Hallole
Code
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Ärzte mündige Patienten, die sich selbst informieren und weiter bilden, nicht mögen. Wenn die im Gespräch merken, dass man schon Ahnung hat von der Sache und sich einigermaßen auskennt, dann werden die nervös. Das verunsichert sie, und sie fühlen sich möglicherweise kontrolliert.
Meiner eigenen Erfahrungen nach kann ich das so nicht bestätigen.
Auch mit meinen Ärzten habe ich immer offene Gespräche geführt, sie daran teil nehmen lassen, dass ich schon in eigener Sache recherchiert habe und mich aktuell auch austausche, um auch besser verstehen zu lernen, dass nicht nur mich das Schiksal so beutelt, sondern, dass es ganz viele Menschen gibt, die alle das Gleiche oder Ähnliche erleben müssen.
Nahtlos hat man mir gegenüber dies als positive Eigenschaft der "Eigeninitiative" zugesprochen.
Zeigt es auf, dass ich noch auf mich achte und mitwirke bei der Problemlösungssuche/-behandlung.
Auch bei einem wichtigen Gutachten habe ich mich dahingehend austauschen können, mein "Verstehen" um meine Erkrankungen offen dargelegt und im schriftlichen Gutachten wurde dabei (in positiver Form) festgehalten, dass "die Patientin sich in der medizinischen Terminologie sehr gut auskennt".
Ich bleibe, wie ich es immer hier kundtue, dabei, dass man alles sagen und sich auch outen darf, solange man den Ton wahrt!
Ich hatte/habe bisher keinesfalls den Eindruck gewonnen, dass Ärzte/Gutachter etc. sich von mir "kontrolliert" fühlten oder bei unserem Gespräch "nervös" wurden ...
... warum auch?!?
... habe ich Ihnen doch nicht das Gefühl einer Unfähigkeit oder Untätigkeit mir gegenüber gegeben, sondern einen Erfahrungsaustausch geführt!
Sorry, Ofra!
Hier im Forum las ich schon sehr oft von Mitgliedern, die in keinster Weise mit Ärzten etc. zurecht kamen.
Meine Frage stellt sich dahingehend: bei solchen sich häufenden Anklageweisen eines Mitgliedes, über ständig auf ihn treffende angeblich "unfähige und von Ärzten nicht richtig behandelte" Patientin/-en, was macht sie/er falsch!?
Liegt es immer an dem Gegenüber (dem Arzt), oder liegt es auch ein wenig an der Erwartungshaltung des Patienten, die hier einfach nicht aufgeht?
Wenn ich Deine Beiträge verfolge stolpere ich immer wieder um eine für Dich
wichtige Thematik: wer schreibt Dich weiter krank!
Mir scheint, dass Dir etwas ganz wichtiges aus den Augen dabei verloren geht, nämlich: Gesund wird man nicht durch eine AU-Schreibung!
Wenn Du jedoch Deine Energie mit der Suche von Ärzten und Therapeuten aufwendest die sich
darum kümmern sollen, wirst Du bald Deinen Fokus für das "Wichtigste" nicht mehr sehen und die Ärzte Dich auch nur noch durchreichen.
Auch wenn Du das sicher nicht lesen möchtest, vielleicht denkst Du einmal darüber nach, welche Erwartungshaltung Du gegenüber den Ärzten hast und was Du von ihnen eigentlich möchtest, steht hier eine AU-Schreibung dabei grundsätzlich im Vordergrund?
Ich habe es schon einmal geschrieben, wer AU ist wird auch AU sein!
Code
Unter den Ärzten herrscht keine freundliche Stimmung. Das hat aber mit mir nix zu tun. Die haben generell keine kollegialen Verhaltensweisen. Teilweise sind die ziemlich unfein zueinander.
Und auch das kann ich nicht bestätigen.
Meine Ärzte korrespondierten sehr wohl sehr kollegial untereinander, keiner kratzte dem anderen an der Ehre, nein, sie wollten ja auch mir als Patientin bestmöglich helfen.
Drahtzieher dabei war/ist meine HA-Praxis, die mir auch meine Fachärzte empfahl, bei denen ich von Anfang an und bis zum heutigen Tage noch bin!
Ein Ärztehopping brauchte ich nie durchzuführen, denn hier gab es untereinander kein Kompetenzgerangel, jeder Facharzt weiß von dem mitbehandelnden Kollegen und gibt seine Therapie-Erfahrungen dahin auch weiter, was mir als Patientin sehr angenehm ist, zumal bei der HA-Praxis dann alles zusammenläuft.
Auch die von verschiedenen Fachärzten zusammengestellte Medikamentierung läuft kompakt bei der HA-Praxis zusammen, sodass ich im Notfall auch dort alle Rezepte dazu erhalten kann (in der Regel versuche ich beim Facharzt diverse Rezepte von den teuren Medis zu ordern, um die HA-Praxis hier nicht zu strapazieren, aber auch sie stellt sie mir bei Bedarf ohne Probleme aus, da ihnen die Wichtigkeit einer reibungslosen Medikamentierung auch am Herzen liegt).
Genauso verlief es mit meiner anhaltenden AU-Zeit, sowie der Unterstützung beim Rentenverfahren. Auch da hat meine HA-Praxis sich mit den behandelnden Fachärzten kurzgeschlossen, um mir letztendlich auch Rückhalt geben zu können bei dem langen Kampf.
Nein, wirklich verstehen kann ich Deine persönlichen Anliegen hier nicht, denn sie sind meinen jahrelangen Erfahrungen (auch immerhin schon 24 Jahre) nicht konform.
Gegenseitiges Vertrauen ist ein wichtiger Punkt beim Zusammenspiel Patient - Arzt.
Ein Patient, wie auch ein Arzt, kann sicher nur Vertrauen gewinnen, wenn sein Gegenüber ihm auch die Chance gibt ihn kennen zu lernen.
Ärzte haben es sicher auch nicht leicht, jeden Patienten dahingehend auch auf Anhieb zu vertrauen, ob man ihn nicht nur "als Mittel zum Zweck" benutzen will.
Auch wenn das wieder einmal ein harter Beitrag meinerseits geworden ist, ich sträube mich dabei jedoch zu lesen, dass grundsätzlich einem Menschen immer Unrecht passiert und dies anprangert, ohne dass er selber einmal in sich kehrt und auch seine Erwartungshaltung einmal überdenkt.
Grüßle

parvus