der ersten Bemerkung kann man nur beipflichten. Das Dilemma scheint tatsächlich mehr in der Komplexität der Wirbelsäule bzw. der vielfachen, möglichen Schmerzentstehungpunkte als in der Inkompetenz der "Fachleute" zu liegen. Darum sollte man eigentlich gerade bei solchen Dokters vorsichtig sein, die einem Schmerzfreiheit nach ihrer Behandlung versprechen.
zu 2. Was ist denn eine meßbare Beeinträchtigung (elektrophysiologisch? also Nervenleitgeschwindigkeiten usw. verändert?) und was ist eine Eindellung? Wenn das Rückenmark tatsächlich eingedellt ist, dann wird man sich mit einer Op-Empfehlung ziemlich leicht tun (Allerdings; in der LWS ist kein Rückenmark mehr in der Wirbelsäule, das endet in etwa in Höhe LWK 1, sollte also der Duralschlauch, bzw. Nervenschlauch etwas eingedellt sein, muss das überhaupt keine Beschwerden machen und muss demnach auch nicht behandelt werden)
Das fatale der Erkrankung lumbale Spinalkanalstenose ist, daß sehr häufig weder was gemessen werden kann (EMG, NLG), noch bei der klinischen Untersuchungen ein krankhafter Befund erhoben wird. Typischerweise haben die daran Leidenden erst nach Belastung Beschwerden, eine schmerzhafte Verkürzung der Gehstrecke, dann womöglich auch Taubheit und Schweregefühl, manchmal sogar flüchtige Lähmungen der Beine. Im Anfangsstadium gehen alle diese Beschwerden nach kurzem Hinsetzen oder nach vorne Beugen wieder weg.
Eine lumbale Spinalkanalstenose wird leider häufig nicht richtig erkannt, und wenn, dann gibt es tatsächlich immer noch viele Ärzte (auch Orthopäden

), die ihren Patienten einreden, man könne da nichts dran machen!
Da die Stenose pathophysiologisch von einem instabilen Segment der LWS ausgeht (der Körper versucht sozusagen die Instabilität durch vermehrten knöchernen und Bänderanbau zu kompensieren, wodurch es dann zu der Enge kommt), vertreten viele (auch Neurochirurgen

) die These, daß eine operative Entlastung der Stenose eine gleichzeitige Versteifung nach sich ziehen sollte. Ich habe das anders gelernt und sehe es häufig ohne Versteifung, würde mich so auch nur als allerletzte Option operieren lassen.
Und noch ein Nachtrag zum Hospital in Herne. Obwohl ich nicht erst seit gestern meinen Beruf ausübe, habe ich bis vor kurzem rein gar nichts über dieses Haus gehört, weder im guten noch im schlechten. Interessanterweise habe ich aber unlängst einen armen Kerl gesehen der dort zweimal stationär war. Jetzt hatte ich seine ganze Leidensgeschichte aufgeschrieben aber dann habe ich es doch lieber gelöscht.
Weitere Details gibts nicht, es gibt ja die ärztliche Schweigepflicht und wahrscheinlich gilt die auch/erst recht, wenn's um den eigenen Berufsstand geht.
Und ob's durch weglassen weniger glaubwürdig wird und nach Schlammschlacht aussieht, ist mir sowas von egal ...
Fazit: Obacht, wen man an sich dranläßt.
Grüße an die Streithähne
ischias