mich würden Eure Erfahrungen bzw. Tipps zu den Themen dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln und Nervenheilung interessieren.
Vielleicht nochmal kurz ein Abriss meiner Story:
* im Juni Diagnose sequestrierter Massenprolaps L5/S1 mit erheblicher Nervenwurzelkompression, Vorwölung L4/L5, Osteochondrose, Verengung des Spinalkanals.
* 6 Wochen kons. Therapie ohne Erfolg, ausschließlich Beinschmerz rechts (kaum Rückenschmerz), gering verminderter ASR, keine Lähmuingen, Laseague allerdings bei 10 Grad.
* Wegen Therapieresistenz und drohendem Caudasyndrom nach Empfehlung von Orthopäde, Hausarzt und 2 Neurochirurgen kruzstationäre, minimal-invasive OP am 30.08.
* nach OP Verschlimmerung des Nervenschmerzes durch Manipulation während OP und Vorgeschichte (Nerv war durch verknöcherten Sequester offenbar über sehr lange Zeit komplett platt gequetscht)
* nach 4 Wochen erste Besserung (dann habe ich sofort alle Schmerzmittel abgesetzt)
* Nach Beginn einer EAP Verschlimmerung d. Nervenschmerzes und Abbruch
* erste PRT Spritze am 26.10. Dabei wurde im CT ein Rezidiv festgestellt
* Klärung durch MRT am 11.11.: Rezidivprolaps im Segment L5/S1, geringfüfig kleiner und medial betonter als der vor der OP, Kompression d. Duralsacks, Impressionswirkung auf die S1 Nervenwurzeltaschen beidseits.
So, mein Neurochirurg sagte zu dem Befund: Insegsamt natürlich ein beschissener Verlauf. Ziemlich degeneriert alles. Offenbar hält das Bandscheibengewebe superschlecht. Kann passieren, ich soll mir keine Vorwürfe machen wegen zu früh aufgestanden oder zu früh KG oder so. Glück gehabt, dass der neue so mittig sitzt. Kontak zur rechten Nervenwurzel ist nicht deutlich. Druck auf die zentralen Nerven - eigentlich müsste ich eher Rückenschmerzen haben. Ich habe aber nur leichte Rückenschmerzen, allerdings immernoch diesen Beinschmerz rechts (schwächer und diffuser als direkt nach der OP, aber vor allem bei Belastung supernervig). Also, keine OP Indikation im Moment, und wenn es doch eine geben sollte, dann würde mein NC mir Dübel empfehlen und so versteifen.
Mein Zustand ist eigentlich ganz ok, die erste PRT hat eine konstante Verbesserung gebracht. KG sollte ich erstmal nicht machen (also nichts mit Druck oder Verdrehung), damit sich das etwas stabilisieren kann. Mache ein bissel isometrische Übungen und viel Spazieren gehen. Schmerzmittel habe ich garkeine mehr genommen. Die Schmerzen waren aber immer latent da und wurden schlimmer, wenn ich 1-2 Stunden auf den Beinen war. Insbesondere Stehen und Sitzen wird ziemlich unangenehem. Belastbar bin ich also nicht - arbeiten gehe ich auch noch nicht und auch sonst mache ich wenig, dass an mein früheres Leben erinnert (mal weggehen oder so). Nun denke ich mir, dass das so ja nicht bleiben kann!! Außerdem habe ich Angst, dass der Schmerz chronisch werden könnte und ich frage mich, wieso der denn immernoch da ist. Nach Rücksprache mit 2 Ärzten habe ich nun doch wieder angefangen Schmerzmittel zu nehmen und mit 2 Ibuprofen 400 am Tag bin ich eigentlich fast schmerzfrei und kann auch wieder ein bissel mehr machen. Arbeiten traue ich mich aber immer noch nicht. Sowieso traue ich mir und meinem Rücken garnichts mehr zu .... wenn das doch nicht hält?!
Ich frage mich immer wieder...
Wieso habe ich immernoch diesen Beinscherz, wenn der Nerv mechanisch nicht mehr bedrängt wird? Geht das vielleicht nie wieder weg?? Habe ich eine Chance mit weiteren PRT Spritzen? Meine Ärzte wagen irgendwie keine Prognosen ...
Ist es ok, 2 Ibu am tag zu nehmen, wie lange kann ich das machen? Kann ich das dauerhaft machen und wie soll das dann weitergehen? Einfach nehem und wieder abreiten gehen? Sollte ich mal zum Schmerztherapeuten oder bin ich dafürnoch ein viel zu leichter Fall (ich weiss, viele von Euch lachen sich über 2 Ibu 400 am Tag wahrscheinlich kaputt ...

Wie kann ich langsam wieder zurück ins Leben? Momentan ändert sich irgendwie nichts an meinem Zustand mehr. Ich bin nun schon über 4 Monate AU und irgendwie muss ich doch mal langsam anfangen mit einer Wiedereingliederung, mit Muskelaufbau etc., oder? Natürlich mache ich mir ganz existentielle Sorgen wie es weitergehen soll. Ich bin ja auch erst 29 ...
Vielleicht können mir einige von Euch mit Eurer Erfahrung weiterhelfen. Ich bin ja noch ein zeimlich frischer Bandi (das war in diesem Sommer der erste Kontakt mit der Materie ... würde sagen dann aber gleich ein ordentlicher Vollkontakt ;-)) Irgendwie habe ich ständig Angst, etwas falsch zu machen oder die falschen Entscheidungen getroffen zu haben und kriege es so garnicht hin, mal auf meinen Körper zu hören und vielleicht ein bisschen mehr Eigenverantwortung zu übernehmen.
1000 Dank schonmal und allen ein schönes, schmerzarmes, vorweihnachtliches Wochenende
Kerstin