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Komplette Version Bandscheibenvorfall?oder Psychosomatik?

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Rückeningenieur
Guten Abend

das mit der Röntgerei ist ein Unding, das ist korrekt. Denn das, worauf's bei der Wirbelsäule ankommt, sieht man dort oft nicht. Gleitwirbel, Instabilitäten - ja. Bandscheiben- und Nervenproblematiken, nein.

Der Grund, warum MRTs so ungern verordnet werden, ist folgender: Im Kernspin sieht man alles. Bei fast jedem Patienten finden Sie da etwas. Der fängt dann an zu rotieren, verlangt weitere Behandlungen, es kommt zu einer übertrieben Beschäftigung mit der Thematik im Rahmen eines Nocebo-Effekts usw.

Vor solchen psychosomatischen Schwierigkeiten hat ein Orthopäde schon gehört, das macht ihm Angst, also kein MRT und lieber Blindflug, bis es nicht mehr geht.

Deshalb müsste m. E. in ein wirbelsäulenmedizinisches Zentrum verwiesen werden, wo dann idealerweise gleich am Anfang ein Rheumatologe, ein Neurochirurg und ein Psychiater involviert werden und man mit den Betroffenen Klartext redet.

In den USA ist die psychiatrische Mitbetreuung nicht so sehr stigmatisiert wie hierzulande. vogel.gif

Achja, MRT's sind auch teuer und belasten die Verordnungsbudgets (Ein chronifizierter Patient ist natürlich teurer). Aber Krankenkassen und Logik sind zwei Paar Stiefel.

Ginge es nach mir, sollte die Kontrolle des Rückens so selbstverständlich sein wie die des Gebisses (Schulzahnarzt etc.).

Gruss
Rückeningenieur
siobhan
Hallo wink.gif

Zitat
Der Grund, warum MRTs so ungern verordnet werden, ist folgender: Im Kernspin sieht man alles. Bei fast jedem Patienten finden Sie da etwas. Der fängt dann an zu rotieren, verlangt weitere Behandlungen, es kommt zu einer übertrieben Beschäftigung mit der Thematik im Rahmen eines Nocebo-Effekts usw.


... ich habe es umgekehrt erlebt. 2005 wurde durch ein MRT im Krankenhaus bei mir eine Eierstockzyste festgestellt. Die WS-Spezialisten haben daraus ein Drama gemacht und so getan, als ob all meine Beschwerden daher kommen. Der Gyn hat mit dann genau erklärt, es sei eine funktionelle Zyste ohne Krankheitswert und auch woran ich das erkennen kann und meinte nur, nächstes Mal soll ich den Arzt einfach auslachen.

2008 kam es nochmal vor ... da meinte der Arzt zum Glück, das macht in der Regel keine Beschwerden. Trotzdem soll ich seit dem regelmässig zur Kontrolle kommen. Ein Kommentar, den ich dazu gehört habe, war: Wenn man einmal in den Fängen der Ärzte ist ... Sorgen habe ich mir deswegen noch nie gemacht.

Zitat
Siobhan

ist dann schon merkwürdig das ein Fachfremder Arzt einem Ratschläge gibt was man besser machen sollte, aber scheint heut zu tage " normal " zu sein!!


... es ist traurig ...

Man könnte auch über eine manuelle Untersuchung sehr viel heraus finden, aber die wird wohl zu schlecht bezahlt. Es ist richtig, bildgebende Diagnostik birgt Gefahren... die relativ schlechten Erfolge bei Bandscheiben-OP´s werden ja damit begründet, dass die BSV´s meistens gar nicht für die Beschwerden verantwortlich sind. Aber die Überprüfung, ob Befund und Beschwerden zusammen passen, sollte die Aufgabe des Arztes sein und eine anständige Diagnostik ist Voraussetzung für eine gute Therapie.

LG,

Siobhan wink.gif
badfirst
Hallo Rückeningenieur!

für mich an dieser Aufklärung ist es nur zu Wissen wodurch die Schmerzen zustande kommen, den Rest der festgestellt wird ist mir im Endeffekt ziemlich egal, wie zB das ich unter Umständen Morbus Scheuermann habe oder sonstiges, wenn ich mir vorstelle das ich 6 verschiedene Ärzte jetzt wegen einem Prob besucht habe, und jeder hat eine andere Diagnose gestellt, und hat mich mit seiner Behandlung " geärgert " frage ich mich ob das der Sinn ist weshalb man keine Überweisung zum MRT ausstellen soll, ich denke das für die Krankenkasse diese Behandlungen der Ärzte teurer war, als man direkt nach dem Prob gesucht hätte.

