Moin, moin!

Ich habe gerade mal so geschaut auf welchen Seiten meine Kids sich so tummeln. Schock pur! Jedenfalls bei meinem 15-jährigen Sohn! In der ersten Wut wollte ich die komplette Nutzung blockieren, komme da aber irgendwie nicht hin. Ich weiß noch, das ich beim Einrichten irgendwo geklickt habe, das das Internetpasswort (was ich ja gespeichert habe) für alle gültig ist.

Hab auch schon eine kostenlose Kindersicherung aus dem Net probiert, mußte dann aber die Systemwiederherstellung aktivieren, da ich mich selbst geblockt hatte und nicht an die Eingabe für das Hauptpasswort kam. Die Kinder als jeweilige Nutzer waren aber nicht blockiert!

Es soll also etwas sehr einfaches sein, möglichst nichts kosten.

Achja, PC Win XP SP2

Hat jemand Rat?

Bobby

Moin Bobby,
ich denke der Einsatz von Filtersoftware ist nicht grade die glücklichste Art und sieht schwer nach Gängelei aus.
Nebenbei bemerkt, die lieben Kleinen hebeln sowas im Handumdrehen aus und so richtig funktionieren alle nicht.
Wenn einer eine genaue Adressangabe hat und diese eingibt nützt die beste Filtersoftware nix.
Richtig helfen kann nur ein Gespräch mit deinem Sohn, er ist ja schon "gross".

In diesem Sinne, Harro

Hi Harro!

Heute morgen hatte wir ein Gespräch, er war durchaus einsichtig( nach anfänglichen Abstreiten) und hat versprochen, "diese" Seiten nicht mehr zu besuchen.

Ich wollte halt etwas in der Hinterhand haben, für den Fall, das er sich nicht dran hält. So steht nur die Drohung: Ganz ohne Internet!
Finde ich aber nicht ganz glücklich.

Trotzdem Danke, für den schnellen Rat!

Bobby

hallöchen

ja, bobby...ich kann mir denken das es ein schock war..
aber sag mal..er is doch 15..also wenn ich da dran denk was ich da schon so alles gemacht hab..jedenfalls puppen gab es da schon lange nich mehr..

sind es denn seiten die was kosten?
wenn nich..dann lass ihn doch stöbern und sich schocken..rottencom und sexseiten?
uhh..ja..und wenn du ihm es sperren willst dann kommt auch dazu..es zu knacken..er is wie harro schon sagte.."groß"

eine hilfe jedoch kann ich dir nich geben..denk aber das da noch wer was hat für dich..

viel glück..
und nich so viel zoff mit deinem bub..

yvie

Huhu Yvie!

Pädagogik hin oder her. Rein technisch:

"Start" - "Einstellungen" - "Systemsteuerung" - "Internetoptionen" (Doppelklick) - "Inhalte" - "Inhaltsratgeber" - "Aktivieren"

Im dann sich öffnenden Fenster kannst Du dann Filter setzen und durch ein Kennwort sichern.

Ansonsten würde ich Sohnemann ein eingeschränktes Benutzerkonto anlegen - kein Administratorkonto.

Ansonsten würde ich aber schlicht bedenken, daß es völlig normal für einen 15-jährigen ist, gerade auf "verbotenen" Seiten zu surfen.
Ein Vertrauensverhältnis zu Deinem Sohn ist denke ich wichtiger, als sinnentleerte Repressalien.
Ein Kind oder Jugendlicher in einer stabilen Beziehung zu seiner Umwelt wird nicht aufgrund einiger Websites zum Massenmörder avancieren.
Mit Zwangsmaßnahmen unterbindest Du lediglich ein Gespräch.
Erst wenn er trotz allem seine Versprechen nicht einhält, würde ich mal für eine Zeit die Zähne zeigen.

Ansonsten scheint er Dich entweder für total blöd zu halten, ziemliches Vertrauen zu Dir zu haben, oder selbst ein DAU zu sein - sonst hätte er den Verlauf gelöscht.

