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Komplette Version Übersetzung Befund - bitte um eure Hilfe

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Jorinde
Hallo und guten Abend;

zu deinem Befund:


Steilstellung. -meint, dass deine Wirbelsäule nicht die "normale" Krümmung hat, sondern etwas steiler steht. Das ist nicht krankhaft, sondern einfach bei dir so und bedeutet erst mal gar nichts.

Keine Gefügestellung. Chondrose Lwk5/Swk1. Chondrose ist eine Veränderung der Wirbelkörper, die meist die Folge von Entzündungen ist (wie ein BSV sie auslösen kann- nicht zwingend muss!) Diese Veränderungen finden sich an der Unterseite des 5. LWK und an der Oberseite des 1. Sakralwirbels (das ist das Kreuzbeindreieck)

In diesem Segment nach kaudal (- kaudal heißt wörtlich "schwanzwärts" - also nach unten hin umgeschlagen
umgeschlagener) medianer (-mittig)
Prolaps (-Vorfall)
um 6mm mit Pellotierung (- Eindellung)
des Duralsackes (- Das Rückenmark ist in einer Hülle aus Häuten, diese heißen Dura .....Duralsack ist also diese sackartige Hülle um das Rückenmark drum herum.)

und geringgradiger Spinalstenose. (- Stenose ist wörtlich eine Engstelle. Das bedeutet auch erst mal nichts Schlimmes. Normalerweise ist der Spinalkanal etwa 12 mm im Durchmesser. Bei manchen Menschen anlagemäßig aber geringer. Auch das wäre normal. Wenn er bei dir etwas eingeengt ist, die Nerven aber noch genügend Platz haben, stellt das keine OP- Indikation dar. Ist das aber der Auslöser für deine SChmerzen, kann man den Kanal auffräsen.)

In diesem Segment hypertrophe (- hyper....zu viel; troph...beschreibt die Spannung eines Gewebes)
Facettenarthrose (- Facetten sind die kleinen Gelenke zwischen den Querfortsätzen der Wirbelkörper, Arthrose ist salopp Abnutzung/ Verschleiß) mit mäßiger Foraminalstenose (-Foramen sind die "Löcher" an den Nervenaustrittsstellen, also da, wo die Nerven das Rückenmark verlassen und in den Körper gehen. Foramen bedeutet eig. wörtlich "Fenster oder Öffnung") bds.
In den übrigen Segmenten regelrechtes Signal (-also nichts krankhaftes) der Bandscheiben. Kein Prolaps. Spinalkanal und Neuroforamen regelrecht.

Geringe Facettengelenksergüsse (-wie in jedem anderen Gelenk des Körpers auch gibt es auch in den kleinen Facettengelenken Flüssigkeitsansammlungen.) LWK3 bis 5 bds. im Sinne der aktivierten Facettenarthrose. (Im Momement hast du gerade akute Entzündungen der Facettengelenke in den Etagen L3-L5)
Regelrechter Stand des Conus medullaris. (-wörtlich "Markkegel" in Höhe des 1. Lendenwirbels heißt das dünner werdenden Rückenmark so.)
Unauffälliges Knochenmarksignal (Knochenmark ok, also keine krankhafte Veränderung wie z.B. Zysten oder Tumore)
im Bereich der LWS als auch nahe der ISG- Fugen (Iliosakral-Fuge= Kreuzbein- Darmbein-Fuge; Verbindung zwischen Beckenknochen und Kreuzbein). Kein Harnstau.


Beurteilung :
Nach kaudal umgeschlagener medianer Prolaps Lwk5 /Swk1 mit Duralsackpellotierung.
(- Nach unten umgeschlagener mittiger Vorfall zwischen LWK 5 und SWK 1 mit Eindellung der Hauthülle.)

