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Komplette Version OP unumgänglich?

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andrea78
Hallo René,

grundsätzlich stimme ich dir zu. Natürlich können auch anhaltende Schmerzen eine OP-Indikation sein. Und ich halte auch nicht viel von Schmerzmedikamenten, erstens weil man süchtig wird, und zweitens weil man die Organe damit extrem belastet. Man muss sich aber auch die Risiken einer OP vor Augen halten, die ganz sicher alles andere als harmlos sind.

Ich hab's schon sooo oft geschrieben, und ich schreibe es gerne noch 100 Mal. Ich hatte einen KLEINEN BSV L5/S1, der ganz sicher nicht in die Kategorie OP-bedürftig fiel. Ich hab so einiges probiert, natürlich auch Medis. Diclo - vertrage ich nicht, bekomme Magenbluten. IBU - wirkungslos. Tramal - halfen auch nicht. PRT - zwecklos. Gut 6 Wochen lang habe ich durchgehalten, trotz extremer Schmerzen. Dann kam die Lähmung. Der peroneus wollte nicht mehr. Not-OP.

Nach der OP war alles gut, nur Wundschmerz. Ganze zwei Wochen lang, dann kamen die Schmerzen wieder. Kurz: Rezidiv. Wieder Schmerzen, die aber nach ein paar Tagen plötzlich weg waren. Leichte Gefühllosigkeit, wieder Lähmung, wieder OP (vier Wochen nach der ersten!), weil ein Wurzeltod befürchtet wurde.

3 Wochen nach der zweiten OP war die Lähmung weg, die Schmerzen kamen wieder. Seither kämpfe ich. Lt. Ärzten habe ich eine kleine Protrusion an altbekannter Stelle, die eigentlich nicht solche Beschwerden machen dürfte (Schmerzen, Gefühllosigkeit, kein Halt im Bein, Knieschmerzen, taube Zehen), jetzt lasse ich eine neue MRT anfertigen, von einem völlig unabhängigen Institut, und suche mir einen neuen NC für eine "Zweitmeinung", denn meine letzten Bilder wurden in der Klinik gemacht, und ich habe die Bilder nicht ausgehändigt bekommen.

Was ich (wieder mal) damit sagen möchte: eine OP will gut überlegt sein, denn es KANN sein, dass es einem danach deutlich schlechter geht, als davor. Man darf auch das Narbengewebe nicht unterschätzen, welches zwar lt. Statistik nur wenige Menschen betrifft, aber so eine Statistik weiß nicht alles.

Sich operieren zu lassen, nur weil man denkt, dann schneller wieder auf den Beinen zu sein als bei konservativer Behandlung, ist definitiv der falsche Beweggrund. Erstmal konservativ wirklich ALLES durchprobieren.

Liebe Grüße, und viel Glück für die richtige Entscheidung,
Andrea
14er
Hi Andrea,

natürlich ist eine OP, auch wenn sie minimal invasiv ist, immer noch eine OP.
Aber im Vergleich zu den Schmerzen, die ich vorher monatelang ausgehalten habe, ist das, was die OP an Wundschmerzen mit sich bringt, bisher als harmlos zu bezeichnen. So habe ich das gemeint.
Klopfe auf Holz, dass es keine Verschlechterung gibt.

Wollte mit meinem Beitrag eigentlich auch nur ausdrücken, dass man nicht bis zu einer Lähmung warten muss, sondern dass es auch andere Indikatoren gibt.

Gruß
René
andrea78
Hi René,

auch ich hätte mich damals aufgrund der Schmerzen operieren lassen, wenn mir die Lähmung die Entscheidung nicht abgenommen hätte. Heute sehe ich das anders, ich würde mich ohne Lähmung nicht freiwillig unter's Messer legen.

Es ist noch nicht durch eine MRT bestätigt, aber ich gehe davon aus, dass auch Narbengewebe schuld an meinem momentanen Zustand ist. Ob die BS jetzt wieder gerissen ist, oder nicht, wird man auch erst nach der MRT wissen.

Es gibt sehr viele Menschen, die nach einer einzigen OP bereits völlig beschwerdefrei sind. Statistiken behaupten, dass auch nur bei ein paar Prozent der Operierten ein Rezidiv auftritt. Auch nur ein paar Prozent leiden an Narbengewebe, welches Nerven tangiert.

Offensichtlich habe ich das Glück gepachtet, so wie einige mehr hier im Forum.

Liebe Grüße,
Andrea
splittersack
Hallo alle zusammen,

bei dem Thema Schmerzchronifizierung möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Ich selber bin

nun zum dritten Mal am Rücken operiert worden. Mit Schmerzen habe ich immer mal wieder seit

ca. 10 Jahren zu tun. Ich möchte nicht abstreiten dass es so etwas gibt, aber glauben kann ich

daran nicht wirklich. Wenn ich unter Schmerzen litt, hatte dies nach MRT auch stets einen Grund.

Mit einer OP war mir immer geholfen.

Einen Schmerzdoc habe ich auch noch nie aufgesucht. Stehe nicht so auf Tabletten im Übermaß. Ich

weiß auch, dass dies nicht alles ist, was der Schmerzi macht. Aber Entspannungstechniken sind so gar

nicht mein Ding. Wegquatschen lässt sich das Problem auch nicht. Es kann mir auch niemand sagen,

dass der Schmerzdoc nicht nur Tabl. verschreibt. Wenn ich so manche Profile ( die beim Schmerzdoc

sind) hier anschaue, dann schlackern mir teilweise die Ohren.

Da nehme ich lieber die Nebenwirkungen einer OP in kauf. Auf den OP - Tisch legt sich wohl niemand

gern. Aber von der Tabletteneinnahme wird die Ursache nicht bekämpft sondern nur die Symptome.

Das sich nach einer OP Narbengewebe bildet ist klar. Dies geschieht bei jeder OP. Bei dem einen mehr,

beim anderen weniger. Gut, ich zähl zu den Ersten. Was mich aber nach drei OPs auch nicht sonderlich

verwundert. Aber auch dagegen kann man etwas tun. Hab dies auch zur Zeit ganz gut im Griff.

Zu den OP - Indikationen kann ich nur sagen, dass es nicht immer die Lähmungen + etc. sein müssen.

Auch andauernde Schmerzen, die konservativ ( sprich PRTs ) nicht in den Griff zu bekommen sind, ist

eine Indikation. Wenn die Tablettenschluckerei + PRT + KG und wer weis noch alles keine Linderung

verschafft, dann nehm ich die OP. Da habe ich wenigstens die Chance auf Besserung.

Ich hoffe, dass mir jetzt niemand böse ist. Dies ist ausschließlich meine persönliche Meinung.

Gruß
Mike
andrea78
Hallo Mike wink.gif

also ich bin dir schon mal nicht böse. Und ich glaube, wir sind im Prinzip auch einer Meinung. Ich will ja auch nicht sagen, dass man eine OP generell ablehnen sollte, du kennst ja meine Einstellung was Tabletten und ewiges Quälen betrifft. Auf der anderen Seite sollte man sich aber auch der Risiken bewusst sein, die eine OP mit sich bringen kann. Und eine Heilungsgarantie gibt es nicht. Egal, wie man sich entscheidet.

Viele sehen in einer OP ein Wunderheilmittel, und ich möchte anhand meiner eigenen Geschichte einfach aufzeigen, dass das so nicht stimmt. Man kann auch ganz einfach Pech haben. Und wie man hier im Forum sieht, sind es nicht gerade wenige, denen es so geht. Wenn man negative Erfahrungen gemacht hat, neigt man dazu, die Leute zu warnen.

Entscheiden muss sich schlußendlich jeder selber. Direkt nach meinen OP's hätte ich jedem gesagt: mach nur, schau, mir geht es großartig! Schon zwei Wochen später hätte ich ganz anders geredet. Vielleicht habe ich ja wirklich einfach nur Pech gehabt, und meine BS ist zum dritten Mal vorgefallen. Das wäre dann völlig OP-unabhängig, denn es wäre auch was nachgerutscht, wäre ich nicht operiert worden.

Ab dem 5. Oktober weiss ich mehr, und dann werden wahrscheinlich auch meine Tipps wieder etwas objektiver sein.

Liebe Grüße,
Andrea
14er
Zitat (andrea78 @ )
...
Viele sehen in einer OP ein Wunderheilmittel, und ich möchte anhand meiner eigenen Geschichte einfach aufzeigen, dass das so nicht stimmt. Man kann auch ganz einfach Pech haben. Und wie man hier im Forum sieht, sind es nicht gerade wenige, denen es so geht. Wenn man negative Erfahrungen gemacht hat, neigt man dazu, die Leute zu warnen.
...


Hi Andrea,

das ist richtig und auch gut so.

Es ist aber leider auch so, dass in solchen Internetforen meist diejenigen schreiben und Rat suchen, bei denen es nicht so gut gelaufen ist. Von den gut verlaufenen OP´s hört man in Foren meist nichts mehr oder jedenfalls deutlich weniger.
Sprich: Solche Foren sind problemorientiert und das ist auch gut so. Schließlich sucht man Unterstützung bei Problemen.

Aber man sollte eben auch nicht vergessen, dass die deutlich größere Zahl der OP´s gut verlaufen. Nur wird das dann nicht seitenlang öffentlich diskutiert.

Gruß
René
Ave
Hallo 14er

Also hier im Forum gibt es die Rubrik "Erfolgreich operiert".

Natürlich verlaufen die meisten BS-OP`s gut und da es den Leuten gut geht, müssen sie auch nicht in einem Forum um Hilfe ersuchen.
Aber es gibt auch sehr viele Leute, die einen BSV haben, NICHT operiert sind und denen es (wieder) gut geht - diese findest Du hier auch nicht!
Von daher kann das Forum gar nicht repräsentativ sein.

Hier sind auch keine reinen OP-Gegner, es geht darum, dass jede OP ein Risiko birgt (keiner weiß vorher, ob er zu den 90 % gehört, bei denen es gut geht) und dass man sich dessen bewusst sein muss.
Und dass man eine OP erst in Erwägung ziehen sollte, wenn sie wirklich nötig ist.
Wenn jemand neurol. Ausfälle hat, dann brauchen wir nicht diskutieren, dann ist eine OP nötig!
Aber beim - ich nenne es mal 0815-BSV, wo es weder Taubheit noch Lähmungen gibt, da ist der konservative Weg der sinnvollere.

Leider finden sich aber immer wieder Bandis, die der - vermeintlich - schnellere Weg über die OP (obwohl es keine OP-Indikation gibt) lockt und die meinen, nachdem sie sich operieren haben lassen, können sie da wieder weitermachen, wo sie aufgehört haben.
Und ich denke, wir sind uns darüber einig, dass egal ob mit oder ohne OP das Leben ein "bisschen" verändert werden muss, wenn man die Diagnose BSV bekommen hat.

In diesem Sinne
Lg
Maria
14er
Hi Maria,

alles richtig. Und ich bin sogar beides.
Meinen BSV von vor gut 2 Jahren habe ich konventionell in den Griff bekommen.
Der diesjährige BSV hatte da wohl keine Lust drauf und wurde operiert.

Klar würde ich auch immer zunächst die konservative Variante bevorzugen. Eine OP ist und bleibt eine OP und birgt die enstprechenden Risiken.
Aber so wie manche hier den Weg der OP verteufeln, ist es eben auch nicht.

Und ja, ich denke im Grunde sind wir uns einig. zwinker.gif

Gruß
René
Kamil.A
Also ich melde mich mal jetzt selbst zu Wort. Ich war heute wieder beim NS, mit den Bildern vom DI. Er meinte, man MUSS nicht opereiren, aber wenn Lähmungen da sind schon. Das Problem ist, dass es sein kann das es konservativ einfach nicht "besser" wird. Und ich ahbe nur Schmerzen morgens, bzw kurz vor dem Aufwachen. Chronisch kann es auch nicht seni meint er, da ich ja ständigen bzw regelmäßigen Druck auf den Nerv habe und somit ja ein "Schmerindiz" vorliegt... Mein Vorfall liegt genau mittig, was bedeutet, minimalinvasiv geht schonmal nicht. Er meinte auch, das "nur" 5% danach noch Probleme haben oder bekommen. Es kann auch sein, dass ich jetzt ohne OP noch mehr Probleme (instabilität) bekomme. Ich weiß nicht, ich warte noch ab, aber werde wohl doch operiert werden müssen sad.gif WEIL ICH NICHT MIT DIIIEEESSSEEENNN Schmerzen leben will!
claudia76
Hallo Kamill,

ich kann dich voll und ganz verstehen!!

Wenn du für dich sagst das du es nicht mehr aushalten kannst und alles austherapiert ist dann gehe zu einem guten NC der dich über eine OP berät. Ich weiß jetzt zwar nicht weshalb bei dir direkt eine künstliche Bandscheibe rein soll, ich hatte auch einen großen BSV und es wurde "nur" das Stück entfernt was vorgefallen war ( inkl. Beseitigung einer knöchernen Stenose), aber ich würde das sehr gut hinterfragen und mir auch eine andere Meinung einholen.

Ich kann mich mit gutem Gewissen hinstellen und sagen das die Op mein "Heilmittel" war und mir mein normales Leben zurückgegeben hat!! Ich wurde am 11. Mai operiert, mit sehr gutem Erfolg, gestern saß ich - nach fast 1 Jahr Pause- ohne Schmerzen aufm Pferd. Ich konnte es kaum glauben!

Meiner Meinung nach verläuft die große Mehrheit der Bandscheiben-Operationen mit Erfolg. Die Bandscheiben-OP soll weltweit der meiste neurochirurgische Eingriff sein, bei 5- 10% Prozent der Patienten treten danach noch Probleme auf- sagte mein Arzt. Das sind dann aber immerhin 90-95 % wo es gut verläuft.

Und meiner Meinung nach gibt es einfach Bandscheibenvorfälle die von der Größe und Lage so besch... sind, das da konservativ nichts zu machen ist. So war es ja bei mir auch( mein BSV war auch recht groß, hatte aber keine Lähmungen) und wenn die konservative Schiene nach 3- 4 Monaten nicht zu einer passabalen langfristigen Besserung führt, ist meiner Meinung nach die Op indiziert. Zumal man nicht verharmlosen sollte das es auch Fälle gibt wo ZU LANGES Warten den positiven Erfolg einer Op auch mindern kann!

Egal wie du dich entscheidest , ich drück dir auf jeden Fall die Daumen!

Lg Claudia


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