Tinchen
29 Aug 2010, 11:27
Hi Conny,
ich hab Lyrika absetzten müssen und darf es auch nicht mehr nehmen. Besprech das mit deinem Schmerztherapeuten.
LG Tinchen
jetski
30 Aug 2010, 15:51
Hallo,
ich bin's wieder.
Danke, dass Ihr mir zu Recht solche Angst gemacht habt - ich habe quasi direkt nach Lesen
eurer Ratschläge einen Flug gebucht und bin am nächsten Morgen um 10 Uhr nach München
geflogen und sofort in die Neurochirurgie vom Klinikum Rechts der Isar.
Dort hat man mich im Gegensatz zu England auch mal neurologisch untersucht und spätestens
als klar war, dass die Kraft im Schließmuskel nicht mehr 100% war, hieß es: sofort OP, alle
anderen OPs an dem Tag wurden wegen mir verschoben (daran sieht man wohl die Dringlichkeit).
Ich wurde von einem Dr. Weinzierl operiert, einer der Oberärzte der Neurochirurgie, ein durchaus
sympathischer Mann, von dem ich aber sonst noch nicht viel herausfinden konnte. Dieser meinte
auch, mein Vorfall wäre einer der größten, die er je gesehen hätte.
OP-Ergebnis: zunächst im Grunde alles wie vor der OP. Keine Verschlechterung. Allerdings habe
ich das Gefühl, wieder die volle Kontrolle über meine Blase zu haben (also das Starten/Stoppen).
Wird auch durch die Restharnmessung bestätigt: Vor der OP 27ml, nach der OP 0 (null) ml. Der
Schließmuskel ist auch ok, ich habe das Gefühl, Winde/Gase stoppen zu können, jedoch zweifele
ich daran, was z.B. bei Durchfall passieren würde - kann mir da jemand seine Erfahrungen schildern?
Stimmt es, dass sich der Schließmuskel am schnellsten regeneriert? Auch die leichte Hauttaubheit
um den Anus herum macht den Stuhlgang zu einem etwas merkwürdigen Erlebnis.
Die Taubheit der Genitalien ist glaube ich etwas besser geworden. Der Penis ist von oben taub,
von unten ist noch Tastgefühl vorhanden. Hat da jemand Erfahrungswerte?
Beine/Füße sind schmerzlos und funktional wie zuvor. Schmerzen generell eigentlich fast gar keine.
Übrigens, falls jemals jemand in der gleichen Situation ist und sich nicht traut, nach Hause zu fliegen:
das Fliegen war kein Problem in meinem Fall, habe mich einfach in die erste Reihe gesetzt, wo es
am meisten Fußraum gibt, mich lang gemacht und mich dann quasi auf den Armen aufgestützt,
ich "hing" also quasi in den Schultern um den Rücken zu entlasten. Zusammen mit Ibuprofen ging
das also sehr gut.
Was ich mich jetzt noch frage: Wie lange muss ich noch im Krankenhaus bleiben, bzw. wozu
überhaupt? Wovon hängt das ab?
Danke an Alle und Grüße,
jetski
Tinchen
31 Aug 2010, 08:07
Oh man Jetski,
da bin ich aber echt froh, dass du die Kurve nochmal bekommen hast. Vorallem freue ich mich, das wir hier alle zusammen Dir das so vermitteln konnten, dass du umgehend reagiert hast!!!
Jetzt gib deinem Rücken viel Zeit zum heilen! Nach drei Monaten ist alles gut verheilt. Also nicht gleich wieder Bäume ausreißen wollen.
Sei auch vorsichtig mit Reha und Physiotherapie. Weniger ist oft mehr. Nicht das du noch ein Rezidiv bekommst.
Die Chancen stehen bei dir wirklich gut, dass du alle Einschränkungen wieder los wirst. Die Nerven regenerieren sich, aber sehr langsam. Kann bis zu 2 Jahre noch zu Verbesserungen kommen.
Und nicht wundern, wenn es in paar Tagen wieder schlechter wird. Die haben während der OP deine Nerven mit Cortison "geflutet". Wenn diese Wirkung nachläßt, kann es wieder zu mehr Beschwerden kommen, weil die Nerven wieder anschwellen. Einfach Ruhe halten und vielleicht bekommst du nochmal eine medikamentöse Kurztherapie mit Cortison.
