LahmerRücken
21 Mai 2010, 19:31
Hallo Maria und Mario,
vielen Dank für Eure Ausführungen. Ihr scheint ja schon wahre Profis zu sein
Mein Hausarzt hat mir Tramadol verschrieben. Ich habe jetzt 2 x 2 genommen und spüre keine Verbesserung
Mittlerweile bin ich in der Bewegung so eingeschränkt, dass ich mich kaum noch um meine Kinder kümmern kann. Das frustriert mich wirklich sehr.
Aber ich hoffe immer noch jeden Abend, am nächsten Morgen aufzuwachen und eine spontane Ausheilung zu haben.
Wie heißt es immer, die Hoffnung stirbt zuletzt!
Nochmals danke und ich bin für jeden Tipp, Rat oder sonstiges dankbar, denn wirklich viel "Beratung" habe ich bisher nicht bekommen. Weder Hausarzt noch Radiologe haben mich über irgendwelche "alternativen" Maßnahmen aufgeklärt. Ich hoffe jetzt auf den Neurochirurgen.
Liebe Grüße
Patricia
Hallo
@Masumol - war schon klar, dass Dir das versehentlich passiert ist. Bei dem was wir täglich einwerfen und aushalten, ist es eh ein Wunder, dass wir noch so klar schreiben.

Könnte ja auch so aussehen: qqn mvieemän einalkmtüen lameüpbmalnfpoz
Wollt Dich mit meiner Verbesserung nicht vorführen, aber kennst mich ja inzwischen, dass ich da so ein kleiner "Perfektionist" bin
@Patricia: Nee Profis sind die Ärzte.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich zu Beginn meiner Bandikarriere von den Ärzten als Diagnose bekam "Ja mei, die Bandscheibe ist hin, reparieren kann man da nix mehr". Wohlgemerkt: ich hatte ZWEI Bandscheibenvorfälle, von dem 2. erfuhr ich erst, als ich die Schnauze voll hatte von den unfähigen Ärzten und mir mal meine ganzen MRT-Befunde und Arztbriefe über meinen Hausarzt organisierte.
Von dem Medizinerdeutsch hatte ich keine Ahnung, also habe ich mich durchs Internet gegoogelt und als ich dann endlich auch mal kompetente Ärzte am Start hatte, ging ich nicht, bevor mir meine ganzen Fragen beantwortet wurden.
Was die Medikamente angeht - ich bin absolut kein Tablettenfreund. Also hab ich die Packungsbeilage ausgiebig studiert, teilweise noch Arzt und Apotheker gelöchert und mich im Internet schlau gemacht.
Ich habe mich in den letzten 3 Jahren nächtelang durch Studien (nicht nur bzgl Medis, sondern auch hinsichtlich Therapien und Operationen) gelesen, hab verschiedene Internetseiten miteinander verglichen und und und.
Und da ich von Natur aus mit einer guten Merkfähigkeit ausgestattet bin, habe ich sehr vieles im Kopf abgespeichert.
Zitat
Mein Hausarzt hat mir Tramadol verschrieben. Ich habe jetzt 2 x 2 genommen und spüre keine Verbesserung
Naja, es dauert in der Regel schon ein wenig, bis der Wirkstoff den Großteil der Schmerzrezeptoren besetzt hat und eine Schmerzlinderung eintritt.
Wichtig ist, dass Du das Tramadol regelmäßig in einem bestimmten Rythmus nimmst.
Ich nehme an, Dein HA hat es Dir als Retardtablette aufgeschrieben - bei Retardtabletten dauert es, bis eine Wirkung einsetzt, weil der Wirkstoff langsam aber kontinuierlich in den Organismus abgegeben wird.
In der Regel sind Retardtabletten auf eine Wirkdauer von 12 Std ausgelegt, d. h. bei 2maliger tgl Einnahme sollten zwischen der Einnahme 12 Std liegen, bei 3 x Einnahme 8 Stunden.
Also noch ein wenig Geduld!
Sollte in einigen Tagen immer noch keine Besserung eingetreten sein, dann muss entweder die Grunddosis erhöht oder der Einnahmeintervall verkürzt werden.
Besprich das bitte mit dem Neurochirurgen, zum einen ist der der Fachmann für Wirbelsäule und Bandscheiben, zum anderen hat der in der Regel auch die größere Erfahrung mit Schmerzmitteln der Stufe II und III (die meiste Erfahrung mit Schmerzmitteln haben aber normalerweise Fachärzte für spezielle Schmerztherapie) als z. B. der Hausarzt.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du auf Anhieb einen guten NCH gefunden hast und dass die Therapie jetzt endlich ins Rollen kommt!
Gute Besserung
Lg
Maria
masumol
22 Mai 2010, 06:37
Hallo ihr's,
ja, naja Maria, also so lange ich noch ein wenig klarer schreibe als von Dir im letzten Beitrag kurz angedeutet, bleib ich dem Forum erhalten und gegen Korrekturen, so sie denn gerechtfertigt sind, kann ich nix sagen. Bei dem Oxygesic hab ich immer das Problem, das ich das damals recht zeitig verschrieben bekommen habe, noch vor den Tramal und die deshalb manchmal an die falsche WHO-Stufe setze. Macht der Gewohnheit, aber noch bin ich lernwillig und -fähig. Du eine kleine Perfektionistin? Ich weiß doch gar nicht, wie klein Du bist ... nee, ich denke, ich hätte es genauso angemerkt und Fehler sollen ja nicht stehen bleiben und den Fragesteller letztlich irritieren.
Patricia, Du merkst, ich bin auch kein Profi, sondern gebe nur Ratschläge nach besten Wissen und Gewissen und da gibt's auch mal einen Schlag ins Leere. Übrigens, die angesprochenen MCP-Tropfen sind schon eher was gegen Übelkeit, oft bei Nebenwirkungen durch Medis, als Magenschoner empfiehlt sich z.B. ein Omep-Produkt. Bei mir haben die Tramal auch nicht nach zwei Tagen gewirkt, ein bissl länger dauerte es schon - gerade, wenn es Retard-Medis sind, wo sich erst ein gewisser Pegel im Körper aufbauen muss und wie Maria schon schrieb, wichtig ist es vor allem, den 12- bzw. 8-Stunden-Rhythmus bei der Einnahme unbedingt einzuhalten.
Schöne Pfingstfeiertage und
LG Mario
LahmerRücken
22 Mai 2010, 16:17
Wie gut dass es Euch gibt
Von dieser regelmäßigen Einnahme haben mir weder mein Arzt noch mein Apothker etwas gesagt. Im Gegenteil, ich soll die Tabletten!! nur nehmen, wenn ich starke Schmerzen habe und auch nur eine und wenn die nicht hilft, dann nach 60 Min. nochmals eine Halbe. Witz lass nach! Aber nun werde ich wohl mal Eurem Ratschlag folgen und mich alle 8 Stunden dopen, denn so kann ich nicht weitermachen. Nachdem ich heute vormittag ein wenig versucht habe, meine Kids und meinen Haushalt auf Vordermann zu bringen, sitze ich seit ca. 2 Std. auf meinem Heizkissen, lese und surfe im Internet. Entspricht gar nicht meinem Naturell

Bin sonst immer in Action!
Ich gehe aber mal davon aus, dass Euch das auch so geht!
Gibt es den Hoffnung, dass sich das irgendwann wieder einigermaßen "einrenkt"? Wie ist bzw. war das denn bei Euch? Hattet ihr OPs oder ging es irgendwann so wieder?
Ich war jetzt schon 2 Wochen nicht auf der Arbeit, weil es nicht mehr geht. Die Wochen vorher war das wenigstens noch möglich, aber allein der lange Weg löst Panik aus.
Sorry, bin nur am jammern! Nervt mich selbst, weil das genauso wenig mein Ding ist.
Bin froh, hier auf Gleichgesinnte gestoßen zu sein, die Ahnung haben und mir ein paar wirklich hilfreiche Tipps geben könne.
Liebe Grüße
Patricia
masumol
22 Mai 2010, 20:13
Hallo Patricia,
ja es geht vielen hier wie Dir und sie sitzen wie Du eher inaktiv vor dem PC oder lesen oder grübeln oder kuscheln mit dem Heizkissen ... und vernachlässigen andere frühere Selbstverständlichkeiten. Und dennoch haben die Meisten nicht aufgegeben und suchen weiter nach der für sie optimalen Behandlung.
(Nur) zwei Wochen krankgeschrieben war ich schon ewig nicht mehr, aber bin dafür schon ewig krank oder ausgesteuert oder arbeitslos, egal, wie Du es nennen willst.
Habe meine OP auch schon hinter mir (kannst ja mal mein Profil durchstöbern), das möchte ich hier gar nicht alles ausführen. Trotz der OP ist längst nicht alles okay, aber es ist längst nicht mehr der Schmerz eines eingeklemmten Nerves zwischen zwei Wirbelkörpern und somit in jeden Falle besser zu ertragen.
So ganz von allein einrenken tut sich eine Bandscheibe leider nicht, im Normalfall nicht, aber man kann mit konservativen Maßnahmen schon einiges erreichen, um eine Schmerzlinderung zu erreichen. Eine OP sollte erst am Ende der Kette stehen, wenn Taubheit oder Lähmungen auftreten, die Blase oder/und der Darm versagen oder die Schmerzen über viele Monate therapieressistent sind.
Also bleib Optimist, hier kannst Du jammern, lamentieren, jubeln oder Dich einfach nur freuen ... na gut ausarten und nerven sollte es denn auch nicht.
LG Mario
Hallo Patricia
Zitat
Von dieser regelmäßigen Einnahme haben mir weder mein Arzt noch mein Apothker etwas gesagt. Im Gegenteil, ich soll die Tabletten!! nur nehmen, wenn ich starke Schmerzen habe und auch nur eine und wenn die nicht hilft, dann nach 60 Min. nochmals eine Halbe

Da fällt mir echt nix mehr ein! Aber diese Unwissenheit/Nachlässigkeit/Inkompetenz ? der Ärzte (Gott sei Dank nicht alle, aber leider passieren solche Sachen öfter als sie sollten) büßen nicht selten die Patienten, bei denen sich eine Schmerzchronifizierung einstellt.
Ich MUSS auf diesem Thema rumreiten, weil man es einfach nicht oft genug sagen kann!
Man geht davon aus, dass Schmerz, der länger als 6 Monate (andere Quellen sprechen sogar von nur 3 Monaten!) anhält, zu einer eigenständigen Krankheit wird, sprich sich chronifiziert.
Wenn der Schmerzkreislauf nicht frühzeitig durch die Gabe von
wirksamen Schmerzmitteln und durch zielgerichtete Therapien (dies können zur Schmerzunterdrückung z. B. sein: PRT, Facetteninfiltration- hier werden die Medikamente an die entsprechende Stelle gespritzt - ; Denervierungen, Akupunktur etc) unterbrochen wird, dann steigt die Gefahr, dass der Körper ein Schmerzgedächtnis entwickelt, immer weiter an.
Deshalb ist es so enorm wichtig, dass man als Patient aktiv wird und sich schnellstmöglich bei den entsprechenden Fachärzten vorstellt!
Zum einen ist eine umfassende Diagnose wichtig für eine zielgerichtete Therapie. Bsp: Patient XY war beim MRT o. CT, der Radiologe überfliegt die Bilder kurz, fasst zusammen
"BSV L 5/S1 mit Komprimierung Nervenwurzel S 1, Osteochondrose... noch ein wenig blalbla, dass die Neuroforamina ausreichend weit ist und sonst alles i. O. ist"Damit kommt XY zum Orthopäden, der ist immerhin so schlau, dass er den Patienten zur PRT schickt.
Aber XY hat immer noch wahnsinnige Schmerzen. Jetzt geht XY zum NCH - der sieht sich die Bilder nochmal genau an, untersucht den Patienten nochmal und stellt fest "XY, Ihre Facettengelenke an L5/S1 sind völlig hinüber, Sie haben hochgradig Spondylarthrose, da machen wir auch noch Facetteninfiltrationen, wenn die anschlagen, dann denervieren wir die Facetten"
Natürlich verhält sich jeder BSV anders, es gibt kein Patentrezept dagegen, aber eine fundierte Diagnostik und eine darauf abgestimmte Therapie ist Gold wert!
Mit meinem Bsp wollte ich das nur verdeutlichen. Denn wenn der Hauptschmerz des (Beispiel-) Patienten eigentlich von den Facettengelenken herrührt, dann könnte man zig PRT machen, ohne eine nennenswerte Besserung zu erreichen.
Und es verstreicht wertvolle Zeit...
Nenn es einen Tick von mir, nenn es ein Helfersyndrom... aber wenn ich es schaffe, durch meine dauernden Apelle, auch nur einen einzigen Menschen vor der Schmerzchronifizierung "zu retten", dann ist mein Kampf nicht vergeblich.
Chronischer Schmerz bedeutet, dass man sich mit seinem Dauerschmerz arrangieren muss, dass man sein Leben ganz anders managen muss. Und dass es immer wieder Tage geben wird, an denen einzig und allein der Schmerz die Regie führt und einen in die Knie zwingt.
Man kann damit leben, aber es ist nicht leicht und es fordert einem (gerade anfangs) alles ab.
Muss man als Bandi (meist glücklicherweise nur vorübergehend) seinen Alltag neu organisieren, muss man mit der Diagnose "chronisches Schmerzsyndrom" sein Leben auf den Kopf stellen. Anfangs ist es ein Austesten, was man aus dem "alten" Leben noch mitnehmen kann und ein "learning by doing", welche Belastungen/Unternehmungen der Körper wie lange und ob überhaupt mitmacht.
Ich kann jetzt nur aus eigener Erfahrung sprechen - bei mir dauerte es lange, bis ich kaum mehr damit haderte (ab und an bricht es sich noch Bahn) was ich nicht mehr machen kann, sondern bis ich mich fragte "Was kann ich denn JETZT noch/wieder machen?"
Und ohne professionelle Hilfe - durch meinen Schmerztherapeuten und meine Psychologin - hätte ich es nicht geschafft bzw würde ich es nicht schaffen.
Liebe Patricia, geh notfalls bis ans Ende der Welt, aber mach Deine Genesung zur Chefsache! Wenn Du den Eindruck hast, dass Dich der eine Arzt nicht weiterbringt, dann such Dir einen anderen Facharzt. Lass nicht locker! Es gibt so viele verschiedene Therapien, die bei Dir noch gar nicht probiert worden sind! Wenn Dir eine Therapie nichts bringt, dann versuch die nächste!
Lg
Maria
PS: @Masumol: Ähm... klein bin ich eigentlich nicht

ich messe 1,76 m (bin durch die Spondy um einen Zentimeter geschrumpft