Ein herzliches Hallo allerseits!
Nun, räusper, räusper, da ich bereits schon viel Zeit in dem „Bandi-Forum“ verbracht habe und auch schon eine Menge über euch gelesen habe, möchte ich mich nun ebenfalls vorstellen.
Mein Name ist Iris, 26 Jahre alt , bin Krankenschwester und wohne seit zweieinhalb Jahren aufgrund einer lieblichen Begegnung an Hamburgs Grenzen.
Zu einem „Discuswerfer“ bin ich offiziell Anfang September `05 ernannt worden. Mmmmm, hier nun meine Geschichte….
Probleme habe ich schon seit Kindesalter. Entweder verfolgten mich Hexenschüsse im HWS-Bereich oder schmerzenden Verspannungen aufgrund meines Hohlkreuzes.
Aber dieses Jahr hat mir das Schicksal einen wirklichen derben Streich gespielt.
Wir, mein Freund und ich, entschieden uns dieses Jahr unseren Urlaub in Schweden zu verbringen. Bei einer Erkundungstour in Kristianstad wollte mein Rücken dann aber partu nicht mitmachen.
Starke stechende Schmerzen vom LWS-Bereich ausgehend, die bis ins Knie links ausstrahlten. Ich konnte mich vor Schmerzen nicht mehr bewegen. Tja, was tun im Ausland?
Wir fuhren ins Krankenhaus, doch aufgrund von sprachlichen Barrieren und der Tatsache, dass am drauffolgenden Tag der geplante Rückreisetermin war, gab man mir Ibuprofen mit.
An einem Freitagnachmittag kamen wir schließlich zu Hause an. Nachdem sich die Schmerzen gut zurückentwickelt hatten, beschloss ich meinen Hausarzt um evtl. Bandscheibenschäden auszuschließen am Montag aufzusuchen. Am Samstag früh konnte ich mich allerdings wieder nicht mehr bewegen. Da die Schmerzen zum Schreien waren fuhren wir wieder in die Klinik. Als schließlich der Arzt ins Zimmer trat hätte ich am liebsten geheult, weil die Symptome wieder am abklingen waren. Man nannte es auch die Wunderdroge Doc. Zum verrückt werden, denn man fängt an, an sich selber zu Zweifeln. Lumbagoischalgie war die Diagnose.
Den Montag verbrachte ich Stunden im Wartezimmer eines Orthopäden, der dann schließlich der Meinung war, dass ein Sakralwirbel ausgerenkt sei. Nach chiropraktischen Maßnahmen, wollte ich wissen ob es nicht doch besser sei bildgebende Diagnostik durchzuführen. Denn meiner einer lernte mal, dass Lumbagoischalgien Vorboten von BSV seien. Zumal diese kamen und gingen wann sie wollten und nicht kamen und dann langsam aber kontinuierlich abklangen.
Nein, das sei nicht die Bandscheibe, ich solle mir mal keine Sorgen machen.
Nun bin ich, wie ich gestehen muss, ein zickiger Patient. Nachdem ich dann auch noch die Arbeitsunfähigkeitsbeischeinigung (was für ein Wort) für die Krankenkasse genauer unter die Lupe nahm, entschlüsselte ich u.a. die Diagnose Chondrosis intervertebralis, zu deutsch: eine Bandscheibenabnutzung. Da ich verwirrt war beschloss ich noch einen Neurologen hinzuzuziehen. Dort wurde ich erst einmal zurechtgewiesen, dass nicht alles gleich ein BSV sei. Jedenfalls wurde zumindest eine Nadel-Myolografie durchgeführt. Ergebnis o.p.B. Das beruhigte mich vorerst.
Nach einer Woche jedoch, knack, und da waren sie wieder,…meine Schmerzen.
Ich zum Orthopäden, Röntgen, eine Skoliose wurde festgestellt. Er meinte: „…der Sakralwirbel…“, ich aber: „…nichts da, die BS…“, er grummel, grummel, ich aua, aua, er hebt Bein hoch, ich noch mehr aua, aua und meinte; „…sehn sie (!!!)… und außerdem Bein ist ganz schwer und ein wenig pelzig…“. „Ohhh“ sagte der Doktor „Schnell CT!“. Ich: „Ach nee, lieber MRT, wegen der Strahlung!“ und siehe da. Ein sequestrierender BSV LW5/SW1. Tolles Ding! Aber nein die BS ist es nicht. Oh, war ich sauer!!!!
Was ich aber meinem Doc zu Gute halten muss, ist, dass er sich nach der Diagnose in seinen Verordnungen, meines Erachtens nach, absolut korrekt verhält und sich für meine Genesung einsetzt.
Jedenfalls wusste ich nun 100 % bescheid und außerdem hatte ich Glück. Denn das Stück Bandscheibe, welches sich verabschiedet hat liegt nun medial genau zwischen den Wurzeltaschen, so dass ich letztendlich nur einen kleinen Vorfall hatte. Sprich einen ohne neurologische Folgeschäden und noch wichtiger mit kontinuierlich wenig werdenden Schmerzen.
Ich mache nun täglich meine KG-Übungen und auf Anraten meines Arztes versuche mich auch beruflich neu umzuorientieren. Was sich allerdings als gar nicht so leicht erweist. Außerdem möchte ich noch eine Reha in Anspruch nehmen. Meine sportlichen Aktivitäten musste ich erstmal zurücksetzen. Ich wollte so gerne mal bei einem Marathonlauf mitmachen. Hatte mich innerhalb von einem halben Jahr von 0 auf 30km/Woche hoch gejoggt. Schnief. Dafür traut sich mein Freund allmählich sich mir wieder körperlich zunähern ohne Angst dabei zu haben mich kaputt zu machen .
Ich versuche, das alles als einen Wink mit dem Zaunpfahl an zu sehen. Sprich als Sprungbrett für ein anderes vielleicht sogar besseres Leben. Mal gucken was noch passieren wird.
Aber eins ist sicher, auch die schlimmste Gegenwart wird einmal zur Vergangenheit.
So lautet sie, meine Geschichte. Ist ein wenig länger geworden als gewollt. Sorry. Aber in diesen euren, unserem (?) Forum fühlt man sich doch irgendwie aufgehoben und es tut gut sich einmal gleich Gesinnten zu öffnen.
Vielen Dank fürs Lesen, ich bin mir sicher, man liest sich noch
Liebe Grüße
Iris