (fast jeden Vormittag) ein intensives Nordic Walking Training durch (ca. 7 km) und bin anschließend ca. 45 min im Schwimmbad (Rückenschwimmen und Aqua-Jogging).
Das regelmäßige Nordic Walking hat durchaus positive Nebeneffekte gebracht:
- Der Blutdruck wurde gesenkt (obwohl ich jetzt keine Blutdrucktablette mehr nehme, habe ich einen Blutdruck von ca. 135/65).
- Das Gewicht ist langsam um ca. 6 kg zurückgeganen (BMI ist jetzt <26).
- Der Kopf wird frei und das körperliche Wohlbefinden wird verbessert. ....
Allerdings bekomme ich meine Ischias-Probleme nicht vollständig weg !
Ich bin zwar überwiegend schmerzfrei und nehme keine Tabletten mehr, spüre aber bis heute im rechten Fuß immer diese leichte Spannung.
Während ich machmal tagelang gar keine Probleme habe, verspüre ich ab und zu direkt beim Aufstehen aus dem Bett (oder auch kurze Zeit später) stechende Ischias-Schmerzen, die kurz danach auch wieder vergehen. Man hat fast den Eindruck, als ob der Ischiasnerv beim Übergang in die Senkrechte quasi "einschnappt".
Manchmal tritt dieser Schmerz auch unvermittelt gegen Morgen bereits im Bett auf.
Gemessen an den früheren, intensiven Schmerzen geht es mir heute eigentlich verdammt gut !
Aber einerseits hofft man, daß es noch besser gehen könnte, während man andererseits befürchtet, daß die intensiven Schmerzen wieder zurückkommen könnten !
Ich will und muß also auch weiterhin an der Verbesserung meiner BS-Situation arbeiten !
Eine zwischenzeitlich noch durchgeführte Rückenschule hat auch keine merklichen Verbesserungen gebracht.
Einige BS-Leidensgenossen sagen mir zwar, das Problem wirst du nie mehr los werden....
Mir ist schon klar, daß eine Stärkung der Muskulatur und der Bänder zwar gut ist, aber nicht das herausgedrückte Bandscheibenmaterial (das auf den Ischiasnerv drückt) beseitigen kann.
In der Literatur heißt es vage, daß (in den meisten Fällen und in einem längeren Zeitraum) dieses überschüssige Material vertrocknet, verblüht, ...
Wie sind diesbezüglich Euere gesammelten Erfahrungen ?
Welche weiteren Maßnahmen / Therapien (die Euch geholfen haben) könnt ihr mir noch empfehlen.
Was haltet Ihr in diesem Zusammenhang von Rückenyoga ?
Mir ist klar, daß Therapien, die bei einem Patienten zu einer Verbesserung geführt haben, beim nächsten Patienten keine (oder sogar nachteilige) Auswirkungen haben können; aber ich sehe keine Alternative dieses Risiko nicht einzugehen !
Für Euere Antworten und Vorschläge bedanke ich mich im voraus bereits recht herzlich.
Viele Grüsse aus Eisenach
Hans