Hallo Caipi,
Blutproben können einen Aufschluss über eine Entzündung geben, aber nicht über erbliche Bindegewebserkrankungen (außer per Genanalyse - aber auch das hilft nur begrenzt, da noch nicht bei allen Erkrankungen die beteiligten Gene bekannt sind).
Ich musste erst einmal googeln, was eine Tornwaldt-Zyste ist. Hm. Google sagt, dass das in den allermeisten Fällen keine Symptome macht. Aber von der Lage her ist das nicht allzu weit entfernt von dem oberen Rückenmark der HWS, wenn ich das richtig verstehe. Magst Du mal ein Bild hier reinstellen vom MRT der HWS, das seitlich aufgenommen ist und wo der Dens (odontoid process) zu sehen ist? Ein Beispielbild findest Du hier:
MRT HWS BeispielbildIn diesem Bereich des Übergangs zwischen Rückenmark und Hirnstamm können durchaus neurovegetative Regulationsstörungen (Herzstolperer, Blutdruckfehlregulierungen, Magen-Darm-Probleme, Fehleinstellungen der Pupillengröße, Schwindel, Stressgefühl), Klossgefühle im Hals, Atemprobleme, Taubheit am Hinterkopf (und anderen Körperbereichen), Nackenverspannungen und migräneartige Beschwerden ausgelöst werden. Nicht, dass die Zyste da vielleicht irgendwo drauf drückt?!? Ich habe aber keinen Fall gefunden, in dem so etwas beschrieben wurde; ich weiss nicht, ob das möglich wäre.
Es gibt in Mainz ein Zentrum für seltene neurologische Erkrankungen. Vielleicht wäre das eine mögliche Anlaufstelle, in Rücksprache mit Deinem Arzt.
http://www.unimedizin-mainz.de/zsen/fuer-p...uebersicht.htmlAnsonsten würde ich Dir vielleicht wirklich raten, Dich an einen der Ärzte, die sich mit Chiari-Malformation auskennen, zu wenden. Nicht, dass ich denke, dass das bei Dir vorliegen würde - aber diese Ärzte müssten Erfahrung damit haben, welche Symptome in diesem Bereich auftreten können, und sie müssten Erfahrung mit schwierigeren Fällen haben, in denen gut abgewogen werden muss, woher die Symptome kommen und wie man am besten vorgeht. Denn grade in Kombination mit der Zyste klingt das nicht nach einem Standard-Fall, mit dem jeder Arzt um die Ecke weiterhelfen kann.
Vielleicht findest Du auch hier noch Ärzte:
Link Chiari und Syringomyelie-SelbsthilfeIch kenne keinen dieser Ärzte persönlich, und wie gesagt würde ich auch nicht davon ausgehen, dass so etwas bei Dir vorliegt. Aber Chiari und Syringomyelie sind sehr komplexe Erkrankungen, die an ähnlicher Stelle ähnliche Probleme machen können - daher denke ich, dass diese Ärzte vielleicht hilfreich sein könnten.
Insgesamt wäre mein Tipp: Höre gut auf Deinen Körper, was Dir gut tut und was nicht. Grade bei so ungewöhnlichen Fällen ist es wichtig, das zu tun, weil es nicht einfach werden wird, Ärzte zu finden, die mit einem Fall wie Deinem Erfahrung haben. Vielleicht hilft es Dir, einmal zu dokumentieren, wann Du was machst und wann welche Symptome auftreten. Wann geht es Dir besser, wann schlechter? Versuche, Situationen zu vermeiden, die die Symptome, die ich oben aufgezählt habe, triggern. Mit dehnen wäre ich auch ganz vorsichtig, das würde ich eher nicht machen, auch keine Manipulation am Atlas (ganz besonders nicht mit der Zyste).
Du kannst versuchen, ob Dir Bewegung im Wasser gut tut: Wenn Brustschwimmen, dann nur mit Abtauchen (nicht den Kopf in den Nacken legen), ansonsten Rückenschwimmen. Vielleicht ist auch Bewegungsbad gut für Dich. Außerdem gibt es Ganzkörper-Isometrieübungen und Übungen nach Brunkow, die ich zum Teil hilfreich finde.
Für eine bessere Kopf- und Nackenhaltung am Rechner habe ich einmal den Tipp gehört, einen leeren Post-it-Zettel in die Ecke zu kleben. Jedes Mal, wenn einem der Zettel auffällt, soll man den Zeigefinger sanft ans Kinn legen und sanft den Kopf am Kinn nach hinten schieben, um so die Fehlhaltung zu korrigieren.
Habe ich schon geschrieben, dass ich selber Patient bin und keinen medizinischen Hintergrund habe? Das, was ich schreibe, sind meine persönlichen Gedanken. Bitte prüfe sie selber und sieh sie als Anregungen.
Alles Gute Dir!
odysseus