natürlich verstehe ich deinen Freund, wenn er alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte. Um zu dem Standpunkt zu kommen, bei dem ich jetzt bin, muss man, glaube ich, erst "reif" werden. Obwohl ich keinem wünsche, dass er überhaupt in die Situation kommt, in der er das nötig hat...
Auch ich habe ja immer wieder meine Hoffnung auf diverse Eingriffe gesetzt, nur wurde ich halt immer wieder enttäuscht. Und irgendwann geht einem dann die Energie aus... Jetzt bin ich zu der Einsicht gelangt, dass das Leben an mir vorbeigeht, wenn ich nur für die nächste Operation lebe und sonst nichts mehr im Auge habe...weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, aber ich versuche meine Energie nun eben lieber dahin zu lenken, dass ich trotz meiner Einschränkungen das Leben genießen kann. Das ist freilich leichter gesagt als getan, denn ich musste Dinge aufgeben, die mir einmal sehr, sehr wichtig waren. Dafür kommt aber Neues. Und ich setze nun auf meine Schmerztherapeutin (wir haben eine nette Schmerzgruppe) und meinen Psychotherapeuten, die mir bei diesem Weg helfen.
Trotzdem - 100-prozentig möchte ich nicht ausschließen, dass ich meine Meinung auch mal wieder ändere. Aber im Moment fühle ich mich dabei "richtig".
Ich wünsche euch allen, dass eure Hoffnungen erfüllt werden und ihr es jede Stunde oder Minute schafft, mit der Situation umzugehen, in der ihr euch gerade befindet.