Wegen deinem Schließmuskel. Du kannst das bei einem Neurologen messen lassen (Schließmuskel-EMG), ob er 100% funktioniert. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du z.B. Durchfall halten kannst, dann lass das mal testen.
Das ist in den Kliniken sehr unterschiedlich, wann man entlassen wird. Daher frag einfach, aber bitte denke nicht, du kannst jetzt wieder gleich durchstarten. Ich schätze das die dir noch eine Anschlußheilbehandlung verpassen (Reha).
Also ich wünsche dir alles Gute und tu mir bitte den Gefallen, den Ball flachzuhalten, du hast wirklich gute Chancen.
LG Tinchen
Conny42
31 Aug 2010, 10:31
Hallo Jetski !
Ich schließe mich Tinchen in allen Punkten an !
Schön das wir, und du durch deine schnelle Reaktion, schlimmeres verhindern konnten.
Ich wünsche dir nun die nötige Geduld und Ausdauer, damit alles gut verheilen kann.
Alles Liebe
Astrid
jetski
09 Nov 2012, 17:56
Hallo,
ich wollte mich mal wieder melden.
Es sind nun über 2 Jahre (ca. 27 Monate) vergangen seit der OP, und der Status ist der folgende:
Blase/Stuhlgang etc. alles ganz normal funktionsfähig.
Haut am Gesäß immernoch teilweise taub, was mir aber egal ist.
Genitalien ebenfalls immernoch teilweise taub, nahezu keine Änderung eingetreten.
Ich bin aber trotzdem nicht impotent, sondern bin unfreiwillig nun sehr 'ausdauernd',
was an der Taubheit liegt, daher dauert's dann im Bett schon ne Weile... ist leider
kein Vorteil wie manch einer denken könnte sondern belastet eher.
Ich frage mich: wird sich das jemals nochmal ändern, oder ist das nun der Status für den
Rest meines Lebens?
Grüße,
jetski
Hallo Jetski,
Zitat
Ich frage mich: wird sich das jemals nochmal ändern, oder ist das nun der Status für den
Rest meines Lebens?
schwierige Frage, es können auch nach so langer Zeit noch Verbesserungen eintreten, ist die Taubheit bei dir immer gleichbleibend oder nach Belastungen stärker?
Wurde denn jetzt schon mal ein EMG gemacht?
Viele Grüße
Kessi
Fine03
10 Nov 2012, 08:06
Hallo Jetski -
nach zwei Jahren wird dir (leider) jeder Neurologe sagen, dass da nix mehr passiert...
Ich denke - es gibts nichts, was esnicht gibt, also gib die Hoffnung nicht auf.
Ist ja ein blödes Thema, aber sprich es doch beim Neurologen mal an, man kann ja Nerven auch stimulieren, so dass vielleicht doch von irgendwo noch was "nachwächst"...Machen ja sonst die Ergotherapeuten, aber in diesem Fall wirst du vielleicht selbst "aktiv" werden müssen...
Achso: Vit B und Keltican forte kann nie schaden, wenn sich Nerven regenerieren sollen...
LG Fine
jetski
15 Nov 2012, 14:31
Hallo,
Keltican forte? Höre ich zum ersten Mal! Aber ob das jetzt nach >2 Jahren noch was bringt?
Ist das eher ein Hokuspokus-Mittel (ich halte nämlich garnix von Homöpathie etc.,
bin knallharter Schulmedizin-Fan) oder ist die Wirksamkeit mit seriösen Studien belegt?
Und wegen EMG, das ist doch eher was für die Muskeln?
Bei mir müsste man ja eher messen ob die Haut 100% taub ist oder eben vielleicht nur 99%, geht sowas auch?
Fine03
16 Nov 2012, 22:25
Hallo jetski --
was Keltican ist, kannst du hier nachlesen
http://www.rueckeninformation.de/was-ist-keltican-forte.htmlob es hilft...

Schaden kann es jedenfalls nicht, was ja auch schon mal was ist...
Hier hat (der Hersteller?

) ein paar Anwendungserfahrungen veröffentlicht
http://krankenpflege-journal.com/schmerz-p...nsyndromen.htmlLG Fine