Nocebo-Effekt hört sich ziemlich abwertend an, genau wie Hypochonder!!Aber hast schon recht, den Gedanken habe ich dann auch schon bekommen, da ich dann schon Panik habe das ich mir das wirklich nur einbilde, wenn ich die Schmerzen nicht nur bei bestimmten Bewegungen bekomme würde!!Im allgemeine muss ich noch dazu sagen das ich bis heute meinen Körper eher als unbegrenzt nutzbar halte, was sich selbst nach meinen BSV nicht geändert hat!

Im allgemeinen wenn es über die Kompetenz der Ärzte geht, und sie nicht weiter Wissen ist die Psychosomatik dran Schuld, das habe ich in meinem " Beruf " sehr oft gemerkt, und erst nach mehrmaliger nachfrage haben die Ärzte Versucht, dem Prob auf dem Grund zu gehen und dem Pat zu helfen!

Hallo Siobhan!

die Aufgabe des Arztes, wenn man sich dann sicher und gut aufgehoben fühlt bei dem Arzt!! ;-) Und da es schwer ist einen guten zu finden hinterfragt man im Zweifelsfall, was aber dann nicht als gut empfunden wird!!

Wie hat es mein Hausarzt so schön formuliert, jeder Arzt hat zwar eine andere Diagnose gestellt, trotzdem nach deren eigenen Ansicht mich richtig behandelt, also kann man denen keine Vorwürfe machen, ich glaube ich wäre lieber Arzt geworden, wenn ich was in meinem Beruf falsch gemacht hätte und zB einen Krankenwagen gerufen obwohl das vielleicht nicht notwendig war, hätte ich einen Einlauf bekommen und dürfte die Kosten dafür übernehmen!!

LG badfirst
siobhan
Hallo zusammen,

ich berichte einfach mal von meinen Erfahrungen ...

Nachdem ich 2 * zur Diagnostik im Krankenhaus war und 5 Arbeitsversuche gestartet habe, war ich 2005 (nach einem Jahr) in einer Zwickmühle. Einerseits war ich lt. Ärzten gesund und meine Beschwerden bildete ich mir ja nur ein, andererseits bin ich beim arbeiten regelmässig zusammen gebrochen, obwohl mir die Arbeit Freude bereitete.

Dann bin ich über einen Physiotherapeuten an einen BWS-Spezialisten geraten. Erst danach wurde mir klar, wieso ich diese Beschwerden hatte. Es war ein BSV und eine Instabilität, dazu kam, dass genau an dieser Stelle das Diaphragma ansetzte. Leider schrieb dieser Arzt in seinem Bericht von einem partiell verkalkten NPP Th11/12 (im späteren OP-Bericht las ich, das Bandscheibengewebe zeigt sich erstaunlich matschig degeneriert) und schloss eine radikuläre Symptomatik aus, ohne dies zu untersuchen und trotz folgender radiologischen Beurteilung. ... mediodorsaler Prolaps mit Wurzelirritation Th12 bds.

Die Folge war, die KK lehnte die Kostenübernahme für die geplante OP (endoskopische Stabilisierung) ab, da die med. Notwendigkeit fehlte .(es bestehe ja eine Stabilisierung durch die Verkalkung des Bandscheibenmateriales und eine radikuläre Symptomatik wurde ausgeschlossen).

So bin ich ein weiteres Jahr um her geirrt, verzweifelte immer mehr, bis ich 2006 endlich operiert wurde. Trotz dem bei der OP etwas schief gegangen ist, waren die Beschwerden, wg. denen ich operiert wurde sofort weg. D.h. das tiefe Atmen musste ich erst wieder lernen, aber es ging und es war ein richtig befreiendes Gefühl, vorher war ich nur ein halber Mensch. Auch Rückenschmerzen hatte ich anfangs nicht mehr, ich konnte nur nicht weit laufen und bekam Beschwerden re. Unterbauch / Leiste.

Leider ging dann durch die Folgen der misslungenen OP der Kampf von vorne los, aber seit dem habe ich mir geschworen, kein Arzt wird mich mehr dazu bringen, an mir selber zu zweifeln ... aber ich ziehe immer alle Möglichkeiten in Betracht und ich weiß, irgendwann finde ich einen Weg, der mich aus diesen Schlamassel heraus führt.

Natürlich sollte man nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen und es müssen nicht sofort sehr kostspielige Untersuchungen durchgeführt werden, viele Beschwerden gehen auch von alleine weg, aber hier lese ich sehr häufig, wie wir Bandis hin- und her geschubst werden und z.B eine Radikulopathie oder eine Spinalkanalstenose oder ... wird sich niemand weg denken können und lange Schonhaltungen und Fehlbelastungen ziehen oft einen langen Rattenschwanz nach sich ...

LG,

Siobhan wink.gif
badfirst
Hallo Siobhan!!

Misslungener OP? das habe ich in der Reha auch vernommen von vielen in der Reha in der ich war, und die hatten dann auch mit Narbengewebe und anderen Beschwerden zu Kämpfen, drum solange ich keine Probleme bei meiner Ausfuhr habe oder anderes werde ich keine OP machen lassen!!

Die zweifel werden einem ja richtig bei manchen Ärzten eingeredet, die Ärzte haben ja nicht die Beschwerden, und da ist es ziemlich einfach zu sagen das man ja nichts hat, und ohne differenzial Diagnostik ist es einfach zu sagen man hat nichts !!

LG badfirst
siobhan
Hallo badfirst,

naja, für mich war die Operation schon der richtige Weg (und seit dem habe ich diese Atemprobs ja auch nicht mehr) und dem Risiko war ich mir durchaus bewußt. Kann mir schon vorstellen, dass wenn ein Cage beim Einschlagen an dieser Stelle bricht, den Ärzten während der weiteren OP die Hände zittern und wir können froh sein, dass es Ärzte gibt, die solche OP´s durchführen. Wünschen würde ich mir nur gerne mehr Ehrlichkeit von den Ärzten, dann hätte ich (wie viele andere auch) es wesentlich leichter.

Zitat
Die zweifel werden einem ja richtig bei manchen Ärzten eingeredet, die Ärzte haben ja nicht die Beschwerden


Als ich das las, mußte ich daran denken: hatte vor kurzem Antibiotika verordnet bekommen und konnte deswegen ein anderes Medikament nicht nehmen. Auf meine Frage, was ich dann machen sollte, kam die Antwort, "lassen Sie es einfach weg". Na klasse, damit waren schon wieder Probleme vorprogrammiert, denn würde es mir durch das Medikament nicht besser gehen, würde ich es auch nicht nehmen ... hallo frage.gif

Wie dem auch sei, Dir wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg, dass Du mit der Diagnostik weiter kommst und schnelle Abhilfe Deiner Beschwerden!

LG,

Siobhan wink.gif
badfirst
Hallo Siobhan!!

Naja mit den Ärzten und Ehrlichkeit ist dann so meiner Ansicht nach eine Sache für sich, aber mal ganz ehrlich, es gibt kaum jemand der derne ein Fehler zugibt, und man weiss ja was dem jenigen blühen kann wenn man zu ehrlich ist, und das grade als Arzt!!

Logik die man nicht verstehen muss, was bleibt dem Arzt auch anderes auch übrig einem die Entscheidung selber zu geben, und so eine Aussage zu machen wonach man selber entscheidet welches Medi man für sinnvoller hält, naja andernfalls müßten die ja versuchen ein Präparat zu finden was mit dem anderen verträglich ist, und bei der Vielzahl der Medis gar nicht mal so einfach, aber dafür haben sie den Beruf eigentlich gelernt!

Danke für die Wünsche, und LG

badfirst
badfirst
Hallo zusammen!!

Was lange dauert bringt endlich Gewissheit, und das was ich vor 2 Jahren schon vermutet habe ist eingetroffen!!

War heute bei dem MRT, die Diagnose:

1. Ausgeprägter links dorsolateraler und teils intraforaminaler Diskusprolaps BWK 8/9 mit wurzelkompression D 8 links
2. Osteochondrose BWK 7/8 und 8/9

Nun bin ich besitzer 2er Bandscheibenvorfälle, worüber ich mich teilweise " freue " die Gewissheit zu haben kein Hypochonder zu sein, wie es die Ärzte angedeutet haben, aber auch mit Zwiespältiger Erkenntnis das es nicht grade von Vorteil meiner Beruflichen laufbahn ist!

Ich habe mal das MRT Bild vom BSV hier eingestellt, da ich ja auch noch beschwerden mit dem HWS bereich habe, und mir eine stelle am c6 c7 bedenken gibt, ich hoffe ja nicht das es noch einer ist, zuviel des guten ist nicht wirklich vom Vorteil!! :-/

Schöne Grüße badfirst
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