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Komplette Version Mission Impossible?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Schrenz
Au, man... Tut mir echt leid, dass du keine Antworten findest! Deine Situation ist nach solch einem Leidensweg so nachvollziehbar ... Sorry, hatte nicht mehr auf dem Schirm, was du eingangs im Einzelnen alles geschrieben hattest. War ja wie geschrieben ein Gedankenblitz.

Echt kacke, dass chronische Beschwerden irgendwann auf die Psyche schlagen. Da können hier wahrscheinlich sehr, sehr viele ihre eigenen Lieder drüber singen. Insbesondere der unklare Befund muss ja dann wie eine Tonnenlast auf dich wirken ...
odysseus
Hallo Haribo,

nein, ich meinte ein Bild, das von der Seite aufgenommen ist, aber den Dens Axis komplett zeigt. Bei dem Link unten kannst Du durch die einzelnen Schnitte scrollen. Ich meine den Schnitt, bei dem die Wirbel C1 bis T3 durchnummeriert sind und als drittes links oben "odontoid process (dens)" steht.

Sagittale Aufnahmen HWS

Instabilitäten im Bereich C0-C2 sind sehr schwierig zu diagnostizieren. Dieser Bereich ist biomechanisch sehr komplex; Instabilitäten können in verschiedenen Bereichen und in verschiedene Richtungen auftreten. Das alles ist noch lange nicht so gut erforscht, wie es notwendig wäre. Dementsprechend wird da teilweise lange etwas übersehen.

Du suchst Querdenker. Mein Querdenker-Rat wäre: Denke generell in Richtung Rückenmark und halte Dich nicht am Bandscheibenvorfall fest. Alles, was auf oder oberhalb der Läsionshöhe liegt, kann für die Beschwerden verantwortlich sein, wenn das Rückenmark betroffen ist. Bandscheibenvorfälle sind relativ leicht zu diagnostizieren; viel schwieriger sieht es bei Instabilitäten aus.

Außerdem kann nicht nur Kompression Symptome im Bereich des Rückenmarks verursachen, sondern auch Verletzungen durch Distorsion oder Dehnung sind möglich (in dem Fall auch oberhalb der betroffenen Etage). Es gibt zum Beispiel eine Publikation dazu, dass ein abgeflachter Klivus-Kanal-Winkel (clivoaxialer Winkel), der auch als Zeichen einer Instabilität C0/C1 gesehen wird, zu solch einer Dehnungsverletzung führen kann.

Ich könnte Dir einen Link zur Publikation schicken, wenn Du magst. Das ist aber auf englisch.

Hast Du denn ein Gefühl der Instabilität, oder Probleme den Kopf zu halten?
Wie sieht es mir Fehlregulationen von Blutdruck, Herzschlag, Schwitzen, Magen-Darm aus?
Hast Du auch Symptome, die das Sehen oder Hören betreffen?
Wie sieht es mit der Atmung aus?
Verschluckst Du Dich öfters?

Viele Grüße,
odysseus (und ja, auch bei mir ist der Name Programm... aber es ist Land in Sicht)
Haribo
Danke für das Mitgefühl.

Ich will konstruktiv und objektiv bleiben. Das Forum und seine User glänzen durch Hilfsbereitschaft, gesammelte Erfahrung und angeeignetes Spezialwissen. Das finde ich großartig.

@odysseus

Ja, solche Aufnahmen existieren.

Ich hatte eine Upright-MRT Untersuchung für den Dens Axis vornehmen lassen: Wurde als unauffällig befunden.

Danke für deine Empfehlung! Kannst auch den Link gern schicken.

Zu deinen Fragen:

"Hast Du denn ein Gefühl der Instabilität, oder Probleme den Kopf zu halten?"

Im Moment ja, Kopfhalten macht Probleme. Vorm Rezidiv keine Schmerzen in HWS oder Kopf.

"Wie sieht es mir Fehlregulationen von Blutdruck, Herzschlag, Schwitzen, Magen-Darm aus?"

Schwitzen normal
Magen-Darm normal
Ruhepuls normal
Aber: Blutdruck und Puls schnellt bei Belastung hoch, viel höher als sonst, das war nach ersten BSV schon auffällig und hat sich auch durch Ausdauertraining / Radfahren nicht gebessert


"Hast Du auch Symptome, die das Sehen oder Hören betreffen?"

Sehen nicht verschlechtert

Hören ja: Seit erstem Vorfall bei bestimmten Körperhaltungen, Bewegungen bzw. Geräusch im rechten Ohr: Klingt so als entweicht Luft aus einem Ventil. Wie wenn du eine Luftmatratze ablässt und draufdrückst um die letzte Luft noch rauszupresen.


"Wie sieht es mit der Atmung aus?"

Definitiv kurzatmiger geworden nach erstem BSV. Im Alltag bei Treppensteigen, Laufen oder Radfahren spürbar.


"Verschluckst Du Dich öfters?"

Nein.


Wie finde ich einen Querdenker?

In wie weit spielt das Rückenmark bei deiner eigenen Symtomatik eine Rolle?

Wie hast du Hilfe gefunden?


LG
odysseus
Hallo Haribo,

hier ist der Link:

Publikation

Der Blutdruck kann bei Schmerzen in die Höhe gehen. Dies ist aber auch bei Rückenmarksverletzungen im Rahmen von autonomer Dysreflexie bekannt und bei Raumkonflikten auf Höhe des Hirnstamms. Das Symptom kann also verschiedene Ursachen haben. Gehen Blutdruck und Puls auch schon beim Stehen in die Höhe? Falls ja, könnte das Thema POTS (posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom) für Dich interessant sein. Damit beschäftigt sich zum Beispiel die ANS-Ambulanz an der Uniklinik Aachen:

ANS-Ambulanz

Kurzatmigkeit kann natürlich auch verschiedene Ursachen haben. Das Zwerchfell wird von dem Bereich C5 an aufwärts innerviert, wenn ich das richtig im Kopf habe. Den Eindruck, dass Du vergisst zu atmen oder nachts aufwachst mit dem Gefühl, nicht genug Luft bekommen zu haben, hast Du nicht, oder? Das wäre nämlich noch mal höher angesiedelt.

Zu Deinem Symptom in Sachen Ohr: Ist das auf beiden Seiten oder auf einer? Hast/hattest Du irgendwann das Gefühl, dass eine klare Flüssigkeit aus Deinem Ohr oder Deiner Nase austritt?

Die letzte Frage schreibe ich rein aus Neugierde, weil ich ein ähnliches Symptom kenne, dazu aber bisher noch keine Antwort habe.

Auch ich habe inzwischen ein mildes Hemisyndrom, das sich bei mir mit einer Gangstörung und cloniformen Bewegungsstörungen äußert. Die Symptomatik weist darauf hin, dass meine Symptome eine zentrale Ursache haben (Rückenmark oder Hirn). Ich nehme als Auslöser eine Instabilität der oberen HWS wahr; dies wurde lange Zeit nicht erkannt. Die in der Publikation empfohlenen Messungen sind bei mir auffällig.

Instabilitäten in diesem Bereich werden häufig übersehen, vor allem, wenn kein Unfall direkt vorhergegangen ist. Dabei kann es auch andere Ursachen geben, zum Beispiel hypermobile Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos Syndrom.

Querdenker findet man vor allem unter Ärzten, die wissenschaftlich tätig sind und selber publizieren, und/oder die auf seltene Erkrankungen spezialisiert sind. Ich finde, es ist wichtig, dass man sein Gesundheitsmanagement selber in die Hand nimmt, wie Du es ja auch machst.

Viele Grüße,
odysseus
milka135
Hallo Haribo,
hierzu:
Zitat (Haribo @ )
Eine Rückenmarksbeteiligung ist auf den diversen HWS MRTs (angeblich) nie zu sehen gewesen


Ich sehe auf den Bildern auch NICHT, dass dein Rückenmark gedrückt wird!

Liebe Grüße,
Milka
Haribo
Zitat (milka135 @ )


Ich sehe auf den Bildern auch NICHT, dass dein Rückenmark gedrückt wird!



Danke für deine freundliche Nachricht und fürs Anschauen.

Mit den Bildern allein komme ich in der Frage nicht weiter. Es sind sehr viele MRTs mittlerweile und ich war bei sehr guten Ärzten (die ja auch nichts dafür können, dass die Sachlage so schwer zu ergründen ist)

Zitat (odysseus @ )


Den Eindruck, dass Du vergisst zu atmen oder nachts aufwachst mit dem Gefühl, nicht genug Luft bekommen zu haben, hast Du nicht, oder?

Zu Deinem Symptom in Sachen Ohr: Ist das auf beiden Seiten oder auf einer? Hast/hattest Du irgendwann das Gefühl, dass eine klare Flüssigkeit aus Deinem Ohr oder Deiner Nase austritt?

Die letzte Frage schreibe ich rein aus Neugierde, weil ich ein ähnliches Symptom kenne, dazu aber bisher noch keine Antwort habe.

Querdenker findet man vor allem unter Ärzten, die wissenschaftlich tätig sind und selber publizieren, und/oder die auf seltene Erkrankungen spezialisiert sind. Ich finde, es ist wichtig, dass man sein Gesundheitsmanagement selber in die Hand nimmt, wie Du es ja auch machst.


Vielen Dank für die Links und deine interessanten Ausführungen!

Nein, ich bekomme gut Luft. Auch Nachts keine Probleme.

Das Geräusch ist stets im rechten Ohr.

Gefühlten Flüssigkeitsaustritt aus Ohr oder Nase habe ich nicht.

Frage: Mit welcher Klinik/Forschungseinrichtung arbeitest du in deinem Fall im Moment zusammen?

LG
Der Jens 1969
Hallo Haribo,
ich mach jetzt mal den Tauchsieder und häng mich mal hier rein.

Das Thema Bluthochdruck, Kreislauf und Kurzatmigkeit hatte ich auch. Mit Hatte meine ich, das das seit der Atlaskorrektur weg ist. Ich hatte in Ruhe Blutdruck 160/100 Puls 70 und in Bewegung ohne Anstrengung gerne auch mal 220. Treppensteigen war eine Zumutung. Eine Woche nachdem der Atlas seine eigentliche Position eingenommen hat, habe ich die Blutdruckmedi´s abgesetzt, weil ich total schlaff und müde war. Alles in Absprache mit dem HA.

Vielleicht kannst du ja mit Prof.Dr. Schäfer mal Kontakt aufnehmen. Der hat schon vielen geholfen. Der sitzt in Marburg, also nur 3o km weg von mir.
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_zuk/27241.html

VLG und immer Kopf hoch, Jens

P.S. Ohrgeräusche hab ich auch. Vermutlich hängen die mit dem Atlas-Schiefstand zusammen. Da ich aber schon über Jahre Probleme habe, gehen die wohl nicht mehr weg. Ich hab dadurch psychische Probleme (Diagnose: chronisch dekompensierter Tinnitus) und bin auch deswegen in Behandlung. Wegen meiner Hochtonschwerhörigkeit trage ich Hörgeräte mit Noiserfunktion, die mir den Alltag ein wenig angenehmer machen.
Haribo
@Der Jens 1969

Danke für deine freundliche Nachricht und dein interessantes Feedback!

Wie hat sich die Situation insgesamt bei dir entwickelt?

Wie lang hast auf dein Termin in Marburg gewartet?

LG

----

Update

Hatte gestern und heute manuelle Therapie an der HWS, das hatte und hat leider negative Folgen:

Rechtes Bein schwächer geworden. Kopfschmerzen.

Kurzzeitig: Muskelzucken im rechten Oberschenkel und Po, Kribbeln in Ferse.

Wie kann das sein?
odysseus
Hallo Haribo,

auch ich vertrage manuelle Therapie nicht. Genau genommen sind mir nach manueller Therapie erstmals die Beine eingeknickt, und auch die längste Phase mit Kloni war nach manueller Therapie.

Meine Hypothesen dazu (ohne vom Fach zu sein):

a) durch die Muskelentspannung wird eine bestehende Instabilität weniger ausgeglichen

b) durch Positionsveränderung der Wirbel, Zug an den Faszien etc. kommt es zu einer Beeinträchtigung des Rückenmarks (Tangierung/Kompression/Distorsion), der Gefäße oder des Liquorflusses.

Wenn wie in Deinem Fall nur eine Seite betroffen ist bzw. ein Bein, dann würde ich persönlich am ehesten das Rückenmark verdächtigen. Aber wie gesagt, ich bin auch Laie, das ist nur meine persönliche Einschätzung.

Viele Grüße,
odysseus
Der Jens 1969
Hallo Haribo, wink.gif

Zitat
Wie hat sich die Situation insgesamt bei dir entwickelt?


Also, ich hatte bisher 18 mal manuelle Therapie. Dadurch ist mein Atlas-schiefstand behoben, den vorher keiner gesehen hat. Das Kribbeln in der rechten Hand, die Schmerzen im Oberarm sind noch da, aber nicht mehr so schlimm. Ich war am Mittwoch, also vorgestern beim Orthopäden, der überwies mich zum Neurologen, der mich gestern dazwischen geschoben hat. Dieser überwies mich schliesslich zum Neurochirurg wegen einer Zweitmeinung und machte dort gleich einen Termin für mich, den ich schon am Montag habe. Und ich bin Kassenpatient!

Zitat
Wie lang hast auf dein Termin in Marburg gewartet?


Ich hoffe du meinst nicht bei Herrn Schäfer, da war ich nicht. Meine Symptomatik war ja relativ klar. Aber da bei dir so viel auf einmal ist und noch keiner so richtig durchblickt wollte ich den Tip nicht verschweigen. Vor allem brauchst du dort nicht gleich vorstellig werden, du kannst alle Befunde erstmal per Mail oder Post schicken.
In der Hessenschau war mal eine Reportage über das Team. Die betrachten alles aus einem anderen Blickwinkel.

VLG und Kopf hoch, Jens zwinker.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter