Hallo Jutta,
Gehen auf hartem Untergrund bedeutet Erschütterung. Wenn z.B. eine Instabilität besteht, kann es sein, dass dabei Nervenstrukturen bei jeder Erschütterung geärgert werden - sei es durch Kompression oder durch Distorsion/Dehnung.
Die Symptome, die Du beschreibst, kenne ich als cervicomedulläres Syndrom. Dies kann bei Problemen im Bereich des kraniozervikalen Übergangs, also C0-C2 bzw. Kopfgelenke, verursacht werden. Zur Erschütterungsempfindlichkeit erklärte mir einmal ein Neurochirurg, dass es denkbar ist, dass bei einer Instabilität in diesem Bereich der Dens (also C2) bei jeder Erschütterung auf das Rückenmark hämmert, vor allem, wenn der Dens nach hinten geneigt steht.
Für mich persönlich sind Schuhe mit gut gefederter Sohle daher sehr wichtig; ich gehe eigentlich nur noch mit Turnschuhen. Da bei Fahrten auch oft Erschütterungen auftreten, trage ich bei Fahrten eine (weiche bzw. feste) Halskrause-/Orthese. Seit ich dies mache, vertrage ich Fahrten wieder besser und bin dankbar, dass ich so wieder ein bisschen mobiler sein kann.
Du fragst, ob es einen bestimmten Bereich im Rückenmark gibt, wo sensible Fasern liegen. Wenn Du nach "Neuroanatomie" oder "neurologisch-topische Diagnostik" und "Rückenmark" suchst, findest Du dazu einiges. Sehr gut finde ich z.B. das Buch "Duus neurologisch-topische Diagnostik".
Buchkapitel zum RückenmarkHier findest Du ebenfalls eine Übersicht über Neuroanatomie des Rückenmarks:
Link zu Neuroanatomie des RückenmarksAlso ja, verschiedene Nervenbahnen verlaufen im Rückenmark an bestimmten Stellen und können auch isoliert beeinträchtigt oder geschädigt werden, auch ohne dass die Motorik beeinträchtigt ist. Dabei ist sogar die sensible Wahrnehmung noch weiter untergliedert und es ist möglich, dass auch dabei nur Teilbereiche betroffen sind. So gibt es z.B. das Berührungsempfinden, Vibrationsempfinden, Spitz-Stumpf-Unterscheidung, Schmerzempfinden, Temperaturempfinden, Propriozeption. Bei einer guten neurologischen Untersuchung von Hand werden Elemente aus jedem der Teilbereiche des Rückenmarks überprüft. Manche der Teilbereiche können meines Wissens dabei nicht direkt mit neurophysiologischen Messungen untersucht werden, sondern die Symptome können nur erfragt werden (z.B. Auffälligkeiten bei der Temperaturwahrnehmung).
Viele Grüße,
odysseus