Guten Morgen Mitleidende!
Habt ihr auch schwächere Anfälle bzw. so phasenweises, unterschwelliges Unwohlsein?
Also ich gestern den Orthopäden gefragt wie man das ganze am besten nennen könnte: Entweder Facettengelenkblockade oder Rippengelenkblockade oder meistens eigentlich beides.
Leider finde ich zu den Stichworten Facetten/Rippengelenkblockade nur Seiten die sich auf Schmerzbehandlung beziehen. Aber einen dauerhaften Schmerz hab ich gar nicht. Habt ihr auch andere Seiten gefunden?
Der Orthopäde versucht jetzt die Brustwirbel zu lockern. Th2/3 kann er mobilisieren, Th 5/6/7/8/9 ist komplett fest und sehr schmerzhaft bei Druck. Ebenso die linken Rippengelenke in diesem Bereich. Rechts ist es nur ein einziges Rippengelenk. Er versucht es zwei Mal die Woche und hatte es im Sommer bereits geschafft, dass alles i.O. war. Dann brach aber die Neuroborreliose hervor, die mindestens ein Jahr, vermutlich aber mehrere Jahre latent im Körper wütete.
Zu den pathogenen Eigenschaften der Borrelien gehört, dass es sie sich gut in fettreichem Gewebe halten können und auch Nerven schädigen. Zudem wurde herausgefunden, dass die Oberfläche der Bakterien vielfach verändert werden kann und einige Rezeptorstellen auf der Oberfläche der Borrelien identisch sind mit Rezeptorstellen auf körpereigenen Zellen und Nerven. Das Immunsystem greift dann irrtümlich auch die eigenen Nervenzellen an. Evtl. ist da ja eine Schädigung eingetreten.
Nach der Borreliosebehandlung (5 Monate stärkste Antibiotika) ist auch das kribbelnde, taube Gefühl links an der Wirbelsäule, Bereich untere BWS nur noch ab und zu mal da. Die Anfälle, die letztes Jahr anfangs einige Male pro Woche auftraten sind auch "nur noch" alle 2-3 Wochen da. Im Sommer, als der Rücken i.O. war, so gut wie gar nicht mehr. Dem entsprechend waren auch "nur" die Borreliosesymptome vorhanden und die Laboruntersuchung in Köln war positiv. Bis dahin hatte ich aber bereits alles überprüft und bereinigt: Haltung, Sitzpositionen, guter Bürostuhl, ergonomische Ausrichtung aller Komponenten, usw usw.
Aber wärend der monatelangen Behandlung ist es wieder schlechter geworden mit dem bereits erwähnten Status jetzt.
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Heinz - ich kann also gut nachvollziehen, dass eine "gute Chiropraktikhand" viel bewirken kann. Osteopathisch und Chinesisch behandelt wurde ich auch. Beckenschiefstand usw. bereinigt, alle Mängel ebenso "gefunden und benannt", aber die Behandlung war halt eher symptomatisch und nicht ursächlich. Einfaches Ausheben oder "Herummobilisieren" hilft nur kurzzeitig im Bereich Wochen bis Monate.
Hat der Rücken etwas mit den Infarkten zu tun (Thrombenbildung) oder war dies durch andere Risikofaktoren ausgelöst? Hat sich das Gefühl beim Vorderwandinfarkt von den "üblichen" Anfällen unterschieden und wodurch? (Wäre eine große Hilfe für uns "Angsthasen")
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Molle - Wie du sicher gelesen hast, hatte ich auch lange Zeit das trockene Hüsteln. Mittlerweile tritt dies nur noch bei Mobilisierungsversuchen auf oder kurz (12-72 Stunden) vor einem Anfall/Übelkeitstag als eindeutige Vorwarnung.
Das WBW-Syndrom habe ich bereits in einem Kardiologie-Forum gefunden. Bei meinen bisherigen 10 EKG´s + Ergo und Dauer (3 davon kurz nach einem Anfall) wurde aber nur ein kompletter Rechtsschenkelblock gefunden. Die, ich sag mal unangenehmen / ungewöhnlichen Gefühle (Vibrieren,Zucken,Krampfen) in der mittleren bis linken Brust sind aber teilweise durch eine besondere Lage in abgeschwächter Form provozierbar. Manchmal reicht es, dass ich auf der rechten Körperseite liege und mich seitlich mit zwei Händen hochdrücke (z.B. gestern so passiert). Lege ich mich wieder hin oder versuche ich das auf der anderen Körperseite gelingt mir das nicht.
Wie "fühlt" sich ein WPW an?
Wie hoch ist dein Kaliumspiegel?
Welchen B-Blocker und wieviel mg?
Spürst du die Extrasystolen oder nur die Aussetzer direkt davor/danach?
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Anne
Den Sympathikus spüre ich zwischen Wirbelsäule und linkem Schulterblatt.
Mach dir nichts aus den Gesichtern der Ärzte. Auch meine Ärzte verstehen es nicht - müssen sie auch nicht. Hauptsache sie tun das, was mir hilft bzw. tun was ich will. Das ist bei einer Borreliose noch viel schlimmer mit den Ärzten. Da wandern manche Betroffene von Arzt zu Arzt und müssen sich heimlich Antibiotika zusammenschnorren, damit genug für eine ausreichende Behandlung zusammenkommen (obwohl Antibiotika so ziemlich die billigsten Medikamente sind). Es gibt nur drei Labore in Deutschland, die die Blutuntersuchungen wirklich beherrschen und nur ein paar Dutzend wirklich gute Ärzte für Langzeitborreliose/chronische Borreliose.
Auch dort wird man gerne auf die Psychoschine geschoben. Klar - jeder von uns hat einen "an der Waffel". Wer diese Anfälle erlebt hat kann das nachvollziehen. Aber es ist mehr eine Folge, als eine Ursache. Die Psyche in Ordnung zu bringen ist sinnvoll, aber nicht alles. Wer 30 Anfälle überlebt hat, der weiß, dass man nicht stirbt und nimmt es irgendwann lockerer. Vor allem wenn man einen "Not-Betablocker", Blutdruckmessgerät und ein Telefon mit programmierter Notrufnummer hat. Trotzdem bleibt Angst oder auch Panik. Ich persönlich ordne inzwischen die Symptome 2-8 Stunden "danach" eher einer Panik, als einer Rücken- oder Herzsache zu. Es ist nicht falsches dabei Angst zu haben. Aber Panik sollte es halt nicht werden. Seit ich mir "Angst erlaube", auch den Ärzten gegenüber, seit dem ist die Panik (meißt) ausgeblieben.
Und das Ende des Anfalls durch Einrenken oder Ausheben oder hinlegen oder Entspannungsbad ist doch der beste Beweis, dass es vom Rücken kommt. Das werden auch die Ärzte gesagt haben, oder?
Schau dir mal diesen Link an:
http://www.neuro24.de/vegetatives_nervensystem.htmDanach wird einem alles viel klarer. Ich hab mich seit Juli nur mit "meinen Krankheiten" beschäftigt und vieles im Borrelioseforum durchdiskutiert. Ich habe nicht Probleme mit Bauchspeicheldrüse, Nieren, Lunge, Herz, Blutdruck, usw - es ist der Grenzstrang der gestört ist und über die Nerven die Steurung der Organe "durcheinander" bringt. Und wenn z.B. die Cortisolausschüttung der Nebenniere aus dem Takt gerät, braucht das System etwa 2 Wochen, bis es wieder richtig eingeschwungen ist und normal funktioniert. Wen wunderts also, dass man auch noch Infekte und Übelkeit und sonst was hat.
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Harro - Erstens: Ja, es tut wunderbar gut, dass es auch andere gibt und man nicht alleine ist. Spätestens nach einem halben Jahr zweifelt man doch an sich selbst (andere sowieso). ABER:es wäre toll, wenn wir für "unser Ding" einen Namen hätten. Wie nennt es denn DEIN Arzt? Auch "Rippengelenkblockade mit Grenzstrangaktivierung"?
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Wenn wir einen "Namen für das Kind" hätten, könnte ich eine kleine Homepage basteln.
1. Damit auch andere wissen, dass sie nicht alleine sind,
2. Werden die Betroffenen aus den verschiedenen Foren (Bandscheibe, Wirbelsäule, Kardiologie, Panik, Psycho) mal "zusammengesammlt"
3. Könnte man sich austauschen bei Befundung, Untersuchungen und hilfreichen "Hausmittelchen" bzw. Behandlungen
Das soll nicht in Konkurrenz treten mit diesem oder anderen Foren mit Wirbelsäulenproblematik. Wir sind hier definitiv richtig, aber der Zusammenhang Wirbelsäule-Rippe-Grenzstrang-herzinfarktähnlicher Anfall ist ja nicht DAS zentrale Thema. Sieht man auch daran, wie schwer es ist "Leidensgenossen" zu finden.
Was haltet ihr davon?
Übrigens - egal wer hier mitliest oder etwas ähnliches kennt oder halt einen Anfall hatte und seine Panik "rausbrüllen - rausschreiben" will - egal ob EDV-Anfänger oder was auch immer - schreibt hier rein - das stört nicht. Ich werde dann mal alles zusammenfassen und einen neuen Thread aufmachen...
Grüße an alle Betroffenen und ein schönes Wochenende
Alex