Guten Abend,
heute muss ich mal ein bisschen jammern und vor allem meinen Unmut loswerden
Ich hatte heute Nachmittag einen Termin für eine Zweitmeinung bei einem niedergelassen Neurochirurgen, angebunden an ein Krankenhaus, in dem er auch selber operiert.
Ich brachte alle Befunde und Berichte aus Januar und Februar 2020 mit, inclusive der MRT CDs.
Dieser Arzt kam ins Sprechzimmer, sagte nicht hallo oder guten Tag, setzte sich auf seinen Stuhl und fragte, was haben Sie und wie lange?
Ich berichtete in 3 Sätzen, seit Dezember 2019 Rückenschmerzen und seit Januar 2020 Fußheberparese und Großzehenparese links und in der Supination und ausstrahlende Schmerzen im rechten Bein.
Daraufhin sollte ich im sitzen den linken Schuh ausziehen und er testete in 3 Sekunden die Kraft in der Fußhebung.
Kommentar war, na das schleppen sie dann aber schon ne Weile mit sich rum.
Die CDs waren eingelesen, er schaute sich kurz das letzte MRT an, sagte, haben Sie das stationär abklären lassen, was er am Aufdruck der CD sah, was ich bejahte und kurz schilderte, wie es dazu kam, dann fragte er, haben Sie keine Berichte mitgebracht?
Doch, habe ich alle an der Anmeldung abgegeben.
Er ließ sich diese bringen und überflog sie, ein bisschen genauer las er die Beurteilung der stationären, neurologischen Behandlung.
Dann seine Antwort, er würde da auch keine andere Richtung einschlagen. Natürlich könnte man operieren, man könnte alles operieren, aber das müsste ja auch einen Sinn für den Patienten machen. Hier gäben die Bilder keinen positiven Erfolg her.
Um ihn ein bisschen ins Gespräch zu bekommen, fragte ich ihn, was es meinen würde, woher die Paresen kommen könnten, da bekam ich als Antwort, da müßte er genauso Rätsel raten wie die Kollegen.
Vielleicht sollte man in 2 Monaten nochmal ein MRT machen.
Er drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl Richtung Schreibtisch, nahm sein Diktiergerät in die Hand und begann meinen Bericht zu diktieren.
Ich saß da und überlegte kurz, ob wie fertig sind, entschied dann in Sekunden, ja, das sind wir wohl, nahm meine Jacke, stand auf, ging Richtung Tür und sagte ganz leise , beim öffnen der Tür Tschüss, da er ja am diktieren war.
Dann kam ein kurzes und leise Tschüss zurück, wie gesagt, mitten im diktieren.
Draußen vor der Tür stellte ich fest, wie sprachlos ich war.
Was war das ? ?
Kein Vorschlag, was man tun könnte, keine Frage nach geschehenen Therapien, keine Frage oder Erklärung bezüglich PRT Spritzen, keine Frage nach, was nehmen Sie für Medikamente.
Ich hätte nur eine einzige Erklärung dafür, er sah, ich war in einem anderen Krankenhaus in der Neurochirurgie, bin auch in diesem anderen Krankenhaus vor 1.5 Jahren operiert worden, war auch dort in der Neurologie und er dachte sich, die kommt eh nur, um sich eine zweite Meinung zu holen, die sehe ich nie wieder oder da habe ich keine Lust drauf.....
Ist Euch so etwas auch schon mal passiert?
Danke und liebe Grüße
Pauline