Hallo Jule,
ich bin auf der Suche nach Informationen über BSV auf dieses wunderbare Forum gestoßen und habe mich zu Beginn erst einmal durch viele Beiträge gelesen, bevor ich mich angemeldet habe. Dabei bemerkte ich, daß die Meinungen bezüglich Operationen sehr unterschiedlich sind.
Die Bandis, bei denen die OP gut verlaufen ist, befürworten natürlich diese und andere, denen es danach nicht besser sondern eher noch schlechter ging, raten von einer OP ab. Zwei Freunde von mir sind auch erfolgreich an der HWS bzw. LWS operiert worden und beiden geht es nach wie vor gut.
Ich hatte meinen ersten BSV an der LWS L4/5 im Juni 2002, im März 2009 erlitt ich an der gleichen Stelle einen zweiten, der die Nervenwurzel dermaßen bedrängte, daß mit konservativen Therapien keine Besserung zu erreichen war. Auch ohne OP kann an der gleichen Stelle etwas "nachrutschen" ...
Die Entscheidung für oder gegen eine OP kannst nur Du treffen, das kann Dir niemand abnehmen. Falls Du Dich für eine OP entscheidest, suche Dir eine Klinik, die über sehr gute Spezialisten verfügt. Vertraue Deine Wirbelsäule nur erfahrenen Fachärzten an.
Ich wurde offen mikrochirurgisch operiert und hatte nicht annähernd eine Vorstellung von dem, was da auf mich zukam. Diesen Eingriff sollte man nicht unterschätzen und ich habe lange gebraucht, um wieder "auf die Beine" zu kommen.
Mein Arzt gab mir den Rat, nach der OP eine 6 wöchige Schonzeit einzuhalten, wenig zu sitzen, besser liegen oder laufen. Daran habe ich mich auch gehalten. Jetzt habe ich langsam mit der Aufbauphase begonnen in Form von KG. Ich mache täglich isometrische Übungen, die mir meine Physiotherapeutin gezeigt hat. (Sie wurde 2003 an der LWS operiert u. kann genau nachvollziehen, wie es mir jetzt geht, das finde ich sehr hilfreich.)
Jetzt, 10 Wochen nach der OP, fühle ich mich zum ersten Mal wieder wohl in meinem Körper. Ich bin zwar noch nicht richtig fit, das braucht sicherlich noch einige Zeit, aber mir geht es psychisch wieder besser und ich habe meine Zuversicht zurückgewonnen. Seit 4 Wochen brauche ich nur noch selten Schmerzmedis. Wetterumschwünge setzen mir heftig zu, dann meldet sich mein Rücken.
Ich habe im Krankenhaus begonnen, ein Tagebuch zu führen. Es hat sehr geholfen, mir alles von der Seele schreiben zu können.
Nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Arzt und werde mich mit ihm über eine Reha beraten.
Ich hoffe, es geht jetzt weiter bergauf.
Mein Fazit: Ich habe mich schweren Herzens für die Operation entschieden.
Ich habe sie überstanden ohne nachfolgende Komplikationen (bis jetzt - hoffe es bleibt so).
Ich werde alles in meine Macht stehende tun, um soetwas nie wieder durchmachen zu müssen und
ich wünsche mir, daß mein Körper mir dabei hilft!
Ich hoffe ich konnte Dir mit meinem Beitrag ein wenig weiterhelfen. Ich habe auch eine 17jährige Tochter ...
Ich wünsche Dir gute Besserung und bin in Gedanken bei Dir.
Liebe Grüße
Yvonne
P.S. Mit dem Medikament Lyrika sei bitte vorsichtig. Ich habe es auch über einen längeren Zeitraum eingenommen, es nahm mir die unangenehmen Nervenschmerzen. Aber nach einigen Monaten habe ich mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen: Schwindel, Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, etc. Ich habe das Medikament dann langsam abgesetzt. Auch andere Bandis klagten unter diesen Nebenwirkungen.