Thunder

Hi Thunder!

Ja, du hast recht, eim Gespräch ist wichtiger als gleich alles zu sperren, haben wir ja auch gemacht.
Habe ihm auf jeden Fall eine Probezeit eingeräumt.

Hihi, ich denke er unterschätzt meine PC-Kenntnisse, ist aber selbst nicht so eine große Leuchte (nicht bös gemeint, sondern liebevoll und scherzhaft). Verlauf kennt er wohl nicht mal?

Danke für die Tips!

Bobby

hi Bobbylein,
ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen....meine 14-jähige Tochter verbringt auch wesentlich mehr Zeit im internet,als mir lieb ist...und weiss der Henker,was sie dort alles treibt,da bleibt einem nix anderes übrig,als auf ihre hoffentlich vorhandene Vernunft zu bauen.
Vielmehr als die besuchten Seiten,sorgen mich die diversen Chatrooms,wo sich jeder,der es drauf anlegt,seine leichtgläubigen Opfer herauspicken kann.
daraufhin hab ich meiner Tochter folgendenn Text geschickt,der sie sehr nachdenklich und vorsichtig gemacht hat:

Shannon konnte die Fußschritte hinter sich hören als sie nach Hause ging.

Der Gedanke, das sie verfolgt wird, liess ihr Herz schneller schlagen.

Du bist lächerlich, sagte sie sich selbst, niemand verfolgt Dich.

Um sicher zu gehen beschleunigte sie ihr Schritttempo, doch die Schritte glichen sich den ihren an.

Sie hatte Angst nach hinten zu sehen und sie war froh das sie fast zu Hause war.

Shannon sagte ein schnelles Gebet, Gott, bitte lass mich sicher nach Hause kommen.

Sie sah das Außenlicht brennen und rannte den Rest des Wagens, bis zum Haus.

Erst mal drinnen, lehnte sie sich einen Moment gegen die Tür, erleichtert in den sicheren vier Wänden ihres Zuhause zu sein.

Sie sah aus dem Fenster um nachzusehen ob jemand da draußen war.

Der Gehweg war leer.

Nach dem Durchblättern ihrer Bücher, entschloss sie sich einen Snack zu sich zu nehmen und online zu gehen.

Sie loggte sich unter ihrem Nicknamen By Angel1213 ein.

Sie sah in ihre Buddyliste und stellte fest das GoTo123 online ist.

Sie schickte ihm eine Nachricht.

ByAngel1213: Hi, ich bin froh das Du online bist ! Ich hab geglaubt, das mich jemand nach Hause verfolgt hat. Es war total komisch.

GoTo123 : Du guckst zu viel Fern ! Wieso sollte Dich jemand verfolgen ? Wohnst Du nicht in einer sicheren Gegend ?

By Angel1213 : Natürlich wohne ich in einer sicheren Gegend. Ich nehme an das ich mir das nur eingebildet habe, denn ich habe niemanden gesehen als ich rausgeschaut habe.

GoTo123 : Es sei denn Du hast Deinen Namen übers Internet rausgegeben. Das hast Du doch nicht gemacht oder ?

ByAngel1213 : Natürlich nicht. Ich bin doch nicht doof, weißt Du !

GoTo123 : Hattest Du ein Softball Spiel nach der Schule heute ?

ByAngel1213 : Ja, und wir haben gewonnen.

GoTo123 : Das ist Klasse. Gegen wen habt Ihr gespielt ?

ByAngel1213 : Wir haben gegen die Hornets gespielt. Die irren Uniformen sind total schrecklich. Sie sehen aus wie Bienen.

GoTo123 : In welchem Team spielst Du ?

ByAngel1213 : Wir sind die Canton Cats. Wir haben Tigerpfoten auf unseren Uniformen. Die sind total cool.

GoTo123 : Hast Du gepitched ?

ByAngel1213 : Nein, ich spiele second Base. Ich muß weg . Meine Hausaufgaben müssen fertig sein bevor meine Eltern nach Hause kommen. Ich will sie nicht verärgern. Cu !

GoTo123 : Bis dann.......Cu !

Währendessen..........

GoTo123 ging zum Mitgliedsmenue und begann die Suche nach ihrem Profil. Als er es fand, markierte er es und druckte es aus. Er holte einen Stift heraus und begann aufzuschreiben was er bis jetzt über ByAngel1213 wußte :

Ihr Name : Shannon
Geburtsdatum : 03.Januar 1985
Alter : 13 Jahre
Staat in dem sie wohnt: North Carolina
Hobbies : Softball, Chore, Skating und Shoppen

Nach diesen Informationen wußte er das sie in Canton wohnt, weil sie es ihm gesagt hat. Er weiss, das sie bis 18:30 Uhr alleine war, und das jeden Nachmittag, bis ihre Eltern von der Arbeit kommen. Er wußte, das sie im Schulteam am Donnerstag Nachmittag Softball spielt. Und das sich das Team Canton Cats nennt. Ihre Glückszahl 7 ist auf dem Rücken ihrer Uniform gedruckt. Er wußte das sie im siebten Schuljahr der Canton-Junior-Highscool war. Das hat sie ihm erzählt. All dies in einer Unterhaltung die sie Online hatten. Er hatte jetzt genug Informationen um sie zu finden.

Shannon erzählte ihren Eltern nicht von dem Geschehen auf dem Weg nach Hause. Sie wollte nicht das sie ihr eine Szene machen und ihr verbieten zu Fuß nach Hause zu gehen, nach dem Softball Spiel. Eltern übertreiben immer maßlos und ihre waren die schlimmsten. Sie wünschte sie wäre kein Einzelkind. Wenn sie einen Bruder oder Schwester hätte, dann wären ihre Eltern nicht so übertrieben beschützerisch.

Bis Donnerstag hatte Shannon die Fußschritte längst vergessen.

Sie war grad mitten im Spiel als sie merkte, das jemand sie anstarrte.

In dem Moment fielen ihr auch wieder die Schritte ein.

Sie sah von ihrem Second Base nach oben, um festzustellen, das ein Mann sie genau beobachtete.

Er lehnte sich gegen den Zaun und lächelte, als sie ihn ansah.

Er sah überhaupt nicht Angst einflössend aus. Und sie vergaß schnell wieder ihre Bedenken.

Nach dem Spiel sah's er auf einer Bank in ihrer Nähe, als sie noch kurz mit dem Trainer sprach.

Sie bemerkte sein Lächeln auf ein Neues und ging an ihm vorbei.

Er nickte und sie lächelte zurück.

Ihm fiel der Name auf dem Rücken ihres Trikots auf, und er wußte , das er sie gefunden hatte.

Er ging mit einem sicheren Abstand hinter ihr her.

Sie waren nur ein paar Häuser von Shannons zu Hause entfernt.

Und als er wußte wo sie wohnt, ging er schnell zurück zum Park um sein Auto zu holen.

Jetzt mußte er nur noch warten.

Er entschloß sich etwas zu essen bis die Zeit gekommen ist nach Shannons Haus zu gehen.

Er fuhr zu einem Schnellrestaurant und blieb dort bis es Zeit war seinen Schritt zu machen.

Shannon war in ihrem Zimmer als sie Stimmen im Wohnzimmer hörte.

Shannon , komm her, ihr Vater rief .

Er hörte sich besorgt an, und sie konnte sich keineswegs vorstellen warum.

Sie ging ins Zimmer, als sie den Mann vom Spielfeld auf dem Sofa sitzen sah.

Setz dich, fing ihr Vater an, dieser Mann hat uns gerade eine sehr interessante Geschichte über Dich erzählt.

Shannon ging zu einem Stuhl gegenüber im Raum.

Wie konnte er ihren Eltern überhaupt irgend etwas erzählen ? Sie hatte ihn bis heute noch nie zuvor gesehen.

Weisst du wer ich bin Shannon ? Fragte der Mann sie .

Nein, antwortete Shannon.

Ich bin ein Polizist und Dein Online Freund GoTo123.

Shannon war erstaunt. Das ist nicht möglich !

GoTo123 ist ein Kind in meinem Alter ! Er ist 14 Jahre und wohnt in Michigan !

Der Mann lächelte. Ich weiß das ich Dir das erzählt habe, aber es war nicht wahr !

Siehst Du Shannon, es gibt Menschen online die nur so tun als wenn sie Kinder wären, ich war einer von denen.
Doch während andere es machen um Kinder zu zufinden und ihnen weh zu tun, gehöre ich zu der Gruppe die es macht um Kinder zu schützen. Ich bin gekommen um Dich zu finden, und um Dir beizubringen wie gefährlich es sein kann zu viel Informationen rauszugeben, an Menschen übers Internet.

Du hast mir genug erzählt, um es mir leicht zu machen Dich zu finden.

Dein Name, die Schule die Du besuchst, der Name Deines Ball Teams und die Position in der Du spielst. Die Nummer und der Name auf Deinem Trikot machte das Finden nur noch leichter.

Shannon war immer noch erstaunt.

Du wohnst nicht in Michigan ?

Nein, ich wohne in Raleigh.

Es hat Dir ein sicheres Gefühl gegeben zu glauben, das ich so weit weg wohne, nicht wahr ?

Sie nickte.

Ich hatte Freunde, deren Tochter war genau wie Du, nur hatte sie nicht so viel Glück. Der Mann fand sie und tötete sie während sie allein zu Haus war.

Kindern wird beigebracht nie jemanden zu sagen, wenn sie allein zu Hause sind, jedoch tun sie es ständig , online !

Sie tricksen Dich aus, Informationen herauszugeben, ein wenig hier, ein wenig da. Bevor Du es weißt hast du ihnen genug erzählt damit sie Dich finden können, ohne das Du es überhaupt bemerkt hast.

Ich hoffe das du daraus etwas gelernt hast und demnächst vorsichtiger bist !

Das werde ich, versprach Shannon.

Wirst Du anderen davon erzählen damit sie auch sicher sind ?

Das verspreche ich !!!

Dies ist eine wahre Begebenheit!

Huhu Nuffel!

Der Text stand neulich im Stammtisch, hab ich auch meinen Kids zum Lesen gegeben. Chat dürfen sie übrigens nur ICQ, sonst nix. Auch habe ich sie eindringlich ermahnt, keine persönlichen Daten über´s Net zu schicken, halten sie sich auch dran (hoffentlich).

Bis dann Bobby

Richter Gnadenlos wieder am Werk
@Nuffel, trotz deiner, zweifellosen guten Absicht, hier gibts Schilder für doppelte(übersehene) Beiträge.

Wenn auch nur ein kleines

@Bobby, ich weiss es ist schon ein Kreuz mit dem Nachwuchs.
Ich stand ja vor Jahren vor dem gleichen Problemund eins weiss ich noch, je mehr ich die Kontrolle anzog desto weiter entfernte sich Söhnchen.
Ich habs dann einfach gelassen mit der Ermahnung, "wenn du mir einen Dialer auf den PC ziehst, zieh ich dir das vom Taschengeld ab.
Den Besuch solcher Seiten kann man sowieso nicht vollständig unterbinden, stolpere ja selber manchmal drüber
Und nebenbei bemerkt, WIR waren früher auch nicht anders in dem Alter, nur eben nicht übers Netz, sondern in der hintersten Ecke auf dem Schulhof.
Mein persönlicher Rat, betrachte das Ganze aus einer gewissen Distanz und vor allem Emotionslos, es ist eine normale Entwicklung der Jungen.
Nur, wenn du den Verdacht hast das es zuweit geht, in Richtung Brutalo, Nazi oder Kinderpornographie, DANN solltest du eingreifen.

Wünsch dir einen beschaulichen und ruhigen Sonntag

Harro

PS.