Hallo Cookiedent,

erkenn mich in deinen Beschreibungen sehr gut wieder, auch ich weiblich 30 und ziemlich ratlos was meinen BSV im LWS 5 /S1 angeht. Gerate auch immer wieder an nicht vertrauensvolle Ärzte die mich am liebsten gleich operieren möchten. Traurig das man als Patient sich allein belesen muss und sich die Dinge dann bei den Ärzten erkämpfen muss. in meinen Augen alles eine Geldfrage, für ne OP gibt einfach mehr als für Alterantiven.

Laut MRT hab ich wie gesagt im LWS 5 /S1 eine Vorwölbung die auf den Nerv drückt und somit die starken Schmerzen vom rechten Gesäß bis hin zum Kribbeln im Fuß auslöst. Fange nun in 4 Tage mit dem PRT Spritzen an und hoffe das dies schon mal Besserung bringt. Das Lebensgefühl geht sowas von verloren, ich hab zu nichts lust, kann kaum was allein machen, nur sitzen und liegen funktioniert noch. Laufen und stehen geht gar nicht, was auch relativ untypisch für BSV ist.

aber damit ich mich nicht vergrabe und abgelenkt werde gehe ich nach wie vor arbeiten, da ich großteils im Büro sitze. Aber klar ich ärgere mich dann wenn ich doch den tag mit viel stehen und laufen verbringe. selbst das anstehen im Mittagsbistro ist grausam. die Gesundheit sollte vorgehen, auf Arbeit nimmt keiner wirklich Rücksicht weil alle denken solange du arbeiten gehst kann es nicht so schlimm sein. ich überlege auch langsam mit einer Krankschreibung, aber den ganzen Tag allein zu hause

LG

Hallo Ihr Lieben,

hier also mal wieder ein "kleiner" Zwischenbericht.

Am letzten Tag meines Urlaubs vor gut einer Woche habe ich ja hin- und her überlegt, ob ich arbeiten gehen soll oder nicht. Konnte mich allerdings zu keiner Entscheidung durchringen und ging montagfrüh zu meinem HA. Er schlug mir vor, es erst einmal mit max. 4 Std. zu versuchen, sofern mein AG mitspielen würde. Ein super Kompromiss - für meine Psyche und meinen Rücken - der mir ein Stückchen Normalität ermöglicht.

4 Std. reichen auch völlig, dann freut sich meine WS auf eine halbe Std. Bauchlage... Das werde ich jetzt noch etwa 3 Wochen so handlen und dann wieder vollzeit arbeiten - sofern alles ok ist. Für die lieben Kollegen ist es momentan natürlich etwas seltsam und ein gewisses Unverständnis schlägt mir schon entgegen.
Ich denke aber, erstens kann das keiner so wirklich nachvollziehen, der nicht selbst betroffen ist, zweitens ist es ganz allein meine Gesundheit, die gehegt und gepflegt werden will. Daher trainiere ich mir gerade eine egoistischere Haltung an: Der Job ist nicht alles, Gesundheit schon! Versuche dem Argwohn meiner Kollegen mit einer gehörigen Prise Gleichgültigkeit gegenüber zu stehen. Mein Chef im Übrigen findet es (logischerweise) klasse, dass ich mich nicht habe krankschreiben lassen und arbeiten komme. Ein kleiner Stehtisch mit Rechner ermöglicht mir zwischendrin etwas Bewegung.

Die Schmerzen sind zurzeit erträglich. Können sich aber nicht entscheiden, sind mal im ISG, mal in den Waden, mal im Bereich des BSVs. Versuche wieder vieles selbstzumachen und das spiegelt sich auch in meinem jetzigen psychischen Zustand wieder. Denke, vieles ist "Kopfsache". Daher ist es für mich wichtig arbeiten zu gehen, wenn auch erstmal nicht volle Kraft. Und falls es tatsächlich gar nicht mehr gehen sollte, bleibt ja das Mittel der Krankschreibung immer noch.

Morgen geht's wieder zum Ortho. Mal schauen, was er zu dem Ganzen sagt...

@Harro:
Merci für den hübschen, bunten Link. Das mit den Dermatomen habe ich etwas mißverständlich formuliert. Eigentlich sollte da noch ein Zwinkern folgen. Denn wie Du schon schreibt, passen die Schmerzen ja ins Bild...

@Mario:
Hehe, na meinen Urlaub habe ich ja auch zur Heilung genutzt. Zwar nicht so wie geplant, aber es kommt ja im Leben eh immer anders als man denkt! Und ja, ich weiß, Geduld ist nicht meine Stärke. Danke Dir für Deine ehrliche Antwort auf meine Soll-ich-arbeiten-gehen-oder-besser-nicht-Frage. Habe mir eben mal Deine Krankheitsgeschichte durchgelesen. Ich finde es toll, wie Du damit umgehst - sofern ich das hier anhand Deiner Beiträge beurteilen kann. Wünsche Dir wie gesagt, alles Gute für Deine weiteren Behandlungen!

@Möbi:
Ich hatte ja mit meinen Ärzten richtig Glück. Kann Dir nur raten, den Arzt zu wechseln, wenn Du Dich nicht aufgehoben und kompetent behandelt fühlst. Wünsche Dir sehr, dass durch die PRT Deine Schmerzen zurückgehen und Du damit wieder Land in Sicht hast. Versuche Dir von dem BSV nicht Dein Leben diktieren zu lassen! Mit Schmerzen und Depris ist das natürlich nicht leicht - ging/geht mir ja auch oft so. Aber eine optimistische Einstellung wirkt manchmal wahre Wunder (bin aber sowieso ein Fan von Autosuggestion)... Und eventuell ist die Form des Arbeitens, die ich für mich gewählt habe, auch bei Dir möglich und würde Dir bei der Gestaltung eines etwas normaleren Alltags helfen?!

Einen wunderbaren Tag für Euch!
Sonnige Grüße von
Cookiedent