Hallo Jutta,
ja, ich hab dich schon richtig verstanden!

Ich versuche die ganze Situation auch so positiv wie möglich zu sehen.

Also, es gibt aktuelle MRT-Aufnahmen von August (HWS) und September (LWS) die keine Myelopathie erkennen lassen. Neurologisch ist auch abgeklärt, dass momentan keine Nervenschäden oder Kompressionen bestehen. Das Klippel-Feil-Syndrom ist ja eine muskuloskelettale degenerative Erkrankung der HWS. Ich habe neben den Vorfällen auch Arthrose in mehreren Facettengelenken (HWS und LWS) und heftigste Verspannungen auch bis in die Tiefenmuskulatur. Seit der OP letztes Jahr befeuern sich die mittlerweile beiden Blockwirbel gegenseitig und sorgen dafür, dass durch Physio Schmerzen und Verspannungen nur kurz- bis mittelfristig gelindert bzw. gelockert werden können. Wenn ich auch nur 2 bis 3 Wochen die Physio aussetze, dann verspannt meine Muskulatur schon durch leichte Alltagstätigkeiten und die Schmerzen werden stärker. Durch die Verspannungen werden auch die Nerven gereizt, die mir eine Menge Ärger bereiten. Die Facettengelenke sind mit feinen Nerven innerviert, die mit der Nervenwurzel verbunden sind. Bei Gelenkreizungen- oder entzündungen, wie bei Arthrose üblich, entstehen heftige Nervenschmerzen. Und durch diese Gesamtsituation ist auch das vegetative Nervensystem bei mir gereizt, irritiert... Mit den dadurch bestehenden Reaktionen, wie Übelkeit, Herzrasen und starke Erschöpfung. Das ist zumindest die aktuelle Beurteilung meiner Lage.
Da die MRT-Aufnahmen statisch im Liegen gemacht wurden, war auf diese Weise keine Kompression oder Verengung des RM erkennbar. In der Regel wird mir aber schlecht, wenn ich auf der Seite liege und das kann noch Stunden anhalten, auch nach dem Aufstehen. Eine Reizung des RM ist daher möglich, aber eben bis jetzt nicht festgestellt.
Ja, ich vertehe dich sehr, sehr gut! Nach meiner endgültigen und klaren Diagnose ist es einfacher für mich geworden damit umzugehen, weil es nun eindeutige Erklärungen gibt. 20 Jahre Unklarheit aufgrund diffuser Symptome und sicherlich auch unfähiger Ärzte mal etwas umfänglicher auf meine Situation zu schauen, waren frustrierend und sehr kraftraubend. Es war teilweise eine Qual einen neuen Anlauf nach einem Rückschlag bei der Ursachensuche zu nehmen, weil die Energie nicht mehr ausreichend vorhanden war. Ich kann deine Situation daher gut nachvollziehen. Und zweimal kam auch die Psychokeule zum Einsatz, wenn nicht mehr weitergewusst wurde. Mir war aber klar, dass die Ursache meiner Probleme körperlich war. Das hat sich ja dann auch übelst bestätigt.
Daher, lass dich da nicht von außen manipulieren. Du kennst deinen Körper und kannst dein Befinden am besten einschätzen. Wenn dich jemand als Spinner oder Simulant zumindest in der Ärzteschaft einordnet, dann wirst du nicht gesehen. Da kannste dir eigentlich die Zeit sparen, es sei denn, es gibt eine Offenheit und Aufgeschlossenheit dir gegenüber sich auf deine Symptome einzulassen sowie den Willen dir auch adäquat helfen zu wollen. Bei Freunden, Bekannten oder Kollegen ist es sicherlich schwieriger mit einer unsichtbaren Erkrankung umzugehen bzw. eine solche Situation von außen einzuschätzen. Da hilft nur zu sensibilisieren und zu bitten, dein Befinden zu respektieren. Das ist ein unter Umständen längerer Weg, bei dem auch eine Menge Nachsicht deinerseits nötig werden kann. Ich weiß das auch aus eigener Erfahrung, denn mir sieht man auch nichts an. Das ist mitunter auch ziemlich verletztend nicht erkannt oder respektiert zu werden.
Ich hoffe sehr, dass sich deine Symptome bald erklären lassen!
Viele Grüße, der Schrenz