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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
bubu
Liebe Alle,
vor ca. 3 Wochen wurde bei mir im MRT ein kräftiger links-mediolateraler BSV C5/C6 festgestellt sowie Protusionen in C6/C7 und C3/C4. Die Radiologin kommentierte die Bilder mit: diesen BSV haben Sie aber nicht erst seit 4 Wochen.

1 Monat vor der Untersuchung hatte ich plötzliche Schmerzen nach dem Aufwachen und Probleme meinen Kopf nach links zu drehen und nach hinten zu neigen. Schon im Sommer registrierte ich leichte Nackenverspannungen und Armschmerzen im linken Oberarm. Ich wurde von 2 Orthöpäden (nacheinander) behandelt. Der erste im Sommer verschrieb mir nach Röntgen von Arm und Nacken KG. Nach dem starken Beschweren und der plötzlichen Blockade versuchte er mich mehrfach einzurenken - die Schmerzen wurden nur schlimmer, nach einem Einrenkverusch konnte ich den Kopf erst gar nicht mehr drehen. Ich wechselte den Arzt, der nach weiteren erfolglosen Einrenkmanövern eine Überweisung zum MRT machte.
Nach der oben genannten Diagnose war dieser Orthopäde wenig hilfreich - er verschrieb mir keine Medikamente - Ibuprofen könnte ich in der Apotheke kaufen -und ohne einen Neurologischen Befund könnte er mir gar nicht sagen, er beantwortete noch nicht mal meien Frage, was denn jetzt gut für mich ware, ob ich arbeiten soll oder nicht, Ruhe oder besser Bewegung (O-Ton: "Ich kann sie 2 Wochen krank schreiben, oder 2 Tage, müssen sie selbst wissen"). Der Neurologe ließ mich einige Hand/Armbewegungen machen und meinte, alles ok und sowieso kämen die Schmerzen wohl gar nicht von dem BSV sondern evt. von einem "verdickten Band", dass er meinte auf den MRT-Aufnahmen zu sehen, ich solle noch mal bei den Radiologen nachfragen. Am besten sollte ich sonst erst mal gar nichts machen - keine KG usw. Die Radiologin konnte das "verdickte Band am Dens" nicht bestätigen.

Ich habe nun bei einer mir mehrfach empfohlenen Orthopädin einen Termin Ende Janaur bekommen, bin aber jetzt einfach unsicher, was ich momentan besser tun oder lassen sollte. Ich gehe arbeiten (sitzend/ viel am Computer) und versuche zwischendrin möglichst viel zu gehen. Schweres Heben meide ich und ein Nackenkissen habe ich auch gekauft.

Insgesamt bin ich aber total verspannt durch eine Schonhaltung - Nacken und besonders die linke Schulter tut weh, der Arm nur ein wenig. Ansonsten kann ich mittlerweile den Kopf besser drehen, neigen, aber noch nicht wie vorher. Es knirscht/knackt aber häufig bei Bewegungen (erst seit Einrenken). Kribbelgefühle habe ich nur manchmal den Rücken herunter, aber eher selten. Außerdem habe ich nerviges mittlerweile konstantes Ohren/Kopfsausen seit 4 Wochen, aber rechts, BSV ist ja bei mir links. Gibt es da einen Zusammenhang?

Ich habe vorher viel Sport gemacht - hauptsächlich Yoga (auch Kopfstand und extreme Dehnungen) + Joggen - das traue ich mich natürlich im Moment nicht. Darf ich überhaupt Sport machen und wenn ja welchen?

Verpasse ich jetzt nichts (Physiotherapie oder andere Behandlungen), wenn ich so lange auf einen Arztermin warte? Kann ich auf eigene Faust etwas tun: KG, Sauna, Massage, oder soll ich besser warten? Ich hatte mich für einen Yoga-Meditationskurs angemedet, zur Entspannung wegen des Ohrensausen - da sitzt man viel im Schneideritz, ist das ok für mich?