Anmerkung: Facettenarthrosen können echt fies sein und nachhaltig verärgern. Aber man kann mit einer Infiltration (meist unter Rö oder CT- Kontrolle) meist schnell Linderung bekommen. Die Spritzen sind nicht schön, aber wirkungsvoll. Verwendet wird ein lokal wirkendes Betäubungsmittel und Cortison. Würde ich nur jemanden machen lassen, der weiß, was er tut. Gute NCH...
Du hast offenbar beides: Die Arthrose und den Vorfall. Ob dir da eine Infiltration allein hilft, kannst du ausprobieren. Wenn du Ausfälle hast (Störungen der Blasen/ Darmfunktion, eingeschlafenes Bein/ Beine, Lähmungserscheinungen (schlappes Bein), wenn Zehenspitzenstand oder Fersenstand nicht mehr funktionieren wären das Indikationen für eine zeitnahe!!!! OP. Je länger ein Nerv geschädigt ist, desto schlechter die Reha- Prognose!

Gute BEsserung!

Nele

Andre63
Hallo,

Zitat
wenn Zehenspitzenstand oder Fersenstand nicht mehr funktionieren wären das Indikationen für eine zeitnahe!!!! OP


In Sachen Blase/Darm stimme ich Dir zu, Jorinde, das wär ein Notfall und deshalb muss möglichst schnell operiert werden. Bei Paresen hat man zwar nicht alle Zeit der Welt, sollte aber zunächst konservativ probieren. Nicht immer ist's nach der OP ganz toll, und wir lesen hier immer wieder von Wiederholungs-OPs und Mitgliedern, die im Nachhinein die OP bereut haben.

Zitat
Mein orthopäde erkannte kraftverlust im rechten Bein genauso wie mir das schon lange bewusst geworden ist.
Auch allgemein bin ich kraftlos in den Beinen das merke ich wenn ich zb in.die hocke gehe und nur schwer hochkomme.


Wie lange besteht der Kraftverlust bereits?

Gruß

Andre
ChEcKaLiNe
Der Kraftverlust besteht schon paar Monate. Hab mich damit schon abgefunden.
Lg
Andre63
Hallo, ChEcKaLiNe,

weiß der Orthopäde das??? Das ist ein Fall für den NC! Da ist es angeraten, schleunigst da einen Termin zu machen! Bis was passiert, vergehen sowieso noch einige Tage.

Gruß

Andre
ChEcKaLiNe
Hallo
Was genau macht dann der neurochirurg?
Ja es weiß der Orthopäde und auch die Ärztin aus der Neurologie. Die will aber alles auf meine Bandscheibe schieben.
Ich persönlich bin der Meinung das mit den Nerven und evtl Muskeln nicht in ordnung ist.

Lg
Sabine1968
Hallo,
Der Neurochirurg sieht sich die Bilder genau an und beurteilt, ob ggf. Eine Operation helfen kann oder aber er schlägt andere Wege vor. Man muss auch keine Angst haben, ich war jüngst bei zwei unterschiedlichen, beide operieren selber und beide haben geurteilt, dass keine OP notwendig ist. Mir ist aber meine Situation endlich vernünftig erklärt worden, aus dem Orthopäden war da nichts raus zu bekommen, ausser dass ich abwarten soll.

LG

Sabine
ChEcKaLiNe
Hallo
Und was kam da bei dir so raus?

Musste gerade feststellen das meine Zehen.außen taub sind. Mir ist das noch nie aufgefallen. Dachte erst sind nur eingeschlafen aber nein. Es bleibt. Habe es getestet mit meinen kalten Händen und da merke ich die Kälte nicht. Bin mit etwas spitzen entlang und es müsste krabbeln aber auch nicht. Hab ich das verdrängt....
Ich weiss ni was mit meinen Körper los ist.
Sabine1968
Hallo,

Bei mir kam raus dass alles nicht so schlimm sein soll. Der Vorfall ist eben noch weich und bewegt sich und ärgert den Nerv, der den Arm versorgt. Auch der Arm hat ab und zu taube Stellen und meine Fingerspitzen waren taub. Es wird gerade besser, ich hatte aber keine Lähmungen. Wenn die Flüssigkeit im Vorfall vom Körper abgebaut wird und der Vorfall vernarbt wird er härter und bewegt sich nicht mehr so. Entweder hat man gute Chancen die Beschwerden los zu werden oder diese reduzieren sich aber das kann in der HWS wohl lange dauern, man sprach im Schnitt von 3-6 Monaten, drei sind bei mir um.

Bei mir ist aber durch das MRT gesichert, dass der Nerv nur gereizt und nicht gedrückt oder gar abgedrückt wird und daher vielleicht etwas beleidigt reagiert aber fast sicher keinen Schaden nimmt.

Chr zum Neurochirurgen, die haben oft auch eine Notfallsprechstunde und ich habe bei der ganzen Arztrennerei zum Thema Bandscheibenvorfall keinen kompetenteren Ansprechpartner gefunden.

Und bewegen, bewegen, bewegen auch wenn es weh tut, notfalls mit Schmerzmittel.

Sabine
Jorinde

Hallo Checkaline,

Paresen - also Lähmungserscheinungen- sind immer ein Grund für schnelles Handeln. Natürlich gibt es in der Medizin keine Garantie für den Erfolg. Aber du wärst nicht die erste, die Dauerschäden zurück behält, weil die OP viel zu spät kam. Meine Frage wäre hier: Will ich mich mit Lähmungserscheinungen abfinden?

Je länger ein Nerv komprimiert ist, desto schlechter ist die Prognose für die Wiederherstellung. Wartet man zu lange, bleiben Restschäden. Wenn ich wählen sollte zwischen möglicher OP-Komplikationen oder neurolog. Dauerschäden würde mir die Entscheidung nicht schwer werden.
Re- Op´s sind meist dann nötig, wenn Narbengewebe dieselben Beschwerden machen sollte wie der ursächliche BSV. Oder wenn Patienten so unvernünftig sind und 3 Tage nach der OP bereits wieder auf der Arbeit sitzen/stehen.

Kraftverlust, Kribbeln, Einschlafen, Brennen.... sind Hinweise darauf, dass die Nerven, die deine Beinmuskeln steuern, nicht mehr richtig funktionieren können. Das passiert z.B. wenn sie durch einen BSV komprimiert werden oder auch schon, wenn die durch den BSV provozierte Entzündung die Nervenwurzel reizt/ komprimiert.

Was der NCH macht?
Orthopäden wissen, dass wir Knochen haben. Neurologen wissen, dass wir Nerven haben. Und NCH wissen beides und beachten beides.
Einen BSV und die Ausfälle im Bein kann man nicht voneinander trennen.

Ich habe nichts davon, jemanden zu einer OP zu raten. Aber ich habe genug Leute gesehen, die sich zu spät haben operieren lassen. Das sind deutlcih mehr als die, die eine Re- Op nötig hatten oder bei denen es nicht funktioniert hat.

Der Erfolg einer OP hängt nicht nur vom NCH ab, sondern auch davon, was jeder selbst in der Reha- Phase macht. Und wie gut die Reha ist.

Gute Besserung!
Jojo

SoEinMist
Insgesamt, also in beiden Fällen (OP / nicht OP), muss immer im Konjunktiv gesprochen werden.

OP's sind nicht nur mit dem Risiko behaftet, dass es zu einer Re-OP kommen kann, sondern die OP selber ist immer mit einem Risiko behaftet!!

Eine OP ist immer ein sehr relevanter Eingriff in den Körper, der auch entsprechend belastend für diesen ist.

@jorinde

Vielleicht hättest Du noch erwähnen sollem, dass trotz OP niemand garantieren kann, das die Nervenfunktion wieder voll hergestellt wird.
Das kann auch schon bei relativ kurz beeinträchtigten Nerven der Fall sein.

In MEINEN Augen ist es also, in einigen Fällen, doch nicht ganz so einfach, sich für eine OP zu entscheiden.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter