das mit der Röntgerei ist ein Unding, das ist korrekt. Denn das, worauf's bei der Wirbelsäule ankommt, sieht man dort oft nicht. Gleitwirbel, Instabilitäten - ja. Bandscheiben- und Nervenproblematiken, nein.
Der Grund, warum MRTs so ungern verordnet werden, ist folgender: Im Kernspin sieht man alles. Bei fast jedem Patienten finden Sie da etwas. Der fängt dann an zu rotieren, verlangt weitere Behandlungen, es kommt zu einer übertrieben Beschäftigung mit der Thematik im Rahmen eines Nocebo-Effekts usw.
Vor solchen psychosomatischen Schwierigkeiten hat ein Orthopäde schon gehört, das macht ihm Angst, also kein MRT und lieber Blindflug, bis es nicht mehr geht.
Deshalb müsste m. E. in ein wirbelsäulenmedizinisches Zentrum verwiesen werden, wo dann idealerweise gleich am Anfang ein Rheumatologe, ein Neurochirurg und ein Psychiater involviert werden und man mit den Betroffenen Klartext redet.
In den USA ist die psychiatrische Mitbetreuung nicht so sehr stigmatisiert wie hierzulande.

Achja, MRT's sind auch teuer und belasten die Verordnungsbudgets (Ein chronifizierter Patient ist natürlich teurer). Aber Krankenkassen und Logik sind zwei Paar Stiefel.
Ginge es nach mir, sollte die Kontrolle des Rückens so selbstverständlich sein wie die des Gebisses (Schulzahnarzt etc.).
Gruss
Rückeningenieur