Ich gehe jetzt mal optimistisch davon aus, dass eine Op in meinem Fall nicht angesagt ist, was aber passiert eigentlich mit dem herausgetretenen Gallertkern? Bleibt der jetzt da, wo er ist? Warum gehen die Schmerzen(hoffentlich) irgendwann weg? Ich habe etwas von "Eintrocknen" - aber dann ist der "Puffer" doch auch weg? Kann ich ohne OP irgendwann wieder Sport machen, oder sind bestimmte sportliche Aktivitäten für immer tabu (wie z.B der Kopfstand, bei dem man aber eigentlich den Nacken nicht knickt und versucht das Gewicht auf die Unterarme zu verlagern).

Wenn der BSV laut Radiologin ja schon länger besteht (woran sieht man das), warum hat er erst später Schmerzen verursacht. Kann er sich jetzt noch verschlimmern?

Sorry, so viele Fragen - aber ich hatte wohl Pech mit den erklärunlustigen, aber einrenkfreudigen Orthopäden. Der erste Schreck (iiiiich, sportlich, Ende 30, lebens- + reiseslustig einen BSV?????) nach der Diagnose "kräftiger" BSV (was meint man denn mit kräftig - ich dachte schwer/schlimm?) ist vorbei.
Ich denke, so schlimm hat es mich wohl nicht erwischt, aber in Anbetracht meiner "degenerierten" HWS" will ich natürlich künftig etwas besser aufpassen.

Ich freue mich über alle hilfreichen Antworten und Tipps. Danke schon im voraus und schön, dass es so ein Forum gibt. :-))

Herzliche Grüße

bubu


Sandoma
Hallo bubu,
erst einmal

Herzlich willkommen!

Du hast wirklich viele Fragen. Ich versuche es mal mit ein paar antworten aufgrund eigener Erfahrungen - mein Befund ist ähnlich, seit etwa 1,5 Jahren und ich bin nicht operiert ....

Also Einrenken ist natürlich völliger Mist - lass das bloß nicht noch einmal machen, davon wird es meistens nur schlimmer.

Deine Erfahrungen mit den Orthopäden können bestimmt viele hier bestätigen. Ich bin inzwischen mit der Behandlung bei meinem Hausarzt (er ist Sportmediziner und hat einige Qualis im Bereich Schmerztherapeut) und fühle mich da sehr wohl. Die Orthos sind für uns Bandis oft nicht das richtige. Auf jeden Fall würde ich mir eine Überweisung zum Neurochirugen besorgen. Die wollen und können nicht nur operieren, sondern nach meiner Erfahrung auch viel zu den Bildern und möglichen Ausfällen sagen.

Manuelle therapie hilft mir immer sehr gut, besonders gegen die Verspannungen. Versuch also unbedingt ein Rezept zu bekommen und such die einen kompetenten Physio. Die kennen sich auch sher unterschiedlich aus, was die HWS angeht.

Mir hilft gegen die Verspannung immer Wärme in jeder Form und manchmal trage ich eine Halskrause (vom Arzt verchrieben und vom Techniker angepasst).

Bei entzündungen der Nerven, die bei mir oft zusätzlich auftreten, hilft auch Kälte.

Sport? Tja, ich mache halt alles, was mir nicht schadet. Ich denke, es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. entspannungstechniken auch mit Yoga sind bestimmt gut, ansonsten gibt es glaube ich spezielle Yogakurse für Bandis.

So, ich hoffe, die anderen schreiben dir noch mehr.

Liebe Grüße
Silke
bubu
Danke für die ersten Tipps und die fixe Antwort liebe Silke!
Das mit der Kälte habe ich zum Beispiel noch gar nicht gehört, alle sprechen immer vom Wärmen, dabei habe ich manchmal das Gefühl, ein Eisbeutel wäre besser. Aber wie du schon sagst, die "innere Stimme" sagt einem vielleicht mehr, als mancher Orthopäde. Und das mit dem Neurchirurg ist auch gut, ich dachte nur, bei denen lande ich gleich unterm Messer....
Lieber Gruß bubu
Angel56
Hallo bubu,

auch von mir erstmal ein herzliches willkommem!

Das wichtigste hat Silke dir ja schon beantwortet. Ich bin C5/C6 op. aber die Neuroch. op. nicht gleich, versuchen in der Regel auch erst koservativ zubehandeln. Joga mit Kopfstand würde ich an deiner stelle nicht machen, aber jede art die einem nicht schadet kann du weiter machen. Das mußt du für dich selbst rausfinden.
Der Vf. kann sich schon verkapseln aber Bandi bleibst du trotzdem und es bleibt auch genügend puffer vorhanden. Selbst wenn sich der Wirbel komplett versteift merkt man da nichts von es sei den ein Nerv wird immer unter druck gesetzt.

So ich hoffe ich konnte dir ein bischen was von meiner sich erklären, wenn du noch fragen dazu hast dann frag.

Alles Gute
Angelika wink.gif
frettchen
hallo bubu,

du hast also also einen vorfall 5/6 und darüber und darunter schon eine vorwölbung.

also ich finde du brauchst nun einen arzt deines vertrauens, der dir genaue anweisungen gibt, was für dich ok ist und was du nicht mehr machen solltest.

hoffendlich ist der ortho ende januar der richtige.

bis dahin hast du ja schon einen plan . auf jeden fall nicht mehr schwer heben und kein joga mit extremen dehnungen oder kopfstand. auch nicht den kopf nach hinten überstrecken oder traktionen an dir machen lassen. roechel.gif

ich denke wenn du das erst mal berücksichtigst kannst du getrost auf den termin vertrauen .und ich wünsche dir viel erfolg mit deinem neuen doc.
der dir dann hoffendlich gezielte therapien verordnent.
anders ist es, wenn du lähmungserscheinungen oder taubheitsgefühle bekommst, dann solltest du einen neurochirurgen oder einen anderen neurologen aufsuchen.

sei lieb gegrüßt

frettchen
Mandy
Huhu bubu,

hatte eben schon in Deinem posting bzgl. Yoga was geschrieben.

Mein Neurochirurg sah an der Farbe des BSV (C6/7) das der älter ist, bei mir war der schon verknöchert und somit hatte die Bandscheibe dieselbe Farbe wie die Wirbelkörper. Und ich habe auch in den Etagen darüber Vorwölbungen. Der Neurochirurg sah seinerzeit auf das Bild und meinte C6/7 muss operiert werden und wg. der oberen Etagen sehen wir uns in 4-5 Jahren wieder. Die können sehen wie weit die BS schon raus ist und durch ihre Erfahrung wissen sie wann die den Nerv wohl zu sehr bedrängen wird.

Was Du zur Kälte sagst, kann gut sein. Im akuten Fall ist oft Kälte besser, ansonsten meist Wärme. Was Dir gut tut, das wende an. Da ist jeder Körper anders. Nach meine LWS-OP (L5/S1) hatte ich z.B. eine Entzündung im OP-Bereich und musste wochenlang auf eiskalten Kühlpackungen liegen.

Vor meiner HWS-OP (die war Sept. 2000), die Lähmungen+Schmerzen in den Fingern, Hand, Arm, waren seit Dez. 1999 habe ich sofort im Dez. noch EAP-Maßnahmen verlangt und bekommen. das sind erweiterte ambulante Physiotherapien; das volle Programm, Massage, Strom, KG, KG an Geräten (MTT) u. Wärme. Viele der Patienten dort waren nach solchen Maßnahmen beschwerdefrei und kamen um eine OP herum.

