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Ave
Hallo Viking

Erst einmal: Parvus danke - Du sprichst mir aus der Seele.

Ich möchte aber noch ergänzen:
@Viking:

Wenn die Diagnostik abgeschlossen ist und klar ist, dass der konservative Weg der bessere ist (eine OP-Indikation sind neurologische Ausfälle und Lähmungen, wenn diese nicht vorhanden sind, ist konservativ immer die erste Wahl!), dann ist wichtig, dass Du als Patient kooperierst!!! Will heißen, dass Du im Interesse Deiner Genesung und Deines Rückens die Eigenübungen, die Dir bei der Physiotherapie gezeigt werden, auch konsequent weiterführst.
Nach einer OP ist dies ebenso wichtig!

Ärzte sind ja auch nicht dumm - die merken sehr schnell, wie der Hase läuft, die kennen ihre Pappenheimer.
Es gibt Patienten, die wollen möglichst lange AU-Zeiten, sie übertreiben ihre Schmerzen, dramatisieren ihre Situation, sprechen sehr schnell die Rente an usw.
Ich unterstelle Dir hier nichts, ich sage nur, dass es solche Patienten gibt und wenn ein Arzt Verdacht schöpft, dass ihm so einer untergekommen ist, dann ist es sehr schwer, diesen Stempel wieder loszuwerden.

Ich mag normalerweise keine Vergleiche anstellen, aber vlt liest Du Dir hier mal ein paar Profile durch, von Leuten, die es schlimmer erwischt hat, die ihr Leben aber trotzdem lebenswert gestalten und positiv nach vorne sehen.

Wenn Du denkst, OP und Rente sind der bequemere Weg, dann irrst Du.
Viking
Hallo Ave,Parvus
ich bin monatelang mit Schmerzen,Gangstörungen und Sensibilitätsstörungen arbeiten gegangen.Mit diesen Beschwerden ging es irgendwie und würde es weitergehen, aber wie du meinem Ausgangspost entnehmen kannst waren die Ärzte einfach nicht darauf gekommen, dass ich Probleme mit der WS habe.
Erst seit 2 Wochen habe ich eine zumindest teilweise Diagnose und damit verbundene erste Massnahmen.Allerdings habe ich mitterweile eine Schwäche in den Beinen mit der ich unmöglich arbeiten kann.
Ich gucke mir das noch paar Tage an,mache die Übungen und nehme die Medis, aber wenn es nicht besser wird gehe ich Anfang des Jahres in ein KH-bei mir wurde durch Fehldiagnosen schon viel zu viel Zeit verschenkt und ich habe Angst, dass diese Beinschwäche eine Myelopathie ist.
Eine OP und Rente ist für mich nicht bequem-es ist eine Katastrophe.Finanziell,sozial-der Abrutsch.Mir fällt schon jetzt die Decke auf den Kopf zu Hause.Und vor der OP an der WS habe ich schlicht grosse Angst.
Ich bin jetzt bei der Firma, wo ich arbeite 8 Jahre und war während dieser Zeit insgesamt 5 oder 6 Tage AU.Und mir wäre weiterarbeiten tausendmal lieber als diese Arztpraxen,KG,Medikamente und womöglich OP.
Psychoschomatik-möchte dich mal sehen parvus, wenn du mit deinen MRT-Bildern zum HA gehen würdest, wo ein BSV zu erkennen ist und er dir sagen würde, dass er trotzdem deine Beschwerden für psychschomatisch hält und du sollst einfach ganz normal zur Arbeit zurück.
Für mich ist so ein Arzt, der so eiskalt an seiner falschan Diagnose festhält, weil er anscheinend nicht zugeben kann, dass er sich vor Wochen, als er mich das erste mal mit den Beschwerden untersuchte irrte einfach gemeingefährlich.Wünsche echt niemanden, dass er auf solche Ärzte trifft.
Hätte ich mein MRT nicht selbst bezahlt-ich wüsste bis heute nicht was mit mir los ist, obwohl ich beim HA,Neurologen und im KH war.Traurig, aber wahr.
MfG
Viking
parvus
Hallole winke.gif

ich glaube Du verstehst nicht so ganz, dass hier Forum mehrere tausend Mitglieder stecken die genau diese (Deine) Erfahrungen haben machen müssen und sich daher hier auch austauschen zwinker.gif

Nach nunmehr eigener 20 jähriger Bandikarriere, - davon 11 Jahre ohne ärztliche Unterstützung (deren Aussagen beliefen sich auf "Doppelbelastung Beruf/Betrieb und Familie respektive ein frühmenopausales Syndrom mit Depressionen), noch nicht einmal eine bildgebende Untersuchung wurde angeordnet um das zu be-/wiederlegen, lediglich hier und da Massage oder KG verordnet, - maße ich mir hier an, meine Beoabachtungen in Deinem Thread zu kommentieren.

Ich habe das alles jahrleang hinter mir, musste um meine gesundheitliche Einschätzung durch Ärzte, Gutachter (18 Stück), Behörden usw. kämpfen, habe die Mühlen die da mahlten durchlaufen müssen, um im Nachhinein beim Facharzt gesagt zu bekommen, jetzt kommen sie 14 Jahre zu spät!

Allerdings habe ich nicht aufgegeben, mir keine Gedanken um später gemacht, wo ich ja noch gar keine Anhaltspunkte (Diagnostik) hatte und nein ich bin weiter mir treu geblieben und habe versucht mit den Beschwerden zu leben, mir selber versucht zu helfen in dem ich die erlernten KG-Übungen und Bewegungsübungen, Walking anwandte, Schwimmen ging, mich so gut es ging bewegte und nicht mich hingesetzt und mich bemitleidet habe.

Auch kam mir niemals in den Sinn mit Ärzten rumzudiskutieren, ob es nicht besser sei AU geschrieben zu werden... was hätte es denn an meiner Situation geändert.

Viel lieber habe ich mich sachkundig gemacht, auf eine komplette Diagnostik gedrängt, als nach 11 Jahren herauskam, dass meine HWS 3 BSV besaß und mich noch mehr dahintergeklemmt wie ich konservativ die Behandlungsmöglichkeiten ausschöpfen konnte.
Auch habe ich persönlich dabei recht viel finanziell selber bei geleistet, um einigermaßen mit den Beschwerden (dabei waren nicht nur Schmerzen sondern auch Gangstörungen, Beinschwächen, Armschwächen, Konzentrationsschwächen etc.) leben und arbeiten zu können.

Eigenverantwortung heißt hier das Zauberwort, eine gute Diagnostik betreiben lassen um das Ausmaß abschätzen zu können (zunächst alle Ergebnisse abwarten, dann ggf. Neurologe aufsuchen und auch konservative Maßnahmen ausschöpfen, wenn machbar) eine AU-Schreibung alleine bringt Dich nicht weiter und bedeutet für die Ärzte, wenn sie so dringlich eingefordert wird eigentlich nur, dass derjenige sich aus seiner Verantwortung ziehen mag, den Ärzten das Feld übelässt und seinen (Krankheits-) Gewinn (für sich die Genugtuung/Anerkennung/finanziellen Abgleich damit erreichen will.

Ob ein Arzt Dich nun 1 -2 - 3- oder 12 Wochen AU schreiben wird, davon wirst Du nicht gesund und der Arzt wird sicher auch kein guter Doc sein, wenn er nur so handelt.

Natürlich kann ich nur aus Deinen Posts hier ableiten und Vergleiche anstellen, aber daraus lese ich (und sicher nicht nur ich), dass Dir andere Dinge wichtiger erscheinen, als an Deiner Gesundung zu arbeiten, sonst kämen ganz andere Fragestellungen zwinker.gif

Wie Du hier lesen kannst, werden Ärzte Dich, so wie bereits in kurzer Zeit geschehen, abstempeln (Psychosomatik) und diesen Stempel bekommst Du durch weiteren/öfteren Arztwechsel auch immer mit auf den Weg.
Wenn Du tatsächlich erst einmal in die Mühlen des MDK etc. geraten wirst, dann stelle es Dir nicht als "Durchmarsch" vor (das Rentenverfahren wird dann noch schlimmer, das kannst Du hier im Rentenforum auch nachlesen), das ist eine wahnsinnige psychische Belastung die dann auf Dich zukommen wird, denn Du musst immer beweisen, dass Du körperlich krank bist und nicht evtl. alles psychisch bestimmt wird!

Die Psyche und der Schmerz sind eine Einheit, ob wir Laien es wahrhaben wollen oder nicht!

Man wird bei der Diagnsotik immer wieder schauen, ob die körperlichen Beschwerden so gravierend sind, dass die Psyche zwangsläufig in Mitleidenschaft geraten musste oder ob die Psyche selbstständig krank ist (z.B. durch Familienprobleme, Druck bei der Arbeitsbelastung, halt biopsychosoziale Komponenten betrachten) und dadurch der Körper mit Schmerzen reagiert.

Weißt Du, mir liegt es fern Dir irgendwas zu unterstellen oder Dich hier madig zu machen ... wir alle wollen uns gegenseitig eigentlich nur Hilfestellungen geben, unsere selbstgemachten Erfahrungen weiterreichen, damit es andere evtl. leichter haben werden.

Bei Dir jedoch bleibt mein Eindruck, dass Du nicht weißt wie schnell Du Dich in etwas verrennen wirst, welchen Stempel Du dabei aufgedrückt bekommst und wie Du Dich eigentlich davor schützen kannst, um letztendlich als glaubwürdig bei den Ärzten eingeschätzt zu werden.
Mir bist Du mit Deinen Beiträgen hier nicht glaubwürdig genug, um Dich so einzuschätzen, dass die bisher nachgewiesenen bildgebenden Dokumentationen bisher nicht ausreichend sind, um Deine Gedankengänge auch realistisch durchzuspielen schulterzuck.gif

Du kommst leider hier rüber, als wenn Dir eine lange AU-Zeit wichtig ist, der Beruf Dir lästig wurde und daher die Diagnose BS-Protrusion der HWS willkommen ist und die Ärzte (und danach auch KK, AA und DRV) nach Deinem Willen nun spuren sollen um Dein Leben ändern zu können.

Das Leben wird Dir aber andere Spielregeln zeigen und der Beginn lautet: EIGENVERANTWORTUNG für Deine vorhandenen Beschwerden zu übernehmen (egal ob körperlich oder psychisch).

Warte also bitte die gesamte Diagnostik ab und rede nicht von OP und Arbeitsplatzverlust (da wird Dir die DRV/MDK/Gutachter dann sagen was noch geht und was nicht und falls nicht welche Berufe Dir noch offen stehen) solange Du lediglich die Diagnose "Protrusionen (von mir aus kann das auch Vorfall heißen) im Raum stehen.
Damit leben viele Menschen, die eine solche Diagnose auch gar nicht offiziell wissen, von daher wird Dir das nicht reichen um ärztlicherseits hier unumstrittene Hilfe zu bekommen.
Eine von Dir befürchtete Myelopathie würde man neurologisch Dir aufzeigen/nachweisen können, falls das wirklich im Raum stehen könnte.

Du machst Dich viel zu schnell selbst verrückt und dies überträgst Du dann in Deinem Auftreten, sodass mit Recht die Ärzte zunächst auf eine Psychosomatik tippen werden.

Aber das alles habe ich, wie ich es Dir schon schrieb, selber alles durch und die Fachärzte sind nicht alle so dumm, um die Spreu (Simulanten) vom Weizen (die Kranken) trennen zu können, da sollen wir uns mal nicht täuschen, die schaffen das!!!!
Nicht jedr Patient will dies aber auch wahrhaben.

Setze einen Fuß vor dem anderen, nur so wirst Du auch ans Ziel kommen, jedoch nur durch Eigenverantwortung-/Mithilfe.
Die Ärzte werden dabei nur Begleiter sein können, erwarte also von dem einzelnen Facharzt nicht mehr, als er für Dich und Deinen Beschwerden tun kann!

Bedenke bei allem auch immer noch, dass Du erst 36 Jahre alt bist, Du hast Dein Leben noch vor Dir, gib es nicht jetzt schon gedanklich auf!

Alles Gute winke.gif parvus


Eisvogelsche
Hallo zusammen,

hänge mich auch nochmal kurz rein, obwohl bereits die wichtigsten Dinge gesagt sind.

@ parvus

klasse Beitrag und besser kann man es nicht beschreiben. Habe den langen Beitrag bereits offline zweimal gelesen. Ist ja auch ne Menge Text zwinker.gif.

Es ist wirklich so, dass man frühzeitig anfangen muss und sich aufraffen muss um abzuklären was es wirklich ist und wenn man gute Ärzte erwischt, dann ist das schonmal die halbe Miete plus der eigenen Arbeit an der ganzen Krankengeschichte, denn ohne Mitarbeit geht nichts, egal ob über Monate oder Jahre.

Für mich klingt das alles bissel zwiespältig und nach Torschlusspanik. Selbstdiagnosen und damit verrückt machen was man haben könnte bringt einen nicht weiter. Riesenlange Befunde mit schrecklichen klingenden Fachausdrücken erstmal auch nicht, denn diese Sachen muss man mit seinem Arzt besprechen, es sich erklären lassen wie die Sachlage ist und dann zusammen einen Lösungsweg suchen. Solche Aktionen enden sonst ganz schnell in dem Bereich wie parvus es schon schrieb, dass man aktenkundig ist und es dann schwer wird den Ärzten Glauben zu schenken.

Es ist nicht wichtig ob es ne Rent gibt, oder ne OP, sondern wichtig das man die Situation sieht und vorwärts schaut und überlegt mit Hilfe der Mediziner, was man machen kann und was das Beste ist. Die Reihenfolge ist entscheidend und die Einholung eventuell mehrerer Meinungen, aber erstmal muss eine genaue Diagnose her. Entscheiden und Vorschläge bringen, werden dann schon die Mediziner.

Selbstdiagnosen schlagen nur auf die Psyche und dann wird es erst recht schwierig den Ärzten Glauben zu schenken, wenn sie merken, man hat für sich irgendeinen praktischen Weg gewählt und sieht nicht die eigentliche Arbeit an sich selbst und vorwärts bringen solche Aktionen einen Patienten gar nicht.

Ich wünsche jedenfalls gute Besserung und klinke mich wieder aus. Parvus hat es perfekt geschrieben. Bei mir wirds sonst hier auch länger und doppelt gemoppelt und wir drehen uns im Kreis.
Viking
Danke für die lange Antwort parvus
Schade, dass ich als Simulant rüberkomme, denn die Menschen, die mich real kennen würden das wohl niemals behaupten.
"Ob ein Arzt Dich nun 1 -2 - 3- oder 12 Wochen AU schreiben wird, davon wirst Du nicht gesund und der Arzt wird sicher auch kein guter Doc sein, wenn er nur so handelt."
Das stimmt, aber so werde ich zurück zur Arbeit gehen müssen, erstens ohne das ich weiss wie ich es schaffen soll und zweitens ohne abgeschlossene Diagnostik.Es würde doch keiner jemanden mit Verdacht auf Fraktur des Arms oder Beins zurück in die Arbeit schicken und bitten er möge in 2 Wochen zum Röntgen kommen um abzuklären was er den genau hat.

"Die Psyche und der Schmerz sind eine Einheit, ob wir Laien es wahrhaben wollen oder nicht!"-nun-ich habe z.Z, keine Schmerzen, obwohl der psychische Druck seit August enorm ist.Erst Verdacht auf MS, jetzt die WS-Probleme.Schmerzen kann ich auch gut vertragen und belästige meine Umgebung nicht mit Ihnen.Mehrere Monate hat es auf der Arbeit keiner mitbekommen, dass mein Bein durchaus teilweise sehr heftig schmerzte.

"Aber das alles habe ich, wie ich es Dir schon schrieb, selber alles durch und die Fachärzte sind nicht alle so dumm, um die Spreu (Simulanten) vom Weizen (die Kranken) trennen zu können, da sollen wir uns mal nicht täuschen, die schaffen das!!!!
Nicht jedr Patient will dies aber auch wahrhaben."-ich habe mein Vertrauen in die Ärzte erheblich verloren.Viele sind anscheinend Fachidioten-sobald deine Beschwerden nicht buchmässig sind stehen sie ratlos da und labbern was von Psychoschomatik um nicht als völlig ahnungslos darzustehen.Psychoschomatik ist ja so bequem als Diagnose-man kann sie weder bestätigen noch widerlegen.Kann doch nicht sein, dass wir als Patienten diese Typen auf die richtigen Diagnosen aufmerksam machen müssen kopfklatsch.gif
Viele sind auch gar nicht gewohnt, dass man kritisch nachfragt oder hinterfragt.Du als Patient hast anscheinend das was der Arzt sagt kritiklos anzunehmen und damit basta.Als mich der eine Neurologe untersuchte und feststellte, dass ich wohl keine MS habe, fragte ich nach-was ist es dann Herr Doktor?Die Frage hat Ihn völlig überrascht und ich sah wie er ziemlich hilflos nach Worten suchte, um schliesslich was von Stress von sich zu geben.Er hat die Diagnose MS ausgeschlossen, was ich dann als Patient haben könnte hat Ihn anscheinend nicht mehr interessiert.
Da habe ich ein anderes Verständnis der Beziehung Patient-Arzt.
Trotzdem Danke nochmals.Konstruktive Kritik ist mir immer sehr willkommen.
Grüsse aus HH winke.gif
parvus
Huhu, ich bin es noch einmal winke.gif

Code
Psychoschomatik ist ja so bequem als Diagnose-man kann sie weder bestätigen noch widerlegen.Kann doch nicht sein, dass wir als Patienten diese Typen auf die richtigen Diagnosen aufmerksam machen müssen


Das kann und mag ich so nicht stehen lassen.
Wie kannst Du das beurteilen, ob man dies weder bestätigen noch widerlegen kann?

Aber, Du bist auch nicht autorisiert diesen "Typen" auf eine für Dich "scheinbar richtige Diagnose" aufmerksam zu machen!

Eine Psychosomatik kann sehr wohl differenziert betrachtet und festgestellt werden.
Ich denke jedoch, dass wird für den Patienten zunächst eine schwierige Einsicht sein und ein unbedarfter Patient wird dies auch nicht erkennen können zwinker.gif

Meine persönliche Erfahrung im Zuge von gezielten Gutachten (sprich: der zwangsweise Nachweis zum Ausschluss einer möglichen Psychosomatik) war so spezieller und differenzierter Art, dass ich mich, beim Lesen des 29 Seiten GA nur noch wunderte, woran der Psych-GA es einwandfrei hat ausschließen können.

Ich selber war, durch die Menge an Vorgutachten und dem jahrelangen qualvollen Schmerzerleben, schon so weit zu glauben, dass mir meine Psyche das alles über die Zeit eingebrockt hat. Von daher war ich froh, dass man auch dieses heikle Thema endlich einmal näher betrachtete. Die Befürchtung, dass mein Krankheitsbild trügerisch geblieben wäre und man eine mögliche diesbezügliche Erkankung gar nicht hätte festgestellt, respektive nicht behandelt worden wäre, war für mich undenkbar.

Für mich stand jedoch auch zunächst die gedankliche Enttäuschung, dass Ärzte sehr schnell diese Möglichkeit der evtl. eigenständigen Erkrankung in den Raum stellen und man mit diesem "Verdacht einer weiteren Diagnose" nun weitergereicht wird.

Der Facharzt, der seinen Patienten gut betreut, wird bei diversen Verhaltensmustern im Gespräch sicher gut darauf achten, welche Mimik, Gesten, Gesprächsverläufe der Patient benutzt.
D.h. u.A., nach Aufnahme der pers. Anamnese des Patienten wird bereits abgeleitet, ob biopsychosoziale Komponenten bei der Schmerzverarbeitung/-dem -Erleben nicht ursächlich und mitdeterminiert sein könnten und ob ein "Vorteil", also, die Möglichkeit des sekundären Krankheitsgewinns ausschöpfen zu wollen, wie ich es oben schon angerissen habe, für den Patienten hier sehr wünschswert ist.

Nicht jeder ahnungslose, schmerzgeplagte Patient ist auch gleich ein Simulant ... so sollten wir uns nicht fühlen.
Und nicht jeder Patient der wirklich unter einer Psychosomatik leidet will, dass man dies unumwunden durch einen Arzt ins Gesicht gesagt bekommt, da er sich ja ganz bestimmt selber so nicht sieht.

Der sicher schon durch andere Patienten mehrfach getäuschte Arzt, muss hier die "Spreu" und den "Weizen" erkennen lernen und die Möglichkeit dieser eigenständigen Erkrankung auch in Betracht ziehen um sie dann differenzialdiagnostisch auch ausschließen zu können.

Ich bleibe somit auch bei meiner Aussage, dass die Psyche einen ganz großen Anteil an unserem Schmerzerleben nimmt!

Herauszufinden was war zuerst da, das Huhn oder das Ei ... ja das werden wir Patienten sicher nicht eigenständig können, sollten aber bewusst einmal darüber nachdenken, ob es uns auf Dauer nicht hilfreicher ist, wenn Fachärzte auch Möglichkeiten mitdeterminierter Erkankungen, wie eine Psychosomatik, in Betracht ziehen und hier eine Ausschlussdiagnostik betreiben.

Schlimm wäre es, wenn diese Erkrankung im Dunklen weiter schlummern würde/unentdeckt blieben und man dadurch unnötige OPs oder falsche Behandlungsmaßnahmen über sich ergehen lasssen müsste, das ganze über Jahre noch einen Rattenschwanz nach sich ziehen würde!

Gut ist es dabei, wenn man dann einen gewissenhaften Doc erwischt, der nicht selber rumlaboriert, sondern einen evtl. betroffenen Patienten zur weiteren Diagnostik auch an den Fachkollegen reicht.
Dieser wird dann sicher feststellen, ob eine Psychosomatik eigenständig/ursächlich, oder ob eine Schmerzstörung mit ursächlich eigenem Charakter vorliegt.

Wenn alles das differenziert wurde, dann kann auch eine Behandlung optimal eingesetzt werden.

Das allerdings nur: WENN DER PATIENT EINSICHTIG UND DER MITARBEIT WILLIG IST!

Bei den Maßnahmen, die Du bereits schon vorrausschauend hier angesprochen hast (ggf. eine Rente beantragen zu müssen) wird man immer eine Abklärung einer Psychosomatik zunächst anfertigen, diese Diagnose wird immer im Raum stehen und hat mit der Meinung einzelner Dich behandelnder Ärzte nichts zu tun.

Es ist halt nicht abwägig und könnte tatsächlich auch als Begleiterkrankung eine wichtige Rolle im Schmerzerleben eingenommen haben.

Ich hoffe es ist verständlich was ich nochmals ausdrücken möchte.
Du musst auf Dich achten und eine komplette Ausschlussdiagnostik zunächst betreiben, ohne diese macht eine einsetzende Behandlung oder OP keinen Sinn und dann zusammen mit den Ärzten eben Behandlungsmöglichkeiten erarbeiten, die letztendlich in der gewissenhaften Ausführung nur in Deiner Hand liegen werden.

Schieße Dich bitte auf gar keinen Fall auf Ärzte ein, spreche ihnen nicht alle global bereits ihre Fachkompetenz ab, sondern schau was Du selber dazu beitragen kannst, um aus dem jetzigen Schmerz-/Beschwerdeerleben herauszukommen, damit Dein Leben auch lebenswert bleibt.

Grüßle parvus winke.gif



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