Hei Klausie,
möchte mich einmal bei dir zu Wort melden.
Abfindung: perfekt, einmal bezahlen und dann haben die dich los. Weißt du was in einem Jahr ist? Never, es kann sich so schnell was ändern - ein krasses Beispiel bin ich. Töne noch wie gut es mir geht - und schwups die wups wendet sich das Blatt und die nächste OP steht an.
Ich persönlich würde mich nach so einem Unfall, bei dem eine Versteifung notwendig wurde abfinden,
nie abfinden lassen. So hoch könnte die Abfindung gar nicht sein. Denn du weißt nicht was noch kommt. ...
Gutachter: alle Gutachter arbeiten doch im Endeffekt für die Versicherung. Wer bezahlt das Gutachten? Die Versicherungen!!! Arbeiten die Gutachter nicht effektiv, dann bekommen sie keine Gutachten mehr zugeteilt - von daher ist es furzegal zu wem du gehst. Der Gutachter muss sich am Ende mehr oder weniger auf die Berichte stützen, die von deinen behandelnden Ärzten vorliegen.
Wer kennt dich besser als dein behandelnder Arzt - will der dir was Böses, schreibt er seinen Bericht an den Gutachterkollegen entsprechend negativ.
Nach 30 jähriger Erfahrung würde ich den Arzt nehmen, der dich kennt - wenn das wirklich geht.
Ich weiß nur, dass ein Gutachter mich anschließend nicht behandeln darf. Ich war mal bei einem Gutachter, der fachlich echt top war. Ich wollte mich später von ihm behandeln lasse, er durfte es wegen dem erstellten Gutachten nicht. Erst 6 Jahre später nahm er mich als Patient an.
Mit meinem letzten Gutachter bin ich richtig aneinander geraten. Er meinte ich wäre doch gut drauf und fit. Der hat mich mit seinem Geschwaffel so gereizt, dass ich ihm ein paar unschöne Takte erzählte. Ich dachte mir, jetzt ist es schon egal, jetzt gebe ich ihm ein paar Weisheiten meinerseits mit. Am harmlosesten war, dass er von meiner Krankheit keinen blassen Schimmer hätte (hier ging es um TOS) und ich ihn für eine absolute Fehlbesetzung halten würde. Meine Tochter hörte mich im Wartezimmer und meinte: Mam, hättest du dir das mal lieber verkniffen, da hast du dir ein dickes Ei gelegt. Aber mich hätte es zerrissen, wenn ich geschwiegen hätte.
Noch am gleichen Tag habe ich mich aufgebracht bei meiner Kasse über den Gutachter beschwert. Die Sachbearbeiterin meinte, wir sollten erst mal das Gutachten abwarten. Komischerweise hat der Gutachter genau das Gegenteil von dem was er mir erzählte geschrieben. Entweder hat er sich erst im Nachhinein über meine Krankheit informiert oder

?!
Ich war während meiner letzten 30 Jahre bei verschiedenen Gutachter wegen meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, wegen meiner Krankenkasse, wegen meiner Pension und ich habe mich nie verstellt.
Ich habe nichts schlechter gemacht wie es war, sondern die Geschichte so erzählt wie es tatsächlich ist und bin immer gut damit gefahren.
Ich glaube viele Menschen meinen, sie müssten vor den Gutachtern einen auf total "armes Hascherle" machen - genau da werden die stutzig und fühlen sich verschaukelt. Das Resultat sind dann Gutachten zum Nachteil des Patienten.
Hoffe du bekommst noch ein paar Erfahrungen von den anderen....
liebe Grüße