Hi Bandi,

gut, daß der Zehenstand geht!

Irgendwie kommt mir die Reihenfolge Deiner Behandlungen seltsam vor für die AKutphase eines akuten BSV, in der Du nach Deiner Beschreibung ja vor zwei Monaten gelandet bist.

Aktiv etwas tun ist natürlich in Ordnung, aber nur so lange man den Nerv nicht reizt. Wenn er während oder kurz nach Belastung kribbelt oder stärker schmerzt, hast Du ihn gereizt und dann war das, was Du gemacht hast, FALSCH. Du solltest das dann erstmal nicht mehr machen, was Du da gemacht hast, bevor es sich verschlechtert hast. Man rät ja auch niemandem mit einem verstauchten Knöchel, daß er feste weiterlaufen soll, damit die Schwellung noch mehr zunimmt

Du bist beim Orthopäden in Behandlung, richtig? Leider stellen die meist den "mechanischen" Aspekt einer Bandscheibenverletzung in den Vordergrund (also Beweglichkeit, Muskeln, usw.) und vergessen dabei, daß der Nerv am allerdringensten Hilfe braucht. Das ist aber wie das Pferd von hinten aufzuzäumen. Erst muß man aber dem Nerv helfen, denn der ist am empfindlichsten und kann Dauerschäden entwickeln, von Lähmung bis chronischem Schmerz. Muskeln kannst Du auch nächste Jahr wieder aufbauen, die nehmen das nicht so krumm.

Drum schicken viele Neurochirurgen ihre Patienten in der Akutphase erstmal ganz traditionell aufs Sofa, erlauben Spaziergänge nur, so lange sich der Schmerz/Kribbeln nicht verstärkt und und verpassen entzündungshemmende Medikamente wie Diclo. Mit Beinschmerzen und Kribbeln wird man außerdem umgehend krankgeschrieben. Das hat bei mir selbst der Orthopäde sofort gemacht. Sitzen ist Gift in der Akutphase. Dann kommt allmählich sanfte KG und dann irgendwann MKT. Oder man braucht MKT nicht, weil man wieder gesund ist.

Du solltest Dein Training und Änderungen daran ganz systematisch aufbauen, damit Du genau eingrenzen kannst, wodurch Schmerzen verstärkt werden. Also nur jeden zweiten oder dritten Tag irgendetwas ändern und genau darüber Buch führen, was Du für Beschwerden hast.