Mit Orthopäden habe ich keine so gute Erfahrung gemacht, im Gegenteil. Mit Neurochirurgen habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht und keine Angst, die operieren nur wenn es nötig ist. Mein Neurochirurg hat eine Frau aus der Klinik wieder nach hause geschickt. Die war ganz enttäuscht das sie nicht operiert wurde. Ich hab den Neurochirurgen angesprochen und er sagte nur das ihm der Befund zu unklar gewesen sei bei ihr.

Ich drück Dir die Daumen. Hast Du mal die Nervenleitgeschwindigkeit messen lassen, also inwieweit der Nerv schon geschädigt ist?

LG
Mandy
bubu
Hallo Mandy,
vielen Dank nochmal - habe eben erst gesehen, dass du mir auch hier geantwortet hast:-) Da du in offensichtlich laut deinem Profil auch im Rhein-Main-Gebiet wohnst - hast Du einen guten Tipp für einen Neurochirurgen? Woher bekomme ich eine Überweisung? Wo hast Du dich operieren lassen. Und was genau ist EAP? Mein Neurologe hat nichts gemessen..ich habe außer den Beschwerden in Nacken Schulter aber auch nur leichte Schmerzen im linken Arm und Kribbeln im Rücken. Ich wurde vor dem MRT krankengymnastisch mit Traktionen behandelt - der Neurologe meinte aber vor Weihnachten, besser erst mal Ruhe einkehren zu lassen. Nun mache ich Akupunktur, aber auch wegen dem Ohrsausen und war heute bei einem Cranio-Sacral-Therapeuten. Der hat mir sehr gute Tipps zu meiner Haltung/ Bewegung gegeben und macht sonst nur ganz leichte "Berührungen/Bewegungen" an Deinem Körper. Ich fand das sehr angenehm nach dem ganzen vorherigen "Rumgezerre" - allerdings muss ich beide Maßnahmen (Akupunktur + Cranio) selber zahlen.
Deine Geschichte klingt leider etwas heftiger - hast Du die OP denn gut überstanden und bist du mit dem Ergebnis zufrieden? Gibt es keine Chance eine weitere OP zu vermeiden?
Liebe Grüße
bubu
Mandy
Huhu bubu wink.gif

mach doch mal bei Dr. Dei-Anang (Neurochirurg) einen Termin aus. Zu dem würde ich jederzeit wieder hingehen, da habe ich blindes Vertrauen.
Er hat mich Ende 2000 im Schmerzzentrum in Mainz an der HWS operiert. Es kamen übrigens aus ganz Deutschland Patienten dorthin; sogar oftmals zum Nachoperieren, wenn woanders die OP nicht so gelungen war.
Ich wurde an C6/7 operiert, die Bandscheibe wurde komplett ausgeräumt da sie verknöchert war. Verbunden/versteift wurde dann mittels Knochenspan. Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden. Allerdings habe ich ja noch starke Vorwölbungen in den Etagen darüber und Dr. Dei-Anang meinte das wir uns in 4-5 Jahren wiedersehen. Noch geht es, obwohl ich mekre das die kraft im Arm/Hand nachlässt und es oft taub wird in den Fingern. Aber dagegen mache ich zur Zeit KG u. nehm Medis ein.

http://www.drk-schmerz-zentrum.de/content/00_home/0_home.htm (Hauptseite)
http://www.drk-schmerz-zentrum.de/content/...rochirurgie.htm

Im 2. Link ist ein Foto von ihm drin. Er hat dort u.a. auch eine ganz normale neurochirurgische Praxis wo man sich seine Meinung einholen kann.

Er ist ein Arzt der nicht nur die Technik beherrscht, sondern er ist bei jeder OP mit seinem Herzen dabei.
Und er nimmt nicht nur Privatpatienten, steht aber auch alles in der website.
Besonders bei HWS-OPs ist er einsame spitze und die operiert er allein, eine Oberärztin assistiert da nur.


Wenn Du weitere Fragen hast, dann frag ruhig und schreib mir ne PN.
Im Yoga habe ich übrigens auch den Rücken-Kurs ab Feb. gebucht.

LG
Mandy
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