Hallo Violac,
"meine" Physiotherapeutin hat beim ersten Termin nur geguckt, wie ich stehe und laufe, ob ich auf den Zehen und auf den Hacken laufen kann, ob die Muskulatur beidseitig gleich stark ist usw.
Dadurch hat sie festgestellt, dass das rechte Bein schwächer und die Muskulatur dort verkürzt war.... eine Folge der monatelangen Fehlbelastung durch Schmerzhaltung.
Ausserdem hatte ich eine Fußheberschwäche, ebenfalls rechts.
Die Physio hat dann zunächst Dehn- und Streckübungen mit mir gemacht und mir auch ein paar gezeigt, die ich alleine zu Hause machen kann. Außerdem bekam ich Übungen mit auf den Weg, mit denen ich die Blockaden lockern kann.
Dem Ischiasschmerz ist sie mit Dehnungen und Massagen zu Leibe gerückt.
Dann kamen Übungen für Koordination und Gleichgewicht hinzu.
Übungen zum Muskelaufbau haben wir erst nach dem 5. oder 6. Termin gemacht. Wenn Du nämlich Fehlhaltungen oder Disbalancen hast, müssen die erst ausgeglichen werden, da Du sonst Gefahr läufst, sie mit den Muskelaufbauübungen zu manifestieren.... sagt meine Physiotherapeutin....
und sie sagt auch: Eine Übung darf nie wehtun (anders als z.B. nach einem Knochenbruch), wenn's schmerzt, dann erst wieder lockern und dehnen, und am Anfang auch nicht gleich übertreiben und die Anzahl der Wiederholungen laaangsam steigern.
Und meine Phsysiotherapeutin scheint recht zu haben, denn:
Ich war gestern im Franziskus-Hospital in der Ambulanz.
Wäre ich vor drei Wochen kein Notfall gewesen, so hätte ich erst im August einen Termin bekommen, dann allerdings auch beim Professor persönlich. Nun hatte ich "nur" den, übrigens supernetten, Assistenzarzt.
Aber: Nachdem mir alle Ärzte bisher sagten "Oh-oh, Massenvorfall!!", "Diagnose für eine OP", "Sie müssten eigentlich vor Schmerzen schreien" usw. und sich mein Zustand nach einem verfrühten Arbeitsversuch ja auch drastisch verschlechtert hatte, hat mir der Doc im Franziskus Mut gemacht und bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin (Boh, das war jetzt ein langer Satz, sorry).
Er hat sich das CT angesehen, den riesigen Vorfall bestätigt und mich dann untersucht. Er fand es gut, dass ich schon wieder so viel kann und hat was ziemlich interessantes gesagt: Man behandelt nicht die Bilder sondern den Menschen!
Sein Fazit: erstmal keine OP - ich bin auf dem richtigen Weg, also weitermachen wie bisher - es bestehen dann gute Chancen, dass sich der Vorfall auflöst - das kann zwar schnell ein halbes Jahr dauern, aber besser als das Risiko einer OP. Übrigens ist der Spinalkanal von Natur aus nicht verengt, sondern nur durch den Massenvorfall. Das heißt, verringert sich der Vorfall, ist auch der Kanal wieder frei.
Mit diesem Ergebnis maschiere ich nacher zu meinem Hausarzt.
Lasse mich weiter krankschreiben, gehe montags und freitags zur Krankengymnastik, mittwochs zum rückengerechten Pilates und samstags zum Rehasport im Warmbad. Genau so, wie ich es die letzten Wochen schon gemacht habe.
Zu Hause mache ich meine KG-Übungen, auch ein bisschen was mit dem Theraband und auf dem Crosstrainer.
Mittags lege ich mich in Seitenlage mit angewinkelten Knien (entlastet die Bandscheibe) vor den Fernseher und gucke Kochshows.
Und zwischendurch schmiere ich mich mit Voltaren, Kytta-Salbe, wärmende oder kühlende Pferdesalbe ein.... je nach Bedarf.
Achja, und ich nehme immer noch Schüsslersalze und irgendwas homöopatisches, dessen Namen ich gerade nicht weiss.
Na und dann.... die Freiheit und den Frühling genießen
Was hat denn Dein Physiotherapeut zu Deinen Beinschmerzen gesagt? Hat er eine Idee, was die Ursache ist?
Kannst Du ausmachen, wo der Schmerz anfängt?
Bei mir startete er ja im Gesäß, und nach ein bisschen rumsuchen (drücken und wo's am meisten wehtut ist "Start") hab den Punkt gefunden. Wenn man den nur lange genug fest drückte und massierte, ließ der Schmerz nach.
Liebe Grüße
Giraffe