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Komplette Version HWS ärgert mich wieder

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odysseus
Hallo Jutta,

das cervicomedulläre Syndrom und Instabilitäten C0-C2 sind leider Themen in der Medizin, die noch nicht so gut erforscht sind. Zum Glück tut sich in den letzten Jahren in der Forschung (u.a. in den USA) einiges dazu, aber bis das als breites Wissen etabliert ist, wird es voraussichtlich noch dauern...

Ich denke, zu Missverständnissen kommt es dann, wenn Ärzte folgende Denkweise haben:
- Nur dauerhafte, markante Kompressionen des Rückenmarks können Rückenmarks-Symptome auslösen
- Schäden des zentralen Nervensystems sind in jedem Fall im MRT sichtbar und messbar
- Die Neurologie ist nur zuständig, wenn Nervenstrukturen dauerhaft messbar geschädigt sind
- Was nicht in diese Kategorien fällt, hat automatisch psychische Ursachen

Wenn man dann aber in die Forschung oder neuere Fachbücher schaut oder Vorträge von Ärzten hört, die Forschungsinteresse zu diesen Themen haben, dann sieht das ganz anders aus:

- Wiederholte Kompressionen durch eine Instabilität, Distorsions- oder Dehnungsverletzungen und Liquorflussstörungen können ebenfalls Symptome verursachen. Dazu braucht es allerdings andere Diagnostik und Erfahrung, um die Diagnostik zu beurteilen, und diese Diagnostik ist noch nicht weit verbreitet.

- Distorsions- und Dehnungsverletzungen bzw. Diffuse Axonal Injury muss nicht mit Ödemen oder Einblutungen einhergehen und ist daher im MRT ggf. nicht sichtbar. Aktuelles Beispiel: Kopfverletzungen bei Footballspielern, die unter dem Mikroskop nach dem Tod klar sichtbar waren, aber im MRT zu Lebzeiten nicht sichtbar waren. Interessant ist auch, dass es diverse medizinische Publikationen von Fallberichten gibt, in denen Instabilitäten, v.a. C0/C1, teilweise jahrelang übersehen wurden, und die darauf hinweisen, dass dies sehr schwer zu diagnostizieren ist und man dies nicht vorschnell ausschliessen darf.

- Prävention dauerhafter Schäden wäre eigentlich sehr wichtig, zumal das Rückenmark nicht gut regenerationsfähig ist. Eigentlich sollte nicht das Ziel sein, einen dauerhaften Schaden auszuschliessen und dann das Thema als irrelevant abzutun, sondern festzustellen, ob positionsabhängige Störungen von Nervenstrukturen bestehen

- In der Vergangenheit wurde vieles in der Medizin als psychisch bedingt angesehen, und heute weiss man es besser: Asthma, Magengeschwüre, Epilepsie, Migräne,... Dass überhaupt körperliche Symptome eine rein psychische Ursache haben können (ohne, dass eine noch unbekannte körperliche Schwachstelle besteht, an der man eine Behandlung ansetzen könnte) ist eine Theorie, die man nicht falsifizieren kann (was ja eigentlich in der Wissenschaftstheorie ein wichtiges Prinzip ist und Wissenschaft ausmacht) - es sei denn, die Medizin wäre vollständig erforscht, für alles stände Diagnostik zur Verfügung und die Diagnostik würde vollständig eingesetzt werden. Die Frage ist: Wenn das so wenig belegbar ist, ist es dann ethisch gerechtfertigt, Patienten deswegen weitere Diagnostik zu verwehren und in den privaten Lebensbereich der Patienten (psychosoziale Aspekte) einzugreifen? Im Bereich der seltenen Erkrankungen oder auch atypischer Ausprägungen häufiger Erkrankungen ist das Problem der "Psychosomatisierung" bekannt. Ich würde mir wünschen, dass sich eine breitere Öffentlichkeit und vor allem auch die medizinische Ethik dafür interessiert.

Schwindel ist ein sehr, sehr komplexes Symptom, das viele, auch kombinierte, Ursachen haben kann. Peripherer Schwindel ist dabei noch das Übersichtlichste. Wenn Schwindel zusammen mit weiteren Symptomen auftritt, dann sollte ein Arzt aber zentralen Schwindel in Erwägung ziehen (wo wir dann an dem Punkt sind, an dem eine Nystagmusdiagnostik hilfreich sein kann). Und gerade im Zusammenhang mit dem zervikomedullären Syndrom sind wir da wieder in einem Bereich, der noch nicht gut erforscht ist...

Reizüberflutung berichten viele mit der Symptomatik. Wenn man bedenkt, dass im Hirnstamm so einiges an Nervenbahnen verläuft, auch zum Hören, zur Augenkoordination etc., ist das eigentlich auch kein Wunder...

Forschung zum zervikomedullären Syndrom kommt übrigens unter anderem aus dem Bereich der Forschung zur Chiari Malformation. Da werden an selber Stelle, aber mit anderer Ursache (Tiefstand des Kleinhirns) Symptome ausgelöst.

Viele Grüße,
odysseus

P.S.: Noch ein Disclaimer hinterher: Ich habe keinen medizinischen Hintergrund, sondern mich nur privat in diese Themen eingearbeitet. Weil mir zu Beginn meiner Odyssee andere Betroffene aber sehr weitergeholfen haben, will ich das, was ich mir inzwischen angelesen habe, auch gerne weitergeben.
Schrenz
Hey Odysseus,

cool! Danke für dein Engagement und deine Einstellung gegenüber des Teilhabenlassens!

Selbst habe ich andere Baustellen und bin eigentlich themenfremd, aber ich lese alle Beiträge gerne, die die aufrichtige Intention des Weiterhelfens haben. Also, eigentlich alle Beiträge von euch allen Schreibern! wink.gif Und ich glaube auch, dass der Aspekt selbst Betroffener zu sein den Unterschied macht und uns genau die Sicht auf die Dinge gibt, die die Ärtzeschaft im Allgemeinen ja selbst nicht liefern kann. Dafür muss man kein Profi sein, denn "Fachmann" wird man ja leider automatisch, will man die eigenen Probleme durchdringen und verstehen oder auch bewältigen bzw. den Alltag meistern. Das Weitergeben der eigenen Erfahrungen ist für uns Betroffene pures Gold: neue Impulse, Denkanstöße, Kritik u.v.m. Und selbst, wenn nur auch nur mal gejammert werden möchte (muss ja auch mal raus), die Unterstützung hier ist schon echt toll.

Also, danke Odysseus und im Besondern:Danke euch allen! smilie_up.gif

Liebe Grüße vom Jens
odysseus
Hallo Schrenz,

danke für Deine netten Worte. An dem Punkt muss man aber vor allem auch den Betreibern von Foren danken, die deutlich mehr Zeit, Geld und Nerven hineinstecken und solche Plattformen des Austauschs überhaupt erst ermöglichen. Ich selber bin froh, dass es solche Plattformen wie diese gibt und ich dann aktiv werden und (hoffentlich ein bisschen) weiterhelfen kann, wenn es meine Gesundheit und mein Privatleben zulassen. Ich helfe gern und freue mich ja auch, auf diesem Weg vielleicht etwas Gutes bewirken zu können. Die dauerhafte Verantwortung für ein Forum könnte ich dagegen nicht tragen - ich bin dankbar für diejenigen, die es tun. Danke!

Ein Problem daran, wenn Ärzte Symptome als psychisch bedingt abtun ist, dass das ein Anlass ist, nicht mehr genau hinzuhören und die Körperwahrnehmung des Patienten weniger in die diagnostischen Überlegungen einzubeziehen. Dadurch können wertvolle Informationen verloren gehen. Ich denke, wenn man selber betroffen ist, hat man auf das Thema eine andere Sichtweise - wenn man Symptomschilderungen hört und dabei nicht mehr eine mögliche "falsche" Körperwahrnehmung des Betroffenen als Variable hat, dann passt vieles eben doch sehr gut mit der Neuroanatomie und mit in der Literatur und Forschung beschriebenen Krankheitsbildern zusammen. Ich bin mir aber auch sehr bewusst, dass ich nur Inselwissen habe, ausgehend von den Themen, zu denen ich mich wegen meinem eigenen Krankheitsbild mehr eingelesen habe.

Mein Fazit aus den letzten Jahren ist:

Es ist wirklich wichtig, der eigenen Körperwahrnehmung zu vertrauen. Und wenn Ärzte nicht weiter wissen, ist es wichtig, sich selber zu informieren und gezielt Ansprechpartner zu suchen, die mit dem eigenen Krankheitsbild Erfahrung haben. Gerade im Bereich seltener Erkrankungen ist es verständlich, dass nicht jeder Arzt jede Erkrankung im Hinterkopf hat. Für Patienten mit seltenen Erkrankungen ist das Internet wirklich ein Segen, weil man hier Informationen finden, sich vernetzen und austauschen kann.

Viele Grüße,
odysseus
Jutta70
Hallo.Odysseus,
Danke Dir! Gestern Abend war ich mir sicher, daß ich vielleicht eine Angststörung habe. Ich kriegte beim Versuch über große Steine (von einem zum anderen steigen) plötzlich Angst und wußte kaum noch, wie zurück. Letzte Woche ging das problemlos.
Dann hab ich heute aber beim Autofahren hinten gesessen und mein Riesensohn und Mann saßen vorn. Da könnte genau sehen, wie ihre Köpfe sich bewegten bei Unebenheiten und meiner.....

Und Odysseus, vielleicht kennst Du das auch? Ich hab ja das Gefühl, daß die Tiefensensibilität abnimmt, linke Körperhälfte schlimmer. Wenn ich Arm/Bein nicht bewege spüre ich sie manchmal nicht mehr smhair2.gif
Außerdem ist mein Bauch fast komplett taub. Da ist mir auch nicht klar, wo die sensible Versorgung herkommt. Die ganze BWS kann ja nicht auch noch Matsch sein.

Danke nochmal. Ich überstrapaziere Dich! rolleyes.gif

Liebe Grüße!
Jutta
odysseus
Hallo Jutta,

au Mann, das tut mir echt leid. Wie geht es Dir denn inzwischen?

Ich finde es immer ganz hilfreich, wenn man versucht, zu verstehen, was im Körper (und auch der Psyche) vorgehen könnte. Sprich, genau hinzuschauen: Was fühlt sich denn da an wie Angst? Ist der Puls in die Höhe geschnellt? Der Blutdruck gestiegen? Fühlt es sich so an, als sei eine große Menge Adrenalin im Körper? Gab es irgendeinen Auslöser dafür - mechanisch oder psychisch?

All die körperlichen Faktoren, die wir mit Angst assoziieren und als Angst empfinden, werden ja im Körper reguliert - im Bereich des autonomen Nervensystems. Es sind auch Krankheitsbilder bekannt, bei denen der Körper zu viel Adrenalin ausschüttet, wie z.B. beim hyperadrenergen POTS. Das geschieht dabei ganz unabhängig von psychischen Faktoren, weil der übliche Regelkreislauf (Stress führt zu körperlichen Reaktionen) im Körper gestört ist. Wenn das Rückenmark im Bereich der HWS oder oberen BWS betroffen ist, kann es auch zu Fehlregulationen der autonomen - oder neurovegetativen - Körperfunktionen kommen. Im Bereich von Querschnittlähmungen ist das als autonome Dysreflexie bekannt, bzw. bei akuten Verletzungen als spinaler Schock. Ich denke, da gibt es aber auch noch viele offene Fragen, z.B. was passiert, wenn ein Bereich des Rückenmarks z.B. bei einer Instabilität wiederkehrend beeinträchtigt wird.

Diagnostizieren kann man Störungen des autonomen Nervensystems mit neurovegetativer Diagnostik. Die wird an einigen Unikliniken angeboten, ist aber leider noch nicht so weit verbreitet.

Etwas problematisch ist, dass es diagnostische Fragebögen zu Angststörungen gibt, die diese Unterscheidung bzw. Differentialdiagnostik nicht vornehmen. Sprich, mit so einer Symptomatik kann man leicht die diagnostischen Kriterien für eine Angststörung erfüllen, was dann die Gefahr birgt, dass möglichen körperlichen Ursachen für die Symptome (die körperlich behandelbar sein könnten) möglicherweise weniger Beachtung geschenkt wird. Im Bereich von Querschnittverletzungen wird deswegen z.B. gefordert, bei Rückenmarksverletzungen zur Eruierung von psychischen Störungen diagnostische Fragebögen zu nutzen, die körperliche Faktoren dabei weniger werten (oder aber erst bei einem höheren Cutoff als sonst üblich eine Diagnose zu stellen).

Von mir kenne ich es, dass ich dann, wenn sich meine oberen Halswirbel verschoben anfühlen, teilweise den Boden nicht mehr richtig unter den Füßen spüre. Wenn ich kein verschobenes Gefühl wahrnehme, ist das deutlich besser.

Welche neurophysiologischen Untersuchungen wurden bei Dir denn in letzter Zeit gemacht? Und welche Bildgebung?

Ich habe kürzlich ein sehr interessantes englisches Dokument gefunden, das sich mit neurophysiologischen Messungen bei Rückenmarksschäden beschäftigt und recht gut darstellt, was wie gemessen werden kann und wie der Stand der Forschung dazu ist (wenn ich das richtig verstehe, richtet sich das Dokument an Ärzte, die im Rahmen der Erforschung von Rückenmarksverletzungen Daten für Studien erheben). Es ist für Mediziner geschrieben und dementsprechend recht komplex - ich habe es auch noch nicht ganz gelesen und verstehe auch nur Teile davon. Ich poste hier aber mal den Link; vielleicht ist das für den ein oder anderen ja auch interessant.

Elektrophysiologische Diagnostik bei Rückenmarksverletzungen

Wegen Deiner Frage zum Bauch:

Grundsätzlich ist es ja so, dass bei Rückenmarksverletzungen die Körperbereiche unterhalb der Verletzung (in gewissem Rahmen, meine ich, sogar auch oberhalb der Verletzung) hinsichtlich neurologischer Einschränkungen betroffen sein können. Sprich, wenn das Rückenmark im Bereich der HWS geärgert wird, kann das auch Auswirkungen darauf haben, ob die Nervensignale im Bereich von Bauch und Beinen noch richtig ankommen, nicht nur im Bereich der Arme.

Schau mal hier auf S.69 - da sieht man einen Querschnitt durch das Rückenmark, aus dem hervorgeht, an welchen Stellen des Rückenmarks welche Nervenbahnen verlaufen.

Neuroanatomie des Rückenmarks

Die zervikalen Bahnen verlassen das Rückenmark im Bereich der HWS, die thorakalen im Bereich der BWS. Oberhalb davon verlaufen sie an diesen Stellen im Rückenmark. Wenn ich mir das anschaue, kann ich mir gut vorstellen, dass dann, wenn ein bestimmter Teil des Rückenmarks geärgert wird, die Anteile der Bahnen, die in diesem Bereich verlaufen, betroffen sein können (also auch der Bauch-/Beinbereich bei zervikalen Rückenmarksverletzungen). Außerdem gibt es Publikationen, die sagen, dass dann, wenn das Rückenmark gedehnt wird, auch Ausfallerscheinungen auftreten können - sprich, wenn das Rückenmark etwas geknickt wird, z.B. wegen einem Knochensporn, dem es ausweicht, dann können auch auf der Rückseite des Knicks durch die Dehnung Ausfallerscheinungen auftreten. Deswegen können die Ausfallerscheinungen, wenn das Rückenmark betroffen ist, auch sehr bunt sein.

Zu den Dehnungsverletzungen habe ich nur einen Link zu englischsprachigen Publikationen. Bei Interesse kann ich den gerne auch schreiben. Ich lass es aber erst mal, nicht, dass es hier zu unübersichtlich wird. smile.gif

Hmmm... Wie kann ich Dir denn sonst noch helfen? Ich denke, es wäre wirklich gut, wenn Du einen Neurologen hättest, der sich mit Beeinträchtigungen im Bereich des Rückenmarks auskennt und eine gründliche Diagnostik machen könnte.

Hast Du denn mal ausprobiert, ob es im Bereich Deiner HWS Faktoren gibt, die die Symptome beeinflussen können? Haben z.B. Bewegungen Deiner HWS Einfluss, oder mechanische Erschütterungen? Geht es Dir besser, wenn Du die HWS weniger bewegst? Triggern bestimmte Bewegungen Symptome?

Liebe Grüße,
odysseus
Huetchen
Hallo Jutta,

ohne Dich jetzt zu beunruhigen wollen kann ich was zum tauben Bauch beitragen.
Bevor 1999 meine Bandscheibe C4 / C5 ohne Fremdeinwirkung ins Rückenmark gerutscht ist, wurde ich aufgrund eines leichten oberflächlichen Brenn- Taubheitsgefühl des Bauches fälschlicher Weise 4 Wochen lang auf Leberentzündung behandelt. Was sich mein damaliger Hausarzt trotz einwandfreiem Blutbild dabei gedacht hat weiss kein Mensch, denn das waren laut Krankenhaus damals die Vorboten. Hätte man das vorher entdeckt wäre ich zwar um eine OP nicht herumgekommen, aber der Schock des kurzzeitigen Querschnitt wäre mir erspart geblieben und ich hätte heute mit den neuen HWS Problemen nicht mit solchen verfluchten Ängsten zu tun.

Gruss Christian
Jutta70
Hallo Odysseus, wink.gif
ich hab inzwischen diese Fragebögen zu Angststörungen im Internet angeguckt und das Thema beendet.
Ich habe keinerlei Probleme Auto zu fahren oder Angst vor irgendwelchen konkreten Dingen oder Situationen. Wobei mich die Telefonate mit meiner KK schon zur Schnappatmung bringen.... hammer.gif
Es gibt so ein Gefühl, das steigt in mir auf, ein Kribbeln vielleicht in Bauch Brustt und dann das Gefühl, daß ich tief Luft holen muß. Teilweise verbunden mit Übelkeit (im Hals), als würde ich gleich ohnmächtig, passiert aber nie.
Ich hab schon das Gefühl, der Blutdruck sei hoch, ist er aber nicht. Der Puls rast nicht wirklich. Also nichts Greifbares. Als es im Krankenhaus im April so richtig schlimm war, hatte ich auch eine heftige Hyperthyreose. Hat leider keiner gemerkt. Erst nach der Reha bin ich selbst zum Arzt und inzwischen einigermaßen eingestellt.

Heute ist ein besonders besch... Tage. Die letzten 2 Tage habe ich viel im Auto gesessen. Als Beifahrer werd ich meschugge im Kopf, als Fahrer krieg ich quasi nach 10 m Kopfschmerzen. Heute wurde mir sogar übel, als ich selbst fuhr.... augenbraue.gif
Physio hat etwas geholfen.
Die Stellung meiner Halswirbel ist gut, der Atlas ist geblieben, wo er hin sollte.
Allerdings wird mir immer deutlicher, daß -wenn ich auf der rechten Seite schlafe- ich meine linke Körperhälfte immer weniger spüre.

Ich wurde 2014 zuletzt neurologisch untersucht (und zwar sehr halbherzig) und das MRT ist von Juni. Sonst nichts.

Was Unwohlsein auslöst: Kopf in den Nacken, Kopf länger nach vorne geneigt, viel drehen müssen, Erschütterungen von außen und ganz still sitzen. Ganz schlecht ist Schlafen auf zu hohem Kissen..
Also etwas Bewegung ist gut. Ich schreibe Unwohlsein, weil ich das so wenig in Worte fassen kann.
Ich hab dauerhaft weniger Gefühl im gesamten Körper, L>R. Ich habe Kribbeln und leichtes Pieksen, daß über den Körper wandert, aber nicht ständig. Da kann ich nicht sagen, was es auslöst. Aber es ist stärker, wenn ich Kopfschmerzen hab und wenn mir stärker schwummerig ist. Ich kann dann auch nicht richtig fokussieren und hab das Gefühl, daß ich nicht aufnehme, was ich sehe.
Ich kann bei Berührungen nicht exakt sagen, wo sie sind und ich kann teilweise nicht sagen, ob mich ein oder 2 Finger berühren. Ich spüre getupfte Berührungen oft nicht, während wenn ein Arzt mit Druck den gesamten Unterschenkel entlangstreicht, spüre ich natürlich was. Schlußfolgerung: alles in Ordnung.... grrrr....
Das Ganze spielt sich ab Dermatorm C4 ab. Die Grenze ist ganz klar und darunter ist auch warmes Wasser weniger warm.

Und der ewige leichte Tinnitus, pelziges Gefühl im Gesicht. Meine hoffnungslos brettharte Muskulatur ist das einzige, was für die Ärzte greifbar ist und die muß beeindruckend sein.

Was mir gut tut: wenn ich beim Sitzen am Tisch das Kinn aufstütze, am besten in beide Hände. Und wenn ich im Garten jäte, vornübergebeugt, den Köpf hängend. Das mögen BWS (knack-knack-knack) und HWS sehr.

Neurologe... schwieriges Thema. Die 2, die ich kennengelernt habe, halten mich eher für grenzdebil. Außerdem ist die Wartezeit so extrem lang.
Kann jemand einen im Hamburger Raum empfehlen?

Mit englischen Texten bin ich eher überfordert.... jedenfalls auf dem Nievau augenbraue.gif

Ich hab nun heute 5 (!) Maschinen Wäsche durch. Wäschespinne ist auch doof, ich bin ja klein.

Hallo Christian, was Du schreibst, löst mir absoluten Respekt ein! Darf ich fragen, was sonst noch für Symptome auftraten? Oder kam es direkt ohne weitere Vorwarnung zur Querschnitt? In der Höhe mit Atemproblemen?
Mein NC ist leider im Urlaub, ich habe in 2 Wochen wieder Termin, dann werde ich ihn darauf nochmal ansprechen. Insbesondere leider, weil er mein Widerspruchschreiben gegen die Gesundschreibung der KK nicht ausreichend begründet hat und ich es nicht fristgerecht ergänzen kann.
Danke Euch!
LG Jutta
odysseus
Hallo Jutta,

na, dann bin ich schon mal froh, dass Du das Thema für Dich beenden konntest. smile.gif

Wenn so was auftritt: Hast Du mal probiert, ob es Dir besser geht, wenn Du eine Position einnimmst, die für Deine HWS gut ist, oder ggf. eine Halskrause anlegst?

Ich denke, Du bräuchtest wirklich einen guten Neurologen, der genau hinschaut. Meiner Erfahrung nach ist ein guter Neurologe auch eine weitere Anreise wert. Mein Haupt-Ansprechpartner im Bereich Neurologie sitzt auf der anderen Seite von Deutschland; hier vor Ort habe ich zwar auch regelmäßige Termine, aber mein Fall ist so komplex, dass die Ärztin vor Ort ganz klar sagt, dass die neurologische Koordination woanders liegen soll. Ich bin superdankbar, dass ich inzwischen überhaupt eine neurologische Anbindung (an einer Uniklinik) habe, und die Lösung, vor Ort noch ein Notfallnetz zu haben, ist gut.

Deine Symptomatik klingt für mich schon ziemlich klar nach einer zentralen Symptomatik - also vermutlich im Bereich des Rückenmarks. Hast Du Deine Bilder der HWS eigentlich irgendwo reingestellt?

Einen lieben Gruß,
odysseus
Huetchen
Hallo Jutta,

Am 01. Dezember 1998 hat alles harmlos mit dem Bauchkribbeln angefangen. Eine Woche danach leichte schmerzen im rechten Bein. Wie geschildert, blinder Hausarzt der auf Leberentzündung behandelt hat. 16.01.1999 13 Uhr im Parkhaus ins Auto gestiegen, beide Beine weg direkt nach dem hinsetzen. Ca. 30 Minuten später per Notarzt im Krankenhaus angekommen und sofort ins MRT gebracht worden. Aus dem MRT rausgekommen und bis zum Hals war alles weg. Ich erinnere mich noch das mein bisheriges Leben wie ein Film an mir vorbeigelaufen ist und der Arzt von 50:50 (Rollstuhl oder volle Wiederherstellung) sprach. Dann kam schon eine Maske auf das Gesicht und ich war weg. Warum die BS komplett ins Rückenmark gerutscht ist weiss niemand. Es gab weder Stürze, noch Sportverletzungen oder einen Unfall. Das ist einfach so passiert und bis heute ein Rätsel.

Gruss Christian
Jutta70
Hallo Christian, bei mir degeneriert auch alles vor sich hin. Ich hatte zwar mal ein HWS Trauma, aber das war 2002. Ob das nun etwas damit zu tun hat, kann man eh nicht mehr sagen. Aber meinen ersten BSV in der LWS hatte ich 1994 oder früher.
Also mit Anfang 20...
Das klingt echt furchtbar, wie das passiert ist bei Dir. Hat es nach der OP lang gedauert, bis Du Erleichterung hattest?

Hallo Odysseus, aus Seite 1 hab ich Bilder gezeigt.
Ja, es hilft mir halt, mich vornüber zu beugen oder auch hinzulegen. Oder mal das Kinn aufzustützen. Allerdings ist es nicht so, daß es mir dann schlagartig gut geht. Es ist eher so, daß mir das hilft, die Verspannungen zu lockern.

Halskrause hatte ich noch nie. Da ich auch Schilddrüsenprobleme habe, macht mich das vermutlich irr am Hals. Kann nicht mal einen engen Rundhalsausschnitt ertragen.
Entscheiden wäre, daß damit die Verspannungen nachlassen, ansonsten würde ich wohl Krämpfe bekommen, wenn ich den Kopf nicht bewegen kann.

Was mir echt Angst macht, ist eben dieses Nicht-spüren von linkem Arm-Bein-Gesäß wenn ich auf der rechten Seite liege und den Kopf etwas im Nacken hab. Bewege ich mich dann, ist alles da. Aber der eine Sinn, mit dem ich meinen Körper in Ruhe wahrnehme, das Gewicht spüre, das Aufliegen auf der Unterlage oder auch den Schuh.. das finde ich gruselig.
Heute in der Fango hatte ich das auch.
Mal schauen was der NC zum Thema Neurologe meint.
LG Jutta
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter