@ Arthur: Du hast also eine Prothese? Wie geht es dir damit? Wie lang hast du sie schon? LG
andreas327
29 Sep 2012, 16:15
Hallo Lissi,
ich habe mich bei einem meiner Versuche meine Schmerzsymptomatik auf minimalinvasivem Wege "auf die Reihe zu bringen" einer Discografie unterzogen. Ich glaube eine schmerzhaftere Situation habe ich bisher und auch danach nie wieder erlebt. Wenn eine Bandscheibe "Matsch" ist, dann erzeugt das Kontrastmittel welches in die Disc eingespritzt wird einen derart höllischen schmerz; ich hab die Englein noch stundenlang nach der Behandlung singen gehört! Will sagen: Wenn etwas kaputt ist, sprich kein Bandscheinbenmaterial mehr da ist, kann es auch nicht wieder aufgebaut werden. Die Nukleoplastie soll ja aber eigentlich Bandscheibenmaterial "verdampfen" und dadurch den Druck des ausgetretenen Faserrings auf irgendwelche Nerven vermindern helfen. Meines Erachtens ist diese Methode aber bei einer Black Disc völlig fehl am Platz, hier wird doch wohl eher aufgebaut und nicht abgebaut werden müssen! Die Fusion scheint mir da eigentlich die weitaus sinnvollere Maßnahme zu sein.
Zu Deiner Frage wegen meiner weiteren OP´s: Leider hab ich mir irgendwo einen Keim eingefangen, vermutlich in der Klinik und hab dann ne Pseudoartrhrose bekommen. Resultat war dann Schraubenlockerung und Auflösung des knocheneigenen Materials welches man in die Titankörpchen eingefüllt hatte. Das führte zur Instabilität des gesamten "Gerüstes". Habe am 08.10 Aufnahmetermin in die Klinik, um jetzt nochmals exakt die Möglichkeiten zu prüfen die Arthrose in den Griff zu bekommen und danach eine tragfähige Lösung zu finden. Allerdings wenn ich auch jetzt Schmerzen habe, sind diese längst nicht zu vergleichen mit den Schmerzen vor meiner allerersten OP!
Die Schmerzen in der HWS, hier habe ich 4 große, bereits breitflächig verknöcherte BSV´s mit massivem Verschluss der Neuroforamen (Nervenaustrittsöffnungen) sind weitaus schlimmer und machen dann tatsächlich die Einnahme von "harten Drogen" notwendig.
Liebe Grüße
Andreas
Oh man Andreas! Das hört sich ja arg an!
Du bist also mit mehreren Problemen an der Wirbelsäule gleichzeitig konfrontiert! Dann auch noch Keim einfangen - das Glück ist wohl gerade nicht so auf deiner Seite. Hoffentlich finden die Ärzte eine Lösung und hoffentlich bleiben die Schmerzen in Ihren Grenzen.
Dein Diskographie-Erlebnis war also auch nicht gerade das, was man sich wünscht. Danke für die Info, somit kann ich mich wenigstens mental drauf einstellen, dass es naja, sagen wir mal nicht so angenehm wird. Muss ja nicht so schlimm werden, wie bei dir, hoffe ich.
Die Diskographie soll bei mir gemacht werden, um die Diagnose zu festigen, ob die Schmerzen wirklich von der Black Disk kommen und wenn meine Black Disk, weniger Black ist, als bei dir, dann tut's vielleicht auch weniger weh. Stand bei dir denn kein Anästhesist daneben? Dem du gleich sagen konntest, dass er dich bei diesen Schmerzen aber auf der Stelle narkotisieren soll?
Mir wollen Sie was geben, dass ich schlafe und dann beim Einstich aufwache, damit ich sagen kann, ob das der Schmerz ist.
Mit der Nukleoplastie bin ich jetzt ehrlich gesagt auch etwas verunsichert. Der Arzt hat mir erklärt, dass sie dazu da ist, einen Druckausgleich zu schaffen und Medikamente (Schmerz- und Entzündungshemmend) einzuspriten. Davon, dass die Bandscheibe verdampft und dann weniger "Substanz" da ist, habe ich erst danach im Internet gelesen und das verwirrt mich auch eher.
andreas327
29 Sep 2012, 17:07
Hallo Lissi,
nochmal wegen der Discografie. Der Schmerz war nur im Moment der Einspritzung so heftig. Der Doc hat dann sofort gestoppt. Naturgemäß lag ich auf dem Bauch und mein Bein hat irgendwie nach oben ausgeschlagen, wohl wie bei einem störrischen Esel! Die Schmerzen danach haben eben dann noch einige Zeit angehalten, das lag eben wohl einfach an der extremen Nervreizung. Am nächsten Tag war alles wieder gut... was diesen Schmerz anbelangte. Und wie Du richtig angemerkt hast, kommt es wirklich darauf an wie weit die Bandscheibe schon "blank" liegt. Also bitte keine übermäßige Angst haben. Selbst wenns halt mal kurz ordentlich zuckt, geht auch wieder weg!
Übrigens wurde die Discografie in der Klinik bei meinem stationären Aufenthalt dort gemacht und es war der Radiologe, andere Ärzte sind da glaub ich ohnehin keine dabei. Zumindest nicht im Klinikum Karlsbad-Langensteinbach.
Auf jeden Fall und das ist eben Fakt, es muss eine eindeutige Indikation zur Fusion gegeben sein. Und das geht nur durch eine Intensivdiagnose. Bevor ich operiert wurde war ich 14 Tage stationär und man hat mich sozusagen auf Herz und Nieren durchgecheckt. Danach hat dann das gesamte Ärzteteam im Konzil beraten und der Chef dann zum Schluss das OK zur OP gegeben. Professor Harms ist übrigens einer "Der Wirblesäulenpäpste" und genießt einen weltweit herausragenden Ruf. Leider ist er selbst jetzt nur noch sporadisch tätig, seine Chefarzttätigkeit im Klinikum Karlsbad-Langensteinbach
hat er letztes Jahr aufgegeben, allerdings sind genügend Ziehsöhne da, welche in seinem Sinne weiteragieren.
Hallo Andreas,
okay, danke für den Zuspruch zwecks Discographie :-) Akute Schmerzen bereiten mir nicht so Sorgen: Hab schon ganz schön schlimme Hexenschüsse gehabt, war echt schlimm in diesen Stunden (noch stärkere Schmerzen entziehen sich meiner Vorstellungskraft), aber da weiß ich, dass es vorbei geht. Bei den starken chronischen Schmerzen ist das anders - die sind immer da und zermürben mich. Wenn bei der Discographie einmal ein starker Schmerz auftritt, der am nächsten Tag aber schon wieder weg ist - ist das für mich akzeptabel (sag ich jetzt im vorhinein jedenfalls, wie es dann wirklich ist, seh ich ja dann).
Danke auch für deine Infos zur Fusions-Indikation. Wirklich gut, dass das bei dir so umfangreich abgecheckt wurde. Werde darauf achten, dass das bei mir auch umfangreich abgeklärt wird, wenn eine Fusion zur Diskussion steht.
LG Lissi
ArthurR
30 Sep 2012, 10:14
Hallo lissi,
Ich habe derzeit noch keine OP nötig
gehabt solange bei mir nur schmerzen
bestehen (die sich momentan in grenzen halten)
werde ich mich auch nicht Operieren lassen.
Ich würde mich nur für eine Prothese entscheiden
sollte ich vor der Wahl stehen.
Ich trainiere jeden Tag und Baue meine
Muskulatur auf, dehne sie und Mobilisiere meine WS.
Dadurch bin ich durchaus Schmerzarm geworden
und kann die Situation halbwegs ertragen,
einzige was mich nervt und meine Lebensqualität
einschränkt ist das ich nicht längere Zeit sitzen kann.
Aber das ist kein Grund für mich eine OP und
dadurch eine mögliche Verschlimmerung meiner
ganzen Lage zu riskieren.
mfg Arthur
Hallo Arthur,
ah - das hatte ich falsch interpretiert - dachte du hast eine Bandscheibenprothese. Es ist echt eine schwierige Entscheidung, ab wann der Leidensdruck so groß ist, dass man sich einer OP unterzieht. Letztlich muss es wohl wirklich jeder für sich, entsprechend seinem subjektiven Empfinden entscheiden. Ich finds in meiner Situation auch schwierig zu entscheiden. Subjektiv leide ich sehr unter den Schmerzen und der zunehmenden Einschränkung, auch im Alltag. Von sportlichen Hobbys die ich leidenschaftlich gern gemacht habe, red ich schon gar nicht mehr. Andererseits arbeiten geht noch so einigermaßen und meine Angst ist natürlich, dass sich mein Zustand durch eine OP so verschlechtern könnte, dass Arbeiten (Büro-Sitzjob) eben auch nicht mehr geht und die Schmerzen noch schlimmer werden (obwohl ich mir das nur schwer vorstellen kann - find mir gehts schon schlecht genug, aber schlimmer geht anscheinend immer).
Hoffe sehr, dass sich deine Situation Stück für Stück mit den konservativen Sachen, die du schon machst, verbessert und es dir immer besser geht und du dich nie zu einer OP entscheiden brauchst!
LG Lissi
Mellimaus21
30 Sep 2012, 12:40
Hallo
Ich denke man muss sich gut beraten lassen und sich dann entscheiden (vielleicht auch seinen Physio um Rat fragen wenn man einen guten Draht zu ihm hat).
Für mich ist nicht sitzen können schon eine sehr große Einschränkung. Na ja kein Wunder, ich bin Studentin und verbringe meinen Großteil des Tages im sitzen - gezwungenermaßen.
Wie lange ich noch konservativ durchhalte weiß ich noch nicht. Mein Ziel ist es auch nicht komplett schmerzfrei zu werden, das weiß ich das das nicht mehr hinhaut nach der Zeit. Aber ich möchte wieder Problemlos sitzen können und vor allem nicht nach 20m das Gefühl haben gleich sofort durchzubrechen

Mit leichten Schmerzen beim gehen udn stehen kann ich leben, die habe ich immer, aber dieses ganz akute immer und immer wieder, das muss weg.
Daher probiere ich jetzt erst mal eine stationäre Schmerztherapie und hoffe auch die richtigen Medikamente zu finden um wieder schmerzfrei zu sein. Mal sehen, man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben
Hallo Melanie,
ja - nicht sitzen können ist eine große Einschränkung - in unserer Sitz-Gesellschaft. Als ich das nach dem Studium zum Arbeiten begonnen hab, hatte ich riesen schiss, dass ich 8 Stunden/Tag nie durchhalt. Schon in den Vorstellungsgesprächen war das sitzen richtig unangenehm. Ich bin echt froh, dass es doch einigermaßen geht, zwischendurch mal aufstehen und immer mal die Haltung wechseln - so komme ich einigermaßen über die Runden.
Alles Gute für deine Schmerztherapie!!
LG Lissi
ArthurR
30 Sep 2012, 13:47
Zitat (lissi @ )
Hallo Arthur,
ah - das hatte ich falsch interpretiert - dachte du hast eine Bandscheibenprothese. Es ist echt eine schwierige Entscheidung, ab wann der Leidensdruck so groß ist, dass man sich einer OP unterzieht. Letztlich muss es wohl wirklich jeder für sich, entsprechend seinem subjektiven Empfinden entscheiden. Ich finds in meiner Situation auch schwierig zu entscheiden. Subjektiv leide ich sehr unter den Schmerzen und der zunehmenden Einschränkung, auch im Alltag. Von sportlichen Hobbys die ich leidenschaftlich gern gemacht habe, red ich schon gar nicht mehr. Andererseits arbeiten geht noch so einigermaßen und meine Angst ist natürlich, dass sich mein Zustand durch eine OP so verschlechtern könnte, dass Arbeiten (Büro-Sitzjob) eben auch nicht mehr geht und die Schmerzen noch schlimmer werden (obwohl ich mir das nur schwer vorstellen kann - find mir gehts schon schlecht genug, aber schlimmer geht anscheinend immer).
Hoffe sehr, dass sich deine Situation Stück für Stück mit den konservativen Sachen, die du schon machst, verbessert und es dir immer besser geht und du dich nie zu einer OP entscheiden brauchst!
LG Lissi
hallo Lissi,
Danke dir erstmal, ja eine Op ist das letzte was
ich derzeit möchte, ich kämpfe jeden Tag dagegen
an das mein Innerer Schweinehund mich faul werden
läst, das einzige was mir kraft gibt ist eben die Angst
vor den Schmerzen und einer OP.
Ich würde allerdings keinen tag zögern mit einer OP
zu warten wenn die Medizin in meinen Augen schon so
weit wäre meine Rückenprobleme Komplett zu beheben,
das ist eben Heutezutage noch nicht der Fall und wird
so wies aussieht auch noch Jahrzente dauern bis es
einigermaßen möglich ist.
Die Einschränkung nicht sitzen zu können ist eben Extrem
eingreifend in ein "für die heutige Geselschaft" normales
Leben, da gehört das sitzen können genbau wie das atmen
schon zum Menschen.
Aber ich kämpfe mich wenn es sein muss noch Jahrzente durch
und beiße meine Zähne zussammen.
Geld wird und ist kein problem wenn es um meine Heilung
geht deswegen warte ich nur darauf das es möglich wird
sich Rückentechnisch Heilen lassen zu können.
Solange halt ich mich halt mit Rückengymnastik, Schwimmen
und Muskelaufbau über Wasser also dem womit ich fast
komplett uneingeschränkt mein Leben Leben kann eben
alles bis aufs Sitzen.
Wünsche dir eine gute Entscheidung und das diese eines
guten Weges verläuft.
mfg Arthur